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Dreiteiliges Brillenscharnier Es ist bei Brillenträgern allgemein
bekannt, daß schon nach kurzem Gebrauch einer Brille die Bügel sich in unangenehmer
Weise im Scharnier lockern.
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Die Erfindung betrifft ein dreiteiliges Brillenscharner mit einer
durchgehenden Scharnierschraube, bei dem diesem Mißstand begegnet wird.
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Es sind bereis dreiteilige Brillenscharniere mit einer durchgehenden
Scharnierschraube bekannt, bei denen die Scharnierschraube durch Gewinde mit dem
äußersten Scharnierlappen verbunden ist und von einer aus elastisch deformierbarem
Material bestehenden, beim Anziehen der Schraube axial zusammendrückbaren Hülse
umgeben ist. Eine solche Hülse übt beim Anziehen der Schraube einen radialen Druck
auf die Scharnierteile aus, so daß dadurch der Lockerung des Scharniers entgegengewirkt
wird.
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Diese bekannte Scharnierkonstruktion wird erfindungsgemäß durch eine
Kombination der folgenden Merkmale verbessert: a) Der Innendurchmesser des dem Schraubenkopf
zunächst liegenden Scharnierrings wird größer als der Durchmesser des Schraubenkopfs
gestaltet, so daß dieser beim Anziehen der Schraube ohne Anschlag in den Innenraum
des Scharniers eindringt; b) die Innenwand dieses Scharnierrings weist eine Aussparung
auf, in welche das Material der Hülle bei ihrer Komprimierung eindringt; c) die
Innenwand des mittleren Scharnierrings ist konisch gestaltet.
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Bei einer an sich bekannten Ausführungsform eines dreiteiligen Scharniers
der in Rede stehenden Art wird die elastische Hülse beim Anziehen der Schraube in
axialer Richtung komprimiert. Dadurch ist zwar die Reibung zwischen Hülse und Scharnierbohrung
einstellbar, es wird aber beim Anziehen der Schraube der obere Rand der elastischen
Hülse umgebogen und zwischen Schraubenkopf und Scharnierteil eingeklemmt. Dadurch
wird eine Drehung der Hülse verhindert.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform im Rahmen der vorstehend
gekennzeichneten Kombination ist dagegen die Bohrung des Scharnierrings so groß,
daß der Schraubenkopf beliebig tief in ihn eindringen kann, so daß also der Einstellbereich
vergrößert wird. Auch die Drehsicherung der Hülse wird bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion durch die erwähnte Aussparung, in welche das Material der Hülse bei
ihrer Komprimierung eindringt, verbessert. Durch die konische Gestaltung des mittleren
Scharnierrings wird ferner der Anpreßdruck erhöht. Bei dieser Ausbildung des Scharniers
tritt auch die zu einem schnellen Verschleiß führende und damit einen ungleichmäßigen
Bügelgang verursachende Reibung zwischen den metallenen Scharnierringen des Bügels
und des Mittelteils praktisch nicht auf.
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Da die Scharnierschraube ständig unter dem elastischen Druck der Kunststoffhülse
steht, kann sie sich auch ohne Vorhandensein einer Mutter nicht lösen. Durch Verwendung
eines besonderen Kunststoffes, z. B. eines Polyamidmaterials, für die Hülse wird
eine Selbstschmierung der gegeneinander beweglichen Scharnierteile erreicht.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
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F i g. 1 zeigt ein erfindungsgemäß gestaltetes dreiteiliges Scharnier
für Brillenfassungen mit Schraube, aber ohne Gegenmutter in Schnittdarstellung;
F i g. 2 zeigt ein Einzelteil gemäß F i g. 1 in Draufsicht; F i g. 3 zeigt ein fünfteilig
ausgebildetes Scharnier; F i g. 4 und 5 zeigen abgeänderte Ausführungsformen eines
erfindungsgemäß gestalteten Brillenscharniers.
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Im einzelnen bezeichnen in F i g. 1 die Bezugszeichen .1 und 2 zwei
metallene Außenringe des Scharniers, die über eine Grundplatte mit dem Brillenbügel
verbunden sind, sich also bei einer Bewegung des Bügels mitdrehen. Zwischen diesen
metallenen Außenringen läuft der mit dem Brillenmittelteil ebenfalls über eine Grundplatte
fest verbundene Scharnierring 3, der bei der Schwenkung des Bügels sich nicht bewegt.
