DE11988C - Apparat zum Mahlen und Reinigen von Getreide und ähnlichen Stoffen - Google Patents

Apparat zum Mahlen und Reinigen von Getreide und ähnlichen Stoffen

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DE11988C
DE11988C DENDAT11988D DE11988DA DE11988C DE 11988 C DE11988 C DE 11988C DE NDAT11988 D DENDAT11988 D DE NDAT11988D DE 11988D A DE11988D A DE 11988DA DE 11988 C DE11988 C DE 11988C
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DENDAT11988D
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G. MlLBANK in Chillicothe (Amerika)
Publication of DE11988C publication Critical patent/DE11988C/de
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B02CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
    • B02CCRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
    • B02C11/00Other auxiliary devices or accessories specially adapted for grain mills

Description

1880.
Klasse 50.
GEORGE MILBANK in CHILLICOTHE (Amerika). Apparat zum Mahlen und Reinigen von Getreide und ähnlichen Stoffen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Mai 1880 ab.
Vorliegende Erfindung bezweckt die vollständigere Zerkleinerung und Reinigung von Getreide und anderen körnigen Substanzen, welche der quetschenden und mahlenden Wirkung von Mühlsteinen unterworfen werden. Im besonderen bezweckt die Erfindung die Herstellung eines Products, dessen einzelne Partikelchen alle von gleichmäfsiger Gröfse und dabei von ganz bestimmter Gröfse sind.
Beim Mahlen von Korn zwischen Mühlsteinen kommen hier folgende Kräfte in Betracht: Centrifugalkraft, Schwere und Reibung zwischen den Steinen, Luftströme, alles Kräfte, die sich bestreben, das Mahlgut von der Mitte nach der Peripherie zu bringen. Die Wirkung dieser Kräfte ist jedoch sehr verschieden. Die Schwerkraft wirkt mehr auf die gröfseren Partikel, so dafs diese sich rascher als die kleinen Partikel nach abwärts bewegen. Die Beschaffenheit der arbeitenden Flächen der Steine bewirkt ebenfalls , dafs sich die gröfseren Theilchen rascher bewegen als die kleinen, indem letztere sich naturgemäfs in die Vertiefungen (Furchen) der arbeitenden Flächen setzen. Luftströme hingegen wirken mehr auf die leichteren bezw. kleineren Theilchen.
So wirken also bei gewöhnlichen Mahlgängen diese Kräfte zwar in einer Richtung, aber ihre Wirkung auf das Mahlgut ist sehr verschieden, und eine Folge davon ist, dafs dasselbe von ungleichmäfsigem Korn ist, indem einzelne Partikel zu grob, andere wieder allzu fein gemahlen werden.
In diesem Sinne nun besteht vorliegende Erfindung darin, dafs obige Kräfte zwar alle angewendet werden, aber nur unter der Controle des Arbeiters, welcher in Stand gesetzt werden soll, den Durchgang und die Zeit des Durchganges zu reguliren und alle Partikel von dem Auge (Steinloch) nach dem Rand oder in umgekehrter Richtung gehen zu lassen und zu gleicher Zeit alle Theilchen der gewünschten Zerkleinerung zu unterwerfen.
Die Neuerung im Reinigen des zerkleinerten Gutes besteht darin, dafs die leichteren, pulverförmigen Theilchen von den gröberen, schwereren gleich nach der Zerkleinerung, ehe sie Zeit haben, sich fest an einander zu hängen, getrennt werden. Bei den jetzt gebräuchlichen Mühlen haben die pulverförmigen Theile des Mahlgutes immer das Bestreben, sich an die gröberen anzuhängen, so dafs Klümpchen entstehen, welche das Reinigen und Sichten ungemein erschweren, ja manchmal unmöglich machen.
In der Zeichnung ist:
Fig. ι die Seitenansicht der neuen Mahlmühle, Fig. 2 der Verticalschnitt durch die Mitte,
Fig. 3 bis 7 sind Modificationen einzelner Theile, und
Fig. 8 der Verticalschnitt der Mühle mit horizontalen Mahlflächen.
