DE1197862B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von von Zwillingsbildung freien Calciumtitanat-Einkristallen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von von Zwillingsbildung freien Calciumtitanat-Einkristallen

Info

Publication number
DE1197862B
DE1197862B DET17039A DET0017039A DE1197862B DE 1197862 B DE1197862 B DE 1197862B DE T17039 A DET17039 A DE T17039A DE T0017039 A DET0017039 A DE T0017039A DE 1197862 B DE1197862 B DE 1197862B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
melt
temperature
twinning
chamber
calcium titanate
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DET17039A
Other languages
English (en)
Inventor
Leon Merker
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Titan GmbH
Original Assignee
Titan GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Titan GmbH filed Critical Titan GmbH
Publication of DE1197862B publication Critical patent/DE1197862B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C30CRYSTAL GROWTH
    • C30BSINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
    • C30B11/00Single-crystal growth by normal freezing or freezing under temperature gradient, e.g. Bridgman-Stockbarger method
    • C30B11/04Single-crystal growth by normal freezing or freezing under temperature gradient, e.g. Bridgman-Stockbarger method adding crystallising materials or reactants forming it in situ to the melt
    • C30B11/08Single-crystal growth by normal freezing or freezing under temperature gradient, e.g. Bridgman-Stockbarger method adding crystallising materials or reactants forming it in situ to the melt every component of the crystal composition being added during the crystallisation
    • C30B11/10Solid or liquid components, e.g. Verneuil method
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C30CRYSTAL GROWTH
    • C30BSINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
    • C30B11/00Single-crystal growth by normal freezing or freezing under temperature gradient, e.g. Bridgman-Stockbarger method
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C30CRYSTAL GROWTH
    • C30BSINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
    • C30B29/00Single crystals or homogeneous polycrystalline material with defined structure characterised by the material or by their shape
    • C30B29/10Inorganic compounds or compositions
    • C30B29/16Oxides
    • C30B29/22Complex oxides
    • C30B29/30Niobates; Vanadates; Tantalates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Crystals, And After-Treatments Of Crystals (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von von Zwillingsbildung freien Calciumtitanat-Einkristallen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines von Zwillingsbildung freien Calciumtitanat-Einkristalls, wobei gepulvertes Titanat in einer Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme geschmolzen und der dabei entstandene Einkristallschmelztropfen anschließend getempert wird.
  • Calciumtitanat ist eine ziemlich seltene Verbindung, wird aber in zahlreichen begrenzten Fundstätten in der ganzen Welt gefunden. Natürliches Calciumtitanat findet sich in Form schwarzer, orthorhombischer Kristalle mit starker Zwillingsbildung. Wegen dieser starken Zwillingsbildung ist ihre Kristallstruktur sehr kompliziert. Es wäre wünschenswert, einen Calciumtitanatkristall ohne Zwillingsbildung herzustellen, da ein solcher Kristall einen hohen Brechungsindex und eine niedrige reziproke Farbenzerstreuung besitzt.
  • Ein Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von zwillingsfreien Calciumtitanat-Einkristallen, die hohe Brechungsindizes und niedrige reziproke Farbenzerstreuungswerte oder v-Werte besitzen, die ferner klar und durchsichtig sind und geschnitten und poliert werden können, so daß im Handel verwertbare Gegenstände, z. B. Edelsteine, Linsen, Prismen u. dgl., hergestellt werden können.
  • Es ist bekannt, Calciumtitanat-Einkristalle durch Schmelzen eines sehr reinen, frei fließenden, feinzerkleinerten Calciumtitanats in einer Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme herzustellen, wie sie bei der Herstellung von Strontium- und Bariumtitanat-Einkristallen verwendet wurde. Diese Einkristalle waren jedoch in Wirklichkeit mit hoher Zwillingsbildung behaftete Massen, die beim Abkühlen oder bei der nachfolgenden Bearbeitung brachen. Ein Tempern der gekühlten Kristalle bei hohen Temperaturen, bis zu 1700° C, verhinderte, wie bei Strontium- und Bariumtitanat, das Brechen ebenfalls nicht.
