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Mehrscheiben-Isolierglas Die Erfindung betrifft ein Mehrscheibenisolierglas
mit am Rande zwischen je zwei benachbarten Scheiben angeordnetem Abstandshalter,
der mit den Scheiben durch dauerelastischen Kunstharzkleber luftdicht verbunden
ist.
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Derartige Isoliergläser bestehen normalerweise aus zwei planparallelen
Glasplatten, die in einem Abstand von etwa 6 bis 12 mm längs ihrer Ränder miteinander
verbunden sind. Als abstandhaltende Randverbindung dient bei bekannten Zweischeibenisoliergläsern
ein Rahmen aus einer besonderen Metalllegierung; die korrosionsbeständig und dauerhaft
ist und auch die erforderliche Elastizität aufweist. Der Metallsteg ist an die Scheibenränder
gelötet und dichtet das zwischen den Scheiben enthaltene Luftpolster hermetisch
ab.
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Diese bekannten Isoliergläser haben den Vorteil, daß sich zwischen
den Scheiben kein Schwitzwasser durch Kondensation bei Temperaturerniedrigung bilden
kann; außerdem können die einander zugekehrten Innenflächen solcher Isoliergläser
infolge der Abdichtung des dazwischenliegenden Raumes gegen die Außenluft nicht
verschmutzen.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, den zwischen den beiden
Scheiben eines Isolierglases angeordneten metallischen Randsteg durch einen Randsteg
aus Kunststoff zu ersetzen. Dieser übergang von einem Metallsteg zu einem Kunststoffsteg
bietet gewisse Vorteile, da die Elastizität des Steges bei Verwendung eines geeigneten
Kunststoffs erhöht werden kann und man dadurch die Möglichkeit hat, den beim Zusammenbau
von Isolierglasscheiben erforderlichen Anpreßdruck etwas aufzufangen, wodurch man
eine verringerte Bruchgefahr für die Glasscheiben bei der Montage erzielt. Es ergaben
sich aber bei Verwendung von Randstegen aus Kunststoff bisher nicht unerhebliche
Dichtungsschwierigkeiten.
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So ist auch bereits ein Abstandshalter aus Kunststoff bekannt, der
durch ein die beiden Scheiben hermetisch miteinander verbindendes Gießharz hergestellt
wird, indem man letzteres in den Zwischenraum zwischen die beiden Scheiben unter
Verwendung einer geeigneten äußeren Umrahmung gießt.
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Ein wesentlicher Nachteil aller bisher bekannten Mehrscheibenisoliergläser
besteht jedoch darin, daß man bei Bruch einer Scheibe die zweite Scheibe nicht mehr
als Bestandteil des Isolierglases verwenden konnte, sondern ein neues zweischeibiges
Isolierglas einsetzen mußte, da beim Bruch auch nur einer Scheibe in den allermeisten
Fällen auch der Abstandshalter zwischen den beiden Scheiben zerstört wird. Es ist
daher das Ziel der Erfindung, diesen Nachteil zu beseitigen und ein Mehrscheibenisolierglas
der beschriebenen Art zu schaffen, das nach Bruch einer Scheibe unter Verwendung
der verbleibenden unzerstörten Scheibe lediglich durch Ersatz der gebrochenen Scheibe
durch eine neue wiederherstellbar ist.
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Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß die Abständshalter
von je zwei Profilrahmen gebildet sind, die eine gemeinsame Trennfuge einschließen
und durch Füllung dieser Fuge mit dauerelastischem Kunstharzkleber miteinander luftdicht
verbunden sind, so daß bei Bruch einer Scheibe das Mehrscheibenisolierglas an der
Trennfuge der Abstandshalter gelöst und durch Verkleben einer Ersatzscheibe mit
einem entsprechenden Profilrahmen an den erhaltenen Teil des Mehrscheibenisolierglases
wiederherstellbar ist.
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Ein derart ausgebildetes Mehrscheibenisolierglas gestattet nach Bruch
einer Scheibe unter Verwendung eines Teils des Abstandshalters und der erhaltenen
unbeschädigten Scheibe lediglich durch Ersatz der gebrochenen Scheibe durch eine
neue mit dem entsprechenden Teil des Abstandshalters eine einfache Reparatur beschädigter
Mehrscheibenisoliergläser. Darüber hinaus gestaltet sich aber auch die Montage der
Mehrscheibenisoliergläser bei ihrer Herstellung einfacher, da zwei Scheiben mit
den zugehörigen Rahmenprofilen des Abstandshalters vorgefertigt und in einfacher
Weise miteinander verklebt werden können.
