DE1198008B - Verfahren zur Herstellung von Nogalamycin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Nogalamycin

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DE1198008B
DE1198008B DEU10431A DEU0010431A DE1198008B DE 1198008 B DE1198008 B DE 1198008B DE U10431 A DEU10431 A DE U10431A DE U0010431 A DEU0010431 A DE U0010431A DE 1198008 B DE1198008 B DE 1198008B
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DE
Germany
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nogalamycin
orange
nogalater
brown
red
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Application number
DEU10431A
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English (en)
Inventor
Bijoy Kumar Rhuyan
Ronald Burger Kelly
Robert Matthews Smith
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Pharmacia and Upjohn Co
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Upjohn Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G11/00Antibiotics

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Nogalamycin Nogalamycin ist ein biosynthetisches Produkt, das bei der Aufarbeitung eines Nogalamycin produzierenden Actinomycets erhalten wird. Es hat die Eigenschaft, das Wachstum von gram-positiven Bakterien, z. B. Staphylococcus aureus, Streptococcus faecalia und Bacillus subtilis, nachteilig zu beeinflussen. Außerdem ist es wirksam gegenüber gram-negativen Bakterien, z. B. Klebsiella pneumoniae. Daher kann man Nogalamycin allein oder in Verbindung mit anderen antibakteriellen Mitteln zur Verhinderung des Wachstums oder Herabsetzung der Anzahl der in verschiedenen Umgebungen anwesenden Organismen verwenden.
  • Das erfindungsgemäß verwendete Actinomycet wurde als Streptomyces nogalater, var. nogalater bezeichnet. Eines seiner Stammeigenschaften ist die Bildung von Nogalamycin. Eine Unterkultur dieser Art läßt sich aus der ständigen Sammlung der Northern Utilization and Research Division, Agricultural Research Service, U. S. Department of Agriculture, Peoria, Illinois, USA., beziehen. Ihre Zugangsnummer in diesem Lager ist NRRL 3035.
  • Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die Verwendung des hier beschriebenen besonderen Organismus, sondern schließt unter anderen auch Mutanten ein, die aus den beschriebenen Organismen durch Mutationsmittel, z. B. Röntgenstrahlen, UV-Strahlung und »Stickstoffsenf« (nitrogen mustards), hergestellt wurden. Makroskopische und mikroskopische Beobachtungen bei Streptomyces nogalater, var. nogalater sind in den folgenden Tabellen angegeben-.
  • Tabelle I: Aussehen auf Ektachrom; Tabelle II: Assimilation von Kohlenstoffverbindungen in einem synthetischenMedium; Tabelle III: Kultureigenschaften.
    Tabelle I
    Aussehen von S. nogalater, var. nogalater auf Ekta-
    chrom
    Agar Medium Oberfläche Rückseite
    Bennetts Medium Grau Hellorangerotbraun
    Czapeks Rohr- Grau Grau
    zucker
    Malzzucker Grau Hellorangerotbraun
    Trypton
    Peptoneisen Farblos Rotbraun
    0,10/0 Tyrosin Grau Grau
    Kaseinstärke Grau Stumpforange-
    rotbraun
    2
    Tabelle II
    Assimilation von Kohlenstoffverbindungen in syn-
    thetischem Medium von S. nogalater, var. nogalater
    (J. Bact., 56, 107 bis 114, 1948)
    Kontrolle
    1. D-Xylose +
    2. j--Arabinose +
    3. Rhamnose +
    4. D-Fruchtzucker +
    5. D-Galactose +
    6. D-Glucose +
    7. D-Mannose +
    8. Malzzucker +
    9. Rohrzucker
    10. Milchzucker +
    11. Cellobiose +
    12. Raffinose (+)
    13. Dextrin +
    14. Inulin
    15. Lösliche Stärke +
    16. Glycerin +
    17. Dulcitol (+)
    18. D-Mannitol +
    19. D-Sorbitol (+)
    Tabelle II (Fortsetzung)