AA1 sind ein Paar Mühlsteine; der erstere ist fest und bildet den Bodenstein, während der letztere läuft, jedoch können die Steine ihre Rollen auch vertauschen oder beide Steine können rotiren, entweder in entgegengesetztem oder in demselben Sinne, mit ungleich grofser Geschwindigkeit. Die arbeitende Fläche der Steine richtet sich jeweils nach dem Sinne ihrer Drehung und ist derart beschaffen, dafs das Mahlgut vom Auge nach dem Rand oder umgekehrt läuft.
Die Mahlflächen können, je nach dem Zweck, welchen sie haben, horizontal, wie in Fig. 8, oder geneigt, wie in Fig. 2 gezeigt, sein.
An dem unteren (Lager-) Stein A, eventuell mit demselben aus einem Stück bestehend, befindet sich ein Behälter B, am besten von Kegelform. Dieser nimmt das Mahlgut auf für den Fall, dafs die Zufuhr des Getreides zu den Steinen von der Peripherie nach dem Centrum hin erfolgt. Die Entleerung findet dann durch den Schieber b statt, welcher geschlossen ist, für den Fall, dafs die Zufuhr in umgekehrter Richtung hin stattfindet. Die Luft strömt ebenfalls durch diese Kammer B während der Zerkleinerung ein und bewirkt die Reinigung des Mahlgutes. bx ist der Einlafsschieber für die Luft. Derselbe ist geschlossen, wenn die Zufuhr vom Centrum nach der Peripherie erfolgt.
Der Läufer A1 ist, wie gewöhnlich, mit justirbarem Stehlager versehen. Die Welle (Spindel) a geht durch den Lagerstein A und die Kammer B\
ihre Spitze ruht auf einer Platte a1, welche vermittelst der Schraube «3 gehoben und gesenkt werden kann. Hierdurch ist man im Stande, die Mahlflächen der beiden Steine von einander zu entfernen oder einander zu nähern. Ä1 ist das Rad, welches die Triebkraft überträgt und A1 rotiren läfst. CC sind konische Ablenker, welche an der Spindel α festsitzen und Kammern bilden.
Der besondere Zweck dieser Einrichtung ist, die Luftströme von B durch obige konische Flächen und Kammern zu treiben, und dadurch zu theilen und auszugleichen.
D ist das Gehäuse, welches die Mühlsteine umgiebt und unbeweglich ist; oben hat dasselbe einen cylindrischen Aufsatz d, während es unten ganz offen ist. Am unteren Rande ist es in einem Ringe mit Löchern d1 versehen, zum Eintritt der Luft von aufsen ins Innere von D. D1 ist ein horizontaler Bodenring mit einer verticalen Leiste .am Rande. Er sitzt an dem unteren Rande von D, so dafs er sich auf letzterem bewegen kann. Indem nun D1 mehr oder weniger über die ■ Einlassöffnungen d * geschoben wird, wird der Zutritt von Luft regulirt und controlirt.
E ist der Central- oder Haupthelm, dessen unteres Ende auf dem cylindrischen Halsstück des Läufers A1 ruht. Bei e hat E eine Füllöffnung, welche mittelst des Schiebers e1 verschliefsbar ist, so dafs der Querschnitt der Oeffnung e regulirt werden kann.
Im Fall der Zufuhr gegen das Centrum oder Auge der Steine hin erfolgt die Füllung durch die Oeffhung e, während die Zufuhr durch e1 leicht regulirt wird. Erfolgt aber die Zufuhr in entgegengesetzter Richtung, d. h. gegen den Rand der Steine hin, so wird der Trichter F angewendet. Derselbe ist beweglich und wird zwischen den Hals d des Gehäuses und den Centralhelm E geschoben, und hat unten die Oeffnung /, durch welche das Getreide läuft.
Wird dieser Trichter F in die Höhe gezogen, wie dies Fig. 2 zeigt, so dafs sein unteres Ende von dem Rücken des Läufersteines A1 entfernt ist, so läuft das Getreide durch den Raum / über den Rücken von A1 nach der Peripherie hin. Steht aber der Trichter auf dem Stein A1 auf, wie in Fig. 8 zu sehen, so erfolgt die Zufuhr, wie man sieht, nach dem Centrum.
