DE1085306B

DE1085306B - Doppel- oder Mehrscheiben-Isolierglas

Info

Publication number: DE1085306B
Application number: DEK36791A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Kunkel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1959-01-23
Filing date: 1959-01-23
Publication date: 1960-07-14

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf ein Doppel- oder Mehrscheiben-Isolierglas mit einer Randabdichtung des Scheibenrahmenzwischenraums durch einen Abstandsrahmen aus Leisten von U-förmigem Querschnitt, mit deren Schenkelaußenseiten die Glasscheiben verklebt sind.

Ein Mehrscheiben-Isolierglas dieser Art ist in der Form bekannt, daß die Scheiben gegen den Abstandsrahmen unbeweglich sind wegen der Art der Verklebung der Scheiben und des Rahmens mittels eines Klebstoffstreifens durch Pressung der zu verklebenden Teile und der Erhitzung des Klebstoffs bis zum Flüssigwerden. Eine Entfeuchtung der eingeschlossenen Luft ist bei dieser Anordnung nicht vorgesehen. Statt dessen wird durch im Rahmen vorgesehene Löcher die Luft mit den Klebstoffdämpfen abgesaugt und durch chemisch getrocknete Luft ersetzt, welche durch luftdichten Verschluß, der Öffnungen des Rahmens eingeschlossen wird. Diese Anordnung ermöglicht keine Beweglichkeit der Scheiben gegen den Rahmen zum Ausgleich der durch Temperaturunterschiede verursachten Volumenänderungen der zwischen den Scheiben eingeschlossenen Luft und keine Wiederherstellung im Falle eines Scheibenbruchs auf der Baustelle.

Ferner ist ein Mehrscheiben-Isolierglas bekannt, bei welchem die Scheiben mit den Außenseiten eines Abstandsrahmens aus geschmeidigem, porösem und einigermaßen hygroskopischem Faserstoff verklebt sind und die Randabdichtung von einem zweiten, den Abstandshalter auf der Außenseite umgebenden, geschmeidigen und zusammendrückbaren Füllrahmen aus Gummi gebildet ist, der in einer rinnenförmigen, gegen den Abstandshalter offenen Aussparung einen hygroskopischen Stoff in einer durchbrochenen oder porösen Umhüllung aufnimmt. Die Randabdichtung des Innenraums erfordert außerdem noch einen Asbestpuffer und eine Bleiumhüllung. Abgesehen von der Umständlichkeit der Gesamtanordnung ist wegen der Beweglichkeit der Scheiben die Abdichtung des Innenraums unzuverlässig und im Falle eines Scheibenbruchs eine Wiederherstellung nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten durchführbar.

Die Erfindung bezweckt eine Vereinfachung des Doppel- oder Mehrscheiben-Isolierglases, welches eine elastische Beweglichkeit der Scheiben gegeneinander bei vollkommener Abdichtung sowie die Entfeuchtung der Innenraumluft durch hygroskopische Einlagen, derart, daß diese erst nach dem Luftabschluß zur Wirkung gebracht werden, gewährleistet und vor allem auf einfache und schnelle Weise im Falle eines Scheibenbruchs die Wiederherstellung des Doppel- oder Mehrscheiben-Isolierglases auch auf der Baustelle ermöglicht.

Doppel- oder Mehrscheiben-Isolierglas

Anmelder:

Gerhard Kunkel,
Dortmund, Scharnhorststr. 44

Gerhard Kunkel, Dortmund,
ist als Erfinder genannt worden

Diese Vorteile werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Scheiben mit den Schenkelaußenseiten des Abstandsrahmens unter Zwischenanordnung einer Dehnungsfalte mittels eines durch Erhitzen löslichen Klebstoffs verklebt sind, wobei die Abfederung der Scheiben gegen den Rahmen durch ein in die Dehnungsfalte eingelegtes elastisches Band noch erhöht werden kann. Das hygroskopische Absorptionsmittel zur Entfeuchtung der Innenraumluft ist erfindungsgemäß in Kapseln, deren durchlochte Wandung durch eine schmelzbare Wachsschicht abgedeckt ist, eingeschlossen, welche an der dem Innenraum zugekehrten Fläche des Abstandsrahmens angebracht sind, so daß ihr hygroskopischer Inhalt nach dem Luftabschluß durch Erhitzen der Kapseln und Schmelzen der Wachsabdeckung zur Wirkung gebracht werden kann. Zur Wiederherstellung des Doppel- oder Mehrscheiben-Isolierglases nach einem Scheibenbruch braucht nur die zerbrochene Scheibe durch Erhitzen des Klebstoffs von der Dehnungsfalte gelöst und nach Auswechslung der Kapseln mit dem hygroskopischen Inhalt die neue Scheibe wieder angeklebt zu werden, eine Arbeit, die auf der Baustelle ohne Schwierigkeit durchführbar ist.

Die Zeichnung veranschaulicht als Ausführungsbeispiel eine Doppelscheibe gemäß der Erfindung durch einen Schnitt in abgebrochener Darstellung. An den Schenkelaußenseiten eines aus U-förmigen Leisten gebildeten Abstandsrahmens α sind unter Zwischenanordnung von Dehnungsfalten c die Glasscheiben b mittels eines durch Erhitzen löslichen Klebstoffs festgeklebt. In die Dehnungsfalten c ist je ein elastisches Band d eingelegt, wodurch ein ungleichmäßiges Dehnen und die Bildung von Knicken der Dehnungsfalte verhindert werden.

Auf der dem Innenraum der Doppelscheibe zugekehrten Seite des Abstandsrahmens α sind Kapseln e angebracht, welche in klimatisierten Räumen mit einem hygroskopischen Stoff gefüllt sind. Die durchlochte

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Wandung der Kapsel ist durch eine Wachsabdeckung od. dgl. / geschlossen. Die Kapseln lassen sich leicht auswechseln, ohne daß Reste des verbrauchten Absorptionsmittels im Innenraum verbleiben. Durch die Wachsabdeckung / wird das Absorptionsmittel in der Kapsel e luftdicht abgeschlossen, so daß der Glaser vorrätige Kapseln ohne Hast am Rahmen α im Innenraum anbringen und nach vollkommener Abdichtung des Innenraums durch die angeklebte, neue Scheibe die Wachsabdeckung / durch Erwärmung des Rahmens an dieser Stelle zum Schmelzen bringen kann, wodurch die Löcher der Kapselwandung frei werden, so daß das Absorptionsmittel die Luft entfeuchten kann.

Claims

PaTENTANSPKÜCHE: *5

1. Doppel- oder Mehrscheiben-Isolierglas mit einem Abstandsrahmen aus Leisten von U-förmigem Querschnitt, der beiderseits mit den Glasscheiben verklebt ist, dadurch gekennzeichnet, daß ao die Scheiben (&) mit den Außenseiten der Schenkel des Abstandsrahmens (α) unter Zwischenanordnung von Dehnungsfalten (c) mittels eines durch Erhitzen lösbaren Klebers verklebt sind.

2. Doppel- oder Mehrscheiben-Isolierglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Dehnungsfalte (c) ein elastisches Band (d) eingelegt ist.

3. Doppel- oder Mehrscheiben-Isolierglas nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Scheibenzwischenraum zugekehrten Seite des Abstandsrahmens (α) mit einem hygroskopischen Mittel gefüllte Kapseln (e) angebracht sind, deren gelochte oder poröse Wandung mit einer durch Erhitzung entfernbaren Wachsabdeckung (/) od. dgl. versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1 011 608;
britische Patentschrift Nr. 639 955.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen