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Weiche für Hochkant-Förderbandanlagen zum Überleiten des Gutes von
einem Förderkanal in einen parallel verlaufenden Förderkanal In Hochkant-Förderanlagen
wird flaches Fördergut, wie Telegramme, Karteikarten, Fernschreiben usw. lose oder
in Fördertaschen in eine Rinne mit hochgezogenen Seitenwänden mit einem horizontal
verlaufenden Förderband stehend transportiert. In bekannten Anlagen dieser Art kann
das Fördergut durch eine in der Innenwand drehbar gelagerte Weichenzunge aus dem
Förderkanal zu einer Empfangsstelle ausgeschleust werden. Mit derartigen Weichenzungen
wird Fördergut aber auch in einen anderen Förderkanal abgelenkt, wenn sich dadurch
bei längeren Förderstrecken Umwege vermeiden lassen.
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Zur Erläuterung dieser Anwendung von Weichen dient das in der Fig.
1 dargestellte Anlagenbeispiel.
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Die Buchstaben E bezeichnen Empfänger, S Sender und W Weichen. Durch
die Anordnung der Weiche W 1 muß in der Sendestelle S 1 aufgegebenes und für die
Empfänger E 3 bis E 5 bestimmtes Fördergut nicht den Umweg über die Schleife mit
dem Empfänger E 2 und dem SenderS2 machen. Die Weiche W 3 verkürzt beispielsweise
den Weg für an der Sendestelle S3 der Förderanlage übergebenes Fördergut, das für
den Empfänger E 1 bestimmt ist. Diese Sendung kann nämlich über die Weiche W 3 den
Umweg über die Schleifen mit E 4, S 4 und E 5, S 5 abschneiden. Ebenso verhält es
sich mit der Weiche W 4.
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Die für diesen Zweck gebräuchlichen Weichen sind aber nicht nur recht
aufwendig, sondern können auch dann nicht angewendet werden, wenn die obere leitung
in einen gegenläufigen Nachbarkanal erfolgen soll. Das gegenläufige Förderband würde
nämlich einem kontinuierlich abgelenkten Fördergut entgegenwirken und versuchen,
das Fördergut wieder auf das anliefernde Band zurückzuschieben.
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Es ist bereits eine elektromagnetische Weiche für Förderer von flächenhaftem
Fördergut bekannt, deren Zunge aus federndem Material besteht. Gegenüber der magnetischen
Spitze dieser Zunge sind zwei Elektromagnete angeordnet, die die Weiche in ihre
Arbeitslage schalten. Vor der Spitze der Weichenzunge ist ein das Fördergut führendes
Rollenpaar vorgesehen. Auch diese Weiche kann, wie die bereits erwähnten Weichen,
nicht angewendet werden, wenn die Überleitung des Fördergutes in einen gegenläufigen
Nachbarkanal erfolgen soll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln eine
Weichenanordnung zu schaffen, die ein sicheres Überleiten von Fördergut von einem
Förderkanal durch eine Öffnung in der mittleren Führungswange in einen parallelverlaufenden
Förderkanal mit gleicher oder entgegengesetzter
Förderrichtung ermöglicht. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß gegenüber dieser Öffnung in der mittleren Führungswange
zwischen dem ankommenden und dem abgehenden Kanal im unteren Bereich der Außenwange
des ankommendes Kanals eine sich parallel zur Bandebene bewegende Überleitvorrichtung
vorgesehen ist, die das Fördergut erfaßt und senkrecht zur Bewegungsrichtung auf
das Nachbarband schiebt, und daß Mittel vorgesehen sind, die das in einer vorgegebenen
Lage ankommende Fördergut nach der Überleitung in der Bandebene vollständig aufrichten.
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Diese Weichen erfordern einen Mindestabstand zwischen dicht aufeinanderfolgendem
Fördergut, der vorzugsweise von einer Haltevorrichtung vor der Weiche sichergestellt
wird. Wenn Fördergut durch eine Weiche in den Nachbarkanal geschleust werden soll,
wird es durch diese Haltevorrichtung bei Gegenverkehr auch angehalten, wenn der
andere Kanal vorfahrtberechtigt ist. Der Vorteil der Erfindung liegt darin begründet,
daß sich durch die Ausschleusmöglichkeit von Fördergut auch in einen gegenläufigen
Nachbarkanal bei längeren Förderstrecken beträchtliche Umwege vermeiden lassen.
