DE1189720B - Verfahren zur Auslaugung von Pyritabbraenden - Google Patents
Verfahren zur Auslaugung von PyritabbraendenInfo
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C22b
Deutsche Kl.: 40 a-3/00
Nummer: 1189720
Aktenzeichen: E 26873 VI a/40 a
Anmeldetag: 20. April 1964
Auslegetag: 25. März 1965
Die Röstung der eisen- und eisenkupferhaltigen Pyrite führt zur Gewinnung von zum größten Teil
aus Eisenoxyd bestehenden Abbränden, die begleitet werden von variierenden Mengen Kupfer, Zink, Blei,
Arsen usw. Die metallurgische Verwendung dieser Abbrände macht die vollkommene Beseitigung der
genannten Verunreinigungen notwendig, und um diese wirtschaftlich zu gestalten, ist es erforderlich, die abgetrennten
Metalle wiederzugewinnen.
Die bis jetzt angewandte Methode zur Trennung und eventuellen Wiedergewinnung der in dem Röstrückstand
enthaltenen Metalle oder Nichtmetalle sieht die Laugung mit Flüssigkeiten vor, die sich aus
einer wäßrigen Lösung mit etwa 5°/o Schwefelsäure zusammensetzen. Dieses Verfahren ist durch den
niedrigen Preis dieser Säure gerechtfertigt, die außerdem Wiedergewinnungsprodukt der eigenen Fabriken
zu sein pflegt.
Dieses Verfahren hat verschiedene Nachteile, von denen hier nur die wichtigsten hervorgehoben werden:
1. Der Abbrand benötigt eine kostspielige Vorbehandlung, die in einer chlorierenden Röstung
besteht, welche die Löslichkeit des Kupfers und des Silbers erhöht, deren Sulfide in der Schwefellauge
unlöslich sind.
2. Das Gold und ein Teil des Silbers sind unlöslich,
was eine zusätzliche Laugung des Abbrandes mit Chlorwasser erforderlich macht.
3. Auch das Blei löst sich nicht auf (es bleibt in dem Abbrand als Sulfat bestehen), und die in
Lösung gehenden Arsenmengen sind ungenügend. Es wurde an Hand von Versuchen herausgefunden,
daß das chlorierende Rösten noch mehr zur Unlöslichkeit des Arsens beiträgt, denn
wenn die Eisenarsenate für längere Zeit hohen Temperaturen unterworfen werden, nimmt ihre
Struktur Formen an, die in dem Schwefelsäurelaugungsmittel weniger löslich sind.
Nach Versuchen mit reinen Verbindungen und mit Pyritabbränden verschiedener Herkunft ist man zu
der Erkenntnis gelangt, daß die erwähnten Schwierigkeiten und auch andere weniger hervortretende
durch Laugung mit wäßriger Salpetersäure behoben werden können, eventuell unter Beigabe von Chloridionen
(Cl"), die z. B. vom Chlornatrium herrühren können.
Die Salpetersäurelösung in noch geringeren Konzentrationen als 10% löst die Sauerstoffverbindungen,
Kupfer-, Zink-, Silber-, Kobalt- und Bleisulfide und -sulfate und auch die Arsenate von erhöhter
Verfahren zur Auslaugung von Pyritabbränden
Anmelder:
Empresa Auxiliar de la Industria S. A.,
Madrid
Vertreter:
Dipl.-Ing. C.Wallach, Dipl.-Ing. G. Koch
und Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. T. Haibach,
Patentanwälte, München 2, Kaufingerstr. 8
und Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. T. Haibach,
Patentanwälte, München 2, Kaufingerstr. 8
Als Erfinder benannt:
Dr. Angel Vian-Ortuno,
Dr. Segundo Jimenez-Gomez,
Federico Lopez-Mateos, Madrid
Beanspruchte Priorität:
Spanien vom 23. April 1963 (287 294)
Basizität. Der Löslichkeitsgrad erhöht sich in allen
Fällen durch die Anwesenheit von Chlornatrium, in der Lauge (lösliche Chloride, im allgemeinen), wobei
außerdem auch das Gold aufgelöst wird, erklärlich durch den Umstand, daß innerhalb der Lauge folgende
Reaktion abläuft:
+ 4H+ + 3 CF + 3 Na+
ClNO + Cl2 + 3NO^ + 3Na+ + 2H2O
ClNO + Cl2 + 3NO^ + 3Na+ + 2H2O
In dieser Reaktion erscheinen stark oxydierende Produkte, die die Auflösung der bei der Röstung zurückbleibenden
Sulfide erleichtern.
