-
Schaltungsanordnung zum Rufempfang an Teilnehmerstationen in Fernsprechanlagen
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Rufempfang an Teilnehmerstationen
in Fernsprechanlagen. Es gibt zwei Arten von Rufschaltungen, eine solche, bei der
die Rufsignalfrequenz innerhalb der Station erzeugt wird und eine solche, bei der
die Ruffrequenz vom Amt aus gesendet wird. Bei einer bekannten Anordnung der ersten
Art wird ein in der Station angeordneter Verstärker zu Schwingungen angeregt und
dessen Schwingungen vorzugsweise durch einen Transistor erzeugt. Die Schwingspannung
wird auf die notwendige Spannung zur Betätigung des Fernsprechweckers transformiert.
Ein geringerer Aufwand an Bauelementen ist bei Anordnungen der zweiten Art erforderlich,
bei denen der Femsprechwecker durch eine Ruffrequenz vom Amt aus gesteuert wird.
Diese Art der Steuerung ist allgemein üblich.
-
Die Erfindung bezieht sich auf Anordnungen der zweiten Art, bei denen
die Ruffrequenz von 16 Hz (oder 162/3) gesendet wird und in der Station verstärkt,
vorzugsweise durch einen Transistorsverstärker, einer Rufeinrichtung zugeführt wird.
Die übertragung der Ruffrequenz zur Teilnehmerstation ist jedoch infolge der niedrigen
Frequenz mit Nachteilen verbunden. So ist beispielsweise bei höheren Frequenzen,
etwa im Sprachfrequenzbereich, ein wesentlich kleinerer Leitungsübertrager notwendig,
und die Rufversorgung ist wesentlich einfacher zu gestalten.
-
Es sind bereits Anordnungen bekannt, bei denen das Rufsignal als eine
modulierte Tonfrequenz gesendet wird, die durch einen kleinen Lautsprecher wiedergegeben
wird. Der Nachteil besteht darin, daß der dadurch erzeugte neuartige Ton vom Teilnehmer
nicht als Rufsignal angesehen wird, da bisher allgemein der konventionelle Weckerton
bekannt ist. Der unterbrochene Ruf, wie er bei Weckern üblich ist, stellt ein sehr
durchdringendes Rufsignal dar. Es ist aber auch möglich, daß ein Signal geeigneter
Zusammensetzung ausgesucht werden kann, so daß es bei seiner Wiedergabe gut als
Ruf unterschieden werden kann. Es würden subjektive Messungen erforderlich sein,
die für einen Ruf geeignetesten Tonarten unter den verschiedensten Geräuschbedingungen
und räumlichen Bedingungen experimentell festzustellen. Hierbei besteht die Forderung,
daß ein Telefonwecker nicht nur in ruhigen Räumen oder relativ geräuschvollen Werkstätten
zu hören ist, sondern auch in Räumen, in denen Radio und Grammophon überdeckende
Geräusche erzeugen, vor allem dann, wenn der Fernsprechwecker außerhalb des geräuscherfüllten
Raumes untergebracht ist und der Ruf in diesem gehört werden soll. In Ämtern und
relativ ruhigen Räumen wird der übliche Telefonwecker oft als lärmend und zu laut
empfunden. In geräuscherfüllten Maschinenräumen dagegen ist die Lautsärke des Weckers
gewöhnlich nur dann ausreichend, wenn der Teilnehmer sich in der Nähe des Telefons
aufhällt. In solchen Räumen werden daher lautstarke Wecker vorgesehen. Mit Hilfe
eines zweitönigen Weckers kann das ständige Maschinengeräusch übertönt werden. Eine
harTnonische Abstimmung der Glocken kann dabei förderlich sein. Nur durch subjektive
Messungen kann festgestellt werden, welche Töne einen angemessenen Unterschied gegenüber
den Geräuschen bringen. Da die wirksame Ausstrahlung kleiner Lautsprecher mit steigender
Frequenz zunimmt, ist es zweckmäßig, entsprechend hohe Frequenzen zu verwenden.
Dies wiederum bringt den Nachteil, daß die abgestrahlten hohen Töne als unangenehm
empfunden werden.
