DE1195482B - Einetagen-Plattenpresse fuer Spanplatten, Faserplatten od. dgl. - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 29j

Deutsche Kl.: 39 a7 - 5/04

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

1195 482
S89844Ic/39a7
4. März 1964
24. Juni 1965

Einetagen-Plattenpressen sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Insbesondere sind solche mit in Pressenständern fest gelagertem Unterholm und heb- und senkbarem, vorzugsweise einteiligem Oberholm bekannt, wobei jedoch die Preßzylinderkolbenanordnungen bei diesen bekannten Ausführungsformen oberhalb des beweglichen Oberholmes im Pressengestell untergebracht sind. Das ist konstruktiv aufwendig und stört darüber hinaus insbesondere dann, wenn es sich um Pressen mit be- ίο heizten Pressenplatten handelt und zusätzlich Oberholm sowie Unterholm zum Zwecke des Ausgleichs von Wärmedehnungen beheizt sind. Tatsächlich müssen bei langen Pressen einteilige Ober- und Unterhohne, um im planparallelem Zustand gehalten zu werden, an den Ober- und Unterseiten eine zusätzliche Heizung erhalten. Die aufsteigende Hitze ist in diesem Falle von oben liegenden Preßzylinderkolbenanordnungen nicht fern zu halten. Insbesondere wird diese Bauart völlig unbrauchbar, wenn die Temperatur, wie jetzt bei verschiedenen Werkstoffen im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl. verlangt, bis an 260° C heranreicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einetagen-Plattenpresse mit in Pressenständern fest gelagertem Unterholm und heb- und senkbarem, vorzugsweise einteiligem Oberholm zu schaffen, die konstruktiv weniger aufwendig ist als die bekannte Ausführungsform mit oberhalb des beweglichen Oberholms angeordneten Preßzylinderkolbenanordnungen, und bei der insbesondere der Oberholm zum Zwecke des Ausgleichs von Wärmedehnungen beheizt werden kann.

Die Erfindung bezieht sich somit auf eine Einetagen-Plattenpresse, insbesondere für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl., mit in Pressenständern fest gelagertem Unterholm und heb- und senkbarem, vorzugsweise einteiligem Oberholm sowie dem Oberholm zugeordneten Preßzylinderkolbenanordnungen. Die Erfindung besteht darin, daß die Preßzylinderkolbenanordnungen seitlich unterhalb des Unterholms angeordnet und mit beim Schließen auf Zug beanspruchten Kolbenstangen an den Oberholmen angeschlossen sind. Das läßt sich im einzelnen auf verschiedene Weise verwirklichen. Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die an den Oberholm angeschlossenen Kolbenstangen am oder im Unterholm geführt sind.

Bei der erfindungsgemäßen Einetagen-Plattenpresse ist die Gestaltung der Pressenständer grundsätzlich beliebig.

Einetagen-Plattenpresse für Spanplatten,
Faserplatten od. dgl.

Anmelder:

G. Siempelkamp & Co., Krefeld, Benrader Str. 75

Als Erfinder benannt:
Eugen Siempelkamp, Krefeld;
Karl Müller, St. Tonis

Zweckmäßig sind die Pressenständer jedoch in an sich bekannter Weise portalartig ausgeführt, wobei diese portalartigen Pressenständer mit der Portalöffnung armartige Ansätze oder Pratzen von Unterholm bzw. Oberholm aufnehmen bzw. führen. Insbesondere bei dieser Ausführungsform besteht die Möglichkeit, diese Pressenständer gleichsam zu selbständigen Pressen-Aggregaten weiter auszubilden, und zwar dadurch, daß in den Pressenständern auch die Preßzylinderkolbenanordnungen angeordnet sind.

Die Erfindung beschäftigt sich, wie eingangs angedeutet, insbesondere mit langen Einetagen-Plattenpressen. Hier ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß längs der Holme gereiht mehrere Pressenständer angeordnet sind und alle mit Preßzylinderkolbenanordnungen ausgerüstet sowie im übrigen gleich ausgebildet sind. Die Erfindung erreicht so erstmals die Möglichkeit der Verwirklichung des sogenannten Baukastenprinzips bei Großpressen. Dieses besteht schon in der Möglichkeit, je nach der Länge der Presse und damit der Pressenholme die Anzahl der gleich ausgebildeten und gleichsam selbstständige Pressenaggregate darstellenden Pressenständern zu erhöhen. Im übrigen besteht auch die Möglichkeit des Anschlusses einer weiteren Presse bzw. der Verlängerung der Pressenholme, und zwar dadurch, daß zumindest einer der endseitigen Pressenständer gegen einen Anschlußpressenständer gegen einen Anschlußpressenständer austauschbar und dieser mit Hilfseinrichtungen zum Anschluß einer Verlängerungspresse, d. h. zum Anschluß eines Hohnes einer solchen eingerichtet ist.