    20. Inositol 28. Na-Acetat
    21. Salicin 29. Na-Citrat
    22. Phenol 30. Na-Succinat
    23. Cresol + Positive Assimilation.
    24. Na-Formiat
    25. Na-Oxalat Kein Wachstum.
    26. Na-Tartrat Geringes Wachstum - keine Assimilation.
    27. Na-Salicylat Positive Assimilation - nur geringes Wachstum.
    Tabelle III
    Kultureigenschaften von S. nogalater, var. nogalater
    Medium Oberfläche Rückseite Sonstiges
    Peptoneisen-Agar Pfirsich bis Orange- Orange bis Gelbes bis orangerotbraunes
    rotbraun Orangerotbraun Pigment, kein H,S-Nach-
    dunkeln
    Calciummalat-Agar Graugrün Graurosa Dunkelrosafarbenes Pigment,
    Malat nach 7 Tagen löslich
    gemacht
    Glucose-Asparagin- Grauweiß Cremegelb Leicht rotbraunes Pigment
    Agar
    Magermilch-Agar Pfirsichweiß bis Weiß Orangerotbraun Orangerotbraunes Pigment,
    Kasein nach 7 Tagen löslich
    gemacht
    Tyrosin-Agar Pfirsich bis Rosa Orange Gelb bis rosaoranges Pigment,
    Tyrosin während des Wachs-
    tums löslich gemacht
    Xanthin-Agar Pfirsich bis Rosa Cremeorange Gelb bis blaßrosa Pigment,
    Xanthin während des Wachs-
    tums löslich gemacht
    Kaseinstärke-Agar Pfirsich bis Rosa Rotbraunrosen- Blaßrosa Pigment
    farbig
    Bennetts-Agar Pfirsich bis Rosagrau Orange Gelb bis orangerotbraunes
    Pigment, gutes Wachstum bei
    18 bis 37'C
    Czapeks Rohrzucker- Pfirsich bis Grauweiß Pfirsich bis Keines bis blaßrosa Pigment,
    Agar Grauweiß geringes Wachstum von 18 bis
    370C
    Malmucker-Trypton- Graucremeweiß Orange Orangerotbraunes Pigment, gutes
    Agar Wachstum von 18 bis 37'C
    Nitratnährbrühe Weiß Unbestimmtes vegetatives Wachs-
    tum an der Grundfläche,
    orangerotbraunes Pigment,
    keine Reduktion
    Synthetische Nitrat- Farblos Vegetatives Wachstum in der
    brühe gesamten Brühe, keine Reduk-
    tion
    Lackmus-Milch Dunkelrotbraune Farbe,
    drei Viertel peptonisiert,
    pH 7,5
    Einfache Gelatine Spur Pfirsich Obere Hälfte rotbraunes Pigment,
    untere Hälfte orangerotbraunes
    Pigment, Verflüssigung ein
    Drittel
    Nährgelatine Spur Pfirsich Obere Hälfte rotbraunes Pigment,
    untere Hälfte orangerotbraunes
    Pigment, obere Hälfte verflüssigt
    Farbbeschreibung Die Farben der Kultur wurden nach 14 Tagen Inkubation bei 28'C auf Bennetts Czapeks Rohrzucker und Malzzucker-Trypton mit den Streifen im Color Harmony Manua, 3.8.1948, verglichen. Die Farbbezeichnungen wurden dann nach dem ISC-CNBS-Verfahren zur Bezeichnung von Farben und einem Dictionary of Color Names, N.B.S. Circular 553, 1955, erneut bestimmt. Man erhielt die folgenden Farbbezeichnungen:
    Agar-Medium Oberfläche Rückseite Pigment
    Bennetts Hellgelblichrosa, Stark Orange, Dunkelorange,
    Blaßgelbrosa Dunkelorange Bräunlichorange
    Czapeks Rohrzucker Sand Sand Graurosa, Blaßgelbrosa
    Malzzucker-Trypton Rosaweiß Stark Orange, Mäßig Orange
    Dunkelorange
    Streptomyces nogalater var. nogalater NRRL 3035 weicht von allen anderen beschriebenen Streptomycesarten ab. Außer den obengenannten Eigenschaften hat dieser Mikroorganismus bei der Betrachtung durch das Lichtmikroskop Sporophoren, welche gerade bis leicht gebogen erscheinen. Kohlepausen der Sporen erscheinen bei der Betrachtung durch das Elektronenmikroskop mehr oder weniger kugelförmig und haben eine glatte Oberfläche mit leichten Wülsten. Die Sporen scheinen außerdem ziemlich leicht zu zerbrechen.
  • Eine wichtige Eigenschaft der Kultur auf den meisten Medien ist die Erzeugung eines Geruchs, welcher dem von schwarzen Walnüssen ähnelt.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung läßt sich dann herstellen, wenn man den produzierenden Organismus in einem wäßrigen Nährinedium unter aerobischen Submersbedingun,-en züchtet. Selbstverständlich könneu zur Herstellung begrenzter Mengen Oberflächenkulturen in Flaschen verwendet werden. Der Organismus wird in einem Nährmedium gezüchtet, welches eine Kohlenstoffquelle enthält, z. B. ein assimilierbares Kohlehydrat und eine Stickstoffquelle, z. B. eine assimilierbare Stickstoffverbindung oder ein eiweißhaltiges Material. Bevorzugte Kohlenstoffquellen sind Traubenzucker, brauner Zucker, Rohrzucker, Glycerol, Stärke, Maisstärke, Milchzucker, Dextrin, Melasse und ähnliche Kohlehydratquellen. Bevorzugte Stickstoffquellen sind Getreideweiche, Hefe, autolysierte Brauereihefe mit Milchfeststoffen, Verdauungskasein der Bauchspeicheldrüse, lösliche Stoffe aus der Destillation, tierische Peptonflüssigkeiten, Fleisch und Knochenabfälle und ähnliche Stickstoffquellen. Kombinationen dieser Kohlenstoff- und Stickstoffquellen lassen sich vorteilhaft verwenden. Spurenmetalle, z.B. Zink, Magnesium, Mangan, Kobalt, Eisen u. dgl., brauchen den Gärmedien nicht zugesetzt zu werden, da Leitungswasser und ungereinigte Bestandteile als Bestandteile der Medien Verwendung finden.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung läßt sich bei jeder Temperatur erreichen, die zum befriedigenden Wachstum des Mikroorganismus führt, z. B. zwischen etwa 18 und 40'C, vorzugsweise zwischen etwa 26 und 30'C. Gewöhnlich erhält man die optimale Produktion der Verbindung innerhalb von etwa 2 bis 10 Tagen. Das Medium bleibt normalerweise ziemlich nahe dem neutralen Wert oder alkalisch während der Gärung. Der pH-Endwert ist zum Teil von den anwesenden Puffersubstanzen abhängig und zum Teil vom Anfangs-pH-Wert des Kulturmediums, welches vorzugsweise vor der Sterilisation auf einen pH-Wert von etwa 6 bis 8 gebracht wird.
  • Findet das Wachstum in großen Gefäßen und Tanks statt, so sollte vorzugsweise die vegetative Form an Stelle der Sporenform des Mikroorganismus für die Impfung verwendet werden, um eine deutliche Verzögerung in der Herstellung der neuen Verbindung und der damit verbundenen Beanspruchung der Anlage ohne Leistung zu vermeiden. Daher sollte ein vegetativer Impfstoff in einer Nährbrühenkultur hergestellt werden, wobei man die Brühenkultur mit einem Teil aus einer Erd- oder Schrägbodenkultur impft. Sobald auf diese Weise ein aktiver vegetativer Impfstoff hergestellt ist, wird er aseptisch in große Gefäße oderTanks eingeführt. Als Medium, in welchem der vegetative Impfstoff hergestellt wird, kann man das gleiche verwenden, das für die Herstellung der neuen Verbindung verwendet wurde, solange sich damit ein gutes Wachstum des Mikroorganismus erzielen läßt. Auch andere Medien können verwendet werden.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung, Nogalamycin, ist eine basische Substanz, deren Eleinentaranalyse die empirische Formel C,H"NO", zeigt. Sie ist in Methylenehlorid, Aceton, Äthylacetat und Chloroform löslich. Nogalamycin ist in Wasser, Methanol und Äthanol verhältnismäßig unlöslich.