Eine andere Reagenzienverbindung, die ähnliche Resultate ergibt, kann dadurch erhalten werden, indem
die Salptersäure durch Chlorwasserstoff ersetzt wird und das Chlornatrium durch Natriumnitrat, wobei
die gleichen, besonders aktiven Produkte gebildet werden:
NO3Na + 4ClH
ClNO + Cl2 + ClNa + 2 H2O
Die nachstehende Aufstellung faßt als numerische und vergleichende Beispiele einige der experimentellen
Ergebnisse zusammen, die bei Verwendung von drei verschiedenen Abbränden erhalten wurden. Das
509 520/322
Verhältnis Lauge zu Abbrand war in den Fällen 1:1
in Gewicht. Die Kontäktzeit ist 2 Stunden, die Temperatur
70° C. Die schwefelsaure Lauge enthielt 5 % SO4H2; die salpetersaure 3% NO3H; die salpetersaure
chloridhaltige 3Vo NO3H+5% ClNa.
Inhalt | I | Kupfer, Vo | I | Behand | Abbrand I | Produkte | Abbrand III |
in | j | lung | 0,71 | Abbrand II | 0,90 | ||
A | 0,10 0,12 |
0,80 | 0,11 0,15 |
||||
Zink, Ve S | B C |
0,08 | 0,18 0,23 |
0,08 | |||
I | D | 2,71 | 0,17 | 2,90 | |||
r | A | 0,39 | 3,14 | 0,51 | |||
B | 0,61 | 0,85 | 0,58 | ||||
Blei, Ve j | C | 0,16 | 1,37 | 0,33 | |||
I | D | 1,36 | 0,64 | 0,78 | |||
f | A | 1,36 | 0,90 | 0,78 | |||
B | 0,26 | 0,90 | 0,12 | ||||
A
Arsen,·/· S |
C | 0,10 | 0,06 | 0 | |||
1 | D | 0,53 | 0 | 0,56 | |||
f | A | 0,15 | 0,42 | 0,14 | |||
Gold (Au), I | B | 0,10 | 0,05 | 0,11 | |||
g/t I | C | 0,03 | 0,02 | 0,06 | |||
I | D | 0,75 | 0,01 | 1,40 | |||
A | 0,75 | 1,15 | 1,40 | ||||
Silber (Ag), J | B | 0,75 | 1,15 | 1,40 | |||
C | 0,3 | 1,15 | 0,45 | ||||
I | D | 14 | 0,35 | 17 | |||
A | 9 | 12 | 13 | ||||
B | 3 | 9,25 | 12 | ||||
C | 0 | 3 | 2 | ||||
D | 0 | ||||||
Lösung.
C = Nach der Behandlung mit wäßriger 3»/tiger NO3H-
Lösung.
D = Nach der Behandlung mit wäßriger 3'/oiger NO3H-
Abbrand I = Aus der einstufigen Wirbelschichtröstung.
Abbrand Π = Aus der einstufigen Wirbelschichtröstung.
Abbrand m = Aus der sulfatierenden, einstufigen Wirbelschichtröstung.
Abbrand Π = Aus der einstufigen Wirbelschichtröstung.
Abbrand m = Aus der sulfatierenden, einstufigen Wirbelschichtröstung.
Der Erfinder möchte die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung für die Laugung der Abbrände aus der
Wirbelröstung hervorheben. Wie bekannt, wird bei diesen Röstmethoden fast das ganze As und Pb der
Pyrite in dem Abbrand zurückgehalten, was ein großer Nachteil für die spätere metallurgische Ausnutzung
dieser Rückstände ist, denn die schwefelsaure Laugung vermindert den hohen Bleigehalt nicht
im geringsten, und das Arsen wird nur zu 50 bis 60 Ve beseitigt, d.h., der noch verbleibende Rest liegt
über der Toleranzgrenze (0,08 bis 0,10Vo), so daß der Abbrand für metallurgische Zwecke nicht verwendet
werden kann. Dieses hat zur Folge, daß die arsen- und bleihaltigen Pyrite weiterhin in mechanischen
öfen geröstet werden müssen, die viel teurer und weniger leistungsfähig sind als die Wirbelschichtofen.
