DE1471161B2 - Verfahren zur herstellung eines keramischen werkstoffes - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines keramischen werkstoffesInfo
- Publication number
- DE1471161B2 DE1471161B2 DE19601471161 DE1471161A DE1471161B2 DE 1471161 B2 DE1471161 B2 DE 1471161B2 DE 19601471161 DE19601471161 DE 19601471161 DE 1471161 A DE1471161 A DE 1471161A DE 1471161 B2 DE1471161 B2 DE 1471161B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- product
- sio
- mixture
- ceramic
- temperature
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C10/00—Devitrified glass ceramics, i.e. glass ceramics having a crystalline phase dispersed in a glassy phase and constituting at least 50% by weight of the total composition
- C03C10/16—Halogen containing crystalline phase
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C10/00—Devitrified glass ceramics, i.e. glass ceramics having a crystalline phase dispersed in a glassy phase and constituting at least 50% by weight of the total composition
- C03C10/0009—Devitrified glass ceramics, i.e. glass ceramics having a crystalline phase dispersed in a glassy phase and constituting at least 50% by weight of the total composition containing silica as main constituent
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C10/00—Devitrified glass ceramics, i.e. glass ceramics having a crystalline phase dispersed in a glassy phase and constituting at least 50% by weight of the total composition
- C03C10/0036—Devitrified glass ceramics, i.e. glass ceramics having a crystalline phase dispersed in a glassy phase and constituting at least 50% by weight of the total composition containing SiO2, Al2O3 and a divalent metal oxide as main constituents
- C03C10/0045—Devitrified glass ceramics, i.e. glass ceramics having a crystalline phase dispersed in a glassy phase and constituting at least 50% by weight of the total composition containing SiO2, Al2O3 and a divalent metal oxide as main constituents containing SiO2, Al2O3 and MgO as main constituents
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
- C04B35/01—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
- C04B35/16—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silicates other than clay
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Glass Compositions (AREA)
- Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kristallinen keramischen Werkstoffen
nach Patent 1 277 102, die gute mechanische Festigkeiten und vorteilhafte elektrische Eigenschaften besitzen.
Keramische Stoffe, z. ß. Porzellan und Tonerde, haben sich als elektrische Isolierstoffe besonders
dann bewährt, wenn eine hohe Festigkeit und zugleich gute elektrische Isolierfähigkeit erwünscht war. Eine
Schwierigkeit bei der Verwendung dieser bekannten Stoffe waren allerdings die verhältnismäßig umständlichen
und kostspieligen Verfahren, die zur Herstellung dieser Stoffe in der gewünschten Form erforderlich
waren. Die bekannten Verfahren erfordern gewöhnlich erhöhte Temperaturen für das Brennen
und außerordentlich hohen Druck zur Formung, damit der Stoff in der gewünschten Weise gehärtet
und verdichtet und in die geforderte Gestalt gebracht wird. Die Gußtechnik, die für formbare Glasmischungen
angewendet wird, damit diese leicht in Isoliermaterialien von gewünschter Gestalt gebracht werden
können, lassen sich in der Praxis nicht auf Porzellan oder andere bekannte Keramiken anwenden. Die
keramischen Massen erfordern einerseits außergewöhnlich hohe Temperaturen, z. B. etwa 18000C,
um sie für den Guß flüssig genug zu machen. Andererseits neigen diese Massen, selbst wenn sie genügend
geschmolzen für den Guß sind, zur unmittelbaren Kristallisation, wenn sie in eine Gußform eingebracht
werden, so daß eine schwer zu unterbindende Entglasung eintritt. Eine solche schnelle Kristallisation
oder Entglasung führt gewöhnlich zur Bildung von verhältnismäßig großen und ungleichmäßigen Kristallen,
und folglich sind die mechanischen und elektrischen Eigenschaften des keramischen Enderzeugnisses
weit ungünstiger als bei Erzeugnissen aus kleinen, gleichmäßigen, dicht gepackten Kristallen.