Bei Schwenkung des Bügels, d. h. bei Drehung der Ringe 1 und 2 und der mit Ring
1 verbundenen Kunststoffhülse bewegt letztere sich entlang den konischen Innenflächen
4 des Scharnierings 3. Das ganze wird durch eine Zylinderkopfschraube 6 zusammengehalten,
indem die Schraube mit ihrem Gewindeende 7 in das entsprechende Gewinde des Scharnierrings
2 eingreift.
Der Scharnierring 1 besitzt einen lichten Durchmesser,
der etwas größer ist als der Durchmesser des Schraubenkopfs 8, so daß beim
Festdrehen der Schraube der Schraubenkopf frei in den Innenraum des Scharnierrings
1 eintreten kann.
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Die neuartige Wirkung der Vorrichtung besteht darin, daß beim Anziehen
der Schraube 6 dei Schraubenkopf 8 einen elastischen Druck auf die Kunststoffhülse
5 ausübt, so daß der hierdurch erzeugte radiale Anpreßdruck an die konische Innenfläche
des Scharnierrings 3 die Gangregulierung des Bügels bewirkt.
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Gemäß F i g. 2 ist der Scharnierring 1 in Nähe der Kunststoffhülse
5 mit einer z. B. ausgerundeten Aussparung 9 versehen, in welche der
Stoff der elastisch zusammengepreßten .Kunststoffhülse eintritt. Dadurch wird die
Verbindung der Kunststoffhülse 5 mit dem Metallring 1 gesichert. Da die unter
ständigem elastischem Druck stehende Schraube 6 sich nicht selbst lösen kann, ist
die Anwendung einer Gegenmutter nicht erforderlich.
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Gemäß F i g. 3 bezeichnen in dem dargestellten fünfteiligen Scharnier
die Bezugszeichen 10, 11, 12 mit der Grundplatte des Scharniers verbundene und mittels
dieser an dem Mittelteil befestigte Scharnierringe, die sich also bei einer Schwenkung
des Bügels bzw. dessen Scharnierringen nicht niitdrehen. Der Bügel ist über eine
Grundplatte mit den Metallringen 13 und 14 verbunden, deren konische
Innenflächen 15 und 16 auf den entsprechenden Außenflächen der Kunststoffhülsen
17 und 18 laufen. Sämtliche Teile werden mittels einer Zylinderkopfschraube
19 zusammengehalten, die einen mittleren, mit Gewinde versehenen Teil
20 aufweist, der beim Anziehen der Schraube in das entsprechende Gewinde
des mittleren feststehenden Ringes 11 eintritt. Die Schraube 19 ist
ferner in ihrem Endteil mit Gewinde 21 versehen, auf das eine Mutter 22 aufgeschraubt
ist, die dazu dient, die Kunststoffhülse 18 unter Druck zu halten, während die Kunststoffhülse
17 durch den Schraubenkopf 23 unter Druck gehalten wird. Der Innendurchmesser der
Scharnierringe 10 und 12 ist etwas größer gehalten als der Außendurchmesser des
Schraubenkopfs 23 bzw. der Mutter 22, so daß eine Regulierung der Druckspannung
in den Kunststoffhülsen 17 und 18 unmittelbar durch Anziehen des Schraubenkopfs
23 bzw. der Mutter 22 erfolgen kann.
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Die Wirkung dieses Scharniers ist ähnlich wie bei F i g. 1 beschrieben.
Beim Anziehen der Schraube 19 bzw. Mutter 22 wird der Druck der Mutter 22 auf die
Kunststoffhülse 18 geändert, d. h. wunschgemäß eingestellt. Damit ergibt
sich auch eine Regulierung der auf die konischen Gleitflächen 15 und 16 ausgeübten
Radialdrücke, so daß damit der Gang der Bügel sich genau regulieren läßt. Auch bei
diesem Scharnier können in den Metallringen 10 und 12 Aussparungen vorgesehen sein,
in welche das Material der Kunststoffhülsen 17 und 18 eingedrückt wird, wie
es bei F i g. 2 beschrieben wurde.
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Gemäß den in F i g. 4 und 5 dargestellten Ausführungsformen der Erfindung
ist der Schaft der Befestigungsschraube mit einem konischen Teil versehen. In diesem
Falle dient der konische Teil zur Übertragung des Drucks auf die den Schaft der
Befestigungsschraube umgebenden und mit diesem nicht drehbar verbundenen Kunststoffhülse,
während die Gangregulierung zwischen der zylindrischen Außenfläche der Kunststoffhülse
und dem sie umgebenden Scharnierring stattfindet.