  • Man fand - wurde der gewachsene Kristall direkt im Produktionsofen bei einer Temperatur oberhalb von 1400° C getempert, ohne daß die Temperatur zu irgendeinem Zeitpunkt unter 1400° C sank und dann der Kristall langsam auf Zimmertemperatur gekühlt -, daß man einen Kristall erhielt, bei dem die Zwillingsbildung erheblich vermindert war. Im Kristall waren jedoch übermäßige Spannungen vorhanden, und bei der Bearbeitung trat der Bruch ein. Man fand weiter, daß - unterwarf man diesen Kristall nach der Kühlung einer Hochtemperaturtemperung - die Spannungen beseitigt waren und ein wirklicher Einkristall ohne Zwillingsbildung vorlag. Bei Durchführung des letzten Temperungsschrittes in einem getrennten Ofen umging man die Schwierigkeiten, die darin bestanden, daß im Produktionsofen hohe Temperungstemperaturen aufrechterhalten werden mußten, die eine Gasbefeuerung über längere Zeiträume notwendig machten. Der Produktionsofen steht nun erheblich früher wieder für eine Beschikkung zur Verfügung, und die Hochtemperaturtemperung einer Anzahl von Einkristallen kann nun gleichzeitig in einem Ofen durchgeführt werden. Dies ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
  • Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zum Herstellen eines von Zwillingsbildung freien Calciumtitanat-Einkristalls, wobei gepulvertes Calciumtitanat in einer Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme geschmolzen und der dabei entstandene Einkristallschmelztropfen anschließend getempert wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Temperatur dieses Schmelztropfens vor seiner Temperung auf wenigstens 1400° C gehalten wird, daß dieser Schmelztropfen anschließend in einer oxydierenden Atmosphäre, z. B. in Luft, bei einer Temperatur von 1400 bis 1600° C, vorzugsweise 10 bis 48 Stunden lang, getempert, dann langsam gekühlt und anschließend bei einer Temperatur von 1650 bis 1800° C, vorzugsweise 5 bis 10 Stunden lang, wärmebehandelt wird, um eine Zwillingsbildung zu beseitigen, worauf der Schmelztropfen bis unter 1000° C mit einer Geschwindigkeit unter 50° C.pro Stunde abgekühlt wird, um zu vermeiden, daß in diesem Schmelztropfen wieder Zwillinge auftreten.
  • Unter dem Ausdruck Calciumtitanat ist hier sowohl reines CaTi03 als auch ein CaTi03 zu verstehen, das Verunreinigungen oder Zusätze von Färbungs - oder Modifizierungsmitteln enthält, die bereits vorhanden sind oder die zugefügt werden und die so beschaffen und in solcher Menge vorhanden sind, daß die Einkristallstruktur nicht beeinflußt oder die gewünschte Farbe des gebildeten Calciumtitanatmaterials verändert wird. In den meisten Fällen wird der Anteil der Verunreinigungen auf einen geringsten Wert gehalten, und er überschreitet üblicherweise nicht einige wenige Zehntelprozent.
  • Bei der Ausbildung des Schmelztropfens wurde festgestellt, daß die Temperatur der Flamme etwas über dem Schmelzpunkt der Calciumtitanatbeschikkung gehalten werden sollte, nicht aber die Temperatur überschreiten sollte, bei der die Schmelze über die Ränder der Vertiefung am oberen Rand des Schmelztropfens strömt. Die Flammentemperatur kann durch Einstellung der Menge und der Geschwindigkeit des Wasserstoffs und des Sauerstoffs einreguliert werden, es ist jedoch wichtig, daß die Flamme so konstant und ruhig als möglich gehalten wird.
  • Die Erfindung befaßt sich auch mit einer verbesserten Vorrichtung zum Herstellen von Schmelztropfen aus Calciumtitanat. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist eine Abänderung und Verbesserung einer Vorrichtung, wie sie z. B. in der USA.-Patentschrift 2 792 287 beschrieben ist. Bei einer derartigen Vorrichtung wird das pulverförmige Calciumtitanat in das mittlere Rohr eines dreifachen konzentrischen Brenners zusammen mit einem Teil des Sauerstoffs gegeben, und das gepulverte Material fällt auf einen Träger, auf dem der Schmelztropfen wächst. Die anderen konzentrischen Rohre dienen zur Einleitung des restlichen Sauerstoffs und des Wasserstoffs, durch die die Flamme gespeist wird. Es erwies sich als wünschenswert, den restlichen Sauerstoff durch das mittlere Rohr und den Wasserstoff durch das äußere Rohr zuzuführen.