Das Hauptverfahren zur Herstellung eines glimmerartigen Produktes für elektrische Isolierungen aus
einer Schmelze durch Abkühlung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze mit bestimmten,
in Atomgewichtseinheiten ausgedrückten Verhältnissen der Bestandteile verwendet wird und folgende
Verfahrensweise durchgeführt wird:
Das aus der Schmelze durch Abkühlung gewonnene amorphe glasartige Produkt wird auf eine Temperatur
zwischen 750 und 85O°C und dann auf eine Temperatur zwischen 950 und 1050° C erhitzt, wodurch
das Produkt in ein mikrokristallines keramisches Produkt aus vorwiegend kleinen willkürlichen orientierten
Kristallen umgewandelt wird.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von harten,
dichten, keramisch festen, bariumhaltigen Werkstoffen zu entwickeln, die eine hohe mechanische
Festigkeit und gute elektrische Eigenschaften besitzen, die in einfacher Weise und sogleich wirtschaftlich
hergestellt werden können und mit Hilfe bekannter Gußverfahren geformt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß spezifische Zusammensetzungen der einzelnen
Hauptbestandteile und der Flußmittel in den angegebenen Bereichen gewählt wurden und dadurch
besonders vorteilhafte Produkte hergestellt wurden.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung eines härten, dichten, mechanisch festen,
elektrisch isolierenden keramischen Werkstoffes, der aus einer im wesentlichen homogenen mikrokristallinen
Masse besteht und der nach Patent 1 277 102 hergestellt wird, der dadurch gekennzeichnet ist,
daß eine Schmelze aus 3 bis 35 Gewichtsprozent MgO, 25 bis 50 Gewichtsprozent SiO2, 3 bis 35 Gewichtsprozent
BaO und 10 bis 35 Gewichtsprozent MgF2, B2O3. Al2O3, Li2O, Na2O, K2O, K2SiF6
oder Al2(SiFg)3 oder einer Mischung dieser Verbindungen
verwendet wird.
Erfindungsgemäß wird eine Schmelze gebildet,
ίο die aus einer Mischung von MgO, SiO2, BaO und
einem Flußmittel besteht. Die Bestandteile werden in den nachstehend angegebenen Verhältnissen gemischt,
und die Mischung wird zur Unterbindung der Kristallbildung nachfolgend abgekühlt, so daß
sich ein amorpher, glasähnlicher Stoff bildet. Anschließend wird das entstandene, glasähnliche Material
erwärmt, damit es in einen mikro-kristallinen, keramischen Körper umgewandelt wird, der überwiegend
aus einer homogenen Masse von kleinen, beliebig ausgerichteten Kristallen besteht. Bei dem Verfahren
nach der Erfindung ist es überflüssig, einen Kernbildner in die geschmolzene Masse einzuführen, damit
die Kernbildung oder das Wachstum der Kristalle während der nachfolgenden Wärmebehandlung des
glasähnlichen Stoffes angeregt wird. Die Bestandteile der Masse und deren Zusammensetzung werden so
gewählt, daß sich anfänglich ein metastabiles Glas bildet, welches lediglich eine geringe Energiemenge
erfordert, die durch die Wärmebehandlung geliefert wird, um es von einer amorphen, glasartigen Phase
in eine kristalline, keramische Phase durch Autokristallisation überzuführen.
Die Erfindung ist ferner insofern neuartig, als die verwendete Masse nach dem Guß nicht zur sofortigen
Kristallisation oder Entglasung neigt, wenn die übliche Abkühlung erfolgt. Dadurch unterscheidet sich die
verwendete Masse von den bekannten Massen, und die schwierigen Verfahren zur Unterbindung der
unerwünschten, unregelbaren Entglasung werden also überflüssig.
Die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen keramischen Materials ist annähernd wie folst:
MgO 3 bis 35 Gewichtsprozent
SiO2 25 bis 50 Gewichtsprozent
BaO 3 bis 35 Gewichtsprozent
Flußmittel 10 bis 35 Gewichtsprozent
Die hier verwendeten Flußmittel stellen Glaszusätze dar, welche die Glaseigenschaften oder die
Eigenschaften des Enderzeugnisses oder welche die Schmelzbarkeit der Glasmassen verbessern. Sie sind
den Fachleuten wohlbekannt.