G1 ist das Gehäuse für den Ventilator G2. g, Fig. i, ist der Ausgang des Ventilatorgehäuses; er ist einerseits in dem Ausgang des Gehäuses G, andererseits mit dem Centralhelm E in Verbindung. gl ist die Saugröhre. Ihr oberes Ende steht mit E, ihr unteres mit G in Verbindung.
Der centrale Helm E mündet oben in das Gehäuse H, welches den Saugventilator H1 enthält. Beide Ventilatoren, also der Blasventilator G 3 und der Saug ventilator Ef1, haben die gemeinsame Welle H2 und werden durch einen Treibriemen auf der Scheibe Hz getrieben, h k1 h? h3 sind in den verschiedenen Gebläseröhren an geeigneten Stellen angebrachte Schieber oder Klappen, durch deren Handhabung der Arbeiter im Stande ist, das Druck- und Sauggebläse, oder, was dasselbe ist, den. aufwärts und den abwärts gerichteten Luftstrom zu reguliren, je nachdem das Getreide vom Auge nach dem Rand oder umgekehrt geleitet wird.
/ ist ein Druckventil' (ähnlich ■ construirt wie ein gewöhnliches Sicherheitsventil), durch welches der Druck in dem Gehäuse D automatisch regulirt wird, in dem Mafse, als die Zerkleinerung des Mahlgutes fortschreitet, und speciell wird durch dieses Ventil die Feinheit des Mahlgutes, d. h. die Kleinheit der Partikel begrenzt.
Besagtes Ventil kann auch so angeordnet werden, dafs es den Einlafs oder Ausgang für das Gebläse nach oder aus dem Gehäuse D bildet.
11 ist ein ebensolches Ventil. Es regulirt die Kraft des Sauggebläses und dadurch die Feinheit des Mahlgutes.
12 ist ein Kratzer, welcher am Läuferstein befestigt ist; er kommt nur in dem Fall zur Anwendung, wo das Getreide von dem Auge nach dem Rande, oder durch die Oeffhungen /' nach dem Cylinder / geht. Dieser Kratzer hat die Function eines Streichbrettes, denn er schafft das an der Peripherie herausfallende Mahlgut nach der Oeffnung / l, welche durch den Schieber oder die Klappe P verschliefsbar ist.
Auf der verticalen Spindel (Welle) des Laufsteines A1 in dem Auge ist die Trommel oder Scheibe al angebracht, welche das Centrum des Auges einnimmt, so dafs zwischen ihr und dem Stein ein Raum bleibt, durch welchen ein Luftstrom nach oben geht, und mit dem Mahlgut, welches in die Kammer B fällt, in Berührung kommt.
Diese Trommel oder Scheibe «4 kommt in Anwendung, wenn das Getreide von der Peripherie her oder durch die Kanäle k nach dem Auge hin geht und der Luftstrom durch Saugen erzeugt wird. Dieselbe kann an der Spindel a des Läufers A1 fest sein und mit diesem rotiren» oder fest und unbeweglich sein.
Die Anordnung und Stellung aller dieser oben beschriebenen Theile zu einander ist aus der Zeichnung zu ersehen, und es soll nun die Operation des Mahlens an Hand der Zeichnung für jeden einzelnen der beiden obengenannten Fälle des Durchganges des Getreides durch die Steine beschrieben werden.