  • Nach einem bevorzugten Verfahren zur Gewinnung der erfindungsgemäßen neuen Verbindung wird die gesamte Brühe, falls erforderlich, auf einen fast neutralen pH-Wert oder darunter gebracht, zweckmäßigerweise zwischen einem pH-Wert von 5 und 7, und filtriert. Hierbei kann ein Filtermittel, z.B. Diatomit, verwendet werden. Das Filtrat wird dann mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel extrahiert, und die Verbindung wird aus der Lösungsmittelphase gewonnen. Gegebenenfalls kann man die Lösungsmittelphase ansäuern und die Verbindung in einer protonaktiven Form gewinnen. Dies kann man dadurch erreichen, daß man die Verbindung als unlösliches Salz ausfällt oder den Lösungsmittelextrakt mit einer wäßrigen Lösung einer Säure auszieht, welche ein wasserlösliches Salz bildet, z. B. Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und Essigsäure. Vorzugsweise erreicht man dies dadurch, daß man den pH-Wert auf weniger als 7,5, vorzugsweise unter 6, hält. Das Salz wird dann durch Verdampfung gewonnen.
  • Gegebenenfalls kann man das obengenannte Extraktionsverfahren wiederholen, um den Reinigungseffekt zu verstärken. M der weiteren Reinigung kann außerdem das mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel gegen ein anderes ausgetauscht werden. Zum Beispiel kann man das Methylenehlorid dazu verwenden, Verunreinigungen aus den wäßrigen Lösungen der Salzforrn auszuwaschen oder die freie Base aus den wäßrigen Lösungen der nichtprotonaktiven Verbindung zu extrahieren.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung läßt sich auch durch Adsorption auf Kationenaustauschharzen aus der filtrierten Brühe gewinnen. Sowohl die Carboxylals auch S#Ifonsäurearten sind verwendbar. Geeignete Carbonsäureharze sind die Polyacrylsäureharze, welche sich durch #die Mischpolymerisation von Acrylsäure und Divinylbenzol.nach dem auf S. 87 von Kunin, Ion Exchange"Resins, 2. Auflage (1958), John Wiley and Sons, Inc., beschriebenen Verfahren herstellen lassen. Geeignete Sulfonsäureharze sind kernsulfonierte Polystyrolharze, welche mit Divinylbenzol vernetzt sind und sich durch das auf S. 84 von Kunin, siehe oben, angegebene Verfahren herstellen lassen.
  • Das protonaktive Antibiotikum wird mit Wasser bei einem sauren pH-Wert aus dem Harz ausgewaschen" der vorzugsweise niedriger als der pKa des verwendeten Kationenaustauschharzes ist. Befriedigende Ergebnisse lassen sich mit einem pH-Wert von etwa 1 bis 6 erzielen. Der Säureüberschuß in dem Eluat wird mit einer Base, z. B. Natriumhydroxyd, oder ei #Vtark basischen Anionaustauschharz neutralisiert, und das Antibiotikum wird mit einem mit Wässer nicht mischbaren Lösungsmittel nach dem oben beschriebenen Verfahren extrahiert. (Geeignete Anionenaustauschharze für diesen Zweck lassen sich dadurch herstellen, daß man gegebenenfalls vernetztes Polystyrol nach dein auf S. 88 und 97 von K u n i n, siehe oben, angegebenen Verfahren mit dem nach dem Verfahren auf S. 84 von K u n i n, siehe oben, hergestellten Divinylbenzol chlormethyliert und mit Trimethylamin oder Dimethyläthanolamin durch das auf S. 97 von Kunin, siehe oben, angegebene Verfahren quaternisiert.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung läßt sich außerdem aus den Brühen und anderen wäßrigen Lösungen durch Adserption auf einem oberflächenaktiven Adsorbenten, z. B. Silikaten, Entfärbungskohle oder Entfärbungsharzen, gewinnen, wobei das adsorbierte Material mit einem Lösungsmittel ausgewaschen wird. Hierbei kann jedes der obenerwähnten Lösungsmittel verwendet werden.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung läßt sich durch aufeinanderfolgende Überführung von protonaktiven in nichtprotonaktive Formen und umgekehrt reinigen, wobei andere Behandlungsarten eingeschoben werden können, z. B. Extraktionen mit Lösungsmitteln und Waschungen, Chromatographie und fraktionierte Flüssigkeits-Flüssigkeits-Extraktionen.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung läßt sich außerdem durch Umwandlung der protonaktiven oder nichtprotonaktiven Formen in weniger lösliche Formen, 7- B. durch Reaktion mit Picrinsäure, reinigen.