Flußmittel, die für die genannten Massen verwendet werden können, sind unter anderem MgF2, B2O1,
Al2O3, Li2O, Na2O, K2O, K2SiF6 und Al2(SiF6J3
und Mischungen dieser Verbindungen.
Ausgangsmischung | % | Produkt | % |
Magnesiumoxyd .... | 22,2 | MgO | 25,0 |
Bariumcarbonat .... | 11,4 | BaO | 10,0 |
Magnesiumfluorid .. | 6,2 | MgF2 | 7,0 |
Lithiumcarbonat .... | 6,5 | Li2O | 3,0 |
Flint ... . | 19 5 | SiO2 | 400 |
Kaolin | 34,2 | Al2O3 | 15,0 |
Die angegebene Mischung ergab einen hellbraunen, festen, dichten, keramischen Körper und besaß einen
Schmelzpunkt von etwa 1375°C. Die anfängliche Kristallisationstemperatur betrug etwa 800° C, und
das beste Kristallwachstum fand bei 1050° C statt.
Bei der oben angegebenen Mischung wurden
SiO2 aus dem Kaolin gewonnen.
SiO2 aus dem Kaolin gewonnen.
18%
' Ausgangsmischung | % | Produkt | % |
Magnesiumoxyd .... | 3,5 | MgO | 4,1 |
Bariumcarbonat .... | 34,1 | BaO | 30,8 |
Magnesiumfiuorid .. | 16,1 | MgF2 | 18,8 |
Lithiumcarbonat .... | 6,4 | Li2O | 3,0 |
Kaolin | 19,2 | Al2O3 | 8,8 |
Flint | 20,7 | SiO2 | 34,5 |
Die angegebene Zusammensetzung, die einen Schmelzpunkt von etwa 135O0C besaß, ergab einen
weißen, festen, dichten keramischen Körper; die anfängliche Kristallisationstemperatur betrug etwa
850° C, und das beste Kristallwachstum fand bei etwa 10500C statt. Bei dieser Mischung wurden
10,2% SiO2 aus dem Kaolin entzogen.
30
Ausgangsmischung | % | Produkt | % |
Magnesiumoxyd .... Flint . . |
13,0 19,3 22,4 6,0 .6,4 32,9 |
MgO SiO2 BaO MgF2 Li2O Al2O3 |
15,0 40,0 20,0 7,0 3,0 15,0 |
Bariumcarbonat . Magnesiumfluorid .. Lithiumcarbonat Kaolin |
40
Die oben angegebene Zusammensetzung besaß einen !Schmelzpunkt von etwa 1375° C und ergab
einen hellbraunen, festen, keramischen Körper. Die anfängliche Kristallisationstemperatur betrug 85O0C,
und das beste Kristallwachstum wurde bei 10500C erzielt. Bei dieser Mischung wurden 17,7% SiO2
aus dem Kaolin gewonnen.
5° Beispiel IV
.Ausgangsmischung | % | Produkt ; | % |
Magnesiumoxyd .... Flint . .. . ■ |
21,7 20,1 10,5 10,8 32,5 4,4 |
MgO SiO2 ■■■ BaO ■'■ MgF2 : Al2O3 Li2O |
24,0 39,0 9,0 12,0 .: 14,0 2,0 |
Bariumcarbonat .... Magnesiumfluorid '... Kaolin Lithiumcarbonat .... |
.60
: Diese Mischung besaß einen Schmelzpunkt von
.14000C und ergab ein braunes, dichtes, keramisches Erzeugnis. Die Kristallwachstumstemperaturen waren
überwiegend die gleichen wie die des vorangehenden Beispiels. Bei dieser Mischung wurden 16,7% SiO2
durch das Kaolin geliefert. . . ■
Ausgangsmischung | % | Produkt ; | 30,0 .. 39,0 9,0 6,0 14,0 2,0 |
Magnesiumoxyd .... Flint |
27,1 20,1 10,5 5,4 32,5 4,4 |
MgO ' SiO2 BaO MgF2 Al2O3 Li2O |
|
Bariumcarbonat .... Magnesiumfluorid .. Kaolin |
|||
Lithiumcarbonat .... |
Der Schmelzpunkt dieser Mischung betrug 1425° C, und es ergab sich ein braunes, festes, keramisches
Erzeugnis. Die anfängliche Kristallisationstemperatur betrug etwa 9500C, und das beste Kristallwachstum
wurde bei etwa 10500C erzielt. Bei dieser Mischung
lieferte das Kaolin 16,7% SiO2.