Mit. Bezug auf Fig. 1 und 2 sind die Theile so gestellt, dafs das Getreide von der Peripherie nach dem Centrum geht. Der Trichter F hat eine solche Stellung, dafs er die Oeffnung/ freigiebt, so dafs das Getreide ■ über den Rücken des Steines Ax nach der Peripherie rollt. Die Bodenscheibe D1 ist so gestellt, dafs sie einen
wirklichen Boden bildet und somit ein Behälter entsteht, in welchem sich das Getreide sammelt, bis es zwischen den beiden Steinen durchlaufen kann. Der Kratzer P wird entfernt. Um den erforderlichen Luftstrom zu erzeugen, wird der Schieber A geöffnet und die Schieber A1, Ä2 und A3 geschlossen, das Gebläse geht von G herab in D, dann zwischen den mahlenden Flächen der Steine hindurch in den Raum B und nach dem Ausgang, wobei es das Mahlgut mitführt. Hier hat man also einen Luftstrom, welcher von der. Peripherie nach dem Centrum, also entgegengesetzt gerichtet ist, wie die Centrifugalkraft.
Statt des oben angegebenen Gebläses kann auch das folgende angewendet werden: Man öffnet h3 und das Druckventil /, so dafs die Luft nach D treten kann; alle anderen Schieber werden geschlossen.
Der Luftstrom tritt bei / ein, geht über den Rücken des Steines und dann entgegen der Centrifugalkraft, zwischen beiden Steinen von der Peripherie nach der Mitte hin. Man kann auch Druck- und Sauggebläse zu gleicher Zeit anwenden, indem man A und A3 öffnet, aber A1 und /z2 und alle anderen Oeffnungen schliefst; das Druckgebläse geht dann von G* abwärts, während das Sauggebläse in E nach oben geht. Hierdurch entsteht ein Luftstrom, der, wie man nach vorstehendem leicht verfolgen kann, der Centrifugalkraft entgegengesetzt ist, d. h. zwischen den Steinen von der Peripherie nach der Mitte geht.
Als eine Modification der Zufuhr des Getreides durch das Gehäuse D hindurch am Rande der Steine ist die Zufuhr durch die Kanäle k, zwischen dem Auge und dem Rande zu erwähnen; dabei wird die Glocke k1 angewendet, welche auf dem Rücken des Steines A1 und an den Trichter F genau anschliefst, wie dies Fig. 2 zeigt. Hierdurch wird verhindert, dafs der Luftstrom durch die Kanäle % geht. Das Getreide läuft nun aus F heraus, kann jedoch die Peripherie nicht erreichen, sondern gelangt in k. Der Luftstrom wird hier, wie oben erwähnt, angeordnet.
In allen früher besprochenen Fällen wird kl nicht angewendet, und die Kanäle k sind zu schliefsen.
Wenn das Getreide durch die Kanäle k, den mahlenden Flächen zugeführt, dabei ein der Centrifugalkraft entgegengesetzter" Luftstrom angewendet wird, so werden die innersten und zartesten Theile der Körner gleich beim ersten Zerbrechen der Schale die erforderliche Feinheit haben und nunmehr sofort durch den Luftstrom abgeführt werden; sie haben bei dem Verlassen der Mahlflächen einen viel kürzeren Weg zurückzulegen , als wenn sie an der Peripherie einträten, sie sind also weniger der Reibung unterworfen. Die gröberen Theile des Korns werden durch die Centrifugalkraft nach aufsen gegen die Peripherie hin geschleudert und dabei vermählen, bis sie die gewünschte Feinheit haben, alsdann auch von dem Luftstrom wieder gegen die Mitte hin geführt werden.
Das Druck- oder Sauggebläse, jedes für sich oder auch beide combinirt, können einen Luftstrom liefern, welcher der Schwerkraft entgegenwirkt. In diesem Falle werden die mahlenden Flächen geneigt gemacht, wie in Fig. 2 gezeigt, d. h. also an dem inneren Rande höher als an der Peripherie, oder, wenn die Mahlflächen derart bearbeitet (mit Furchen versehen) sind, dafs sie die Neigung haben, das Mahlgut vom Centrum gegen die Peripherie zu führen, so wirkt der Luftstrom diesem Streben entgegengesetzt.
Nun kann aber auch die Mahlfläche so geneigt und bearbeitet sein, dafs die Schwerkraft und die Leitungskraft der Furchen den Luftstrom in seiner Wirkung von der Peripherie nach dem Centrum hin unterstützt. Die Furchen' müssen dann so angeordnet werden, dafs sie das Mahlgut nach innen führen, oder auch, man läfst die Steine in entgegengesetztem Sinne rotiren, wodurch man dasselbe erreicht, und die Neigung der Mahlflächen ist die gleiche, wie die Richtung des Luftstromes.