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Zweckmäßigerweise sind die einander zugekehrten Oberflächen der beiden
Profilrahmen so geformt, daß die dazwischenliegende Verbindungsfuge längs ihrer
Gesamtlänge etwa gleich breit ist. Die beiden Profilrahmen können aus einem Thermoplasten
ausreichender Formbeständigkeit und Elastizität, wie Polyvinylchlorid oder einem
ähnlichen Material, bestehen.
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Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel der Erfindung erstreckt sich
das eine Profilteil des Rahmens über die gesamte lichte Weite zwischen den beiden
Scheiben.
Dabei endet die Verbindungsfuge zwangläufig auf dem durch den Abstandshalter abgedeckten
Teil der Oberfläche der einen Scheibe.
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Der zweiteilige Profilrahmen des erfindungsgemäßen Mehrscheibenisolierglases
kann in bekannter Weise aus einem geeigneten Metall, insbesondere aus Aluminium
und dessen Legierungen, gefertigt sein. Er kann aber auch aus einem geeigneten Kunstharz,
ausreichender Elastizität und Festigkeit, z. B. einem Thermoplasten wie Polyvinylchlorid
oder einem ähnlichen Material, bestehen.
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Das erfindungsgemäße Mehrscheibenisolierglas gewährleistet infolge
der dauerelastischen Verbindung der einzelnen Scheiben die Möglichkeit einer nachträglichen
Reparatur eines Isolierglases, wenn beispielsweise eine Scheibe bei der Montage
oder im eingebauten Zustand zu Bruch geht. Bei den meisten der bekannten Isoliergläser
ist eine nachträgliche Reparatur einer Scheibe nicht möglich, da der bisher verwendete
einteilige aufgeklebte, aufgelötete oder aufgeschweißte Zwischensteg bei einer Zerstörung
auch nur einer Scheibe in nahezu allen Fällen mitbeschädigt wird. Beim erfindungsgemäßen
Mehrscheibenisolierglas kann dagegen eine Ersatzscheibe für die zerstörte Scheibe
mit dem zugehörigen Profilrahmenteil auf die noch vorhandene Scheibe bzw. das dazugehörige
Profilteil aufgesetzt und mit diesem neu verklebt werden. Diese Reparaturmöglichkeit
wird in erster Linie durch die Zweiteiligkeit des Rahmens sowie auch durch die Eigenschaften
des verwendeten dauerelastischen Klebers bedingt, der gewährleistet, daß beim Zubruchgehen
einer Scheibe das Profil des Rahmenteils der anderen Scheibe unversehrt bleibt.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Isolierglases ist ein vermindertes
Bruchrisiko beim Zusammenbau der Scheiben.
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Der neuerdings geforderte hohe Anpreßdruck bei Kunststoffprofildichtungen,
beispielsweise bei Neoprene-Dichtungen, kann bei starren Scheibenverbindungen nur
durch Inkaufnahme eines erhöhten Bruchrisikos erzielt werden, während bei dem erfindungsgemäßen
Isolierglas durch die dauerelastische Verbindungsfuge eine genügend hohe eigene
Elastizität des Steges bestehenbleibt. Auch das Auftreten thermischer Spannungen
ist bei dem Mehrscheibenisolierglas nach der Erfindung infolge der Verbindungsfuge
weitgehend vermieden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von zwei in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
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F i g. 1 stellt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Zweischeibenisolierglas
dar und zeigt zwei gebrochen gezeichnete Scheibenränder mit dem dazwischenliegenden
zweiteiligen Abstandshalter in vergrößertem Maßstab; F i g. 2 zeigt die beiden Scheiben
mit den zugehörigen Profilteilen des Steges und dient zur Erläuterung des Zusammenbaus
des Isolierglases; F i g. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Mehrscheibenisolierglases.
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Wie aus F i g. 1 erkennbar ist, besteht das gezeigte Zweischeibenisolierglas
aus den beiden Scheiben 1, 2
und dem längs der Scheibenränder zwischengeklebten
Abstandshalter 3. Dieser wird gemäß der Erfindung von den beiden Profilteilen
4, 5 gebildet. Die einander zugekehrten Oberflächen 7, 8 der Profilteile
4, 5 sind durch die Füllung der Fuge 10 mit einem dauerelastischen
Kunstharzkleber miteinander verbunden. Ferner sind Kammern 14, 15 zwischen
den Profilteilen 4 und 5 und den Oberflächen 21 bzw. 22 der beiden Scheiben 1 und
2 zur Aufnahme des dauerelastischen Klebers vorgesehen, der auch die Verbindung
zwischen den beiden Profilteilen 4 und 5 in der Fuge 10 vermittelt.