Bei allen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Einetagen-Plattenpresse erfolgt der Anschluß der Presse an das Fundament auf beliebige Weise. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist

509 597B70

in dieser Beziehung jedoch dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenständer oder an die Unterholme angeschlossene Pratzen zum Anschluß an die Fundamente eingerichtet sind. Insbesondere besteht auch die Möglichkeit, die Anordnung so zu treffen, daß die Unterhohne bei freien Pressenständern mittels angeschlossener Laufrollen auch in Pressenlängsrichtung verlegten Schienen od. dgl. verfahrbar sind und an die Unterholme eine Plattform oder ein Traggestell zur Aufnahme der mit der Presse verfahrbaren Antriebsaggregate angeschlossen ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Traggestell oder die Plattform für die Aufnahme der Antriebsaggregate an die Preßzylinderkolbenanordnungen anzuschließen und mit diesen zu verfahren.

Die erfindungsgemäße Presse eignet sich wie erwähnt insbesondere für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl. In diesem Falle wird sie zweckmäßigerweise als Bandpresse ausgeführt. In der Ausführungsform als Bandpresse ist die erftndungsgemäße Einetagen-Plattenpresse vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, daß das endlose Band in an sich bekannter Weise ober- und unterhalb des Unterholmes durch die Presse geführt ist. Das ist bei der beschriebenen Anordnung der Pressenständer und der Preßzylinderkolbenanordnungen offenbar ohne weiteres möglich. Soweit die erfindungsgemäße Presse verfahrbar ausgebildet ist, empfiehlt es sich endlich, die elektrische Heizmittelerzeugungsanlage auf dem Oberhohn der Presse anzubringen, wobei das hochsiedende Heizmittel in ständigem Umlauf mit den Heizplatten in Verbindung steht und die Gesamtanlage mit der Presse horizontal verfahrbar ist.

Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem in der baulichen Vereinfachung zu sehen. Von besonderem Vorteil ist jedoch die Tatsache, daß oberhalb der möglicherweise beheizten Hohne und damit in der aufsteigenden Wärme dieser Holme Preßzylinderkolbenanordnungen od. dgl. nicht mehr angeordnet sind. Zugleich erreicht die Erfindung bei der beschriebenen Gestaltung der Pressenständer die Möglichkeit der Verwirklichung eines Baukastensystems für Großpressen, wo mit ein und denselben Pressenständern durch Verlängerung der Pressenhöhne oder Anschluß weiterer Pressenholme und damit weiterer Pressen funktionell einheitliche Pressen beliebiger Länge geschaffen werden können.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand der lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichungen ausführlicher erläutert; es zeigen:

F i g. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Einetagen-Plattenpresse in schematischer Darstellung,

F i g. 1 a eine andere Ausführungsform eines Pressenständers aus dem Gegenstand nach Fig. 1,

F i g. 2 die Stirnansicht des Gegenstandes nach F i g. 1 und

Fig. 3 entsprechend Fig. 2 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einetagen-Plattenpresse.

Die in den Zeichnungen dargestellte Einetagen-Plattenpresse ist insbesondere für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl. bestimmt. Sie besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus in Pressenständern 1 fest gelagertem Unterholm 2 und heb- und senkbarem Oberhohn 3. Beide Holme sind einteilig ausgeführt. Dem Oberholm 3 sind die Preßzylinderkolbenanordnungen 4 zur Betätigung des Oberholmes 3, d. h. zum öffnen und Schließen der Presse, zugeordnet. Nach der Erfindung sind die Preßzylinderkolbenanordnungen 4 seitlich unterhalb des Unterholmes 2 angeordnet und mit beim Schließen auf Zug beanspruchten Kolbenstangen 5 an den Oberholmen 3 angeschlossen. Die an den Oberholm 3 angeschlossenen Kolbenstangen 5 sind am oder im Unterholm 2 geführt und können daher, selbst wenn es sich um Pressen großer Leistung handelt, verhältnismäßig schlank ausgeführt werden.

Im Ausführungsbeispiel aber zugleich nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die Pressenständer 1 in an sich bekannter Weise portalartig ausgeführt, wobei in den Portalöffnungen 6 armartige Ansätze 2 a vom Unterholm 2 bzw. 3 a vom Oberholm 3 geführt bzw. aufgenommen sind. In den Pressenständern 1 sind auch die Preßzylinderkolbenanordnungen 4 angeordnet, so daß die Pressenständer 1 insoweit gleichsam selbständige Pressenaggregate darstellen.

Im Ausführungsbeispiel ist eine Einetagenpresse besonders langer Ausführungsform dargestellt worden. Tatsächlich beschäftigt sich die Erfindung insbesondere mit solchen Pressen. Hier sind längs der Holme 2, 3 gereiht mehrere Pressenständer 1 vorgesehen, und alle sind in der beschriebenen Weise mit Preßzylinderkolbenanordnungen 4 ausgerüstet sowie im übrigen gleich ausgeführt. Zumindest einer der endseitigen Pressenständer 1, im Ausführungsbeispiel der äußere rechte, ist gegen einen Anschlußpressenständer la austauschbar, wie er in Fig. la angedeutet ist. Dieser besitzt Hilfseinrichtungen zum Anschluß einer Verlängerungspresse, d. h. zum Anschluß der Holme einer solchen. Als Hilfseinrichtungen sind besondere Auflager 7, gegebenenfalls mit hydraulischer Nachstelleinrichtung, verwirklicht, die es ermöglichen, die Holme 2, 3 der aneinander anzuschließenden Pressen auf genau gleiche Höhe einzustellen.