Die Stellung der verschiedenen Theile, wenn das Getreide von innen nach der Peripherie hin durch die Steine geht, ist aus Fig. 1 und 8 zu ersehen.
Der Trichter F sitzt auf dem Stein A1 auf, die Oeffnung / ist also geschlossen, hingegen ist nunmehr e offen, d. h. der Schieber el wird in die Höhe gezogen, das Getreide fällt durch die Oeffnung e ins Innere, also in die Kammer B, und füllt dieselbe, bis es die Mahlfläche erreicht und nun von innen her zwischen die Steine tritt; dabei wird zweckmäfsig der Konus B oben mit einer horizontalen Platte abgeschlossen. Der Luftstrom kann vom Centrum nach der Peripherie hin gerichtet sein, man schliefse die Schieber A3 und h und öffne A1. Ist die Neigung der Mahlflächen derart, dafs die Schwerkraft nach innen hin gerichtet ist, so ist das Gebläse der Schwerkraft entgegengesetzt gerichtet. Ebenso wird man dann die Furchen auf den Mahlflächen so anordnen, dafs sie das Mahlgut nach dem Centrum hinzuführen suchen.
In gleicher Weise kann das saugende Gebläse vom Centrum nach der Peripherie gelenkt werden, indem man h und A3 schliefst, dagegen A2 und / öffnet, und ferner die Oeffnung d1 ganz schliefst. Die Einströmung des saugenden Luftstromes findet dann bei I1 statt; derselbe geht nun durch die Mitte der Steine und zwischen denselben hindurch nach der Peripherie, von da aufwärts- durch g1 nach dem Saugventilator. Will man Druck- und Sauggebläse mit einander vereinigt in der gleichen Richtung anwenden, so schliefse man A und A3 und öffne A1 und A2.
In der Neigung und Richtung der mahlenden Flächen zwischen den Steinen, wobei das Mahlgut denselben in einer der Schwerkraft entgegengesetzten Richtung zugeführt wird, sind noch viele Modificationen möglich; so z. B. können concentrische Cylinder (deren Erzeugende vertical ist) angeordnet werden. In Fig. 2 ist etwa Aehnliches dargestellt, nämlich der Cylinder /, dessen innere Fläche rauh oder in geeigneter Weise zugerichtet ist. Der Stein A1 stellt dann den inneren Cylinder vor und ist an seiner äufseren Fläche entsprechend bearbeitet. A hat die Kanäle I1, so dafs das Getreide, von F kommend, in dieselben hineingeleitet wird, da ihm der Weg zur Peripherie durch kl versperrt ist. Dasselbe gelangt also zwischen die beiden verticalen cylindrischen Mahlflächen.
Der entweder durch den Druck- oder den Saügventilator oder durch beide zugleich erzeugte Luftstrom ist der Schwerkraft entgegen gerichtet und führt die erzeugten feineren Theilchen des Mahlgutes ab.
Es versteht sich von selbst, dafs, wenn zwischen den Steinen A und A1 gemahlen wird, / entfernt und die Kanäle I1 geschlossen werden müssen.
Das Mahlgut, welches über den oberen Rand von C fällt, wird durch den Kratzer P der Entleerungsöffnung il zugeführt; indem es von C herabfällt, wird es dem Luftstrom bezw. den Luftströmen, welche durch die Oeffhungen d eintreten, ausgesetzt und die Unreinigkeiten (Kleien) werden abgeführt, so dafs der Apparat wie ein Reinigungsapparat für das Mahlgut wirkt.