-
Da das Rufsignal vom Amt aus gesendet wird, muß entsprechend der auftretenden
Leitungsverluste zum Teilnehmer der Sendepegel verhältnismäßig hoch sein. Bei hohen
Sendepegeln besteht aber die Gefahr des Nebensprechens, so daß hierdurch
dem
Sendepegel eine Grenze gesetzt ist. Dieser durch das Nebensprechen begrenzte Wert
der Niederfrequenzleistung fällt schnell mit steigender Frequenz von 16 bis
2000 Hz ab. Für 300 Hz beispielsweise würde bei eingespeister maximaler Leistung
von + 27 db bei 1 mW an der Station eine Empfangsleistung von +20
db bei einer Leitungslänge von etwa 8 km gemessen werden.
-
Es sind Rufempfangsschaltungen für Teilnehmerstationen bekannt, bei
denen als Ruforgan der Wecker verwendet wird. Die Steuerung des Weckers erfolgt
über tonfrequente Rufsignale, die einen Transistorschalter aussteuern und dabei
einen als Energiespeicher geschalteten Kondensator über den Wecker entladen. Bei
diesen bekannten Anordnungen tritt der Nachteil auf, daß der als Energiespeicher
verwendete Kondensator nicht voll auf die Speisespannung aufgeladen werden kann,
ohne daß in der Rufpause der Ladestrom des Kondensators über das Anruforgan fließt
und so die effektive Spannung an dieser reduziert.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Schaltungsanordnung
zum Rufempfang an Teilnehmerstationen in Fernsprechanlagen zu schaffen, bei denen
die Rufsignale und die Ladespannung des Kondensators voll zur Wirkung kommen. Die
Schaltungsanordnung zum Rufempfang an Teilnehmerstationen in Fernsprechanlagen,
bei denen die Rufsignale einer im Amt erzeugten Trägerfrequenz aufmodullert und
in der Teilnehmerstation zur Steuerung einer über einen Kondensator im Gleichstromkreis
gespeisten Transistorschaltstufe mit nachgeschalteter Rufeinrichtung verwendet werden,
ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der als Energiespeicher vorgesehene
Kondensator über ein gleichstromdurchlässiges Sperrglied für die Trägerfrequenz
mit der Leitung verbunden ist, daß die Transistorschaltstufe mit Anrufeinrichtung
im Ausgangskreis dem Kondensator parallel geschaltet ist und daß der Steuerkreis
der Transistorschaltstufe über ein Filter für die Trägerfrequenz direkt an die Leitung
angeschaltet ist. Diese Anordnung des Kondensators in Verbindung mit dem Sperrglied
und dem Schalttransistor stellt sicher, daß das ankommende Rufsignal voll wirksam
wird und daß in der Rufpause über die Rufeinrichtung kein Ladestrom fließt. Die
Ausbildung des Sperrgliedes und des Filters wird an Hand von verschiedenen im folgenden
erläuterten Ausführungsbeispielen gezeigt.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 das Schaltungsprinzip der Rufempfangsschaltung, F i g. 2
einen zweistufigen Rufempfangsverstärker, F i g. 3 die Anschaltung des Verstärkers
nach F i g. 2 an die Leitung, F i g. 4 bis 7 Varianten des
Verstärkers nach F i g. 1 mit dem Stromverlauf in der Rufeinrichtung, F i
g. 8 ein gewähltes Rufsignal, F i g. 9 bis 11 weitere Ausführungsbeispiele
eines Rufempfangsverstärkers und F i g. 12 bis 19 Abwandlungen des
Verstärkers nach F i g. 6.
-
Die vollständige Rufempfangsschaltung ist in F i g. 1 gezeigt.
Die Induktionsspule L 1 dient hauptsächlich zwei Zwecken: das ankommende
Signal im Verhältnis 1 : 4 anzuheben und einen besseren Abschlußwiderstandswert
für die Teilnehmerleitung zu bilden. Die Kapazität C3 im Demodulationskreis
kann fortgelassen werden. Sie könnte sogar unerwünscht sein, um den Spannungsverlauf
sanfter zu gestalten. Sie mildert die Spitzenwerte der Signalspannung, so daß die
Spannungskurvenform keine scharfe Rechteckform aufweist und der Wecker infolgedessen
nicht gut läutet.
