DE1195504B - Niveauschaltvorrichtung fuer Fluessigkeitsbehaelter - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Ci.:

GOIf

Deutsche Kl.: 42 e-31/02

Nummer: 1195 504

Aktenzeichen: A38948IXb/42e

Anmeldetag: 6. Dezember 1961

Auslegetag: 24. Juni 1965

Die Erfindung betrifft eine Niveauschaltvorrichtung für Flüssigkeitsbehälter mit einem Schwimmer und einem durch diesen betätigten Schalter.

Bei bekannten Schaltvorrichtungen dieser Art ist der Schwimmer formschlüssig geführt, d. h., er sitzt entweder unmittelbar in Gleitlagern oder an einem schwenkbaren Hebel. Dabei ergeben sich einmal Reibungskräfte, die die Schaltgenauigkeit herabsetzen. Außerdem werden bei Verwendung in chemisch aggressiven Flüssigkeiten, z. B. bei Abwasserentgiftungsanlagen, die einzelnen Lagerteile, die dann in geschlossenen Behältern untergebracht sein müssen, angegriffen, wodurch das Zusammenwirken zwischen Schwimmer und Schaltvorrichtung beeinträchtigt wird. Auch die elektrischen Teile sind dabei dem Angriff der chemischen Flüssigkeit ausgesetzt.

Erfindungsgemäß wird der Schwimmer im wesentlichen führungsfrei im Behälter angeordnet, und über dem Schwimmer wird eine auf den Schalter einwirkende Zentrierglocke vorgesehen. Damit ist zunächst der Aufwand für die Gesamtanordnung herabgesetzt. Es können auch verhältnismäßig große Festbestandteile der Flüssigkeit den Schaltvorgang kaum merklich beeinflussen.

Bei kleineren Behältern kann sich der Schwimmer völlig frei bewegen. Übersteigt jedoch der Behälterquerschnitt ein Mehrfaches der Schwimmergröße, so empfiehlt es sich, am Behälter, insbesondere am Behälterdeckel, einen Korb vorzusehen, der den Schwimmer und die Zentrierglocke umschließt. Dieser Korb dient nur zu seitlichen Bewegungsbegrenzung des Schwimmers. Er kann daher aus wenigen widerstandsfähigen Teilen gebildet werden, z.B. durch zwei Endplatten und wenigstens drei diese verbindende Abstandsstäbe, wie dies schon einmal zur Bewegungsbegrenzung eines den Bestandteil eines elektrischen Schalters dienenden Schwimmers vorgeschlagen wurde.

Wie ferner erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, kann die Zentrierglocke an einem lotrechten verschiebbaren Stab befestigt werden, der mittels Anschlägen am oberen Korbende aufgehängt ist. Durch diese Anschläge bzw. das obere Stabende kann mit Abstand vom Flüssigkeitsspiegel der Schalter betätigt werden. Vorzugsweise wird zwischen Zentrierglocke und Schalter eine den Behälter abschließende Membran vorgesehen. Diese trennt den elektrischen Teil der Schaltvorrichtung vollständig vom mechanischen Teil und auch von dem die Flüssigkeit aufnehmenden Behälterinneren ab. Sie kann z. B. zwisehen dem mit einer Membranaussparung versehenen Behälterdeckel oder der oberen Endplatte des Korbes Niveauschaltvorrichtung für
Flüssigkeitsbehälter

Anmelder:

Agfa Aktiengesellschaft, Leverkusen

Als Erfinder benannt:
Dr. Rudolf Eppe,
Walter Schott, München

und einem den Schalter umschließenden Gehäuse eingespannt sein.

Die im Behälter angeordneten, rein mechanisch wirkenden Teile können aus säurebeständigem Kunststoff bestehen. Selbstverständlich erlaubt diese Anordnung nicht nur ein Abschalten der Flüssigkeitszuführung in der oberen Schwimmerstellung; sie kann auch zur Umschaltung in einer unteren Stellung vor allem dann verwendet werden, wenn nur geringe Schwankungen des Flüssigkeitsspiegels zulässig sind.

In der Zeichnung, die eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes wiedergibt, ist mit 1 eine Seitenwand eines Abwasserentgiftungsbehälters bezeichnet, der über 20 cbm Flüssigkeit aufnimmt. Mittels Schrauben 2 ist an dieser Wand eine Ringscheibe 3 befestigt, die mit einer unteren Ringscheibe 4 über mehrere auf einem Kreis angeordnete Abstandsstäbe 5 verbunden ist. Zwischen diesen Stäben ist mit Abstand frei beweglich eine Schwimmerkugel 6 angeordnet, und in der Mitte des durch die Teile 3, 4 und 5 gebildeten Korbes befindet sich oberhalb der Kugel 6 eine Zentrierglocke 7, die fest an einem Rohr 8 sitzt. Dieses Rohr ragt in lotrechter Richtung mit Seitenspiel verschiebbar durch eine Aussparung 9 einer Anschlagplatte 10 hindurch, die fest an der Ringscheibe 3 angebracht ist. Am Rohr 8 ist oben ein Bund 12 vorgesehen, der auf der Anschlägplatte 10 liegt.

Zwischen der Ringscheibe 3 und einem an dieser mittels Schrauben 13 befestigten topfförmigen Gehäuse 14 ist eine Membran 15 eingespannt, die in der Mitte durch eine Scheibe 16 verstärkt ist und auf einen im Gehäuse 14 angeordneten Schalter 17 wirkt. Der Schalter 17 ist durch die Membran vom Behälterinneren abgeschirmt und zusätzlich durch das Gehäuse 14 geschützt. Mittels eines durch eine Stopfbuchse 11 hindurchgeführten Kabels 18 ist er mit einem nicht gezeigten elektrischen Steueraggregat

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verbunden. Nur die unterhalb der Membran angeordneten Teile sind dem Angriff der Flüssigkeit ausgesetzt und bestehen daher aus säurebeständigem Kunststoff.

Die Schwimmerkugel 6 wird bei Aufsteigen etwa in die gezeichnete Stellung durch die Glocke 7 zentriert und drückt diese beim weiteren Ansteigen des Flüssigkeitsspiegels nach oben, wobei über Bund 12 und Membran 15 der Schalter 17 betätigt wird, der in bekannter und daher nicht gezeigter Weise das Schließen eines Ventils in einer Flüssigkeitszuführungsleitung steuert. Dabei kann gleichzeitig die Zuführung einer bestimmten Menge Neutralisations- oder Entgiftungsflüssigkeit eingeleitet werden. Das Rohr 8 ist so lang ausgebildet, daß in jedem Fall der Flüssigkeitsspiegel unterhalb der Membran bleibt. Der Schalter wird wieder geöffnet, sobald beim Ablassen der Flüssigkeit die Schwimmerkugel 6 absinkt. Bei direkter Steuerung eines Zuflußventils durch den Schalter 17 wird daher der Flüssigkeitsspiegel im Behälter konstant gehalten. Wenn jedoch der Behälter ganz entleert werden soll, so kann durch eine Verzögerungsschaltung sichergestellt werden, daß das Zuführungsventil erst nach einer vorgegebenen Zeit wieder geöffnet wird.

Es läßt sich auch ein den Schwimmer vollständig umgebender Korb unmittelbar an der Membran aufhängen, oder man kann einen oberen und einen unteren Anschlag bzw. eine untere Zentrierglocke so mit der Membran verbinden, daß das Auftreffen des Schwimmers auf den unteren Anschlag zur Steuerung eines weiteren Schaltvorganges ausgenutzt werden kann.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Niveauschaltvorrichtung für Flüssigkeitsbehälter mit einem Schwimmer und einem durch diesen betätigten Schalter, dadurchgekennzeichnet, daß der Schwimmer (6) im wesentlichen führangsfrei im Behälter (1) angeordnet und über dem Schwimmer eine auf den Schalter (17) einwirkende Zentrierglocke (7) vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen am Behälter befestigten, den Schwimmer und die Zentrierglocke umschließenden Korb (3, 4, 5).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierglocke (7) an einem lotrechten verschiebbaren Stab (8) befestigt ist, der mittels Anschlägen (10,12) am oberen Korbende aufgehängt ist.

4. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zwischen Zentrierglocke (7) und Schalter (17) angeordnete, den Behälter (1) abschließende Membran (15).

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 016 063.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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