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Als Überleiteinrichtung kann in der durchgehenden Kanalwand eine
verschiebbare Schiene ungefähr von der Länge des Fördergutes vorgesehen sein oder
auch ein vorzugsweise magnetisch gesteuerter Hebel dienen, der das Fördergut in
der Mitte kurz oberhalb des Förderbandes erfaßt. Während die bekannten Zungenweichen
je nach der Förderrichtung verschieden eingebaut werden müssen, hat die Lösung nach
der Erfindung weiter den Vorteil, daß sie von der Förderrichtung im Kanal unabhängig
ist.
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Zum vollständigen Aufrichten des Fördergutes nach der Überleitung
in dem abgehenden Kanal kann
beispielsweise die mittlere Führungswange
abgeschrägt oder ein feststehender Führungsbügel vorgesehen sein.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Ausbildung gemäß
der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 das beschriebene Anlagenschema,
F i g. 2 einen Doppelkanal mit einer Überleiteinrichtung und einer abgeschrägten
Mittelwange in der Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt A-B nach Fig. 2, Fig.4 in der
Draufsicht einen Doppelkanal mit einem Führungsbügel und einer Überleiteinrichtung
in der Ruhelage und im eingeschwenkten Zustand, F i g. 5 bis 7 einen Schnitt C-D
nach F i g. 2 für drei verschiedene Betriebslagen, Fig. 8 einen Schnitt E-F nach
F i g: 4.
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In den F i g. 2 bis 8 sind jeweils Ausschnitte eines von den Führungswangen
1 bis 3 gebildeten Doppelkanals dargestellt, auf dessen Boden Förderbänder 4 und
5 verlaufen. Die Pfeile geben die Förderrichtung in den einzelnen Kanälen an. In
der hinteren Führungswange ist gegenüber der Unterbrechung in der mittleren Führungswange
in der Fig.2 gestrichelt ein Hebel 6 als Überleiteinrichtung angedeutet. In derselben
Figur ist dieser Hebel noch einmal mit ausgezeichneter Kontur an dem Fördergut 7
anliegend dargestellt, das er vom Förderband 4 parallel auf das Förderband 5 verschoben
hat.
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Ein Teil 8 der mittleren Führungswange ist abgeschrägt und richtet
das übergeleitete Fördergut im abgehenden Kanal auf. In diesem Kanal kann das Gut
ebenfalls in beiden Richtungen bewegt werden, wenn eine entsprechende Abschrägung
auch auf der Gegenseite der mittleren Führungswange vorgesehen ist.
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In der Fig. 4 ist statt einer abgeschrägten Führungswange zum Aufrichten
der übergeleiteten Sendungen ein feststehender Anschlag 9 angeordnet.
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In der F i g. 5 ist die Lage einer Sendung vor der Ausschleusung
dargestellt, während die F i g. 6 diese Sendung zeigt, nachdem sie mit ihrer Unterkante
bereits auf das Nachbarband verschoben wurde, mit ihrer Oberkante aber noch an der
ursprünglichen Führungswange 1 anliegt. Aus dieser Figur und der F i g. 7 geht besonders
deutlich die aufrichtende Wirkung der abgeschrägten mittleren Führungswange auf
das übergeleitete Fördergut hervor. Mit der strichpunktierten Linie ist in der F
i g. 7 eine teilweise aufgerichtete und mit der durchgezogenen Linie eine vollständig
aufgerichtete Sendung dargestellt.
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In der F i g. 8 ist auf dem Band 4 strichpunktiert die Lage einer
Sendung vor der Überleitung gezeigt.
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Durch eine etwas höher angesetzte Überleiteinrichtung 6 wird diese
Sendung ebenfalls parallel auf das Nachharband 5 verschoben-und um den Führungsbügel
9 aufgerichtet. Als Führungsbügel in Form eines feststehenden Anschlages kann ein
Blech, ein Drahtbügel od. dgl. dienen.
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Außer den beschriebenen und dargestellten Beispielen kann als Überleiteinrichtung
aber auch ein Drahtbügel oder eine Auswerferfeder Verwendung finden, deren Enden
zum Schaltzeitpunkt gegeneinander bewegt werden, so daß sich der mittlere Teil wölbt.