-
Ein Entkopplungswiderstand R 3 und ein Kondensator
C5 sind für die Kollektorspeiseleitung vorgesehen. Die dadurch erzielten
Vorteile sind im Verhältnis zum Aufwand groß. Der Leitungswiderstand wirkt als Anteil
des Kollektorbelastungswiderstandes und hält infolgedessen die Wechselstromenergie
vom Wecker ab. Durch die Anordnung des aus Kondensator und Widerstand gebildeten
Entkopplungskreises wird die gesamte durch Ein- und Ausschalten des Transistors
gebildete Wechselstromenergie im Wekker verbraucht. Der in ständig gleicher Richtung
ausgesandte Strom aus der Zentrale zeigt einen konstanten Wert. Er eignet sich gut
zur Unterscheidung zwischen Ruf- und Rückruf in elektronischen Ämtern. Er beseitigt
den von dem gemeinsamen negativen Punkt herrührenden Rückkopplungseffekt, so daß
die am Wecker anliegende Signalspannung wesentlich größer ist. Im Ruhezustand der
Station ist der Kondensator C5 ständig durch die Zentralbatterie aufgeladen.
Bei Eintreffen einer Ruffrequenz wird der Transistor TR 1 geöffnet, so daß
hierüber und über die Wicklungen des Weckers ein Kurzschluß für den Kondensator
C5 entsteht, dessen Entladespannung die Wirkung des Rufsignals für den Wecker
unterstützt.
-
Der in den bisherigen Stromkreisen dargestellte Wecker PR ist eine
übliche polarisierte Weckerausführung für Wechselstrombetrieb. In den bekannten
Schaltungsanordnungen hingegen fließt ein Gleichstrom ständig durch die Weckerwicklungen,
so daß eine einwandfreie Funktion behindert ist.
-
Die F i g. 2 und 3 zeigen Schaltungsanordnungen mit
zwei Transistorstufen, die durch ein RC-Glied (R4, C6) miteinander
gekoppelt sind. In Fig. 2 koppelt das Widerstandsglied R4 Kollektor mit Basis der
Transistorstufen. Diese Schaltungsanordnung hat jedoch gewisse Nachteile. Eine bessere
Wirkung wird durch eine Anordnung nach Fig. 3
erzielt. Darin verbindet der
WiderstandR4 Emitter und Basis der beiden Transistorstufen. Dadurch wird gewährleistet,
daß der Wert der der Basis des Transistors TR2 aufgedrückten Spannung oberhalb
0 Volt liegt und nicht irgendwelche außergewöhnlichen positiven oder negativen
Grenzwerte überschreitet. Eine derartige Schaltungsanordnung benötigt keine Induktionsspule.
Die erforderliche Eingangssignalspannung kann außerdem niedrig sein. Wird kein Rufsignal
zur Teilnehmerstation gesendet, so sind beide Transistorstufen gesperrt und durch
beide fließt der zugehörige Sperrstrom J, Beim Eintreffen eines Rufsignals
erhält der Transistor TR 1
seine öffnungssteuerspannung aus dem Verstärkerkreis.
Das Wechselstromsignal liegt über dem Kondensator C 6 vom Kollektor des Transistors
TR 1 her am Transistor TR 2, der jedoch keine feste negative Vorspannung
als solche erhält. Die Zeitkonstante des RC-Gliedes (R4, C6) ist jedoch
so bemessen, daß der Kondensator C6 bei 16 Hz noch nicht voll entladen
ist, also noch eine geringe negative Restladung enthält, um einen rechteckigen zeitlichen
Spannungsverlauf wie an der Basis des Transistors
TR 2 zu erzielen.
Der Rückkopplungsweg wird in dieser Schaltungsanordnung ungeachtet der Anordnung
zweier Transistoren trotz Leitungsimpedanz und Entkopplung durch den Kondensator
C4 positiv.
-
Bei Verwendung eines mit einer Gegenfeder ausgerüsteten Weckers pulsiert
der Kollektorstrom während des Rufes, ohne seine Richtung zu ändern. Dieser Strom
kann in eine Wechselstromkomponente und in eine dem Mittelwert des Kollektorstromes
gleichkommende Gleichstromkomponente zerlegt werden. Die Wechselstromkomponente
verursacht Schwankungen der Amperewindungszahl des Wekkers, wodurch bei normaler
Funktion der Klöppel von einer Seite zur anderen schwingt, obgleich die Gleichstromkomponente
vorhanden ist. Die Gleichstromkomponente dagegen verändert die Amperewindungszahl,
wodurch der Klöppel in einer seiner beiden Endlagen länger verweilt. Die Gegenfeder
hat den Zweck, dieser Kraft entgegenzuwirken. Es ist daher zweckmäßig, einen Wecker
mit zwei Wicklungen auf jedem Kern zu verwenden und eine davon von dem in der Richtung
gleichbleibenden Kollektorstrom durchfließen zu lassen. Die anderen Wicklungen werden
zum Ausgleich der Gleichstromamperewindungen herangezogen. Die F i g. 14
und 15 zeigen das Prinzip, wie diese Ausführung bei einem gewöhnlichen Wecker
mit zwei Spulen angewendet werden kann.