  • Bei der Herstellung des Schmelztropfens sollte das Ausgangsmaterial zweckmäßig mit Teilchengrößen unter 1 w und von weitgehend gleicher Größe sein. Aggregate dieser kleinen Teilchen, die größer als 0,150 mm sind, sollten vermieden werden, da sie nicht vollständig schmelzen. Das Beschickungsmaterial sollte frei fließfähig sein, damit es richtig zugeführt werden kann.
  • Eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt, in der F i g. 1 in einem Vertikalschnitt den mit einem Mantel versehenen, gemäß der Erfindung ausgebildeten Ofen sowie eine bruchstückweise schematische Darstellung des Brenners zeigt, während F i g. 2 einen Querschnitt längs der Linie 2-2 der F i g. 1 darstellt.
  • In F i g.1 sieht man, daß die Brennerspitze 10, durch die die Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme und das Beschickungsmaterial für den Schmelztropfen geliefert wird, ein Mittelrohr 11, einen äußeren konzentrischen Mantel 12 und ein konzentrisches Zwischenrohr 13 enthält. Im allgemeinen wird das Beschikkungsmaterial für den Schmelztropfen in die Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme eingeführt, in der diese Beschickung schmilzt und auf einem Träger für diesen Schmelztropfen oder auf einem Stab 14 abgeschieden wird, der später noch erläutert wird und auf dem der Schmelztropfen nach oben in Form eines möhrenförmigen Einkristalls wächst. Ein wichtiges Erfordernis ist für den erfindungsgemäßen ummantelten Ofen noch eine Einrichtung, durch die die neugebildete Einkristallmasse lange Zeit auf hoher Temperatur gehalten wird, nachdem die Brennerflamme abgeschaltet wurde sowie ferner die Möglichkeit, den Ofen in verhältnismäßig kurzer Zeit auf diese hohe Temperatur zu bringen.
  • Der in der Zeichnung dargestellte, verbesserte, gemäß der Erfindung ausgebildete, ummantelte Ofen 15 umfaßt zwei Hauptelemente, eine Ofenkammer 16 und einen wärmeisolierenden Mantel 17.
  • Die Kammer 16 besteht aus einem praktisch zylindrischen Rohr aus feuerfestem Material, z. B. Aluminiumoxyd, und sie weist an ihrem oberen Ende eine konzentrische Erweiterung 18 auf. Die Kammer 16 liegt praktisch in der axialen Verlängerung der Brennerspitze 10, die so angeordnet ist, daß sie auf der Erweiterung 18 der Ofenkammer 16 aufliegt.
  • In einer Wand der Ofenkammer ist ein kurzes Stück unter ihrem oberen Ende eine Öffnung angebracht, in die der innere Teil eines Schaurohres 19 eingepaßt ist, das ebenfalls aus Aluminiumoxyd oder einem ähnlichen Material besteht.
  • Der Schmelztropfen liegt während des Wachsens auf einem Träger 14 auf, der aus feuerfestem Material besteht. Dieser Träger 14 ist praktisch koaxial mit der Längsachse der Kammer 16, und er wird an seinem unteren Ende z. B. durch ein Schraubengewinde gehalten, wodurch dieser Träger innerhalb der Ofenkammer 16 gehoben und gesenkt werden kann, was durch ausgezogene bzw. strichpunktierte Linien in F i g. 1 angezeigt ist. Wenn der Träger 14 in seiner obersten Stellung a ist, dann hält er den Schmelztropfen in einer Lage etwa gegenüber dem Schaurohr 19. Wenn das Wachsen des Schmelztropfens beendet ist, dann wird der Träger 14 gesenkt, damit der Schmelztropfen nach unten in ein Gebiet c geführt wird, in dem eine starke Wärmekonzentration in der Kammer 16 aufrechterhalten wird, wo er anschließend gekühlt wird, ohne daß er einen Wärmeschock erleidet.
  • Die Erfindung betrifft Mittel zur genauen Regulierung der Temperatur in der Ofenkammer 16 während längerer Zeiten nach dem Erlöschen der Flamme und insbesondere in demjenigen Gebiet der Kammer, in dem die durch die später beschriebenen Heizelemente entwickelte Wärme am größten ist. Aus der F i g. 1 ersieht man, daß dieses Gebiet c der Kammer in vertikaler Richtung etwa in der Mitte des von den Heizelementen 21 und 22 umgebenen Raumes liegt. Gerade in diesem Gebiet hoher Wärmekonzentration wird ein neu gebildeter Schmelztropfen eingeschlossen gehalten, während seine Temperatur langsam erniedrigt wird, um den Schmelztropfen vor einem Wärmeschock zu schützen. In diesem Gebiet kann der Schmelztropfen auch in situ getempert werden.