  • Salze von Nogalamycin lassen sich für die gleichen biologischen Zwecke wie die freie Base verwenden, oder sie können zurÜck in die freie Base und dann in andere Salze, wie z. B. das Nitrat, Oxalat, Hydro-Chlorid oder Sulfat, umgewandelt werden.
  • Die Salze lassen sich dadurch in die freie Base umwandeln, daß man sie mit einem Alkali neutralisiert oder mit einem anionischen Harz, vorzugsweise bei einem pH-Wert von 7,5 bis 8,5, in Kontakt bringt. Spezifische Salze lassen sich durch Neutralisieren der freien Base mit der entsprechenden Säure auf einen pH-Wert unter 7,5 und vorzugsweise auf einen pH-Wert von etwa 2 bis 6 herstellen. Für diesen Zweck geeignete Säuren sind Salz-, Schwefel-, Phosphor-, Essig-, Bernstein-, Zitronen-, Milch-, Malein-, Fumar-, Pamoin-, Cholin-, Palmitin-, Schleim-, Campher-, Glutar-, Glycol-, Phthal-, Weinstein-, Laurin-, Stearin-, Salieyl-, 3-Phenylsalicyl-, 5-Phenylsalicyl-, 3-Methyl-glutar-, ortho-Sulfobenzoe-, Cyclohexansulfamin-, Cyclopentanpropion-, 1,2-Cyclohexandicarbon-,4-Cyclohexencarbon-, Octadecenylbernstein-, Octenylbernstein-, Methansulfon-, Benzolsulfon-, Helianthin-, Reinecke-, Azobenzolsulfon-, Octadecylschwefel-, Pierinsäure und ähnliche Säuren.
  • Nogalamycin hat einen LD,-Wert von 0,0054 mcg/ ccm gegenüber KB-Zellen in Gewebekultur.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung, Nogalamycin, hat einen weiten antibakteriellen Wirksamkeitsbereich. Ein Rohrverdünnungsspektrum, bei dem als Brühenmedium BHI (Brain Heart Infusion broth, Difco, Detroit, Michigan) verwendet wurde, wurde von Nogalamycin aufgestellt. Auf die übliche, in Snell E. E., Vitamin Methode, Bd. 1, Academie Press Inc., New York 1950, S. 327, beschriebene Weise wurden Reagenzgläser (18 - 150 mm) präpariert. Testorganismen, welche 18 Stunden bei 37'C gezüchtet wurden, verwendete man zum Impfen des Testmediums bei einer Verdünnung von 1 bis 40000. Das antibakterielle Spektrum von Nogalamycin wird in der folgenden Tabelle IV gezeigt.