-
Die Gleichstromkomponente des Weckerstromes, durch den der Klöppel
betätigt wird, ist der durch die Leitung fließende Gleichstrommittelwert.
-
Die Schaltungsanordnung nach F i g. 4 enthält keine Diode zwischen
Basis und Emitter des Transistors zur Demodulation des ankommenden Rufsignals. Der
Kondensator C7 bewirkt die nötige Glättung des Kollektorstromes und unterstützt
ferner die Wirkung der positiven Rückkopplung in geringem Maße. Daraus ergibt sich
der Spannungsverlauf am Kollektor nach F i g. 5.
-
Der Transistor ist während der Dauer des Verlaufes der Spannungskurve
unterhalb der punktierten Linie nach F i g. 5 gesperrt. Die Eingangsspannung
erscheint infolge der Wirkung des Kondensators C7 am Kollektor. Im übrigen
unterscheidet sich diese Schaltungsanordnung nicht von derjenigen nach F i
g. 6
Die übrigen Figuren zeigen abgewandelte Spannungskurvenforinen (F i
g. 8) und Schaltungsanordnungen mit gewissen Vorteilen. Gewisse Verbesserungen
in der Rufwirkung können beispielsweise durch Erhöhung der Trägerfrequenz,
d. h. des Rufwechselstromes, von 300 Hz auf 500 Hz erzielt
werden.
-
Eine weitere Art des Rufsignals wird durch Unterbrechen der Trägerfrequenz
von 500 Hz im Takt von 161/% Hz erreicht. Dabei folgt auf einen Wellenzug
der Tonfrequenz von 500 Hz eine signallose Periode von gleicher Dauer. Der
zeitliche Verlauf ist in F i g. 8 dargestellt.
-
Weitere Schaltungsanordnungen zur Steuerung der Rufempfangsschaltung
unter Fortfall der in gewissen Fällen unerwünschte Eigenschaften des Weckers hervorrufenden
Gegenfeder sind in F i g. 9 mit zwei Transistorstufen und in F i
g. 10 mit drei Transistorstufen dargestellt. In beiden Fällen wird ein normaler
polarisierter Wecker mit zwei Spulen verwendet, deren jede Spule für sich durch
einen getrennten Transistor im Gegentakt betrieben wird. Die Transistoren wirken
als Schalter und legen die Weckerspulen abwechselnd an die Gleichspannungsquelle
an. Dadurch sind die Spulen vom polarisierend wirkenden Gleichstrom frei, so daß
die Gegenfeder entfällt.
-
F i g. 9 zeigt die Schaltung mit zwei Transistoren TR
1 und TR 2. In der Spule PR 1 fließt ein Wechselstrom von
500 Hz, durch den der Transistor TR 1 gesteuert wird, im zeitlichen
Verlauf einer Rechteckkurve. Dieser zeitliche Verlauf ist durch Abnahme der Betriebsspannung
vom Kollektor des Transistors TR 1 gegeben und durch die Speisung des Transistors
TR 2, der seinerseits die Spule PR 2 mit einer Phasenverschiebung von
1801 gegenüber dem Strom der Spule PR 1 speist. Die über Emitter und
Kollektor im Nebenschluß angeordneten Kondensatoren unterstützen die Glättung des
500-Hz-Rufsignals und den Stromfluß im Gegensinn, sobald der der betreffenden Spule
zugeordnete Transistor sperrt.
-
Die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung nach F i g. 10 entspricht
annähernd der nach F i g. 9. Doch ist hier ein Phasenspalter verwendet, durch
den die 180'-Phasenverschiebung erreicht wird. Die Schwingung wird hierdurch gleichföriniger,
da die Rechteckimpulse, die von dem Phasenspalter geliefert werden, untereinander
gleichmäßiger als die entsprechenden Spannungsstöße an den Basen der Transistoren
TR 1
und TR 2 in F i g. 9 sind.
-
Beide Schaltungsanordnungen weisen die bekannten Vorteile einer Gegentaktschaltung
auf, nämlich Glättung der vom Amt ausgesandten Stromimpulse und im Idealfall volle
Beseitigung der Welligkeit des Leitungsstromes während des Rufes.
