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Grubenstempel mit einer eingebauten Setzvorrichtung und einer abnehmbaren
hydraulischen Schloßspannvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulisch
ausfahrbaren und reibungsschlüssig verspannbaren Teleskopgrubenstempel mit einer
aus Druckzylinder und Kolben bestehenden Setzvorrichtung im Innern des Stempels
und mit einer außerhalb des Stempels am Stempelschloß abnehmbar befestigten hydraulischen
Schloßspannvorrichtung.
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Grubenstempel dieser Art sind bekannt. Sie wurden aus den Bestrebungen
heraus entwickelt, dem Bergbau einen Grubenstempel zur Verfügung zu stellen, dem
sowohl die Vorteile der bekannten voll hydraulischen Grubenstempel, beispielsweise
ein müheloses Setzen bei stets annähernd gleicher Setzlast, als auch die Vorzüge
der althergebrachten bewährten Reibungsstempel zu eigen sind, beispielsweise das
Vermögen, einem steigenden Gebirgsdruck einen ansteigenden Widerstand entgegenzusetzen,
die größere Reaktionsfähigkeit, besonders gegenüber schlagenden Gebirgsbewegungen,
die robustere und daher weniger empfindliche Konstruktion, die geringere Reparaturanfälligkeit
sowie auch die geringeren Kosten für Anschaffung und Unterhaltung.
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Bei Grabenstempeln der erwähnten bekannten Art wird ein automatischer
Ablauf des Stempelsetz- und Schloßspannvorganges dadurch gewährleistet, daß die
auf das Stempelschloß aufgesetzte hydraulische Schloßspannvorrichtung mit dem Druckzylinder
der Setzvorrichtung im Innern des Stempels über eine Anschlußleitung mit einem eingebauten
einstellbaren Zuschaltventil in Verbindung steht, das den Druckmittelzufluß zum
Schließzylinder freigibt, sobald innerhalb der Setzvorrichtung des Stempels der
durch die Einstellung des Zuschaltventils vorgegebene, einer gewollten Setzlast
entsprechende Druck erreicht ist.
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Zum Stande der Technik zählt es ferner, Grubenstempel dieser und auch
anderer Art durch ihr Anschließen an eine im Streb verlegte Niederdruckleitung zunächst
nur bis zur druckhaften Anlage ihres Oberstempels am Hangenden auszufahren und sie
sodann durch Anschließen an eine Hochdruckpumpe in einer zweiten Verfahrensstufe
auf eine gewollte Setzlast zu bringen, nach deren Erreichen das Spannen des Stempelschlosses
durch die aufgesetzte Schloßspannvorrichtung bewirkt wird.
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Den bekannten Grubenstempeln mit einer eingebauten Setzvorrichtung
und einer abnehmbaren Schloßspannvorrichtung haften jedoch noch mannigfache Mängel
an, die dem angestrebten raschen und sicheren Ablauf des Stempelsetzens sowie hinsichtlich
des hierfür erforderlichen Aufwandes auch einem rationellen Einsatz der Stempel
entgegenstehen, So arbeiten beispielsweise die bekannten Grabenstempel mit mehreren
im Leitungssystern der Setz- und Schließzylinder an verschiedenen Stellen angeordneten
und zu verschiedenen Zeiten manuell zu betätigenden Hilfsgeräten in Form von Setzpistolen,
Schaltern, Absperrventilen, Entlüftungsventilen für die Setz- und Schließzylinder
u. dgl. m., zu deren rechtzeitigen Bedienung ein Bergmann allein gar nicht in der
Lage ist. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich auch dann, wenn die Stempel nach
dem beendeten Setz- und Schloßspannvorgang, z. B. zur Sicherstellung ihrer einwandfreien
Funktion als Reibungsstempel während ihrer Standzeit, zur Erleichterung ihrer Handhabung
beim späteren Umsetzen oder aus anderen Gründen entleert werden sollen. Zu diesem
Zweck mußten entweder aufwendige und daher schon aus wirtschaftlichen überlegungen
heraus gar nicht tragbare Absaugeeinrichtungen mit zusätzlichen Leitungen und Kontrollorganen
vorgesehen sein oder die Stempel unter der Expansionswirkung der eingeschlossenen
hochkomprinrierten Luft in den Streb hinein entleert werden, was mit den Arbeitsschutzbestimmungen
nicht im Einklang steht, eine unliebsame Nässe im Streb zur Folge hat und das Liegende
durch Aufweichen verschlechtert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Mängel der
bisher bekanntgewordenen Grubenstempel mit einer eingebauten Setzvorrichtung und
einer abnehmbaren hydraulischen Schloßspannvorrichtung zu beseitigen. Erfindungsgernäß
wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch gelöst, daß die hydraulische Schloßspannvorrichtung
über drei Anschlußkanäle an zwei im Streb verlegte zentrale
Druckmittelleitungen,
von denen die eine eine Neiderdruckpreßluftleitung und die andere eine
hy-
draulische Hochdruckleitung ist, sowie an eine Rücklaufleitung angeschlosesn
ist und diese drei Leitungen unter der Schaltwirkung eines ihre Anschlußkanäle überwachenden
Steuerorgans mit der zum Setzzylinder ün Stempelinnern führenden Anschlußleitung
der Schloßspannvorrichtung als Vor- und Rücklaufleitung für beide Setzmedien verbindbar
sind.
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Erfindungsgemäß kann der Stempel nach dem Aufsetzen seiner Schloßspannvorrichtung
auf das Stempelschloß in einer Stufe vollhydraulisch oder in zwei aufeinanderfolgenden
Stufen zunächst pneumatisch und sodann hydraulisch gesetzt und in beiden Fällen
nach dem Verspannen seines Schlosses unter dem Druck bereits eingeschlossener oder
zusätzlich eingeführter Preßluft wieder entleert werden, ohne daß dabei eine Gefährdung
der Bergleute oder eine Verschlechterung des Liegenden durch Nässe zu befürchten
wäre. Die Setzflüssigkeit kann vielmehr entweder über eine zentrale Rücklaufleitung
einem Sammel ehälter zugeführt oder in den Strebversatz hinein abgespritzt werden.
Da für das ein-oder zweistufige Setzen des Stempels, sein Verspannen und anschließendes
Entleeren nur noch ein einziges an der Schloßspannvorrichtung selbst befindliches
Schaltsteuerorgan betätigt zu werden braucht und dieses Steuerorgan in der ihm erteilten
Schaltstellung auch nicht mehr von Hand gehalten werden muß, kann der Stempel von
einem Mann allein ge-
setzt werden. Ein bisher erforderlich gewesener zweiter
Stempelsetzer wird frei und kann deshalb in der Zwischenzeit schon den nächsten
Stempel heranschaffen, ausfahrbereit aufstellen und in einer ersten pneumatischen
Stufe auch schon zu einem Zeitpunkt setzen, zu welchem die Schloßspannvorrichtung
selbst noch auf dem Stempelschloß des gerade entleerten vorausgegangenen Stempels
sitzt. Dies setzt lediglich ein Umstecken der von der Schloßspannvorrichtung zum
Se=ylinder im Stempelinneren führenden Anschhißleitung von dem einen zum anderen
Stempel voraus. Die Länge der Anschlußleitung zwischen der am StempeLschloß sitzenden
Spannvonichtmg und dem Stempel ist deshalb gemäß der Effindung dem Stempelabstand
im Einfallen angepaßt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das die Druckmittelwege
im Innern der Schloßspann-Vorrichtung Überwachende Steuerorgan aus axial hintereinande-rgeschalteten
Einzelventilen mit sich aufeinander abstützenden Dichtkörpern bestehen, ,von denen
das mittlere dem durch ein Rückschlag-Ymtil abgesicherten Anschlußkanal zur NiederdruckpreDhüleilhing
zugeordnet ist und das Ab-
sperrventil des Hochdreckaiischlußkanals mit öffnet,
wenn ihm vom Schakkebel des Steuerorgans aus eine Schaltbewegung im öffnungssinne
aufgezwungen 'wird, die das zur Freigabe seines Durchflußquerschnittes erforderliche
Maß überschreitet. Diese Weiterbildung der Effindung ergibt einen einfachen, raum-
und gewichtssparenden Aufbau des mit dem Schließzylinder zu einer Ehikeit verbundenen
Steiverblockes sowie auch die Möglichkeit, alle Ventile des Steuerblockes vom Schaldiebel
aus über einen hohlen Ventilstößel zu betätigen, der zugleich auch Absperr-Ventil
der Rücklaufkanäle der Schloßspannvorrichteng ist und den Dichtkörper des Niederdruckabsperrventils
als Ventilsitz hat. Darüber hinaus wird durch eine solche Ausgestaltung des Steuerorgans
auch erreicht, daß bei seiner Schaltbewegung im Sinne einer Freigabe des Hochdruckanschlußkanals
dem Setzzylinder beide Setzmedien gleichzeitig zugeführt werden und die Preßluftzufuhr
selbsttätig erst dann unterbrochen wird, wenn der Stempel unter dem Druck der Niederdruckleitung
steht. Dies hat eine weitere Abkürzung der Stempelsetzzeiten zur Folge.