    Tabelle IV
    Antibakterielles Spektrum von Nogalamycin
    Verhinderungs-
    Testorganismus Mindest-
    konzentration
    (mcg/CCM)
    Diplococcus pneumoniae ...... 0,1
    Staphylococcus aureus ........ 0,8
    Staphylococcus albus ......... 0,8
    Streptococcus fäcalis ......... 0,4
    Streptococcus hämolytieus ..... 0,4
    Streptococcus viridans ........ 0,4
    Bacillus subtilis .............. 50
    Die erfindungsgemäße Verbindung, Nogalamycin, ist wirksam gegenüber Baeillus subtilis und kann zur Behandlung von Brutplätzen für Seidenwürmer verwendet werden, um die durch diesen Organismus verursachten Infektionen zu verhindern oder auf ein Minimum zu beschränken. Außerdem kann man sie zur Herabsetzung oder Verhinderung des Fischgeruchs bei Fischen oder Fischkisten verwenden, der durch diesen Organismus hervorgerufen wird. Die Verbindung läßt sich als Desinfektionsmittel bei verschiedenen mit Staphylococcus albus oder Staphylococcus aureus verunreinigten Anlagen der zahnärztlichen oder ärztlichen Praxis verwenden, außerdem kann es als Desinfektionsmittel für gewaschenes und gestapeltes Eßgeschirr verwendet werden, welches mit Staphylococcus aureus verunreinigt ist. Schließlich kann Nogalamycin noch als Vernichtungsmittel für Nagetiere verwendet werden. In den folgenden Beispielen sind alle Prozente Gewichtsprozente und alle Lösungsgemische in Volumenverhältnissen angegeben, falls nicht anders erwähnt.
  • Beispiel 1 A. Gärung Ein Bodenmaterial von Streptomyces nogalater, var. nogalater NRRL 3035 wurde dazu verwendet, einen 500 ccm fassenden Erlenmeyerkolben zu impfen, welcher 100 ccm eines Impfmediums enthielt, das die folgenden Bestandteile enthielt: Glucosemonohydrat .................. 25 g Pharmamedia* ...................... 25 g Leitungswasser bis zur Auffüllung auf 11. Pharmamedia ist ein industrielles Baumwollsamenmehl.
  • Der pH-Wert des Mediums vor der Sterilisation betrug 7,2. Der Impfstoff wurde 2 Tage bei 28'C auf einer mit 250 UpM arbeitenden drehbaren Gump-Schüttelvorrichtung gezüchtet.
  • Der oben beschriebene Impfstoff (100 cem) wurde zum Impfen eines 20-1-Impftanks verwendet, welcher 15 1 des folgenden sterilen Impfmediums enthielt: Glucosemonohydrat ............... 10 g/1 Getreideweiche ................... 10 g/1 Pharmamedia .................... 2 g/1 Wilsons Peptone Liquor Nr.195* .. 10 g/1 Specköl ......................... 2 ccm/1 Leitungswasser ................... Rest Wilsons Peptone Liquor Nr. 159 ist ein Präparat von enzymatisch hydrolysierten Proteinen tierischen Ursprungs. Der pH-Wert des Impftankmediums vor der Sterilisation betrug 7,2. Man ließ den Inhalt des Impftanks 24 Stunden bei einer Temperatur von 28'C einer Belüftung von 10 I/Min. wachsen und rührte das Ganze mit einer Geschwindigkeit von 400 UpM.
  • Der oben beschriebene Impftank wurde dann dazu verwendet, ein 380 1 fassendes Gärgefäß zu impfen, welches 250 1 des folgenden sterilen Mediums enthielt-.
  • Glucosemonohydrat ............... 20 g/1 Stärke ........................... 20 g/1 Hefe ............................ 25 g/1 CaCO" .......................... 5 g/1 Specköl .......................... 5 ccm/1 Leitungswasser ................... Rest Der pH-Wert wurde mit Natriumhydroxyd vor der Sterilisation auf 6,8 gebracht. Die Kultur wurde 4 Tage bei einer Temperatur von 28'C, einer Belüftung von 100 I/Min. gezüchtet und mit einer Geschwindigkeit von 280 UpM gerührt.
