DE1190481B - Verfahren zur Verbesserung von weiss erstarrtem schwefelreichem Gusseisen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verbesserung von weiß erstarrtem schwefelreichem Gußeisen Die Hauptpatentanmeldung R14456 VI a/ 18 c (deutsche Auslegeschrift 1149 037) betrifft die Herstellung von Gußeisen mit hochwertigen mechanisehen Eigenschaften und mit durch Glühen erhaltenem kugeligem Graphit durch Behandlung von weiß erstarrtem schwefelreichem Guß mittels Erwärmung mit folgender Abschreckung zur Erzielung eines martensitischen Gefüges und anschließendem graphitisierendem Glühen oberhalb des Haltepunktes A1, vorzugsweise bei 900 bis 950° C während etwa 5 bis 10 Stunden.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent die Graphitisierungsbedingungen und damit das Gußeisen zu verbessern.
• Es wurde nun gefunden, daß das Verfahren des Hauptpatents dadurch vorteilhaft weitergebildet wird, daß nach der Abschreckung eine Anlaßbehandlung bei 300 bis 700° C während etwa 1 bis 4 Stunden eingeschaltet wird, um die Keimbildung zu erhöhen, damit die nachfolgende vollständige Graphitisierung erleichtert wird. Diese graphitisierende Behandlung kann dann vorzugsweise bei etwas niedrigeren Temperaturen als üblich, nämlich zwischen 850 und 900° C, während nur etwa 3 bis 8 Stunden durchgeführt werden.
• Das Anlassen von abgeschrecktem Rohguß vor der Temperglühung ist an sich bekannt, jedoch ist es der jeweiligen Zusammensetzung des Gußeisens und dessen Verwendungszweck angepaßt worden. Man hat z. B, den abgeschreckten Gegenstand auf etwa 600° C mit einer nicht 20° C in der Minute übersteigenden Geschwindigkeit erhitzt. In anderen bekannten Fällen wurde die Keimbildung nach dem Abschrecken durch Anlassen des Rohgusses auf etwa 500° C während etwa 48 Stunden oder auf 400 bis 500° C während 24 bis 100 Stunden, vorteilhaft während 36 bis 48 Stunden, bewirkt.
• Demgegenüber dient die hier beanspruchte Anlaßbehandlung zwar demselben Zweck, aber sie ist in der Temperaturführung (300 bis 700° C) und in der Zeitdauer (1 bis 4 Stunden) speziell der Zusammensetzung des Rohgußgegenstandes des Hauptpatentes angepaßt. Das beanspruchte spezielle Anlaßverfahren hat den Vorteil, daß die anschließende Graphitisierungsglühbehandlung von Primärzementit nur eine zwischen 850 und 900° C liegende Temperatur und nur eine Behandlung darin von etwa 3 bis 8 Stunden erfordert, um eine vollständige Graphitisierung zu erreichen.
• Diese Weiterbildung des Verfahrens des Hauptpatents stellt daher eine in engem Zusammenhang mit letzterem stehende vorteilhafte Ausbildung dar.
• Beispiel a. Erste Glühbehandlung bei 850°C während 30 Minuten; anschließende Ölhärtung.
• b. Zweites Glühen bei 470° C während 4 Stunden, Abkühlen in ruhender Luft.
• c. Nochmaliges Glühen bei 900° C während 6 Stunden, Abkühlung in ruhender Luft.
• Der auf diese Weise behandelte Guß besitzt gut ausgebildeten Kugelgraphit auf lammellarem Perlit.

Claims (3)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Gußeisen mit durch Glühen erhaltenem kugeligem Graphit durch Behandlung von weiß erstarrtem schwefelreichem Guß mittels Erwärmung mit nachfolgender Abschreckung zur Erzielung eines martensitischen Gefüges und anschließendem graphitisierendem Glühen oberhalb des Haltepunktes A1, vorzugsweise bei 900 bis 950° C, während etwa 5 bis 12 Stunden, nach Patentanmeldung R 14 456 VI/ 18c, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Abschreckung eine Anlaßbehandlung bei 300 bis 700° C während etwa 1 bis 4 Stunden eingeschaltet wird.
2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Graphitisieren bei einer Temperatur zwischen 850 und 900° C und einer Behandlungsdauer von etwa 3 bis 8 Stunden durchgeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 689192; französische Patentschriften Nr. 1050 927, 5 1050 961; E. Kothny, »Stahl- und Temperguß«, Werkstattbücher, H. 24,
3. 3. Auflage, 1953, S. 60 und 61.