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Ferner ist aus den F i g. 1 und 3 erkennbar, daß die Fuge
10 längs ihrer Gesamtlänge, d. h. von der Außenkante 11 des Abstandshalters
3 bis zur inneren Oberfläche 22 der Scheibe 2, die gleiche Breite
b aufweist. Das Profilteil 4 erstreckt sich an der Steginnenkante 12 über
die gesamte lichte Weite a zwischgn den Scheiben und bestimmt deren Abstand.
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F i g. 2 dient zur Erläuterung des Zusammenbaus des in F i g. 1 dargestellten
Isolierglases. Die beiden Scheiben 1 und 2 mit den angeklebten Profilteilen
4
bzw. 5 werden in Richtung der Pfeile c und d relativ zueinander bewegt,
bis die in F i g. 1 rechte Oberkante 24 des ersten Profilteils
4 zur Anlage an die Oberfläche 22 der zweiten Scheibe kommt. Anschließend
wird an der in F i g. 1 mit dem Pfeil e bezeichneten Stelle der Kunstharzkleber
eingepreßt, der in die Verbindungsfuge 10 zwischen den Oberflächen 7 und
8 der beiden Profilteile eindringt und diese Fuge ausfüllt und eine dauerelastische
Verbindung zwischen den beiden Rahmenteilen 4, 5 bzw. den beiden Scheiben
1, 2 gewährleistet. Das in der Zeichnung obere Profilteil 4 bildet einen Vorsprung
25, der einen Durchtritt des Klebers in die Kammer 20 im allgemeinen
verhindert. Bei besonders kräftigem Anpreßdruck der beiden Scheiben nach Einbringung
des Klebers in die Fuge 10 kann es allerdings geschehen, daß Kleber auch
in die als Ausweichraum dienenden Randkammern 20 a, 20 b bzw. 17 a, 17 6 eindringt.
Selbstverständlich müssen die Innenscheiben der Seiten 1 und 2 vor dem Zusammenbau
völlig gereinigt werden. Nach dem Verkleben der beiden Scheiben läßt sich durch
in der Zeichnung nicht dargestellte Ventile eine Trocknung der Luftzwischenschicht
erzielen. Nach Beendigung des Trocknungsvorganges werden diese Ventile zugelötet.
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In F i g. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Isolierscheibe gezeigt. Bei dieser unterscheidet sich der Abstandshalter 3 nach
außen durch nutenförmige Aussparungen 13 und 23 an der Außenkante 11 bzw.
Innenkante 12. Außerdem sind die zur Aufnahme des Klebers dienenden Oberflächen
6 und 7 am Profilteil 4 bzw. 8 und 9 am Profilteil s zur Erhöhung der Haftfestigkeit
des Klebers im Querschnitt zickzackförmig gestaltet. Die Kammern 14 und 15 zur Aufnahme
des Klebers sind in F i g. 3 im Gegensatz zu dem in F i g. 1 gezeigten Beispiel
mehrteilig gestaltet. Sie bestehen aus den Hauptkammern 14 und
15 und Randkammern 16,18,
20 bzw. 17,19. In den Randkammern
ist das Zickzackprofil soweit gegen die Oberflächen 21 bzw. 22
der
Scheiben 1 und 2 geführt, daß mehrere getrennte Kammern 16 a, 16 b, 18 a,
18 b bzw. 17 a, 17 b und 19 a,19 b entstehen. Diese Randkammern dienen,
wie auch die Kammern 20 a, 20 b, als Ausweichkammern für den Kleber,
der gegebenenfalls bei starkem Anpreßdruck aus den Mittelkammern 14, 15 austritt
und andernfalls in den Innenraum 27 des Isolierglases oder über die Außenkante des
Glases treten könnte.
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Die bei dem Beispiel in F i g. 3 gezeigte Verzahnung der beiden Profilteile
4, 5 gewährleistet gegenüber
dem in den F i g. 1 und 2 gezeigten
Beispiel eine erhöhte Sicherheit gegen ein gegenseitiges Verschieben der beiden
Scheiben 1, 2.