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Vorrichtung zum Entnehmen von Zigarrenwickeln oder anderen stabförmigen
Gegenständen aus einem Vorratsbehälter Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Entnehmen von Zigarrenwickeln oder anderen stabförmigen Gegenständen aus einem
Vorratsbehälter mittels eines im Boden des Behälters hin und her drehbaren Entnahmekolbens,
der mit einem wenigstens annähernd diametralen Durchgangskanal versehen ist, der
sich in der Längsrichtung des Kolbens erstreckt.
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Im Betrieb dieser Vorrichtung kann es vorkommen, daß die erwähnten
Gegenstände am Eintritt des Durchgangskanals ein Gewölbe bilden, so daß diese Gegenstände
nicht infolge ihrer eigenen Schwere in den Kanal hineinfallen können. Um eine solche
Gewölbe- oder Brückenbildung zu vermeiden, ist es bereits bekannt, bei Vorrichtungen
zum Zuführen und Ordnen von Zigaretten aus einem Vorratsbehälter zwischen die Seitenwände
eines mit Rüttelblechen versehenen Schachtes hindurch zu einer Verpackungsstelle,
über allen oder einem Teil der senkrecht zur Zigarettenachse in der waagerechten
Ebene leicht hin- und herschwingenden Rüttelbleche U-förmige, die Rüttelbleche umfassende
Dachschienen anzuordnen, die eine auf und ab sowie parallel zur Zigarettenachse
geführte hin- und hergehende Schwingung ausführen. Es ist ferner bekannt, auf und
ab oder seitwärts zwangläufig bewegliche Mittel in dem Vorratsbehälter anzuordnen,
durch die jedoch die Möglichkeit besteht, daß die stabförmigen Gegenstände gelegentlich
in unerwünschter Weise gedrückt werden oder sich verklemmen.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer einfachen, aber wirksamen
Einrichtung, um die erwähnte Bildung des Gewölbes zu verhüten. Die Entnahmevorrichtung
ist zu diesem Zweck nach der Erfindung mit einer auf dem Entnahmekolben frei aufliegenden
Walze versehen, deren Durchmesser etwas größer als der Abstand zwischen den Seitenwänden
des Durchgangskanals ist.
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Durch diese Walze bzw. ihre Bewegung wird erreicht, daß jedesmal,
wenn das Einlaßende des Durchgangskanals an der Walze vorbeigedreht wird, einer
der der Walze am nächsten liegenden Wickel in die obere Mündung des Durchgangskanals
hineinfallen kann. Außerdem rollt die Walze auf dem Entnahmekolben, wobei die Seitenkanten
der Kanalrnündung gegen die Walze stoßen, so daß diese nach oben gestoßen und ein
wenig in der Drehrichtung des Kolbens mitgenommen wird, wobei sie den Wickelvorrat
oberhalb des Kolbens beunruhigt und dadurch die Neigung zur Bildung eines Gewölbes
in einer schonenden Weise stört. Wenn die Walze gelegentlich eine seitliche Endlage
einnimmt, wird sie fast immer von dem Drehkolben selbsttätig wieder in eine zentrale
Lage auf dem Scheitel des Kolbens zurückbewegt, wo sie sich hin- und herbewegt und
die Bildung des Gewölbes stört und verhütet. Wenn die Walze eine seitliche Endlage
einnimmt, kann sie nämlich von einem nur teilweise in den Eintritt des Kanals hineinragenden
und somit aus diesem herausragenden Winkel aufwärts mitgenommen werden, bis dieser
in die Lage auf dem Scheitel des Kolbens gelangt, wonach der betreffende Wickel
beim Herauslassen des untersten Wickels in den Kanal hinabsinkt und nicht mehr die
Walze mitnehmen kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, es zeigt F i g. 1 die Vorrichtung in einer Vorderansicht,
F i g. 2 in einem lotrechten Schnitt nach der Linie II-II in F i g. 1, die F i g.
3 und 4 lotrechte Schnitte nach der Linie III-III in F i g. 2 in zwei verschiedenen
Arbeitslagen.
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Es sei beispielsweise angenommen, daß die im folgenden beschriebene
Ausführungsform der Erfindung zum Entnehmen von Zigarren aus einem Vorrat in einem
Trichter 1 und zur Abgabe an ein Förderwerk 2 eingerichtet ist, auf dem die Wickel
an eine übliche beschriebene Vorrichtung zur Umwicklung mit Deckblättern heranbewegt
werden (französische Patentschrift 1229 062). Am Auslaufende des Trichters 1 ist
ein Entnahmekolben 4 drehbar in einem nach oben gegen den Trichter offenen Zylinder
5 gelagert, der unten eine aus einem Schlitz bestehende Auslaßöffnung 6 aufweist.
Der Kolben 4 enthält einen Durchgangskanal ? in Gestalt eines diametralen Schachts,
dessen Weite etwas größer als
der Durchmesser der Wickel B ist,
so daß die Wickel leicht in dem Schacht abwärts gleiten können. Die Auslaßöffnung
6 ist gleich-weit wie oder ein wenig weiter als der Kanal 7. Zwei transversale Nuten
8 im Drehkolben 4 enthalten je einen von einer Feder 11 belasteten
Haken 9, der auf einer Spindel 10 drehbar gelagert ist, die sich axial im
Kolben 4 erstreckt.