In Fig. 3 sind die mahlenden Flächen von konischer Gestalt, m ist ein Mühlstein in Gestalt eines abgestumpften Kegels, er ist von einem Gehäuse m* von entsprechender Gestalt umgeben, m ist auf der Spindel in1 befestigt, welche Vorrichtungen hat, mittelst deren sie gehoben und gesenkt werden kann, so dafs der Zwischenraum zwischen den Mahlflächen kleiner oder gröfser gemacht werden kann; gleichzeitig erhält ;»2 den Antrieb, η ist die Zufuhröffnung, welche das Getreide nach dem Obertheil von in1 leitet. n1 ist die Zuleitung für das (Druck-) Gebläse; der Luftstrom tritt von n1 zwischen den Mahlflächen m und m1 hindurch, führt die leichteren Theilchen mit sich, und tritt oben wieder aus. Statt dessen kann auch ein Sauggebläse angewendet werden, immer aber ist der Luftstrom der Schwerkraft entgegengesetzt gerichtet.
In Fig. 6 und 7 bestehen die Mahlflächen aus flachen Scheiben, die nicht rotiren, sondern hin- und herschwingen. ο ist die eine, o1 die andere Scheibe; ihr Abstand kann durch geeignete Vorrichtungen regulirt werden. Sie sind ferner mit Einrichtungen verbunden, durch welche beiden oder nur einer von ihnen eine verticale, rotirende Bewegung gegeben wird. ß'2 ist die Zufuhröffnung für das Getreide; die Pfeile deuten die Richtung des Luftstromes an, derselbe ist also vertical, nach oben also der Schwerkraft entgegen gerichtet.
Fig. 4 zeigt eine Mühle mit cylindrischem Mühlstein, wobei der Luftstrom das Mahlgut, sobald es eine bestimmte Feinheit erlangt hat, abführt. / ist der horizontale Cylinder (oder auch abgestumpfte Kegel), pl das äufsere Gehäuse, dessen innere Fläche Mahlfläche ist; p ist in dem Lager /2 innerhalb pl angebracht, auf der verlängerten Welle von p sind die nöthigen Einrichtungen vorgesehen, um p in Rotation zu versetzen.
Der Luftstrom ist horizontal, in der Richtung der Pfeile gerichtet, die obere verticale Oeff· nung ist für die Zufuhr des Getreides. Dieser ganze Apparat kann auch in geneigter Lage angewendet werden, und der Luftstrom dann entweder oben oder unten eintreten.
Dies sind einige Beispiele von Arten, in welchen die Erfindung ausgeführt werden kann.
Die Centrifugalkraft übt die kräftigste Wirkung auf die grofsen Theilchen des Mahlgutes aus, es führt sie gegen die Peripherie hin, der Luftstrom hingegen der Centrifugalkraft entgegengesetzt, also von der Peripherie nach dem Centrum gerichtet, übt seine Wirkung auf die feinen Theilchen aus, trennt sie von den groben Theilchen und führt sie wieder gegen das Centrum hin, und bewahrt sie also vor weiterer Zerkleinerung, wenn sie einmal eine bestimmte Feinheit erlangt haben; den Grad der Feinheit kann der Arbeiter durch die Stärke des Luftstromes reguliren. Ist ein Körnchen einmal kleiner als der Zwischenraum zwischen den Steinen, so wird es von diesen nicht mehr festgehalten, und der Luftstrom hat daher leichte Mühe, es wegzuführen.
Die Stärke des Luftstromes läfst sich vergröfsern durch »Spannen« (Stauen), indem man die Klappen oder Schieber etwas zuschiebt und die Druckventile etwas mehr belastet.
Zur Unterstützung des Luftstromes können die Furchen in den Mahlflächen so gerichtet werden, dafs sie das Mahlgut nach dem Centrum lenken; diese Furchen wirken ähnlich wie die Centrifugalkraft, d. h. sie wirken am meisten auf die gröberen Theile und unterstützen daher den Luftstrom, diese nach dem Centrum zu führen, entgegen . der Wirkung der Centrifugalkraft.
Zur Unterstützung oder zum Entgegenwirken gegen die Centrifugalkraft und gegen die Wirkung der Furchen kann auch die Schwerkraft benutzt werden; sie kommt immer in Rechnung,, sobald die Mahlflächen anders als horizontal angeordnet sind.