20
20
Ausgangsmischung
Magnesium
Flint
Bariumcarbonat .
Magnesium fluorid
Lithiumcarbonat .
Kaolin
Magnesium fluorid
Lithiumcarbonat .
Kaolin
23,0
19,3
5,5
7,1
Q O
0,0
36,3
Produkt
MgO
SiO2
BaO
MgF2
Li2O
Al2O3
26,0
: 41,0
5,0
.8,0
.8,0
4,0
16,0
16,0
Die angegebene Zusammensetzung besaß einen Schmelzpunkt von etwa 14000C, und es entstand
ein braunes, keramisches Erzeugnis. Bei einer Temperatur von etwa 8500C setzte das Kristallwachstum
ein, und bei etwa 1050cC erreichte es sein Optimum.
Bei dieser lischung lieferte das Kaolin 19,2% SiO2-
Ausganssmischung | % | Produkt | % |
Magnesiumoxyd .... Flint . |
24,0 44,0 20,0 10,0 2,0 |
MgO SiO2 BaO MgF2 B2O3 |
25,4 46,5 16,4 10,6 1,1 |
Bariumcarbonat .... Magnesiumfluorid .. Borsäure |
Der Schmelzpunkt dieser Mischung lag bei 14000C.
Sie ergab ein weißliches Erzeugnis. Die anfängliche Kristallisationstemperatur lag bei 8500C, und das
optimale Wachstum wurde bei etwa 10500C erreicht.
Die Oxide, welche die Erzeugnisse der obigen Beispiele enthalten, können entweder in reiner Form
oder als Minerale, die zwei oder mehr Oxide enthalten, eingerührt werden. Wie bereits angeführt,
kann beispielsweise das Kaolin für die Beimengung von Al2O3 und einen Teil des SiO2 benutzt werden.
Talk kann sowohl MgO als auch SiO2 liefern, und Mullit kann verwendet werden, um sowohl Al2O3
als auch SiO2 zu liefern. Viele andere Arten von
Mineralien lassen sieh für die Beimengung der notwendigen Oxide verwenden.
Die Prüfungen, die an den Erzeugnissen aus den erfindungsgemäßen Massen und dem Verfahren nach
,der Erfindung Viargenommen .wurden, bewiesen, daß
deren mechanische Festigkeit und elektrische Eigenschaften im allgemeinen mindestens gleichwertig und
in einigen Fällen sogar denen eines Porzellans von elektrischer Güte überlegen waren. Besonders entscheidend
sind die ausgezeichneten elektrischen Eigenschäften des beschriebenen Erzeugnisses und die
ausgeprägte Wärmebeständigkeit, die durch eine elektrische Widerstandsfähigkeit bei Temperaturen
bis zu 500° C erwiesen ist.
Die nachstehende Tabelle gibt die Widerstandwerte in Megaohm unter hohen und niederen Spannungen
bei verschiedenen Temperaturen an, die an einem rekristallisierten, keramischen Erzeugnis, das
für die Erfindung kennzeichnend ist und die Zusammensetzung von Beispiel 1 besaß, gemessen
wurden:
Temperatur | Widerstand in Megaohm bei 85 V (Gleichstrom) |
Widerstand in Megaohm bei 500 V (Gleichstrom) |
30° C | 20 χ 105 | 15 χ 106 |
100°C | 20 χ 105 | 20 χ 106 |
200°C | ■ 3,5 χ 104 | 4,5 χ 104 |
300° C | 1,5 χ 102 | 2 χ 102 |
400° C | 0,9 χ 10 | 1,3 |
500° C | 3,5 χ 1 | 0,38 |
30
Eine durch Röntgenstrahlen vorgenommene Beugungsanalyse ergab, daß das Erzeugnis nach der
Erfindung aus einer mikrokristallinen Masse besteht, die Barium in der Kristallstruktur enthält. Die Kristallstruktur
konnte indessen nicht genau mit Hilfe bekannter, kristalliner Stoffe bestimmt werden und
ist noch unbekannt. Es schien bei der Prüfung durch ein Spiegelmikroskop, daß die Kristalle flache Nadeln
sind, die aus gemeinsamen Mittelpunkten emporragen und dicht gebettet sind.