In F i g. 2 ist angedeutet, daß die Möglichkeit besteht, die Unterholme 2 mit angeschlossenen Pratzen 8 an die Fundamente 11 anzuschließen. Man kann aber auch die Pressenständer 1 an die Fundamente anschließen.

In Fig. 3 ist angedeutet, daß die erfindungsgemäße Presse trotz ihrer Größe unschwer verfahrbai gestaltet werden kann. Dazu sind die Unterholme 2 bei freien Pressenständern 1 mittels angeschlossener Laufrollen 9 auf in Pressenlängsrichtung verlegten Schienen 10 od. dgl. verfahrbar. Im übrigen ist an die Unterholme 2 eine Plattform 12 oder ein Traggestell zur Aufnahme der dann offenbar mit der Presse verfahrbaren Antriebsaggregate, wie Motor 13, Pumpe 14 u. dgl. für die Preßzylinderkolbenanordnungen 4, angeschlossen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dieses Traggestell oder die Plattform 12 an die Pressenständer 1 anzuschließen.

Bei der in F i g. 2 angedeuteten Ausführungsform als Bandpresse ist ein endloses durch die Presse geführtes Band 15 oberhalb und unterhalb des Unterholmes 2 durch die Presse geführt, wo offensichtlich hinreichend freier Raum zur Verfügung steht. Endlich ist in F i g. 3 angedeutet, daß eine elektrische Heizmittelerzeugungsanlage 16 auf dem Oberholm 3 der Presse angebracht werden kann, wobei das hochsiedende Heizmittel in ständigem Umlauf mit den Heizplatten in Verbindung steht und die Gesamt-

anlage folglich mit der Presse horizontal verfahrbar ist.

Die erfindungsgemäße Presse ist selbstverständlich nicht nur für die Herstellung von Span- und Faserplatten, sondern auch auf dem Gebiete der Gummi- und Kunststoffverarbeitung von Bedeutung.

Claims (11)

Patentansprüche:

1. Einetagen-Plattenpresse, insbesondere für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl., mit in Pressenständern fest gelagertem Unterhohn und heb- und senkbarem, vorzugsweise einteiligem Oberholm sowie dem Oberholm zugeordneten Preßzylinderkolbenanordnungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßzylinderkolbenanordnungen (4) seitlich unterhalb des Unterholmes (2). angeordnet und mit beim Schließen auf Zug beanspruchten Kolbenstangen (5) an den Oberholmen (3) angeschlossen sind.

2. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Oberholm (3) angeschlossenen Kolbenstangen (5) am oder im Unterholm (2) geführt sind.

3. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenständer (1) in an sich bekannter Weise portalartig ausgeführt sind und mit der Portalöffnung armartige Ansätze (2 a, 3 a) von Unterholm (2) bzw. Oberholm (3) aufnehmen bzw. führen.

4. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Pressenständern (1) auch die Preßzylinderkolbenanordnungen (4) angeordnet sind.

5. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 1 bis 4 in langer Bauform, dadurch gekennzeichnet, daß längs der Holme (2, 3) gereiht mehrere Pressenständer (1) angeordnet und alle mit Preßzylinderkolbenanordnungen (4) ausgerüstet sind.

6. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer der endseitigen Pressenständer (1) gegen einen Anschlußpressenständer (la) austauschbar und dieser mit Hilfseinrichtungen (7) zum Anschluß einer Verlängerungspresse, d. h. zum Anschluß der Holme einer solchen, eingerichtet ist.

7. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenständer (1) oder an die Unterholme (2) angeschlossene Pratzen (8) zum Anschluß an die Fundamente (11) eingerichtet sind.

8. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterhohne (2) bei freien Pressenständern (1) mittels angeschlossener Laufrollen (9) auf in Pressenlängsrichtung verlegten Schienen (10) od. dgl. verfahrbar sind und an die Unterhohne eine Plattform (12) oder ein Traggestell zur Aufnahme der mit den Pressen verfahrbaren Antriebsaggregate (13, 14) angeschlossen ist.

9. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (12) oder das Traggestell für die Aufnahme der Antriebsaggregate (13, 14) an die Preßzylinderkolbenanordnungen (4) angeschlossen und mit diesen verfahrbar ist.

10. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 1 bis 9 in der Ausführungsform als Bandpresse mit endlosen durch die Presse geführtem Band, dadurch gekennzeichnet, daß das endlose Band (15) in an sich bekannter Weise oberhalb und unterhalb des Unterhohnes (2) durch die Presse geführt ist.

11. Einetagen-Plattenpresse nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Heizmittelerzeugungsanlage (16) auf dem Oberholm (3) der Presse angebracht ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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