Ist die Richtung des Luftstromes z. B. von innen nach aufsen, so unterstützt er mit seiner Wirkung die Centrifugalkraft und man wird daher den Fall der Mahlflächen nach innen hin

Claims (1)

  1. gerichtet anordnen, so dafs die Schwerkraft den beiden anderen Kräften entgegenwirkt und umgekehrt. Als vierter Factor kommt noch die Richtung der Furchen in Rechnung, welche, wie man wünscht, so angeordnet sein kann, dafs sie das Mahlgut nach innen oder nach aufsen hin lenkt. Die specielle Verwerthung von Centrifugalkraft, Luftstrom, Schwerkraft und Richtung der Furchen, wozu noch die Richtung, in der das Getreide durch die Steine geführt wird, kommt, liegt ganz in der Hand des die Mühle bedienenden Arbeiters. Derselbe kann es durch höchst einfache Manipulationen erreichen, dafs besagte Kräfte gegen einander oder gleich gerichtet· sind. Er hat es ferner ganz in der Gewalt, durch einfaches Spannen des Luftstromes das Mahlgut von jeder gewünschten Feinheit zu erhalten.
    Es ist noch Einiges darüber zu sagen, wie die vorliegende Maschine zum Reinigen des Mahlgutes dient.
    Das Mahlgut, welches, aus den Steinen kommend, in das Innere von B tritt, wird von einem saugenden Luftstrom, der bei b1 eintritt, erfafst; derselbe nimmt alle leichten Beimengungen mit sich und läfst die guten, schweren Theile auf den Boden von B fallen. Der Schirm C hat den Zweck, dieses Gebläse auf den ganzen Raum von B zu vertheilen. Zu dem Reinigungsprocefs kann sowohl Druck- als auch Sauggebläse angewendet werden.
    Wenn das Mahlgut hingegen in die Bodenrinne D1 fällt, wird der Luftstrom so gerichtet, dafs er vom Centrum nach der Peripherie geht. Die Schieber 3 h hx werden geschlossen, Λ2 und die Oeffnungen d1 geöffnet; die Luft wirkt hier in gleicher Weise wie oben. Die Hauptsache ist bei diesen Reinigungsmethoden, dafs Kleie und Mehl sofort, nachdem sie die Steine verlassen haben, getrennt werden und sie also keine Zeit haben, sich in Klümpchen zusammen zu ballen, wodurch bekanntlich die Trennung derselben sehr erschwert wird. In Fig. 9 ist ein Mühlstein dargestellt, wie solcher in Anwendung kommt, wenn das Getreide durch die Kanäle k den Mahlflächen zugeführt wird.
    Die Furchen ί gehen von der Stelle, wo die Kanäle k einmünden, bis zur Peripherie, sind derart angeordnet, dafs sie entgegen der Centrifugalkraft das Mahlgut nach innen hin leiten, also die Wirkung des an der Peripherie eintretenden Luftstromes unterstützen. Der Theil t ist ohne Furchen und so erhöht, dafs an dieser Stelle gröbere Theile nicht zwischen den Steinen passiren können.
    Pat en τ-An s ρ rüche:
    i. Die von innen gegen aufsen abfallenden Mahlflächen, wobei der Luftstrom der Richtung der Schwerkraft entgegenwirkt.
    2. Die Verbindung der Mühlsteine A und A' mit dem Gehäuse £>, den Ventilatoren, von denen der Wind nach der Peripherie der Mühlsteine geleitet wird, und von da nach dem Auge der Steine geht.
    3. Die Verbindung der Mühlsteine und der Ventilatoren mit dem Helm E auf dem Gehäuse D.
    4. Die Mühlsteine, deren Mahlfläche von aufsen nach innen hin abfällt, in Verbindung mit einem Gebläse, welches von innen nach aufsen durch die Steine, also der Schwerkraft entgegen wirkt.
    5. Die Kammer oder der Behälter B, welcher innerhalb der Mühlsteine sich befindet und mit dem Auge derselben in Verbindung steht bezw. welcher das Auge selbst bildet, in Verbindung mit den Vorrichtungen, um einen Luftstrom zu erzeugen, welcher entgegen der Centrifugalkraft das Mahlgut von der Peripherie der Steine nach innen in den Behälter B hineintreibt.