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Zur Einbeziehung des Schließzylinders der Schloßspannvorrichtung in
den Vorgang des Entleerens des Setzzylinders innerhalb des Stempels ist erfindungsgemäß
zwischen dem zum Setzzylinder führenden Anschlußkanal der Vorrichtung und dem Schließzylinder
eine Verbindung über zwei Abzweigkanäle geschaffen, von denen der eine als Vorlaufkanal
zum Schließzylinder durch dessen Zuschaltventil überwacht wird, während der andere
dieses Zuschaltventil umgeht und als Rücklaufkanal aus dem Schließzylinder unter
der Kontrolle eines Ab-
sperrventils steht. Im Rahmen der Erfindung kann dieses
Absperrventil aus einem unter dem Druck im Anschlußkanal schließenden Rückschlagventil
bestehen. Es empfiehlt sich jedoch, dieses Absperrventil als ein auf einen gewollten
Druck im Schließzylinder einstellbares Steuerventil auszubilden, das den Rücklaufkanal
des Schließzylinders erst freigibt, wenn der Druck im Schließzylinder den vorgegebenen
Wert erreicht hat, und bis zur Entleerung des Schließzylinders bzw. bis zur Einleitung
des nächsten hydraulischen Setzvorganges mittels der Vorrichtung offenhält. Ein
derart ausgebildetes Steuerventil im Rücklaufkanal des Schließzylinders verhindert
somit ein vorzeitiges Entspannen des Schließzylinders, und damit ein Abheben der
Vorrichtung vom Stempelschloß zu einem Zeitpunkt, zu welchem das Schloß noch nicht
ordnungsgemäß verspannt wurde.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung w.rid der Hochdruckanschlußkanal
der Schloßspannvorrichtung durch ein Rückschlagventil abgesichert, so daß bei einem
bereits erfolgten Druckaufbau innerhalb des Stempels dieser anfängliche Druck auch
dann weiter aufrechterhalten wird, wenn es in der zentralen hydraulischen Hochdruckleitung,
beispielsweise durch ein Zuschalten weiterer Verbraucherstellen, zu einem Druckabfall
unter die Höhe des im Stempel bereits vorhandenen Druckes kommt.
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Es liegt ferner auch im Rahmen der Erfindung, den Hochdruckanschlußkanal
der Schloßspannvorrichtung unter Umgehung ihrer durch das mehrventilige Steuerorgan
überwachten Druckmittelwege mit der Druckkammer des den Kanal zum Schließzylinder
überwachenden Zuschaltventils in Verbindung zu setzen. In einem solchen Falle bleibt
das Zuschaltventil nach seinem Ansprechen auf einen gewollten Druck im Setzzylinder
auch dann noch offen, wenn das Steuerorgan der Schloßspannvorrichtung im Sinne einer
Entleerung des Stempels betätigt wird und die DrucknÜttelwege innerhalb der Vorrichtung
dadurch drucklos werden. Ein das Zuschältventil umgehender zweiter Kanal als Rücklaufweg
aus dem Schließzylinder ist in einem solchen Falle nicht mehr erforderlich.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine neue Ausbildung der Schloßspannvorrichtung
hinsichtlick ihres Schließzylinders, Kolbens und ihrer verspannungslosen
formschlüssigen
Abstützung am Stempelschloß, die sich merkmalsmäßig aus nachstehender Beschreibung
der in der Zeichnung beispielsweise dargestellten Erfindung ergibt. In der Zeichnung
zeigt F i g. 1 in perspektivischer Ansicht einen Strebabschnitt mit einem
bereits gesetzten Stempel mit noch am Stempelschloß sitzender Schloßspannvorrichtung
und mit einem für den Setzvorgang bereitgestellten Nachbarstempel, F i
g. 2 in größerem Maßstab die Schloßspannvorrichtung und ihre Befestigung
am Stempel in zum Teil abgebrochenem Längsschnitt, zum Teil in Ansieht, F i
g. 3 ein Detail der verspannungslosen formschlüssigen Abstützung der Spannvorrichtung
am Stempelschloß im abgebrochenen Grundriß und Schnitt nach der Linie III-III der
F i g. 2, F i g. 4 in vereinfachter schematisierter Darstellung und
in größerem Maßstab einen Schnitt durch den Steuerungsblock der Schloßspannvorrichtung
nach der Linie IV-IV der F i g. 2, F i g. 5 und 6 in der gleichen
Darstellung wie F i g. 4 zwei weitere Ausführungsbeispiele des Steuerblockes
einer Schloßspannvorrichtung gemäß der Erfindung.