  • Zur Regulierung der Temperatur in der Ofenkammer 16 nach dem Erlöschen der Flamme sind ein wärmeisolierender Mantel 17 und Heizelemente 21 und 22 angeordnet. Der wärmeisolierende Mantel 17 besteht aus feuerfesten Ziegeln od. dgl., die durch eine isolierende Verkleidung eingeschlossen sind. In der Mittelöffnung 20 ist die Ofenkammer 16 so angebracht, daß genügend Platz zwischen den Wänden der Ofenkammer 16 und den Wänden des wärmeisolierenden Mantels für die Heizelemente 21 und 22 bleibt. Bei der speziellen, in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform haben sowohl der wärmeisolierende Mantel als auch die Mittelöffnung etwa quadratischen Querschnitt, wobei der Durchmesser der Mittelöffnung 20 etwa das Dreifache des Durchmessers der Ofenkammer 16 beträgt.
  • Für die Ofenkammer 16 können verschiedene Arten von Heizelementen verwendet werden. Als besonders zweckmäßig und sehr wirksam hat sich eine Mehrzahl von Siliziumcarbidwiderständen als Heizelemente 21 und 22 erwiesen, die gruppenweise in paralleler Anordnung den Ofen 16 umgeben, so daß sich die Heizelemente 21 des einen Satzes mit den Heizelementen 22 des anderen Satzes kreuzen. Jeder Satz von Heizelementen hat sein eigenes Klemmenpaar 23, 24, durch das die Heizelemente mit Kraftquellen 25 verbunden sind. Bei dieser Anordnung entsteht ein Gebiet hoher Wärmekonzentration in der Kammer 16, dessen Temperatur durch Magnetkerntransformatoren oder derlei Stromregulierungsmittel, wie sie mit 26 angedeutet sind, gut überwacht werden kann.
  • Es können auch andere Heizelemente verwendet werden, z. B. eine Platindrahtwicklung rings um die Ofenkammer 16. Wie jedoch oben bereits ausgeführt wurde; besteht das wesentliche Erfordernis für die Heizelemente, gleichgültig welchen Typ man verwendet, darin, daß ein starker Temperaturabfall in einem frisch gewachsenen Schmelztropfen nach -dem Abschalten der Brennerflamme vermieden wird, und daß auch die Temperatur im Gebiet hoher Wärmekonzentration in der Kammer 16 verhältnismäßig rasch gesteigert werden kann. Die erforderliche rasche Wärmezunahme kann nicht mit beliebigen Heizelementen erreicht werden. Mit der Siliziumcarbidwiderstandsheizung können Temperaturen bis zu 1600° C im Gebiet großer Wärmekonzentration in 10 bis 20 Minuten erreicht werden.
  • Für einen wirksamen Schutz des neu gebildeten Schmelztropfens vor schweren Wärmeschocks darf der Schmelztropfen nicht unmittelbar aus dem Schmelzgebiet a in das Gebiet c hoher Wärmekonzentration gesenkt werden, sondern er muß zuerst in ein zwischen a und c liegendes Gebiet heruntergeführt werden, wobei die Temperatur des Schmelztropfens in diesem Zwischengebiet vorübergehend praktisch die im Schmelzgebiet a der Kammer herrschende Temperatur beibehält. Obwohl es sehr schwierig ist, dem Schmelztropfen während des Schmelzvorganges eine bestimmte Temperatur zuzuordnen, so ist es doch sicher, daß ein Temperaturunterschied von 200 bis 300° C zwischen der Basis des kristallisierten Schmelztropfens und seinem oberen Ende vorhanden ist, das im wesentlichen die Temperatur der Brennerflamme hat. Gleichgültig, welche spezielle Temperatur dem Schmelztropfen in der mittleren Stellung b, in die er noch bei eingeschalteter Flamme gesenkt wird, zuzuordnen ist, diese Temperatur wird durch die von der Flamme des Brenners abgegebene Wärme und durch die diesem Gebiet der Kammer 16 unmittelbar benachbarten Heizelemente so hoch gehalten, daß eine merkliche Abweichung der Temperatur, die während des Wachsens in dem Schmelztropfen herrschte, vermieden wird.