-
Bei einer anderen Ausführungsform wird vollständig auf den polarisierenden
Dauennagneten verzichtet. Er wird durch eine dritte polarisierend wirkende Wicklung
PR 3 ersetzt, die mit dem Leitungskreis in Verbindung steht, wie in Fig.
11 dargestellt ist. Dadurch wird die Wirkung einer Drosselspule auf die Trägerfrequenz
erreicht und somit eine Glättung der 16-Hz-Rufimpulse auf der Leitung und eine Verminderung
der Gleichstromverluste erzielt. An Stelle des Widerstandes R 3 der vorher
gezeigten Schaltung tritt die Spule PR 3.
-
Besteht die Forderung, eine größtmögliche Signalenergie ohne die Gefahr
des Nebensprechens der Teilnehmerleitung zuzuführen, dann ist es zweckmäßig, die
Frequenz des Rufwechselstromes möglichst niedrig zu machen, etwa 300 Hz.
Wenn der Ruf mit geringem Energieaufwand von der gleichen Größenordnung wie die
Sprachübertragung erfolgt, dann ist es nötig, zur Einhaltung der vorstehend angeführten
Bedingung eine empfindlichere Rufempfangseinrichtung zu benutzen. In diesem Falle
wird dann keine besondere Einschränkung bezüglich der Betriebsfrequenz im Hinblick
auf die Gefahr des Nebensprechens notwendig sein. Es könnte daher jede beliebige
Frequenz zwischen 300 Hz und 3400 Hz verwendet werden. Steigt die Frequenz,
so wächst der Leitungsverlust und um so empfindlicher muß die Rufempfangseinrichtung
sein. Jedoch kann dies dadurch ausgeglichen werden, daß man die Rufempfangseinrichtung
frequenzselektiv ausbildet und die Wirkung der Leitungsgeräusche stark herabsetzt.
-
Die beschriebenen Schaltungsanordnugen sind auf eine Frequenz von
16 Hz abgestimmt. Gelangen Störsignale anderer Frequenzen, z. B. von
50 Hz, auf die Teilnehmerleitung, dann werden die Transistoren
für
Gleichstrom leitend, so daß die Rufempfangseinrichtung unwirksam wird, selbst wenn
das Rufsignal von 16 Hz zur Teilnehmerstation gelangt. Zur Ausschaltung dieser
Störfrequenzen können Frequenzfilter vorgesehen werden. Hierzu können die Eingangskapazität
und die Eingangsimpedanz des Verstärkers herangezogen werden. Die Ausseheidungswirkung
kann durch Verwendung mehrerer RC-Glieder im Eingangskreis verbessert werden.
-
Eine derartige Schaltungsanordnung ist in der F i g. 17 dargestellt.
Der Wecker PR liegt im Kollektorkreis des Transistors PR 1, so daß der Strom
zum Kollektor durch den Wecker fließt. Die Vorspannung für den Transistor wird von
der Zentralbatterie geliefert. Die Impedanz Z weist für die Rufträgerfrequenz einen
hohen Widerstand auf. Der Gleichstrom gelangt ungehindert zum Kondensator
C5. Die Trägerfrequenz gelangt von der Teilnehmerleitung über ein Netzwerk
N zur Basis des Transistors PR 1. Die F i g. 1, 3, 4 und
6 geben einige Ausführungsbeispiele für das Netzwerk N an, das auch
einen Verstärker enthalten kann, wie F i g. 3 zeigt. Eine besonders einfache
Form des Netzwerkes N ist in F i g. 18 dargestellt. Darin ist Z ein
ohmscher Widerstand Z 1, und das Netzwerk N besteht aus einem Kondensator
C 4
und einem ohmschen Widerstand. Die Trägerfrequenz bewirkt durch
ihre negative Halbwelle einen Stromfluß im Emitter-Basis-Kreis durch Entladung des
Kondensators C7. über diesen Kreis kann sich der Kondensator C5 entladen,
so daß genügend Energie zur Steuerung des WeckersPR vorhanden ist. Während der nachfolgenden
positiven Halbwelle der Trägerfrequenz ist der Transistor wieder hochohmig, so daß
der Kondensator C7 und der Kondensator C5 durch den von der Zentralbatterie
gelieferten Gleichstrom wieder aufgeladen werden. Dabei entlädt sich zur gleichen
Zeit der über den Emitter-Basis-Kreis des Transistors aufgeladene Kondensator
C 4 über den Entladewiderstand R 4. Dies erfolgt bei jeder Periode
der Trägerfrequenz über die Dauer der Leitfähigkeit. Diese Aufeinanderfolge von
den Wekker durchfließenden Stromimpulsen aus dem Kondensator C 7 betätigt
den Wecker PR. Der Kondensator C 7 kann durch einen Kondensator
C 8 parallel zum Wecker PR ersetzt werden. In beiden Fällen wird eine Verbesserung
der Rufabstrahlung erzielt, wenn die elektrischen Größen des Weckers auf Resonanz
mit der Ruffrequenz abgestimmt sind. Grundsätzlich können die Kondensatoren
C7 und C8
gleichzeitig verwendet werden. Der Kondensator
C7
hat die Aufgabe, den Transistor gegen überspannungen auf der Teilnehmerleitung
zu schützen und ist daher nach Möglichkeit immer zu verwenden.