Nachstehend wird ein Verfahren zur Herstellung des keramischen Stoffes nach der Erfindung beschrieben,
das bezeichnend ist und das sich besonders für die Masse nach Beispiel I eignet. Es soll betont werden,
daß Abweichungen von diesem Verfahren und den angeführten Weiten im Rahmen der Erfindung zulässig
sind.
Die Rohstoffe der Versuchsmischung, die durch eine Kugelmühle od. dgl. fein zerteilt worden sind,
werden in dem angegebenen Verhältnis miteinander vermischt und in einem elektrischen Ofen auf etwa
1300° C erhitzt. Eine stählerne Zentrifuge als Gußform wird mit einer Metallauskleidung versehen,
so daß die Schmelze in die gewünschte Gestalt gegossen wird. Diese Metallauskleidung, die das Erzeugnis
aufnehmen soll, wird in die Gußform eingebettet. Während die Form auf eine Temperatur
von etwa 200 bis 300° C vorgeheizt wird, wird die geschmolzene Masse bis zur vorbestimmten Höhe
eingefüllt. Die Gußtemperatur des geschmolzenen Stoffes beträgt in diesem Zustand etwa 1375° C. Die
Form, die den geschmolzenen Stoff enthält, wird so um ihre Achse gedreht, daß der Inhalt sich der
gegebenen Gestalt anpassen muß. Der Stoff wird nachfolgend in der Form auf eine Temperatur unterhalb
der Glühtemperatur abgekühlt, z. B. auf etwa 700° C, d. h. auf eine Temperatur, bei welcher der
geschmolzene Stoff hinreichend gefestigt ist, so daß ein Mißlingen ausgeschlossen ist und die für einen
beständigen Guß notwendige Steifheit gewährleistet ist
Besondere Bedeutung im Rahmen der Erfindung hat, daß die Kristallisation des geschmolzenen Stoffes
bei einer Temperatur, bei der das amorphe Material außerordentlich viskos oder fast fest wird, aufgehalten
wird. Auf diese Weise wird verhütet, daß sich große, ungleichmäßige Kristalle bilden, die zu einer Entglasung
führen würden, d. h. einer Art der Kristallisation, die schwer unterbunden werden kann und
Kristalle von unerwünschter Art und Anordnung liefert.
Ist das gegossene Material abgekühlt, dann wird der glasartige, amorphe Gegenstand aus der Form
entnommen, in einen Glühofen von 700°C eingebracht und darin so lange gelassen, bis die gesamte Masse
die Ofentemperatur angenommen hat. Nachfolgend wird der Gegenstand auf etwa 850° C erwärmt und
bei dieser Temperatur gehalten und getempert, damit die Autokristallisation einsetzen kann. Der Gegenstand
wird etwa 15 Minuten bis 2'/2 Stunden, vorzugsweise
V2 bis 1 Stunde, auf dieser Temperatur gehalten,
so daß sich ein Kristallgerüst bildet, das die Beständigkeit vor Erreichung der günstigsten Temperatur
für das Kristallwachstum gewährleistet. Sobald das erreicht ist, wird die Temperatur auf etwa 1050° C
erhöht und etwa 1 bis 8 Stunden, vorzugsweise 4 Stunden, lang beibehalten. Dieses sind die günstigsten
Bedingungen für ein Wachstum der Kristalle in der gewünschten Form und Ausrichtung. Nachfolgend
wird das Erzeugnis allmählich auf Zimmertemperatur abgekühlt.
Wenn gewünscht, kann während der ersten Abkühlung bis auf Zimmertemperatur zurückgegangen
werden, damit festgestellt werden kann, ob das amorphe, glasartige Material irgendwelche Fehler
aufweist. Danach kann der Gegenstand den erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden, die, wie oben erwähnt,
der Anregung und Vervollständigung der Autokristallisation dienen.
Wie leicht einzusehen, können die jeweils angegebenen Temperaturen und andere angeführte Einheiten
anders sein als die in Abhängigkeit der verwendeten Massen angegeben, da die verschiedenartig
zusammengesetzten Massen sich durch verschiedene Glühtemperaturen, Schmelzpunkte, anfängliche
und optimale Kristallisationstemperaturen unterscheiden.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird ein festes, dichtes, keramisches Erzeugnis hergestellt,
das außerordentlich gute mechanische und elektrische Eigenschaften besitzt und in dem metallische
und keramische Bestandteile einen festen, flüssigkeitsabstoßenden Keramikkörper in einer Metallbettung
liefern.
Die Erfindung liefert also ein verbessertes, keramisches Erzeugnis und das Verfahren zur Herstellung
dieses Erzeugnisses, das zahlreiche Vorteile gegenüber den bekannten Verfahren und deren Erzeugnissen
besitzt. Beispielsweise ergeben sich, verglichen mit Porzellan, die nachfolgenden Vorteile: Das Enderzeugnis
besitzt größere Flächentoleranzen als die bekannten Massen, die auf einer geringeren Schrumpfung
bei der Bearbeitung beruhen; der Stoff läßt sich außerdem leichter bearbeiten, und die Herstellungsvorgänge
sind weniger zeitraubend und wir-
kungsvoller. Das Material paßt sich der Metallbettung besser an und kann nach dem Bruch erneut
verwendet werden. Im allgemeinen sind die Bestandteile billiger.
Obgleich der beschriebene Stoff für die bekannte Gußtechnik besonders geeignet ist, kann er, nachdem
er in geschmolzenem Zustand in die Gußform eingebracht wurde, einem gewissen Druck ausgesetzt
werden, so daß er die genauer bestimmte Gestalt erhält. Es sind jedoch keine hohen Drücke notwendig,
um eine große Dichte des Materials zu erzielen, wie das für Porzellan und ähnliche Keramiken erforderlich
ist.
Der beschriebene Stoff hat sich außerdem als Bindemittel für Aluminium, Magnesiumoxid, Siliciumcarbid,
Glimmer-Isomorphe u. dgl. als nützlich erwiesen. Er besitzt also durch die angegebene Veränderung
bessere elektrische Eigenschaften als glas- oder porzellanartige Stoffe.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines harten, dichten, mechanisch festen, elektrisch isolierenden keramischen Werkstoffes nach Patent 1 277 102, der aus einer im wesentlichen homogenen mikrokristallinen Masse besteht, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze aus 3 bis 35 Gewichtsprozent MgO, 25 bis 50 Gewichtsprozent SiO2, 3 bis 35 Gewichtsprozent BaO und 10 bis 35 Gewichtsprozent MgF2, B2O3, Al2O3, Li2O, Na2O, K2O, K2SiF6 oder Al2(SiFg)3 oder einer Mischung dieser Verbindungen verwendet wird.109 536/292
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US841678A US3022179A (en) | 1959-09-23 | 1959-09-23 | Ceramic material and method of making the same |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1471161A1 DE1471161A1 (de) | 1968-12-05 |
DE1471161B2 true DE1471161B2 (de) | 1971-09-02 |
Family
ID=25285450
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19601471161 Pending DE1471161B2 (de) | 1959-09-23 | 1960-09-15 | Verfahren zur herstellung eines keramischen werkstoffes |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3022179A (de) |
CH (1) | CH423593A (de) |
DE (1) | DE1471161B2 (de) |
GB (1) | GB955818A (de) |
Families Citing this family (29)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL256854A (de) * | 1959-10-15 | |||