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In F i g. 1 der Zeichnung bedeutet 1 den Unterstempel,
2 den Oberstempel und 3 das Stempelschloß eines hydraulisch ausfahrbaren
Teleskopgrubenstempels, welcher vermittels eines Schloßkeiles 4 verspannbar ist.
Der Unterstempel 1 ist als Druckzylinder ausgebildet, dessen Kolben am unteren
Ende des Oberstempels 2 sitzt. Druckzylinder und Kolben im Innern des Stempels könnten
jedoch auch Teile einer ein- und ausbaubaren Setzvorrichtung sein. Mit
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ist eine im Druckzylinder des Unterstempels 1 ausmündende Rohrleitung
bezeichnet, die unterhalb des Schlosses 3 mit einem Mutterstück
6 einer von inneren Trennkräften entlasteten und daher selbstsichernden Steckverbindung
verbunden ist, deren Vaterstück an dem Ende einer Anschlußleitung 7
sitzt.
über diese Anschlußleitung 7 steht der Setzzylinder im Innern des Stempels
in leicht lösbarer Verbindung mit einer auf das Stempelschloß 3 aufgesetzten
hydraulischen Schloßspannvorrichtung, die als Ganzes gesehen mit 8 bezeichnet
ist. Die Anschlußleitung 7 ist so lang bemessen, daß sie - wie mit
strichpunktierten Linienzügen angedeutet -
eine Verbindung der auf dem Stempelschloß
3 des einen Stempels sitzenden Schloßspannvorrichtung 8
mit dem zu
setzenden Nachbarstempel ermöglicht. Die Schloßspannvorrichtung 8 ist am
Stempelschloß 3 leicht abnehmbar durch einen Forinschluß befestigt, ohne
mit ihm verspannt zu sein. Dieser Formschluß ist durch eine Gelenkverbindung mit
parallel zur Stempellängsachse verlaufender Gelenkachse verwirklicht, die in etwa
die Keilmittellinie schneidet und durch zwei aus den Konturen des Schlosses
3 nach oben und unten heraustretende Gelenkzapfen 9, 9' bestimmt ist.
Ein am stempelseitigen Ende, der Schloßspannvorrichtung 8 ausgebildeter oder
daran befestigter Gabelkopf 10 nimmt das Stempelschloß 3 zwischen
seinen Gabelkopfwangen 11 auf, die oberhalb und unterhalb des Stempelschlosses
zu liegen kommen. Wie insbesondere aus den F i g. 2 und 3 ersichtlich
ist, sind in den Gabelkopfwangen 11 einseitig offene Gelenkaugen 12 ausgespart,
welche nach dem Aufsetzen der Schloßspannvorrichtung auf das Stempelschloß von der
Seite her die Gelenkzapfen 9, 9' des Stempelschlosses klauenartig hinterfassen.
Diese rein fonnschlüssige Gelenkverbindung 9, 9', 12 verleiht der Schloßspannvorrichtung
8 zufolge des Spiels zwischen der Stirnfläche ihres Gabelkopfes
10 und der Schloßkontur eine anschlagbegrenzte Beweglichkeit um die senkrechte
Gelenkzapfenachse. Das gleiche Spiel sowie auch das Spiel zwischen dem Schloß
3 und den Gabelkopfwangen 11, 12 läßt auch eine geringe Schräglage
der Schloßspannvorrichtung 8 zum Schloßquerkeil 4 unter dem Einfluß ihrer
Schwerkraft zu, die beim Einsetzen des Schloßspannvorganges ein Verkanten des Keiles
4 im Schloß 3 zur Folge haben könnte. Das gleiche könnte eintreten, wenn
die Vorrichtung zufolge ihrer Verschwenkbarkeit um die Gelenkzapfen 9, 9'
beim Spannvorgang in einer Winkellage zum Spannkeil 4 in der waagerechten Ebene
stehen würde.