  • Das Beschickungsmaterial wird mit vorbestimmter Geschwindigkeit durch das mittlere Beschickungsrohr 11 auf das obere Ende des angehobenen Trägers 14 aufgebracht, wo es unter Bildung einer monokristallinen Masse durch die Flamme geschmolzen wird.
  • Während des Wachsens der monokristallinen Masse auf dem Träger -wird die Temperatur der Brennerflamme auf einer vorbestimmten Höhe gehalten. Bei der Herstellung monokristalliner Calciumtitanatmassen liegen die Temperaturen der Brennerflamme im Bereich von 1900 bis 2000° C.
  • Der Betrieb des Ofens erfolgt so, daß während der Zuführung des Beschickungsmaterials zu der und während des Beginns des Wachstums der monokristallinen Masse die Heizelemente 21 und 22 des Ofens eingeschaltet werden, um die Kammer 16 auf eine erhöhte Temperatur, z. B. auf 1000 bis 1500° C, zu bringen, je nach der Temperatur der verwendeten Brennerflamme.
  • Wenn der Schmelztropfen fertig gewachsen ist und vor dem Abschalten der Brennerflamme wird der Träger 14 für den Schmelztropfen aus der Gegend a in seine mittlere Stellung b gebracht, wobei diese Stellung etwa in der Mitte zwischen a und c liegt. Gleichzeitig mit dem Absenken des Schmelztropfens in die mittlere Stellung b werden die Heizelemente der Kammer 16 neuerdings eingeschaltet, um die Temperatur der Kammer 16 rasch so stark zu erhöhen, daß eine wesentliche Änderung der Temperatur des Schmelztropfens ausgeschlossen wird. Mit dem Wärmeisoliermantel und der Anordnung der Heizelemente gemäß der Erfindung kann die erforderliche Temperatur in 1 oder 2 Minuten erreicht werden. Darauf wird die Brennerflamme ausgelöscht und der Schmelztropfen in das Gebiet c der Kammer gesenkt.
  • Von dem Augenblick des Abschaltens der Brennerflamme und dem Absenken des Schmelztropfens von seiner mittleren Stellung b in die Stellung c wird die Temperatur des Schmelztropfens zuverlässig aufrechterhalten, und die Erniedrigung der Temperatur von der beim Schmelzen herrschenden Temperatur ist unbedeutend. Der frisch gewachsene Schmelztropfen erleidet keinen Wärmeschock und ist daher frei von Spannungen und beginnenden Rissen.
  • Von diesem Augenblick an kann die Temperatur des Schmelztropfens genau durch Einstellen des Magnetkerntransformators 26 überwacht werden. Beispiel 1 Unter Verwendung der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung wurde ein Calciumtitanatschmelztropfen auf dem Träger gebildet, indem pulverförmiges Calciumtitanat durch die Mittelöffnung 11 mit 41 pro Minute Sauerstoff gegeben wurde, während 51 Sauerstoff pro Minute durch die mittlere Öffnung 13 und 401 Wasserstoff pro Minute durch die äußerste Öffnung 12 zugeführt wurden. Die Flammentemperatur betrug etwa 1960° C an der Spitze des Sauerstoffkegels, wo der Schmelztropfen in der Stellung a wuchs.
  • Wenn der Schmelztropfen eine Größe von etwa 80 Karat erreicht hatte, dann wurde die Flamme abgeschaltet und der Schmelztropfen unmittelbar in dem mit Siliziumcarbid-Heizelementen ausgestatteten Ofen erwärmt, der vorher auf 1400° C aufgeheizt worden war. Der Schmelztropfen konnte sich daher nicht auf eine Temperatur unter 1400° C abkühlen. Nach einer etwa 48stündigen Temperaturbehandlung des Schmelztropfens in dem Ofen ließ man den Schmelztropfen mit einer Geschwindigkeit von 30° C pro Stunde auf Zimmertemperatur abkühlen. Durch diese Behandlung wurde erreicht, daß der Kristall beim Kühlen nicht zerbrach. Bei der Prüfung stellte es sich jedoch heraus, daß der getemperte Schmelztropfen eine leichte Zwillingsbildung aufwies, und er wurde daher von dieser Zwillingsbildung befreit, indem der getemperte Schmelztropfen 6 Stunden lang in einem gasbeheizten -Ofen auf eine Temperatur zwischen 1650 und 1800° C erwärmt wurde. Nach dem Arbeitsgang, bei dem die Zwillingsbildung beseitigt wurde, wurde der Schmelztropfen mit einer Geschwindigkeit von 50° C pro Stunde gekühlt.