Wenn Wirbelschichtofen verwendet werden, muß entweder der nachträglichen Entarsenierung und
Entbleiung (teure, komplizierte und zweifelhafte Operationen) oder den Spezial-Röstvorrichtungen in
zwei oder mehreren Stufen große Aufmerksamkeit geschenkt werden, die natürlich viel teurer und komplizierter
in ihrer Unterhaltung sind als die Röstung in einer einzigen Stufe.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren der salpetersauren Laugung oder der salpetersauren chloridhaltigen
(die Anwendung der einen oder anderen wird natürlich durch die Abbrandzusammensetzung bestimmt)
kann direkt die einfache als am wirtschaftlichsten bekannte Wirbelschichtröstung angewandt
ίο werden, ohne daß in vielen Fällen die Behandlung
der Abbrände durch chlorierende Nachröstung, auf keinen Fall jedoch die Laugung mit Chlorwasser
(Extraktion von Au und Ag) notwendig ist. Außerdem bleiben die Abbrände durch ihre Zusammensetzung
für metallurgische Zwecke wiederverwendbar, gleichzeitig kann das Blei aus den Laugen als Sulfat
wiedergewonnen werden, wobei es z. B. mit Schwefelsäure gefällt und durch Klärung oder Filtrierung getrennt
wird.
ao Es wurden natürlich auch Versuche mit Laugen in viel höheren und niedrigeren Konzentrationen an
NO3H und ClNa gemacht als die in den Beispielen der Resultatstabelle angeführte und auch mit Laugen
in variierender Konzentration, in denen die NOjT-
a5 und Na+-Ionen vom Natriumnitrat und die Cl--
und H+-Ionen vom Chlorwasserstoff herrühren. Es wurden vergleichbare Resultate erhalten. Als Ersatz
für die Salpetersäure wurden die Waschlaugen der aus der direkten und katalytischen Oxydierung des
Ammoniaks stammenden Gase verwendet, was die Behandlung verbilligt, da es nicht notwendig ist, zu
einer mehr oder weniger reinen und destillierten Säure zu gelangen, um über das für die Praxis des
Verfahrens geeignete Laugungsmittel zu verfügen, denn die Anwesenheit von NO^-Ionen beeinträchtigt
die guten Resultate nicht. Es wurden auch Versuche angestellt mit verschiedenen Verhältnissen
Lauge zu Abbrand und bei Temperaturen in weiten Grenzen; es kann sogar Druck angewendet werden,
um mit Temperaturen höher als 100° C arbeiten zu können. Diese Einzelheiten sind keine kennzeichnenden,
sondern nur nebensächliche Faktoren des Verfahrens, weshalb sie als in ihm eingeschlossen betrachtet
werden können. Allgemein gesehen kann man sagen, je höher die Temperatur, die Kontaktzeit
und die Konzentrationen der Lauge, desto höher auch die Exrtaktionsleistung derselben, wenn auch
die Extraktion sich als teurer erweist. Die in den Patentansprüchen genannten Vorzugswerte sind die
unter den heutigen wirtschaftlichen Bedingungen wählbaren, sie müssen daher als informierend betrachtet
und einer Revision unterzogen werden, je nachdem sich wertmäßig die Extraktionskosten und
-ausbeute und auch die Bedingungen, die mehr oder weniger an die Endabbrände bezüglich ihres Inhaltes
an nichteisenhaltigen Verunreinigungen gestellt werden, ändern.
Claims (6)
1. Verfahren zur Auslaugung von Pyritabbränden mit wäßriger Säurelösung zur Auflösung
der enthaltenen metallischen und nichtmetallischen Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet,
daß wäßrige Salpetersäure, vorzugsweise mit 3 Gewichtsprozent HNO3, verwendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lösende Wirkung der Lauge
durch Zusatz von Chlornatrium, vorzugsweise 5 Gewichtsprozent, erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die NO7-, CF- und H+-
Ionen, die aktiv an dem Verfahren mitwirken, durch Natriumnitrat und Chlorwasserstoff eingebracht
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behandlung mit
salpetersaurer Lauge die Waschlaugen derkatalytischen Oxydationsgase des Ammoniaks verwendet
werden, wodurch mit den NO3 -Ionen NO2 Ionen
eingebracht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitstemperatur
zwischen der Raumtemperatur und der Siedetemperatur der Lauge variieren kann und vorzugsweise
70° C beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
Lauge zu Abbrand in weiten Grenzen variieren kann und vorzugsweise 1:1 beträgt.
509 520/322 3.65 © Bundesdruckerei Berlin
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