DE1201666B - Frei umlaufender Doppelsteppstichgreifer fuer Naehmaschinen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

D 05b

Deutsche KL: 52 a-43/04

G 36616 VII a/52 a
13. Dezember 1962
23. September 1965

Die Erfindung bezieht sich auf einen frei umlaufenden Doppelsteppstichgreifer für Nähmaschinen, bei dem die Lagerrippe des Spulenkapselträgers in einer durch eine Schulter im Greiferkörper und durch einen am Greiferkörper befestigten Haltering gebildeten Bahn aufgenommen ist, wobei dieser allein den Vorderteil der Greiferbahn bildende Haltering in der Achsrichtung des Greifers federnd ausweichen kann.

Es sind frei umlaufende Nähmaschinengreifer mit dreiseitigen Führungsbahnen bekannt, die um die Laufbahnrippe des Spulenkapselträgers, der während des Nähens still steht, umlaufen. Um bei diesen Greifern das Fadeneinschlagen, das in den meisten Fällen als Folge von Bedienungsfehlern auftritt, und damit das Blockieren der Nähmaschine zu verhindern, wurde bereits vorgeschlagen, in der Laufbahnrippe des Spulenkapselträgers Quemuten anzubringen und sie so auszubilden, daß sie als Schneidmesser zum Zerschneiden der Fadenschleife unter Auswerfen der Fadenreste dienen. Diese Lösung führte nicht zum gewünschten Erfolg, da die Schneiden der Nuten vielfach nicht in Funktion treten können, weil die Fadenschleife vor oder hinter einer solchen auf der einen oder anderen Laufbahnseite eingeklemmt wird. Auch wurde schon vorgeschlagen, Hilfsteilerspitzen in der Lagerrippe des Spulenkapselträgers direkt hinter der Teilerspitze anzuordnen, um die nicht angehaltene Fadenschleife aufzufangen und zu halten, bis die < jreiferspitze vorbeigelaufen ist. Auch diese Lösung l'ührt nicht zu dem erwarteten Erfolg, da die Fadenschleife nicht immer an einer Hilfsteilerspitze anrchlägt, wenn die Teilerspitze verfehlt wird, sondern zeitlich in die Laufbahn gezogen wird.

Da bisher noch keine absolut einwandfreie Lösung zur Vermeidung des Fadeneinschlages aufgezeigt worden ist, wurden auch schon Lösungen vorgeschlagen, die verhindern, daß sich der in die Laufbahn eingeschlagene Faden verklemmen kann. So wurde eine axiale Begrenzungswand der Laufbahn des Greifers federnd angeordnet, damit der eingeschlagene Faden Platz findet, die Führungsbahn zu durchfahren. Alle diese Einrichtungen haben den großen Nachteil, daß die Federung für die Axialbahn vielfach zu steif ist, die Massen des vom eingeschlagenen Faden zu hebenden Bahnringes zu groß und der Angriffspunkt des Fadens ungünstig liegt für das Anheben der Axialführungen sowie der Zentrierungen der beweglichen Bahn. Diese Lösungen bringen daher nur Teilerfolge.

Schließlich wurde noch vorgeschlagen, die Mittel zur Vermeidung des Fadeneinschlagens mit den zu-Frei umlaufender Doppelsteppstichgreifer für
Nähmaschinen

Anmelder:

Fritz Gegauf Aktiengesellschaft

Bernina-Nähmaschinenfabrik,

Steckborn, Thurgau (Schweiz)

Vertreter:

Dr. F. Walter und Dipl.-Ing. H.-D. Ernicke,

Patentanwälte, Augsburg, Ulrichsplatz 12

Beanspruchte Priorität:

Schweiz vom 10. Januar 1962 (249)

letzt genannten, die verhindern, daß sich der eingeschlagene Faden verklemmt, zu kombinieren. Zwar wird dadurch ein Fortschritt erzielt, doch weisen diese Lösungen die gleichen Mängel auf, wie sie vorstehend beschrieben sind.

Zur Beseitigung dieser Nachteile wird zur Lösung der bekanten technischen Aufgabe, nämlich elastische Ausbildung einer axialen Laufbahnfläche, erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Haltering als offener und mit seinem einen freien Ende am Greiferkörper festgelegten Sprengring ausgebildet ist und daß dieser Sprengring in einem am Greiferkörper angeordneten, in Richtung des Spulenkapselträgers sich erweiternden Innenkonus eingelegt ist.

Gegenüber den bisher bekannten Ausführungen ergibt sich dadurch eine erhebliche technische Vereinfachung, und gleichzeitig wird ein technischer Fortschritt auch insofern erzielt, als die Nähmaschine gegen Bedienungsfehler unempfindlicher wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 einen umlaufenden Nähmaschinengreifer in Vorderansicht,

F i g. 2 einen Längsschnitt durch den Greifer nach der Linie I-I in F i g. 1,

F i g. 3 einen Teilschnitt durch den Sprengring des Greifers und

F i g. 4 schaubildlich den in seine Einzelteile zerlegten Greifer.