  • B. Extraktion Die gesamte Brühe (212 kg, 36 BU/g) aus dem obengenannten Gärgefäß wurde mit Hilfe von 10 kg Diatomit in einer Presse filtriert. Der Filterkuchen wurde mit 120 1 Äthylacetat gewaschen. Danach wurde die Äthylacetatwaschflüssigkeit für die erste Extraktion des Filtrats verwendet. Das Filtrat (190 1) wurde dreimal mit je 120 1 Äthylacetat bei einem pH-Wert von 6,7 (Ernte-pH) extrahiert, und das extrahierte Filtrat wurde abgezogen. Die vereinigten Äthylacetatextrakte (260 1) wurden dreimal mit je 130 1 0,1 n-Salzsäure extrahiert. Der vereinigte Salzsäureextrakt wurde mit 6,5 1 von 500/,igem Natriumhydroxyd auf den pH-Wert 7 gebracht, und die-neutrale Lösung (435 1) wurde dreimal mit je 220 1 Äthylacetat extrahiert. Die extrahierte wäßrige Lösung, welche keine Wirksamkeit gegenüber B. subtilis besitzt, wurde abgezogen. Der vereinigte Äthylacetatextrakt (660 1) wurde im Vakuum zu einem Öl konzentriert. Das Öl wurde in 400 cem 800/"igem t-Butylalkohol gelöst, und die erhaltene Lösung wurde lyophilisiert, so daß man rohes Nogalamycin erzielt, welches ein rötlichbrauner Feststoff mit einem Gewicht von 51,5 g und einer Wirksamkeit von 102 BU/mg war. (Das angewandte Prüfverfahren untersuchte die Wechselwirkung unter Verwendung von Bacillus subtilis im Scheiben-Agar-Verfahren.) Die Wirksamkeit ist in Bioeinheiten/mg = BU/mg angegeben._ C. Reinigung Das oben beschriebene Nogalamycin (40 g) wurde in einem Gemisch aus 300 ccm ln-Salzsäure und 200 ccm Äthylacetat gelöst. Nach gutem Mischen wurde die untere Phase abgetrennt und zweimal mit je 150 ccm Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatextrakte wurden zweimal mit je 100 ccm 0,1n-Salzsäure extrahiert. Die vereinigten wäßrigen Extrakte wurden filtriert, und das Filtrat wurde mit 300/, Natriumhydroxyd auf den pH-Wert 7 gebracht und viermal mit je 300 ccm Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatextrakte wurden vereinigt, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum verdampft. Bei der Kristallisation aus 400 ccm Methanol ergab der Rückstand 19 g kristallines Nogalamycin.
  • Kristallines Nogalamycin hatte die folgenden physikalischen und chemischen Eigenschaften. Schmelzpunkt: 199'C.
  • Elementaranalyse - C = 58,35 0/" H = 6,49 0/0, N # 1,97 0/" 0 = 32,83 0/,.
  • Empirische Formel: C"I-I4,NO51 Spezifische optische Drehung: Löslichkeit: Löslich Unlöslich Methylenchlorid Wasser Aceton Methanol Äthylacetat Äthanoi Chloroform Ultraviolettspektrum: Die in F i g. 2 reproduzierten Ultraviolett-Absorptionsmaxima von kristallinem Nogalamycin sind folgende: Neutraler und saurer Äthylalkohol 236 mp., a = 65,76; 259 mp., a = 31,27; 290 m#t, a = 11,89; alkalischer Äthylalkohol 240 m#t, a = 58,96, 288 (sh) mp., a = 10,45; 322 m#t, a = 6,03. Sioktbares Spektrum: Die sichtbarirn Absorptionsmaxima von kristallinem Nozalamyc;i,n sind die folgendem:
    Neutrale und saurer Äthylalkohol
    480 m#t, a = j 9,54;
    alkaliszber Ätbylalkghol
    553 mp, a = 18,10.
    Infrarotspizlctrum: Das Idmmt-Absorptionsspektrum des in Mineralöl suspendierten Nogalamycin ist in F i g. 1 der Zeichnung dazgesteUt. Nogalamycin zeigt Spitzen bei den folgenden WellenUngen, ausgedrückt in reziproken Zentimetern:
    3540 cm-' 1575 cm-' 110,5 cm-i
    3460 1250 1050
    3400 1220 1000
    1745 1205 770
    1670 1160 760
    1620 1148
    Molekulargewicht: 721,e

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Die Verwendung von Streptomyces nogalater var. nogalater NRRL 3035 zur Herstellung von Nogalamycin auf üblichem biologischem Wege und Gewinnung des Antibiotikums aus der Kulturlösung durch Extraktion mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel.
DEU10431A 1963-02-01 1964-01-21 Verfahren zur Herstellung von Nogalamycin Pending DE1198008B (de)

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