  • Der getemperte und von Zwillingsbildung befreite Calciumtitanatschmelztropfen hatte ein klares, praktisch farbloses und durchsichtiges Aussehen. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde der Calciumtitanatschmelztropfen unter solchen Bedingungen getempert, daß nur eine leichte Zwillingsbildung auftrat und daß dieser mit der leichten Zwillingsbildung behaftete Schmelztropfen durch die anschließende Wärmebehandlung von der Zwillingsbildung befreit werden konnte. Die bei hoher Temperatur durchgeführte Temperung ohne irgendeine vorherige Kühlung des Schmelztropfens ist notwendig, um zu verhindern, daß in dem Calciumtitanatschmelztropfen eine starke Zwillingsbildung auftritt. Es muß notwendigerweise verhindert werden, daß in dem Schmelztropfen eine starke Zwillingsbildung auftritt, weil ein Kristall mit starker Zwillingsbildung nicht durch eine anschließende Wärmebehandlung von der Zwlilingsbildung befreit werden kann. Beispiel 2 Ein zweiter Calciumtitanatschmelztropfen wurde nach dem Verfahren des Beispiels 1 hergestellt. Bei diesem Beispiel betrug die Temperatur an der Stelle b bei abgeschalteter Brennerflamme 1490° C. Innerhalb einer Minute nach dem Abschalten der Brennerflamme betrug die Temperatur an der Stelle c 1460° C, sie war also um 30° C niedriger. Nach 2 Minuten war die Temperatur an der Stelle c auf 1510° C angestiegen. Der Schmelztropfen wurde 10 Stunden lang in der Ofenkammer auf einer Temperatur von 1560° C gehalten und dann mit einer Geschwindigkeit von 30° C pro Stunde auf Zimmertemperatur abgekühlt. Der Schmelztropfen wurde geprüft und zeigte sich als praktisch spannungsfrei und hatte eine gute Farbe. Der getemperte Schmelztropfen zeigte jedoch auch in diesem Fall eine leichte Zwillingsbildung, und er wurde daher, so wie im Beispiel 1, nochmals erwärmt und gekühlt, damit man einen von Zwillingsbildung freien Schmelztropfen erhielt.
  • Der von Zwillingsbildung befreite Calciumtitanat-Einkristall kann für verschiedene Zwecke in entsprechende Formen gebracht werden, z. B. in Rohlinge zur Herstellung von Linsen, Prismen oder anderen optischen Erzeugnissen, Schmuckgegenständen und Edelsteinen.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von von Zwillingsbildung freien Calciumtitanat-Einkristallen, wobei gepulvertes Titanat in einer Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme geschmolzen und der dabei entstandene Einkristallschmelztropfen anschließend getempert wird, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß der Schmelztropfen vor seiner Temperung auf einer Temperatur von wenigstens 1400° C gehalten, anschließend in einer oxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von 1400 bis 1600° C getempert, langsam gekühlt und danach bei einer Temperatur von 1650 bis 1800° C wärmebehandelt wird, worauf der Schmelztropfen bis unter 1000° C mit einer Geschwindigkeit unter 50° C pro Stunde abgekühlt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelztropfen 10 bis 48 Stunden lang bei 1400 bis 1600° C getempert und 5 bis 10 Stunden lang bei 1650 bis 1800° C wärmebehandelt wird.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, mit einer vertikal angeordneten Ofenkammer, mit einem am oberen Ende dieser Kammer angeordneten Brenner, mit einem in dieser Kammer gegenüber dem Brenner angeordneten Träger für den Schmelztropfen und einer die Ofenkammer umgebenden elektrischen Heizeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung so angeordnet und in ihrer Heizleistung so bemessen ist, daß die stärkste Wärmekonzentration an einer unterhalb der Brennermündung liegenden Stelle (c) auftritt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 968 734; britische Patentschrift Nr. 768 056; USA.-Patentschriften Nr. 2 777 255, 2 684 911, 2628156.