Mit 1 ist die Greiferwelle, die aus der nicht gezeichneten Nähmaschinengrundplatte herausragt, bezeichnet. Auf ihr ist der Greifer 2 mit seiner Nabe 3 durch

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eine Schraube 4 befestigt. Die Greiferspitze 5 tritt in die Oberfadenschleife der nicht gezeichneten Nadel ein. Auf der Seite der Nabe 3 ist ein Greiferblech 6 mit einer Schraube 7 an dem Greiferkörper befestigt. Im Greifer 2 befindet sich eine starre radiale Lauffläche 8 und eine axiale Lauffläche 9 sowie ein profilierter Sprengring 11, dessen Planfläche 10 die zweite axiale Lauffläche bildet. In dieser Führung 8, 9,10 ist ein Spulenkapselträger 12 mit seiner dreiseitigen Lagerrippe 13 und seinem Haltefinger 14 aufgenommen. Der Sprengring 11 liegt in dem kegelförmigen Raum, der von einer Schrägfläche 15 und einer Axialfläche 16 gebildet wird. Am Ende des Sprengringes 11 ist ein abgewinkelter Zapfen 17 angeordnet, der in eine Nut 18 (F i g. 4), die im Greifer 2 angebracht ist, eingreift, um ihn zu arretieren, d. h. gegen Verdrehen zu sichern. Am Greifer 2 ist ferner ein Schleifenabweismittel 19 mit zwei Schrauben 20 befestigt. Die Abweiserspitze 21 dieses Mittels 19 reicht über die Greiferspitze, um eine sichere Schleifenbildung zu ermöglichen. Auf dem Zapfen 22 des Spulenkapselträgers 12 sitzt die Spulenkapsel 23 mit einer Verriegelung 24. Im Hohlraum der Spulenkapsel 23 ist die Unterfadenspule 25 angeordnet.

Beim Nähen arbeitet der beschriebene Greifer 2 in bekannter Weise; indem er um den Spulenkapselträger 12, der am Haltestück 14 arretiert ist, herumläuft und mit den nicht gezeichneten Stichbildungsmitteln der Nähmaschine, insbesondere der Nadel, zusammenwirkt. Die Greiferspitze 5 tritt in die Oberfadenschleife an der Nadel ein, weitet sie auf und führt den Faden um die Spulenkapsel 23 herum, wobei der in bekanter Weise gespannte Greiferfaden durch die Schleife hindurchgezogen wird. Das Greiferblech dient als Stütze der Nadelfadenschleife. Das Schleifenabweismittel 19 sorgt dafür, daß der Greiferfaden nicht von der Greiferspitze 5 erfaßt werden kann. Zum Schluß wird der Nadelfaden durch den nicht gezeichneten Fadengeber in bekannter Weise angezogen, um so den Doppelsteppstich zu bilden. Dieses Spiel wiederholt sich bei jedem Stich.

Wenn der Nadelfaden beispielsweise infolge falscher Bedienung der Maschine beim Nähbeginn in die Laufbahn 8,9,10 des Greifers 2 gezogen wird, dann weicht die axiale Führungsfläche 10 des Sprengringes 11 durch den nach Maßgabe der Fadenstärke entstehenden Druck aus. Der Sprengring 11 steigt an der ringförmigen Schrägfläche 15 unter Verkleinerung seines Durchmessers hoch und schafft so genügend Spielraum, damit der eingeklemmte Faden durch den Greifer 2 mitgenommen werden und an der offenen Stelle austreten kann. Dadurch wird das Verklemmen des Nadelfadens zwischen der Laufbahn 10 des Greifers 2 und der Führungsrippe 13 des Spulenkapselträgers 12, was bei starren Laufbahnen zum Stillsetzen der Maschine führt, vermieden. Das Ausweichen des Sprengringes 11 erfolgt nach der Stärke des jeweils verwendeten Fadens. Nach Beseitigung der Fadenreste setzt sich der profilierte Sprengring 11 mit seiner Planfläche 10 wieder auf die Axialfläche des Greifers 2 auf, indem der Sprengring 11 durch ίο die Schrägfläche 15 stets selbsttätig in die Grundstellung gedruckt wird.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Frei umlaufender Doppelsteppstichgreifer für Nähmaschinen, bei dem die Lagerrippe des Spulenkapselträgers in einer durch eine Schulter im Greiferkörper und durch einen am Greiferkörper befestigten Haltering gebildeten Bahn aufgenommen ist, wobei dieser allein den Vorderteil der Greiferbahn bildende Haltering in der Achsrichtung des Greifers federnd ausweichen kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering (11) als offener und mit seinem einen freien Ende (17) am Greiferkörper (2) festgelegten Sprengring ausgebildet ist und daß dieser Sprengring in einem am Greiferkörper (2) angeordneten, in Richtung des Spulenkapselträgers (12) sich erweitenden Innenkonus (15) eingelegt ist.

2. Frei umlaufender Doppelsteppstichgreifer für Nähmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprengring (11) einen solchen Querschnitt besitzt, daß er an der Mantelfläche des Innenkonus (15) linienförmig anliegt.

3. Frei umlaufender Doppelsteppstichgreifer für Nähmaschinen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprengring (U) auf einer radialen ebenen Ringfläche (16) des Greiferkörpers (2) aufliegt.

4. Frei umlaufender Doppelsteppstichgreifer für Nähmaschinen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Greiferkörper eine Radialnut (18) aufweist, in welcher das freie Ende (17) des Sprengringes (11) eingelegt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 493 915;
deutsche Auslegeschriften Nr. 1 053 293,
044 572;

französische Patentschriften Nr. 1 265 521,
1 235 214, 1193 578;

Katalog Nr. 75 der Fa. »Nähmaschinenteile-AG«,
Dresden, S. 29.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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