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Die Spannvorrichtung 8 muß deshalb mit dem Einsetzen des Schloßspannvorganges
in eine Parallellage zum Schloßspannkeil 4 gebracht bzw. in dieser Lage gesichert
werden, Zu diesem Zweck ist der Schließzylinder 13, der im Interesse einer
möglichst kurzen Baulänge der gesamten Spannvorrichtung das aus dem Stempelschloß
herausragende Ende des Schloßspannkeiles 4 aufnimmt, mit einem Kolben 14 ausgerüstet,
in dessen Boden eine sich zum Schloßspannkeil hin kegelig erweiternde Vertiefung
15 ausgespart ist. Diese Kolbenvertiefung 15
wirkt beim Arbeitshub
des Kolbens 14 auf diesen Kolben und damit auf die ganze Schloßspannvorrichtung
zentrierend ein, und zwar dadurch, daß sie bei einer etwaigen Schräglage des Zylinders
mit ihrer kegeligen Innenfläche zunächst nur einseitig zur Anlage an die abgerundete
Stimfläche des Keiles 4 kommt und sodann unter dein Druck des Arbeitskolbens an
dieser abgerundeten Keilstirnfläche in eine Lage abgleitet, bei der sie das Keilende
zentrisch aufnimmt. Zum besseren Verständnis dieser zentrierenden Wirkung der Kolbenvertiefung
15 ist in F i g. 2 das Stirnende des Keiles durch strichpunktierte
Linien in einer um 901 verdrehten Stellung angedeutet. Am Grunde der Kolbenvertiefung
15 ist eine Einlage 16 aus Stahl hoher Festigkeit vorgesehen, die
dem Kolben 14 als verschleißfestes Druckstück zur Übertragung der Schloßspannkräfte
auf den Keil 4 dient. Der Kolben 14 selbst ist im Schloßzylinder 13 kolbenstangenlos
als sogenannter fliegender Kolben geführt und als Hohlkolben ausgebildet. Eine innerhalb
des Kolbens untergebrachte Rückholfeder ist mit 17 bezeichnet.
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An den Schließzylinder 13 der Schloßspannvorrichtung
8 schließt sich an dem vom Gabelkopf abgekehrten Ende ein Steuerblock
18 an, der mit dem Schließzylinder aus einem Stück besteht oder an ihm befestigt,
beispielsweise aufgeschraubt sein kann. Der Steuerblock 18 vereinigt in sich
sämtliche Organe zur Einleitung und Überwachung eines ein-oder zweistufigen Setzens
des Stempels, des anschließenden Verspannens seines Schlosses sowie auch des abschließenden
Entleerens des Stempels. Der Steuerblock 18 hat außer einem Anschluß für
die bereits erwähnte Anschlußleitung 7 für die Verbindung der Schloßspannvorrichtung
mit dem Steinpelinnem drei weitere Anschlüsse, vermittels welcher die Schloßspannvorrichtung
8 über eine äußere Anschlußleitung 19 mit einer zentralen Niederdruckpreßluftleitung
N,
über eine äußere Anschlußleitung 20 mit einer zentralen hydraulischen HochdruckleitungH
und über eine dritte äußere Anschlußleitung21 mit einer zentralen RücklaufleitungR
in Verbindung steht. Die äußere Leitung21 kann jedoch beim Entleeren des Stempels
zum Abspritzen des hydraulischen Setzmediums in den Strebversatz hinein benutzt
werden, wenn auf eine Rückgewinnung des Setzmediums kein Wert gelegt wird und die
zentrale RücklaufleitungR eingespart werden soll.
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Wie aus der F i g. 4 ersichtlich ist, sind den drei äußeren
Anschlußleitungen 19 bis 21 im Innem des Steuerblockes 18 der Schloßspannvorrichtung
drei Anschlußkanäle IIY, 20' und 21' zugeordnet, welche durch ein vom Schalthebel
S aus über einen Ventilstößel 22 betätigbares Steuerorgan mit drei axial
hintereinandergeschalteten Einzelventilen Vl, V2 und V" überwacht werden.