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Der Drehkolben 4 ist auf einem im Gestell 17
drehbar
gelagerten Zapfen 19 befestigt, auf dem ein Zahnrad 20 befestigt ist. Das
Zahnrad 20 kämmt mit einem Zahnsektor 21, der einen wesentlichen Teil eines
Kniehebels 22 bildet, der auf einem Gestell 17 drehbar gelagerten Zapfen 23 befestigt
und durch eine Feder 25 belastet ist. An dem Kniehebel 22 ist eine Rolle
24 gelagert, die von der Feder 25
gegen eine Kurvenscheibe 26 anliegend
gehalten wird, die auf der Treibwelle 27 befestigt ist. Auf den als Entnahmekolben
dienenden Drehkolben 4 ist eine etwa aus Kunststoff bestehende Walze 12 frei aufliegend
gelegt, deren Durchmesser etwas größer als die Weite des Kanals 7, d. h. der Abstand
zwischen dessen Seitenwänden, ist. Die Walze 12
kann hohl und mit einem schwereren
Werkstoff 32 gefüllt sein, durch den die Walze gegen den Kolben 4 anliegend niedergehalten
wird. Auf der Spindel 10 ist ein Arm 28 befestigt, der von einer Feder 30 belastet
und mit einer Rolle 29 versehen ist, die von dieser Feder gegen eine Kurvenführung
31 anliegend gehalten wird, die auf dem Trichter 1 befestigt ist.
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Im Betrieb der beschriebenen Vorrichtung wird der Entnahmekolben 4
um ungefähr 90°, also 45° in jeder Richtung, aus der in F i g. 3 gezeigten zentralen
Lage hin und her gedreht, in der der Kanal 7 sich in der lotrechten Mittelebene
gerade oberhalb der Auslaßöffnung 6 des Zylinders 5 befindet. Jedesmal, wenn der
Kolben 4 gegen eine seiner Wendelagen (von denen eine in F i g. 4 gezeigt ist) bzw.
aus dieser Wendelage gedreht wird, fällt normalerweise ein Zigarrenwickel B in den
Kanal 7 hinein und legt sich auf einen Stapel von zuvor in diesen hineingelangten
Wickeln. Dabei wird der Haken 9 außerhalb des Kanals 7 gehalten, wie in F i g. 4
gezeigt ist. Wenn das Auslaßende des Kanals 7 beim Drehen des Kolbens 4 gegen die
Mittellage (F i g. 3) in die Nähe der Zylinderöffnung 6 gelangt, bewegt sich die
Rolle 29 des Armes 28 in eine zentrale Aussparung 41 in der Kurvenführung
31 hinein, so daß der Haken 9 in den Kanal 7 zwischen den untersten Wickel B und
den nächstuntersten Wickel hinein bewegt wird. Wenn der Kolben 4 weiter in die in
F i g. 3 gezeigte Mittellage gedreht worden ist, fällt deshalb nur der unterste
Wickel aus dem Kanal 7 durch die Zylinderöffnung 6 heraus und legt sich auf das
Förderwerk 2. Es könnte nun vorkommen, daß die in der vertikalen Mittelebene nebeneinander
oberhalb des Drehkolbens 4 gelegenen Wickel sich drängen und ein Gewölbe
bilden, aus dem kein Wickel herausgelangen und in den Kanal 7 hineinfallen kann.
Dieser übelstand wird von der zwischen zwei Wickeln B auf dem Entnahmekolben 4 liegenden
Walze 12 beseitigt, deren Durchmesser etwas größer als der Abstand zwischen den
Seitenwänden des Kanals 7 ist. Die Walze 12 kann hohl und mit einem schwereren Werkstoff
gefüllt sein, so daß sie mit entsprechend hohem Gewicht auf dem Entnahmekolben 4
liegt.
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Jedesmal, wenn das Einlaßende des Durchgangskanals 7 des Entnahmekolbens
4 an der Walze 12 vorbei gedreht wird, kann der dieser Walze am nächsten liegende
Wickel B1 oder B2 in die obere Kanalmündung 13 hineinfallen, denn die Walze 12 liegt
nur gegen die obere Hälfte dieses Wickels an. Außerdem rollt die Walze 12 auf der
einen der Seitenkanten der Kanalmündung 13 geringfügig in diese Mündung hinein,
und unmittelbar danach stößt die andere Seitenkante der Kanalmündung 13 gegen die
Walze 12, so daß diese nach oben gestoßen und ein wenig in der Drehrichtung des
Kolbens 4 mitgenommen wird, wobei sie den Wickelvorrat oberhalb des Kolbens 4 »umrührt«
und dadurch die Neigung zur Bildung des Gewölbes stört. Hierdurch wird gewährleistet,
daß jedesmal, wenn der Kolben 4 aus der einen Wendelage in die andere gedreht wird,
der Kanal 7 gefüllt und ein Wickel aus diesem herausgelangt.
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Gegebenenfalls ist die Walze 12 in der Weise aufgehängt oder gesteuert,
daß sie in die in F i g. 3 gezeigte zentrale Lage zurückbewegt wird oder die Tendenz
hat, sich dahin zurückzubewegen, nachdem der Drehkolben 4 in die eine oder andere
Richtung gedreht worden ist. Die Walze 12 kann einen vieleckigen Querschnitt aufweisen.