-
Die Impedanz Z erzeugt eine negative Rückkopplung vom Kollektorkreis
zum Basiskreis und dessen Impedanz für die Trägerfrequenz verringert zusammen mit
der Kapazität C5 diese Rückkopplung auf einen genügend kleinen Wert, damit
der Transistor eine angemessene Verstärkung abgibt. Es muß daher der Rückkopplungsweg
vom Kollektor zur Basis so gewählt werden, daß der Rückkopplungsgrad für die Ruffrequenz
ebenfalls niedrig ist. Die Impedanz Z kann, wie F i g. 19 zeigt, ein ohmscher
Widerstand, eine Induktivität mit im Vergleich zur Leitungsimpedanz für die Trägerfrequenz
hohen Widerstand oder ein auf Resonanz mit der Trägerfrequenz abgestimmter Parallelschwingkreis
sein. Auch das Netzwerk N
kann, wie F i g. 19 zeigt, aus verschiedenen
elektrischen Bauelementen, wie Widerstand mit Kondensator, ausgebildet sein. An
Stelle des ohmschen Widerstandes kann auch eine zur Emitter-Basis-Strecke des Transistors
im Gegensinne leitende Diode verwendet werden oder zur Erzielung einer größeren
Empfindlichkeit zusammen mit dem Widerstand R 4. Wird für Z 1 oder
N jeweils ein Reihenresonanzkreis verwendet, so ist das System für die Resonanzfrequenz
dieser Kreise empfindlicher. Sind die Resonanzfrequenzen von Zl und N gleich,
so ist das System hochselektiv. Eine Anzahl von Teilnehmerstationen mit
je einer dieser Anordnungen kann an der gleichen Leitung liegen, und
jede Station kann mit ihrer zugeordneten Frequenz selektiv getrennt von den
anderen gerufen werden.
-
Bei hoher Kapazität des Kondensators C5 ist der Leitungsstrom
ohne Welligkeit der Ruffrequenz annähernd konstant. Mit geringerer Kapazität nimmt
die Welligkeit zu, so daß eine höhere Zentralbatteriespannung erforderlich ist,
um einen einwandfreien Ruf zu erreichen.
-
Die Anordnung nach F i g. 12 stellt eine Weiterentwicklung
der Anordnung nach Fig. 6 dar, in welcher die InduktionsspuleLl zur Bildung
der Induktanz von Z nach Fig. 18 benutzt ist. Dadurch ist der Gleichstromwiderstand
kleiner als der Widerstand Z l. Zugleich tritt eine Erhöhung der Impedanz an der
Basis des Transistors auf. In F i g. 13
ist der ohmsche Widerstand R 4 nach
F i g. 12 durch eine Diode D ersetzt.
-
Die Schaltung einer vollständigen Teilnehmerstation mit einem Ruftromkreis
nach F i g. 12 ist in F i g. 16 dargestellt. Der Transistor TR
1 ist hierbei sowohl für das Rufen als auch für die Sprachübertragung verwendet.
Die Umschaltung von der einen Funktion auf die andere erfolgt durch den Gabelumschalter
GS beim Abheben des Handapparates. Mit RX ist das Telefon, mit TX das Mikrofon und
die vom Nummernschalter betätigten Kontakte mit DON bezeichnet. Die Induktionsspule
bildet zugleich die Impedanz Z 1 nach F i g. 18. Das Mikrofon TX ist
im Emitterkreis des Transistors TR 1 angeordnet. In dieser Schaltungsanordnung
dient der Transistor TR 1 gleichzeitig zur Verstärkung der Sprechströme.
Enthält die Station mehr als einen Transistor, so können alle oder ein beliebiger
von ihnen zur Sprachverstärkung in an sich bekannter Weise herangezogen werden.