Der Schalthebel S ist aus einer Nullstellung heraus in drei Arbeitsstellungen
Sl, S2
und S, schaltbar, die in F i g. 2 gestrichelt
angedeutet sind.
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Die in F i g. 4 dargestellte Schaltstellung des mehrventiligen
Steuerorgans entspricht der Nullstellung des Schalthebels S am Steuerblock
18, bei der der Druckmitteldurchfluß, durch die Schloßspannvorrichtung in
beiden Richtungen gesperrt ist.
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Wird der Schalthebel S im Öffnungssinne in seine SchaltsteHung
S, geschaltet, so hebt der Ventilstößel 22 den Dichtkörper des Ventils V,
von seinem Sitz ab, so daß Preßluft aus der zentralen Niederdruckleitung
N über den Anschlußkanal 19', Rückschlagventil Ri in den Kanal
7' und über dessen äußere Anschlußleitung 7 in das Stempelinnere einströmt
und der Oberstempel 2 in einer ersten pneumatischen Stufe bis zur druckhaften Anlage
am Hangenden ausgefahren wird. Durch Weiterschalten des Schalthebels S im
öffnungssinne in seine Schaltstellung S,
wird über das Absperrventil V2 das
Absperrventil V 3-im Hochdruckanschlußkanal 20' mit geöffnet und damit dem Druckmittel
aus der Hochdruckleitung H über den Anschlußkanal 20', über die Ventile V, und V2
sowie über den Kanal 7' der Weg zum Setzzylinder im Stempelinnem hin freigegeben,
so daß es im Setzzylinder unter Komprimierung der darin bereits eingeschlossenen
Preßluft zu einem weiteren Druckaufbau kommt.
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Im Druckmittelkanal 7' eingeschaltet ist ein Zuschaltventil
Zv, das durch mehr oder weniger starkes Vorspannen seiner Feder auf einen Druck
im Kanal 7' und damit auch im Setzzylinder des Stempels einstellbar ist,
welcher einer gewollten Setzlast des Stempels entspricht. Beim Ansprechen des Zuschaltventils
Zv auf den vorgegebenen Druck öffnet das Zuschaltventil den Abzweigkanal kl, der
zum Schließzylinder 13 der Schloßspannvorrichtung führt. Es wird daher auch
der Schheßzylinder unter Druck gesetzt und das Stempelschloß durch Eintreiben des
Querkeils 4 verspannt. Da in der Strebhochdruckleitung H nach einem bereits eingeleiteten,
aber noch nicht zum Abschluß gekommenen Stempelsetz- und Schloßspannvorgang der
Druck, beispielsweise durch das Zuschalten weiterer Verbraucherstellen, plötzlich
unter die im Setz- und Schließzylinder bereits erzielte Höhe abfallen könnte, ist
der Hochdruckanschlußkanal 2(Y durch ein Rückschlagventil R 2 abgesichert, das einen
bereits erzielten Druck innerhalb des Stempels sowie in der Schloßspannvorrichtung
aufrechterhält. Der Schalter S am Steuerblock 18 der Schloßspannvorrichtung
kann aus seiner Nullstellung heraus auch unmittelbar in seine SchaltstellungS#,
für das öffnen des Hochdruckabsperrventils V 3 geschaltet werden, so daß
zufolge des nahezu gleichzeitigen öffnens beider Ventile V, und V" dem Setzzylinder
beide Setzmedien zugleich zugeführt werden. Die Preßluftzufuhr wird durch das Rückschlagventil
Ri unterbrochen, wenn der Druck im Stempel den Druck in der Preßluftleitung erreicht
hat.