DET17039A 1958-08-11 1959-08-04 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von von Zwillingsbildung freien Calciumtitanat-Einkristallen Pending DE1197862B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1197862XA 1958-08-11 1958-08-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1197862B true DE1197862B (de) 1965-08-05

Family

ID=22386397

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DET17039A Pending DE1197862B (de) 1958-08-11 1959-08-04 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von von Zwillingsbildung freien Calciumtitanat-Einkristallen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1197862B (de)

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2628156A (en) * 1951-10-24 1953-02-10 Nat Lead Co Optically glass-like material
US2684911A (en) * 1951-08-30 1954-07-27 Corning Glass Works Photosensitively opacifiable glass
US2777255A (en) * 1953-02-02 1957-01-15 Nat Lead Co Method for producing improved monocrystalline refractive material
GB768056A (en) * 1954-02-08 1957-02-13 Nat Lead Co Barium titanate composition
DE968734C (de) * 1953-02-05 1958-03-27 Titan Gmbh Monokristalline Masse mit hohem Brechungswert und hoher Farbenzerstreuung und Verfahren und Vorrichtung zu ihrer Herstellung

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2684911A (en) * 1951-08-30 1954-07-27 Corning Glass Works Photosensitively opacifiable glass
US2628156A (en) * 1951-10-24 1953-02-10 Nat Lead Co Optically glass-like material
US2777255A (en) * 1953-02-02 1957-01-15 Nat Lead Co Method for producing improved monocrystalline refractive material
DE968734C (de) * 1953-02-05 1958-03-27 Titan Gmbh Monokristalline Masse mit hohem Brechungswert und hoher Farbenzerstreuung und Verfahren und Vorrichtung zu ihrer Herstellung
GB768056A (en) * 1954-02-08 1957-02-13 Nat Lead Co Barium titanate composition

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2360699A1 (de) Glasfaser mit hohem elastizitaetsmodul und verfahren zu ihrer herstellung
DE2207727A1 (de) Durch schnelles Nacherhitzen hergestellte glaskeramische Stoffe und Vorrichtung
DE1471162B2 (de) Keramischer stoff und verfahren zu dessen herstellung
DE1596812A1 (de) Ballotinen und Kugeln aus entglastem Glas von hoher mechanischer Widerstandsfaehigkeit und ihr Herstellungsverfahren
DE1471161B2 (de) Verfahren zur herstellung eines keramischen werkstoffes
DE69729390T2 (de) Breitband kontrast polarisierender glas
DE1096566B (de) Verfahren zum Herstellen eines halbkristallinen Keramik-gegenstandes
DE804605C (de) Verwendung einer Legierung fuer mit geschmolzenem Glas in Beruehrung kommende Apparateteile
DE1496086A1 (de) Glas-Kristall-Mischkoerper und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1496488B2 (de) Verfahren zur herstellung eines glas kirstall mischkoerpers optimaler festigkeit durch gesteuerte entglasung eines glases des systems li tief 2 0 si o tief 2 unter verwendung eines phosphats als keimbildner
DE2143370B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines optischen Fluorphosphatglases
DE1902319A1 (de) Glaskeramische Artikel
DE868495C (de) Glaszusammensetzung, vorzugsweise zur Herstellung von Glasfasern
DE3123009A1 (de) Verfahren zum herstellen von fuer solarzellen verwendbarem silizium
DE1767394A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Mg-Al-Spinellkristallen mit stoechiometrischer Zusammensetzung fuer integrierte Schaltungen
DE1197862B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von von Zwillingsbildung freien Calciumtitanat-Einkristallen
DE1571528A1 (de) Kontinuierliches Verfahren zum Herstellen eines glasartigen Siliciumdioxid
DE2613502A1 (de) Verfahren zum herstellen von kupferhaltigen glaszusammensetzungen
DD273828A5 (de) Bleiboratglas und Verfahren zur Herstellung einer Pb3O4-freien Lötglaszusammensetzung
DE968734C (de) Monokristalline Masse mit hohem Brechungswert und hoher Farbenzerstreuung und Verfahren und Vorrichtung zu ihrer Herstellung
DE2851020B2 (de) Alkalibeständige Glasfasern des Systems SiO2 -ZtO2 -Na 2 O -(CaO) zur Verwendung als Verstärkungsmaterialien für Zementprodukte
DE832048C (de) Verfahren zum Entspannen von Glas
DE102015009423B4 (de) Formstabile Silikatglaskeramik
DE2454293A1 (de) Glaeser fuer dielektrische optische wellenleiter sowie herstellungsverfahren dafuer
DE914298C (de) Elektrischer Heizkoerper fuer hohe Temperaturen