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Im einzelnen sind in F i g. 4 gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
wie in F i g. 1 bezeichnet. Der Unterschied der Ausführungsform eines dreiteiligen
Brillenscharniers gemäß F i g. 4 gegenüber der in F i g. 1 gezeigten Ausführungsform
besteht nur darin, daß die konische Druckübertragungsfläche 24 nicht zwischen dem
Scharnierring 3 und der Kunststoffhülse 5, sondern zwischen dieser Kunststoffhülse
und dem mittleren Teil 25 des Schraubenschafts angeordnet ist. Die Kunststoffhülse
5 befindet sich auch in diesem Falle in fester, nicht drehbarer Verbindung mit dem
Schaft 6, 25 der Schraube, die durch den an der konischen Fläche 24 auf die elastisch
deformierbare Kubnststoffhülse übertragenen Druck noch gesichert wird. Die Gangregulierung
findet in diesem Falle, wie erwähnt, zwischen der zylindrischen Außenfläche der
Kunststoffhülse 5 und dem metallenen Scharnierring 3 statt.
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In der Ausführungsform gemäß F i g. 5 bezeichnen gleiche Bezugszeichen
gleiche Teile wie in F i g. 3. Der Unterschied der Ausführungsform gemäß F i g.
5 gegenüber der Ausführung gemäß F i g. 3 besteht darin, daß in F i g. 5 der an
den zylindrischen Teil 19 des Schraubenschafts anschließende Teil
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mit konischer Außenfläche gestaltet ist und daß auch die unter dem Druck
des Schraubenkopfs 23 stehende Kunststoffhülse 17 sich dieser konischen Fläche anpaßt,
während die Gangregulierung zwischen der zylindrischen Außenfläche der Kunststoffhülse
17 und der Innenfläche des Scharnierringes 13 stattfindet. Die zweite Kunststoffhülse
18 wie der Schamierring 14 können in diesem Falle, wie in F i g. 5 dargestellt,
zylindrisch gestaltet sein.
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Weitere Varianten der dargestellten Ausführungsformen könnte man dadurch
erhalten, daß man z. B. bei der Ausführung der F i g. 4 neben der konischen Gestaltung
des mittleren Schaftteils 24 der Befestigungsschraube auch die Innenfläche des Scharnierrings
3 konisch gestaltet oder daß man eine entsprechende konische Gestaltung der Schamierringe
13 und 14 bei der Ausführungsform gemäß F i g. 5 anwendet. In jedem
Falle ist das Wesentliche die durch die Druckübertragung an der konischen Fläche
verbesserte Sicherung der Verbindung der Kunststoffhülse mit dem Schaftteil der
Verbindungsschraube, deren Kopf bzw. deren Mutter unmittelbar einen Druck auf die
Kunststoffhülse in axialer Richtung ausübt, sowie die bei dieser Anordnung verbesserte
Gangregulierung zwischen der oder den Kunststoffhülsen und dem beweglichen Scharnierring
3 bzw. den Scharnierringen 13, 14.
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Hinsichtlich der Zugehörigkeit der Schamierringe mit zylindrischer
oder konischer Bohrung zum Bügel oder Mittelteil ist zu sagen, daß dieselben austauschbar
sind. Es können somit z. B. in F i g. 1 der Scharnierring 3 auch am Bügel und die
Scharnierringe 1 und 2 auch am Mittelteil befestigt sein.
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Die vorstehend erläuterte Ausbildung von Brillenscharnieren kann mannigfach
im Rahmen der wesentlichen Gestaltungsmerkmale, z. B. hinsichtlich der Abmessungen
der einzelnen Teile, ihres Materials und ihrer Formgebung abgeändert und ausgestaltet
werden.
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So kann z. B. anstatt einer Zylinderkopfschraube, wie in dem zeichnerischen
Beispiel dargestellt, auch eine Schraube anderer Art, z. B. eine Schraube mit
Sechskantkopf
und dergleichen, verwendet werden. Die letzte Ausführungsform bietet den Vorteil,
daß, wie in der Zeichnung angedeutet, die Masse der unter dem Anpreßdruck des Schraubenkopfs
stehenden Kunststoffhülse sich zwischen die äußere Fläche des Sechskantkopfs und
des diesen umgebenden Scharnierrings einzwängt. Dadurch wird eine zusätzliche Sicherung
gegenüber einem etwaigen Lösen der Schraube geschaffen.