US3378362A (en) * | 1961-08-01 | 1968-04-16 | Gen Electric | Method for making thin film glass elements |
US3467534A (en) * | 1964-10-12 | 1969-09-16 | Corning Glass Works | Barium silicate glass-ceramic body and method of making it |
US3458330A (en) * | 1965-06-21 | 1969-07-29 | Owens Illinois Inc | Glass compositions,method and articles |
US3473936A (en) * | 1965-09-24 | 1969-10-21 | Owens Illinois Inc | Thermally crystallizable glasses,crystallized product and method of making same |
US3490984A (en) * | 1965-12-30 | 1970-01-20 | Owens Illinois Inc | Art of producing high-strength surface-crystallized,glass bodies |
US3451861A (en) * | 1967-02-23 | 1969-06-24 | Gen Electric | Sheathed conductor with hermetic seal |
US3839055A (en) * | 1971-02-24 | 1974-10-01 | Corning Glass Works | Tetrasilicic mica glass-ceramic article |
US3928096A (en) * | 1974-01-07 | 1975-12-23 | Owens Illinois Inc | Boron doping of semiconductors |
US3907618A (en) * | 1974-01-07 | 1975-09-23 | Owens Illinois Inc | Process for doping semiconductor employing glass-ceramic dopant |
US3961969A (en) * | 1974-01-07 | 1976-06-08 | Owens-Illinois, Inc. | Glass-ceramics for semiconductor doping |
US4135936A (en) * | 1978-06-16 | 1979-01-23 | The United States Of America As Represented By The United States Department Of Energy | Glass-ceramic composition for hermetic seals |
US4355114A (en) * | 1979-11-05 | 1982-10-19 | Rca Corporation | Partially devitrified porcelain containing BaO.2MgO.2SiO2 and 2MgO.B2 O3 crystalline phases obtained from alkali metal free divalent metal oxide borosilicate glass |
US4256796A (en) * | 1979-11-05 | 1981-03-17 | Rca Corporation | Partially devitrified porcelain composition and articles prepared with same |
US4355115A (en) * | 1979-11-05 | 1982-10-19 | Rca Corporation | Borosilicate glass frit with MgO and BaO |
FR2477525A1 (fr) * | 1980-03-07 | 1981-09-11 | Corning Glass Works | Perfectionnements aux ustensiles de cuisine pour en faciliter le nettoyage |
US4360567A (en) * | 1980-03-07 | 1982-11-23 | Corning Glass Works | Easy-to-clean glass or glass-ceramic cookware in the alkaline earth metal oxide-Al2 O3 -Sio field |
US4369254A (en) * | 1980-10-17 | 1983-01-18 | Rca Corporation | Crossover dielectric inks |
US4385127A (en) * | 1981-11-23 | 1983-05-24 | Corning Glass Works | Glass-ceramic coatings for use on metal substrates |
DE3623152A1 (de) * | 1985-07-13 | 1987-01-22 | Murata Manufacturing Co | Dielektrische keramische zusammensetzung fuer hohe frequenzen |
US4772574A (en) * | 1986-10-02 | 1988-09-20 | General Electric Company | Ceramic filled glass dielectrics |
US4808770A (en) * | 1986-10-02 | 1989-02-28 | General Electric Company | Thick-film copper conductor inks |
US4810420A (en) * | 1986-10-02 | 1989-03-07 | General Electric Company | Thick film copper via-fill inks |
US4733018A (en) * | 1986-10-02 | 1988-03-22 | Rca Corporation | Thick film copper conductor inks |
US4808673A (en) * | 1986-10-02 | 1989-02-28 | General Electric Company | Dielectric inks for multilayer copper circuits |
US4830988A (en) * | 1986-10-02 | 1989-05-16 | General Electric Company | Dielectric inks for multilayer copper circuits |
US4788163A (en) * | 1987-08-20 | 1988-11-29 | General Electric Company | Devitrifying glass frits |
US4816615A (en) * | 1987-08-20 | 1989-03-28 | General Electric Company | Thick film copper conductor inks |
US6878651B2 (en) * | 2000-12-01 | 2005-04-12 | Ford Global Technologies, Llc | Glass compositions for ceramic electrolyte electrochemical conversion devices |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1333400A (en) * | 1920-03-09 | Spark-plugs | ||
US1973408A (en) * | 1928-07-30 | 1934-09-11 | Vitrefrax Corp | Process of making a fused amorphous ceramic composition |
