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Kollisionsschutz für einen Schiffsreaktor Die Erfindung betrifft einen
Kollisionssehutz für einen Schiffsreaktor bzw. eine Hilfsanlage eines Schiffsreaktors
mit beiderseits zwischen den zu schützenden Schiffsteilen und der Außenhaut angeordneten
senkrecht stehenden Platten großer Festigkeit. In diesem Zusammenhange ist es bereits
bekanntgeworden, ein Schiff gegen die Sprengwirkung von Minen oder Torpedos dadurch
zu schützen, daß man zusätzlich hinter der Außenhaut etwa senkrecht stehende Platten
einbaut und diese auf eine Kohlenladung einwirken läßt.
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Eine Anwendung dieser vorbekannten Mittel zum 3chutz eines Schiffsreaktors
ist nicht ohne weiteres möglich, da für das Schützen eines Schiffsreaktors von einem
linienförmigen Kraftangriff auszugehen ist, während der vorbekannte Sprengwirkungsschutz
in etwa gleichmäßig über die Fläche von den Explosionsgasen beaufschlagt wird, um
dann in irgendeiner Weise seine Energie in der Kohlenlast umzusetzen.
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Es ist atich schon bekanntgeworden, daß man durch die Anordnung mehrerer
und starker Decks in den Schiffsräumen seitlich von der Reaktoranlage einen in gewissem
Maße wirksamen Kollisionsschutz erreicht. Das unmittelbar betroffene und zerstörte
Blechvolumen ist ein Maß für die umgesetzte kinetische Energie. Bei scharf gebauten,
rammenden Schiffen ist dieses Maß bei gleicher Eindringung kleiner als bei verhältnismäßig
plump gebauten Schiffen. Erstere verfügen dagegen meist über größere kinetische
Energie, weil sie schneller sind als letztere. Es ist also ein Mangel der bisher
üblichen Kollisionsschutzkonstruktion aus Decks, daß sie gerade in dem Fall höherer
Beträge an kinetischer Energie, die in Verformungsarbeit umzusetzen sind, weniger
Verformungsarbeit aufnehmen kann, weil ein großer Teil der Kollisionsschutzkonstruktion
unverforint bleibt.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines verbesserten Kollisionssehutzes,
der die vorerwähnten Mängel nicht aufweist und in optimaler Weise auch punkt- und
%ienförmig angreifenden Kräften widerstehen kann.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
bei dem einleitend genannten Kollisionsschutz die Platten an mehreren horizontalen,
an sich bekannten Schutzdecks zu befestigen, die ihrerseits mit den Querschotten
fest verbunden sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Platten in an sich bekannter
Weise jeweils aus einer Mehrzahl von fast unverschleblich miteinander verbundenen
Platten aufgebaut sind. Diese zusätzlichen Vorteile ergeben-sich einerseits dadurch,
daß man bei der unterteilten Platte Walzstahlplatten verwenden kann und nicht auf
die Gußstahlplatten von größerer Sprödigkeit angewiesen ist. Hinzu kommt, daß mehrere
dünne Platten vor dem- Auftreten eines Bruches oder von Rissep größere Durchbi ngen
ertrage , #ep e können als eine dicke Platte. "
Durch die erfindungsgemäße
Ausbildung wird erreicht, daß die jeweils betroffene Platte bzw. der Plattenverband
sich unter Einwirkung eines rammenden Vorschiffes in einem gewissen Maße durchbiegt
und verforint, ohne daß die Platte reißt. Auf Grund der Steifigkeit der Platte werden
die nur mittelbar betroffenen, hinter der Platte liegenden Decksteile auf der ganzen
Länge der Platte, also nicht nur im unmittelbaren Stoßbereich, nach innen gedrückt.
Damit wird einem rammenden Schiff ein besonders großer Eindringwiderstand entgegengesetzt.
Dieses führt zu vermehrter Abplattung und Zerstörung eines eindringenden Vorschiffes.
Die Zerstörungsenergie wird daher zu einem besonders großen Anteil von einem rammenden
Schiff aufgenommen. Der dadurch verringerte, von der Kollisionsschutzkonstruktion
aufzunehmende Energieanteil wird andererseits auf der vergleichsweise großen Länge
der Platte aufgenommen. Durch beide Effekte wird die Eindringtiefe in Richtung auf
den Schiffsreaktor klein gehalten.
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Eine Nebenwirkung des erfindungsgemäßen Kollisionsschutzes besteht
darin, daß am rammenden Schiffskörper stärkere Verforinungen dadurch erzeugt werden,
daß bei einer Kollision im Bereich der erfindungsgemäßen Plattenanordnung keine
Bauteile des rammenden Schiffes tiefer als bis zu dieser Platte in das gerammte
Schiff eindringen können. Die Plattenanordnung wirkt demnach wie ein Schild. Der
den Reaktor umgebende Sicherheitsbehälter bzw. die entsprechenden Längsschotten
werden wirksam gegen
eine Durchbohrung durch irgendwelche Teile
des rammenden Stevens geschützt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beispielsweise erläutert und dargestellt sind. Es zeigt F i g. 1 einen Querschnitt
durch ein mit einem Reaktor ausgerüstetes SchU mit erfindungsgemäß ausgebildetem
Kollisionsschutz und F i g. 2 einen waagerechten Schnitt entlang der Schnittlinie
A -B der F i g. 1.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist ein Schiffsreaktor
10 in einem Reaktorraum 12 angeordnet, dessen Boden von der Doppelbodentankdecke
14 gebildet wird, und der von Schotten gebildete Seitenwände 16 und
17 sowie eine Oberdecke 18 aufweist. Die Außenhaut des Schiffes wird
von dem Boden 20 und den Seitenwänden 22 gebildet.
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Innerhalb des von den Seitenwänden 22 umschlossenen Raumes ist mit
einem geringen Abstand von jeder Seitenwand 22 im Bereich des Reaktorraumes 12 eine
Verstärkungsplatte 24 angeordnet, die aus einem widerstandsfähigen Material wie
Stahl besteht und in einer bevorzugten Ausführungsform auch aus einer Mehrzahl von
fast unverschieblich miteinander verbundenen Platten zusammengesetzt sein kann.
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Bei dem dargestellten Beispiel besteht keine unmittelbare Verbindung
zwischen der Platte 24 und der Schiffsaußenhaut 22. Die Platte 24 stützt sich auf
einer Gruppe von waagerechten, in Längsrichtung sich erstreckenden Decks
30 ab, die an der Innenseite des Reaktorraumes bzw. an den daneben liegenden
Ecken Kniebleche 34 aufweisen.
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Es ist zu beachten, daß die Schutzplatte bzw. die Platten nicht in
der Ebene der Schiffsaußenhaut angeordnet werden. Bei einer derartigen Anordnung
würde nämlich eine Kerbwirkung am Schiffskörper erzeugt und außerdem würden die
Platten in unvorteilhafter Weise in der Schiffslängsrichtung eingespannt, wodurch
sie wie die Außenhaut selbst bei einer Kollision eher zerreißen würden. Aus diesem
Grunde ist auch vorgesehen, daß die Platten zur Außenhaut und/oder anderen Schiffslängsverbänden
hin frei von Verbindungen durch flächige, waagerechte Bauteile sind. Auf diese Weise
wirkt der Kollisionsschutz weitgehend nicht in der Längsfestigkeit mit. Irgendwelche
Kerbwirkungen durch den Kollisionsschutz werden weiter vermindert bzw. völlig verinieden.