DE1188835B - Diagnostiziermittel zur Bestimmung von Eiweiss in biologischen Fluessigkeiten - Google Patents

Diagnostiziermittel zur Bestimmung von Eiweiss in biologischen Fluessigkeiten

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DE1188835B
DE1188835B DEB70219A DEB0070219A DE1188835B DE 1188835 B DE1188835 B DE 1188835B DE B70219 A DEB70219 A DE B70219A DE B0070219 A DEB0070219 A DE B0070219A DE 1188835 B DE1188835 B DE 1188835B
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protein
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acid
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biological fluids
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Dr Phil Erich Haack
Dr Rer Nat Hans-Georg Rey
Dr Rer Nat Peter Rieckmann
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Roche Diagnostics GmbH
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Boehringer Mannheim GmbH
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N33/00Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
    • G01N33/48Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
    • G01N33/50Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
    • G01N33/68Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving proteins, peptides or amino acids
    • G01N33/6803General methods of protein analysis not limited to specific proteins or families of proteins
    • G01N33/6827Total protein determination, e.g. albumin in urine
    • G01N33/6839Total protein determination, e.g. albumin in urine involving dyes, e.g. Coomassie blue, bromcresol green

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Description

  • Diagnostiziermittel zur Bestimmung von Eiweiß in biologischen Flüssigkeiten Der qualitative und quantitative Nachweis von Eiweiß in biologischen Flüssigkeiten, z. B. im Urin, hat eine große diagnostische Bedeutung, insbesondere bei Nierenerkrankungen, aber auch bei Kreislaufschwäche, Arteriosklerose, Hypertonie, Diabetes. Es sind eine Reihe von Methoden zum Nachweis von Eiweiß bekanntgeworden, z. B. die Sulfosalicylsäureprobe, Essigsäure-Kochprobe, Salpetersäure-Ringprobe, Pikrinsäureprobe; alle diese Methoden beruhen auf Fällungsreaktionen und sind ohne Laboratoriumsgeräte nicht durchführbar. Für schnelldiagnostische Zwecke kommen diese Reaktionen daher nicht in Betracht; hierfür benötigt man eine einfache Farbreaktion, welche auch durch ungeschultes Personal routinemäßig durchgeführt werden kann, z. B. mit Hilfe von Testpapieren.
  • Eine für den Eiweißnachweis geeignete Farbreaktion - wurde erstmals von F e i g 1 et al. (Mikrochim. Acta, 2, 1937, S. 107) beschrieben. Diese Reaktion nutzt den bei verschiedenen Indikatoren bekannten sogenannten »Proteinfehler« aus: Wird der pH-Wert des Reagenzes unterhalb des Indikatorumschlagbereiches gehalten, so tritt bei Zugabe von Eiweißlösung eine Farbänderung ein, die vom pH-Wert unabhängig ist und durch den Eiweißgehalt bedingt wird; die Farbintensität der entstehenden Farbe ist abhängig von der Konzentration des Eiweiß in der zu prüfenden Lösung. F e i g 1 arbeitete diesen Eiweißnachweis als Tüpfelreaktion aus, wobei er als Reagenzien das Kaliumsalz des Tetrabromphenolphthaleinäthylesters und Essigsäure verwandte. Zur Herstellung von Eiweiß-Testpapieren auf Basis der Feigl-Reaktion muß natürlich die Essigsäure durch eine nichtflüchtige Säure ersetzt werden; nach den Verfahren der britischen Patentschriften 814 223, 826 066 und 840 362 verwendet man hierfür zweckmäßig eine saure Puffersubstanz, wie z. B.
  • Citratpuffer. Die auf diese Weise erhaltenen Eiweiß-Teststreifen befriedigen jedoch nicht völlig, da die Farbkontraste von negativer und positiver Eiweißprobe in Konzentrationsbereichen unterhalb 0,10/, Eiweiß sehr wenig differieren; der positive Test fällt mehr oder weniger stark gelbgrün aus, der negative Test ist grüngelb und ist dunkler gefärbt als der trockene Teststreifen.
  • Es wurde nun gefunden, daß der genannte Eiweiß-Nachweis wesentlich empfindlicher wird, wenn man an Stelle der üblichen sauren Puffersubstanzen gewisse Acylharnstoffderivate verwendet, die zufolge eines beweglichen Wasserstoffatoms an der Amidfunktion Säureeigenschaften aufweisen. Mit den auf diese Weise erhaltenen Teststreifen kann Eiweiß noch in einer Konzentration von 0,01 0/o im Urin deutlich mit einer blaugrünen Färbung nachgewiesen werden. Eine Konzentration von 1 °/o Eiweiß im Urin ergibt eine rein blaue Färbung. Bei normalem, eiweißfreiem Urin zeigt der Streifen dann eine leuchtendgelbe Färbung, nämlich die unveränderte Farbe des Teststreifens.
  • Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung: bildende Diagnostiziermittel zur Bestimmung von Eiweiß in biologischen Flüssigkeiten besteht demgemäß aus einem Farbstoffindikator, welcher den sogenannten »Proteinfehler« aufweist, einer sauren Substanz und einem saugfähigen Träger und ist dadurch gekennzeichnet, daß es als saure Substanz ein Acylharnstoffderivat der Formel R-X-NH-CO-NH-R1, in welcher X eine Sulfonyl- oder Carbonylgruppe, R einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest und R1 Wasserstoff oder einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Acylrest bedeutet, wobei die beiden Reste R und R1 auch zusammen einen Ring bilden können, enthält.