US1955821A (en) * | 1929-06-14 | 1934-04-24 | Ac Spark Plug Co | Ceramic process |
US2876120A (en) * | 1954-12-03 | 1959-03-03 | Owens Corning Fiberglass Corp | Glass composition |
US2839414A (en) * | 1955-08-11 | 1958-06-17 | Star Porcelain Company | Low loss ceramic insulators |
BE557975A (de) * | 1956-06-04 | 1957-11-30 | ||
US2878130A (en) * | 1957-09-17 | 1959-03-17 | Star Porcelain Company | Low loss ceramic insulators |
-
1959
- 1959-09-23 US US841678A patent/US3022179A/en not_active Expired - Lifetime
-
1960
- 1960-08-30 GB GB29855/60A patent/GB955818A/en not_active Expired
- 1960-09-15 DE DE19601471161 patent/DE1471161B2/de active Pending
- 1960-09-20 CH CH1063560A patent/CH423593A/de unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH423593A (de) | 1966-11-15 |
GB955818A (en) | 1964-04-22 |
US3022179A (en) | 1962-02-20 |
DE1471161A1 (de) | 1968-12-05 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1471161B2 (de) | Verfahren zur herstellung eines keramischen werkstoffes | |
DE1471162B2 (de) | Keramischer stoff und verfahren zu dessen herstellung | |
DE2602429C2 (de) | Sinterfähiges Glaspulver im System MgO-Al↓2↓O↓3↓-SiO↓2↓-MO | |
DE2533871A1 (de) | Glaskeramik der cordierit-art mit kernbildungsmittel | |
DE2224990A1 (de) | Fluorglimmer Glaskeramik | |
DE2101656C3 (de) | Glaskeramik-Körper mit marmorartigem Aussehen und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1771652A1 (de) | Hitzebestaendige Glas-Keramik-Materialien und entglasungsfaehige Glasmaterialien und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1496488B2 (de) | Verfahren zur herstellung eines glas kirstall mischkoerpers optimaler festigkeit durch gesteuerte entglasung eines glases des systems li tief 2 0 si o tief 2 unter verwendung eines phosphats als keimbildner | |
DE1471055B2 (de) | Verfahren zur herstellung kristalliner koerper aus syntheti schem glimmer | |
DE1596755A1 (de) | Glas-Kristall-Mischkoerper und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2554969C3 (de) | Glasierbare, nichtporöse keramische Sinterkörper hoher mechanischer Festigkeit mit steatitanalogen elektrischen Isolationseigenschaften | |
DE1471161C (de) | Verfahren zur Herstellung eines ke ramischen Werkstoffes | |
DE1496487B2 (de) | Verfahren zur herstellung eines glas kristall mischkoerpers mit hoher mechanischer festigkeit und relativ hohem waermeausdehnungskoeffizienten sowie hohem elektrischen isolations widerstand | |
DE2613502A1 (de) | Verfahren zum herstellen von kupferhaltigen glaszusammensetzungen | |
DE1596790A1 (de) | Glas-Kristall-Mischkoerper und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2259392C3 (de) | ||
DE3304104A1 (de) | Kalziumfluorphlogopit-glaskeramiken | |
DE583003C (de) | Verfahren zur Herstellung von Ausgangsstoffen fuer keramische Massen | |
DE2645555C3 (de) | Keramischer Sinterkörper und Verfahren zum Herstellen | |
DE1277102B (de) | Verfahren zur Herstellung eines glimmerartigen Produktes fuer elektrische Isolierungen | |
DE1471162C (de) | Keramischer Stoff und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE705568C (de) | Verfahren zur Herstellung keramischer magnesiumsilicathaltiger Massen | |
DE937525C (de) | Verfahren zur Herstellung von pulverfoermigem Cristobalit | |
DE1496487C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Glas Kristall Mischkorpers mit hoher mechanischer Festigkeit und relativ hohem Warmeausdeh nungskoeffizienten sowie hohem elektrischen Isolationswiderstand | |
DE2227001C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von mechanisch und thermisch widerstandsfähigen Werkstücken aus Kalksandstein und deren Verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 |