    6. Der Schirm C, der sogenannte Ablenker von Kegelform, welcher den Zweck hat, den in dem Raum B von unten nach oben wirkenden Luftstrom in diesem Raum zu vertheilen und zugleich abzuschwächen.
    7. Die Methode, das Mahlgut zu reinigen, darin bestehend, dafs, nachdem dasselbe unter der Wirkung eines Luftstromes die Steine, entgegen der Centrifugalkraft, von aufsen nach innen durchlaufen hat, in das Innere, d. h. in den Räum B fällt, und dort von einem saugenden, von unten nach oben wirkenden Luftstrom erfafst wird, der die Verunreinigungen nach oben abführt und die guten Theile nach unten fallen läfst.
    8. Der Trichter F zum Einfüllen des Getreides, welcher den inneren Helm E umschliefst und das Getreide über den Rücken des oberen Steines nach der Peripherie der mahlenden Fläche laufen läfst, in Verbindung mit dem der^Centrifugalkraft entgegenwirkenden Luftstrom.
    9. Die Trommel al innerhalb des Raumes B, deren Zweck ist, das innerhalb B von unten nach oben wirkende Gebläse gegen die innere Peripherie der Mahlfläch eh zu lenken.
    10. Die Oeffnungen oder Kanäle k in dem Mühlstein A1, in Verbindung mit der Glocke k1, wodurch das aus dem Trichter F fallende Getreide nicht nach der Peripherie der Mahlflächen, sondern direct nach der Mitte derselben geleitet wird.
    11. In den nach diesem Princip construirten Mühlen der in Fig. 3 gezeigte verticale, kegelförmige Mühlstein m und das Gehäuse m1, dessen Innenfläche als Mahlfläche
    präparirt ist, in Verbindung mit der Füll-■ öffnung η und dem Luftzulafskanal n1.
    i'2. Der in Fig. 4 dargestellte horizontale, cylindrische Mühlstein p mit dem Gehäuse fi1, welcher den Zweck eines zweiten concentrischen Mühlsteines erfüllt,- sammt den Zuleitungen für das Getreide und die Luft, welcher Mahlapparat übrigens auch in geneigter Lage angewendet werden kann.
    13. Die gegen einander verstellbaren verticalen Scheiben 0 und o1 '., welche an einander hin- und herschwingen, wobei das Getreide durch den Füllschaft <?2 zugeführt wird und der Wind, der Schwerkraft entgegen, vertical von unten nach oben wirkt.
    14. Die Verbindung einer Mahlmühle mit den Ventilatoren g 2 und H, zum Erzeugen von drückenden und saugenden Luftströmen.
    15. Die Löcher oder Kanäle ll in dem oberen Mühlstein, in Verbindung mit der Glocke k1, durch welche Kanäle das Getreide, aus dem Trichter F kommend, nach dem Rand von A und zwischen diesen und einen con-
    16.
    18.
    centrischen Cylinder /. geleitet werden, dessen innere Fläche als eine der Aufsenfläche von A1 gegenüberstehende Mahlfläche wirkt, wobei der Luftstrom von unten nach oben wirkt, und das Mahlgut, wenn es die gewünschte Feinheit erlangt hat, abführt.
    Die Löcher d1 am unteren Rande von D, durchweiche bei der unter 15. genannten Einrichtung der saugende Luftstrom, welcher die Reinigung des Mahlgutes bewirkt, eintritt.
    Der ringförmige Boden JD1, in welchem sich in dem letztgenannten Falle das gereinigte Mahlgut sammelt und durch den Kratzer /2 nach der durch den Schieber i2 verschliefsbaren Entleerungsöffnung i1 führt. Der in Fig. 19 dargestellte Mühlstein, welcher angewendet wird, wenn das Getreide durch die Kanäle k zugeführt wird. Derselbe hat nur an der äufseren Hälfte Rinnen s, während der innere Theil / glatt ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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