  • Brauchbare Acylharnstoffderivate sind z. B. die Barbitursäure und ihre C-Substitutionsprodukte, wie Diäthylbarbitursäure und Phenyläthylbarbitursäure, ferner die verschiedenen Sulfonylharnstoffe, wie Nl - Sulfanilylharnstoff, N1 - Acetylsulfanilylharnstoff, Bis - acetylsulfanilylharnstoff, Nl - Acetylsulfanilyl-N2 - acetylharnstoff, Bis - p - toluolsulfonylharnstoff, Nl-(p-Toluolsulfonyl)-N2-(n-butyl)-harnstoff, Nl-Butansulfonylharnstoff, Nl-Butansulfonyl-N2-(n-butyl)-harnstoff, Nl-Cyclohexansulfonyl-N2-(n-butyl)-harnstoff, Nl-(4-Methyl-metanilyl)-N2-cyclohexylharnstoff.
  • Als Farbstoffindikatoren kommen solche in Betracht, die einen großen Eiweißfehler bei einem Indikatorumschlag im sauren pH-Bereich haben, z. B. Tetrabromphenolphthalein-äthylester und-butylester, Bromphenolblau, Bromchlorphenolblau, Bromkresolgrün.
  • Um einen raschen Farbumschlag bei der Durchführung der Nachweisreaktion zu erhalten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Diagnostiziermittel neben den relativ schwer löslichen Acylharnstoffderivaten noch eine nichtflüchtige, mehrwertige, aliphatische Carbonsäure enthält; hierfür haben sich insbesondere Bernsteinsäure, Citronensäure, Weinsäure und Oxalsäure gut bewährt.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäßen Diagnostiziermittel erfolgt in üblicher Weise: Der Farbstoffindikator wird zusammen mit dem Acylharnstoffderivat (sowie gewünschtenfalls einer nichtflüchtigen mehrwertigen aliphatischen Carbonsäure) in einem geeigneten leicht flüchtigen organischen Solvens (z. B.
  • Methanol, Aceton) gelöst; mit der erhaltenen Lösung imprägniert man den saugfähigen Träger, z. B. Filterpapier, und trocknet anschließend an der Luft. Zweckmäßig fügt man der Farbstofflösung eines der üblichen oberflächenaktiven Mittel zu, z. B. Natriumlaurylsulfat oder Polyoxyäthylensorbitan-monolaurat; hierdurch wird beim Gebrauch des Testpapieres eine beschleunigte Aufnahme der Testflüssigkeit und somit eine schnellere und gleichmäßigere Färbung des Reagenzpapiers erzielt.
  • In den nachstehenden Beispielen ist die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Diagnostiziermittel näher erläutert.
  • Beispiel 1 Zusammensetzung der Imprägnierlösung Tetrabromphenolphthaleinäthylester ........................ 0,025 g 5,5-Diäthylbarbitursäure ......... 4,0 g Bernsteinsäure ................. 1,25 g Natriumlaurylsulfat ............ 0,025 g Aceton ................... .... ad 100 ml Mit dieser Lösung werden Filterpapiere imprägniert und an der Luft getrocknet. Die erhaltenen Teststreifen sind leuchtend gelb gefärbt und geben mit Eiweißlösungen abgestufte Färbungen (bei 1 0/o Eiweiß blau, bei 0,01 °/o Eiweiß blaugrün).
  • Beispiel 2 Zusammensetzung der Imprägnierlösung Sulfanilylharnstoff ............. 1,0 g Bernsteinsäure ................. 2,0 g Natriumlaurylsulfat ............. 0,01 g Tetrabromphenolphthaleinäthylester ....................... 0,025 g Methanol ...................... ad 100 ml Mit dieser Lösung imprägniertes Papier ist gelb gefärbt, es entwickelt bei einer Konzentration von 0,01 01o Eiweiß eine Blaugrünfärbung und bei °/o Eiweiß eine intensive Blaufärbung.
  • Beispiel 3 Zusammensetzung der Imprägnierlösung Sulfanilylharnstoff ............. 4,0 g Bernsteinsäure ................. 4,0 g Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat 0,5 g Bromophenolblau ................ 0,01 g Methanol ...................... ad 100 ml Das mit einer derartigen Lösung imprägnierte Papier ist gelb gefärbt; es entwickelt bei 0,01 °/o Eiweiß eine blaugrüne Färbung und bei 1 01o Eiweiß eine intensive blaue Farbe.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Diagnostiziermittel zur Bestimmung von Eiweiß in biologischen Flüssigkeiten, bestehend aus einem Farbstoffindikator, welcher den sogenannten »Proteinfehler« aufweist, einer sauren Substanz und einem saugfähigen Träger, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß es als saure Substanz ein Acylharnstoffderivat der Formel R-X-NH-CO-NH-R1, in welcher X eine Sulfonyl- oder Carbonylgruppe, R einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest und R1 Wasserstoff oder einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Acylrest bedeutet, wobei die beiden Reste R und R1 auch zusammen einen Ring bilden können, enthält.
  2. 2. Diagnostiziermittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Acylharnstoffderivat Sulfanilylharnstoff enthält.
  3. 3. Diagnostiziermittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Acylharnstoffderivat eine Barbitursäure enthält.
  4. 4. Diagnostiziermittel gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es neben dem Acylharnstoffderivat noch eine nichtflüchtige, mehrwertige, aliphatische Carbonsäure enthält.
  5. 5. Diagnostiziermittel gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Carbonsäure Bernsteinsäure enthält.
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