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Zwecks Entleerung des hydraulisch gesetzten und verspannten Stempels
wird der Schalthebel S des Steuerblocks 18 im entgegengesetzten Sinne
zurück über seine Nullstellung hinaus in die SchaltstellungS, bewegt, wobei der
das Ventil V, bildende hohle Teil des Ventilstößels 22 sich von seinem vom Dichtkörper
des Niederdruckabsperrventils V2 gebildeten Ventilsitz abhebt und damit den Kanal
7' mit dem Anschlußkanal 21' in Verbindung setzt, so daß der Setzzylinder
des Stempels durch die Expansionswirkung der darin mit eingeschlossenen hochkomprimierten
Preßluft über die äußere Anschlußleitung 21 entweder in den Strebversatz oder in
die zentrale Strebrücklaufleitung R hinein entleert werden kann. Das Entspannen
und Entleeren des Schließzylinders 13 der Schloßspannvorrichtung erfolgt
dabei gleichzeitig und selbsttätig in Auswirkung der Kolbenrückholbewegung unter
dem Einfluß der Rückholfeder 17 im Schließzylinder unter Umgehung des Zuschaltventils
Zv über einen Abzweigkanal k. mit eingebautem Rückschlagventil R4- Bei der
rückläufigen Kolbenbewegung hebt sich der Kolben 14 vom Stimende des eingetriebenen
Schloßkeiles 4 ab. Dies macht sich zufolge des Spiels in der Befestigung der Schloßspannvorrichtung
8 am Stempelschloß 3 durch ein kurzes Abschwenken der kopflastigen
Spannvorrichtung 8 um ihr Auflager am Schloß nach unten bemerkbar und ist
mit ein Zeichen dafür, daß der Schloßspannvorgang seinen Abschluß gefunden hat.
Von der entspannten, noch am Stempelschloß sitzenden Spannvorrichtung aus kann dann
durch Umstecken der Anschlußleitung 7 von Stempel zu Stempel der nächste
zu setzende Stempel in einer ersten Stufe pneumatisch bis zur druckhaften Anlage
des Oberstempels am Hangende ausgefahren werden. Dann erst braucht die Schloßspannvorrichtung
8 auf das Schloß dieses bereits stehenden Stempels umgesetzt zu werden.
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Die Ausbildung des Steuerblockes 18 der hydraulischen Schloßspannvorrichtung
nach F i g. 5 der Zeichnung unterscheidet sich von derjenigen gemäß F i
g. 4 nur dadurch, daß die dem Schließzylinder als Rücklaufweg dienende Kanalabzweigung
k2 nicht durch ein Rückschlagventil, sondern durch ein auf einen gewollten
Druck im Schließzylinder einstellbares Steuerventil Sv überwacht ist, dessen Druckkammer
24 unter Umgehung aller Druckmittelwege im Steuerblock mit dem Hochdruckanschlußkanal
20' in Verbindung steht. Das Steuerventil Sv hält somit den Rücklaufkanal
k" des Schließzylinders gesperrt und gibt ihn erst frei, wenn der Druck in
den Kanälen 20', 23 sowie in der Ventilkammer 24 einen Wert erreicht hat,
welcher dem gewollten Druck im Schließzylinder entspricht. Zufolge der Wirkung dieses
Steuerventils Si, kann deshalb der Schließzylinder nicht entspannt und die Vorrichtung
vom Stempelschloß daher nicht abgenommen werden, wenn ein Spannen des Stempelschlosses
unter dem
gewollten Druck nicht erfolgt ist. Hat das SteuerventilSv
auf den durch seine Einstellung vorgegebenen Druck angesprochen, dann hält es den
Rücklaufkanal k2 so lange offen, bis in seinem Druckraum 24 durch öffnen
des Ventils V, beim nächsten Setzvorgang ein Druckabbau erfolgt.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 6 der Zeichnung vereinigt
ein den Abzweigkanal ki zum Schließzylinder überwachendes Steuerventil Zvl die Funktion
des Zuschaltventils für den Schließzylinder sowie die Funktion eines auf einen gewollten
Druck im Schließzylinder ansprechenden Absperrventils. Auch in diesem Falle ist
die Druckkammer 24 des Ventils Zv, über einen Umgehungskanal 23 unmittelbar
an den Hochdruckanschlußkanal 2W angeschlossen. Ein zweiter Abzweigkanal vom zentralen
Vor- und Rücklaufkanal 7' ist in diesem Falle nicht mehr notwendig. Da das
vereinigte Zuschalt- und Absperrventil Zv, auf den gewollten maximalen Schloßverspannungsdruck
im Schließzylinder 13 eingestellt ist, wird im Ausführungsbeispiel nach F
i g. 6
im Setzzylinder innerhalb des Stempels ein gleich hoher maximaler Setzdruck
erzielt.