DE1188822B

DE1188822B - Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Silberrueckgewinnung aus gebrauchten fotografischen Behandlungsfluessigkeiten

Info

Publication number: DE1188822B
Application number: DEA45858A
Authority: DE
Inventors: Erwin Geyken
Original assignee: Agfa AG
Current assignee: Agfa Gevaert NV
Priority date: 1964-04-24
Filing date: 1964-04-24
Publication date: 1965-03-11
Also published as: US3463711A; GB1095197A

Description

Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Silberrückgewinnung aus gebrauchten fotografischen Behandlungsflüssigkeiten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrolytischen Silberrückgewinnung aus gebrauchten fotografischen Behandlungsflüssigkeiten, vorzugsweise Fixierbadflüssigkeit, wobei die Silberrückgewinnung während der Benutzung der Behandlungsflüssigkeit in einem mit dem Behandlungsgefäß verbundenen, von dieser durchflossenen Vorratsbehälter stattfindet.
Dieses seit längerem bekannte Verfahren hat den Vorteil, daß aus der Behandlungsflüssigkeit während des Gebrauchs Silber abgeschieden werden kann, wodurch die Gebrauchsdauer dieser Flüssigkeit erheblich verlängert wird. Der Verbrauch an Chemikalien wird auf diese Weise erheblich reduziert.
Nun sollen jedoch die Behandlungsflüssigkeiten unter einem gewissen Silbergehalt keinen starken Strömen mehr ausgesetzt werden, da dadurch die Flüssigkeit unbrauchbar machende, nicht umkehrbare Vorgänge in der Flüssigkeit ausgelöst werden. Es wäre nun möglich, um dem abzuhelfen, die elektrische Leitfähigkeit einer solchen Behandlungsflüssigkeit ständig zu messen und, .da diese von der Silberkonzentration abhängig ist, den Elektrolysestrom entsprechend zu steuern. Versuche haben jedoch ergeben, daß dabei ganz erhebliche Schwierigkeiten auftauchen, abgesehen von den verhältnismäßig hohen Kosten für einen geeigneten Gleichstromverstärker.
Andererseits hat es sich gezeigt, daß bei dem Entwicklungs- bzw. Fixierprozeß aus einer bestimmten Fläche des zu behandelnden Materials im Mittel nahezu dieselbe Menge von Silber herausgelöst wird.
Um nun, ohne die Behandlungsflüssigkeit zu schädigen, immer den Silbergehalt auf dem günstigsten Wert zu halten, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Intensität der elektrolytischen Rückgewinnung entsprechend der Menge des das Behandlungsgefäß durchlaufenden fotografischen Materials gesteuert wird. Dabei kann, wie weiter vorgeschlagen wird, die Intensität der Rückgewinnung durch nur zeitweise Stromzufuhr zu den Elektroden in dem Vorratsbehälter bestimmt werden.
Auf .diese Weise kann der Silbergehalt in der Behandlungsflüssigkeit mit geringem Aufwand an Regeleinrichtungen über längere Zeiträume nahezu konstant gehalten werden, so daß die Wirksamkeit des Bades nur sehr langsam nachläßt und das Verfahren auch als Regenerierung angesehen werden kann.
Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen, an dem Behandlungsbehälter einen von dem einlaufenden fotografischen Material betätigbaren Impulsgeber, vorzugsweise einen elektrischen Schalter, anzuordnen. Dieser Impulsgeber kann dann eine Schaltvorrichtung steuern, die auf einen Impuls einen im Stromkreis der Elektroden im Vorratsbehälter angeordneten Schalter für eine bestimmte vorgegebene Zeit schließt. Die Schaltdauer der Schaltvorrichtung wird vorzugsweise durch auf einen Impuls anlaufenden Elektromotor bestimmt, der sich nach einer bestimmten Umdrehungszahl über Schaltnocken stillsetzt.
Diese erfindungsgemäße Regeneriervorrichtung ermöglicht mit geringem Aufwand an schaltungstechnischen Mitteln die elektrolytische Silberrückgewinnung entsprechend der Menge des durchlaufenden fotografischen Materials und dem daraus abgeschiedenen Silber und arbeitet mit großer Betriebssicherheit und hoher Ausbeute an reinem Silber.
Weitere Einzelheiten und Vorteile sind aus der Zeichnung und der zugehörigen Beschreibung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zu entnehmen.
Die Zeichnung zeigt das Prinzipschaltbild einer Einrichtung zur elektrolytischen Silberrückgewinnung.
Mit 1 und 2 sind an ein Wechselstromnetz angeschlossene Leiter bezeichnet. 3a und 3b sind die Kontakte eines Hauptschalters. Zwischen den Leitern 1 und 2 liegt ferner eine Glimmlampe 4 zur Anzeige, ob die Anlage unter Strom steht. Mit 5 ist ein Elektromotor bezeichnet. Von diesem angetrieben wird über ein nicht näher dargestelltes Vorgelege eine Kurvenscheibe 6, die einen Schalter 7 steuert. In Reihe mit dem Motor 5 liegt ein Wechselstromrelais B. Parallel zu dem Schalter 7 liegt ein Schalter 9, der an einem Behandlungsbad 10 angeordnet ist und von dem einlaufenden Gut, z. B. Fihnspannrahmen 11, 12, jeweils für kurze Zeit geschlossen wird. Der Fördermechanismus für die Rahmen 11,12 durch das Bad 10 kann auf bekannte Weise von Ketten, einem Hubbalken oder einem Rollenantrieb gebildet sein. Für Behandlungsbäder von durchlaufenden Streifen fotografischen Materials kann ein Schalter von einem Taster betätigt werden, der von dem Streifen niedergedrückt wird. Dieser Schalter kann dann über ein Relais 8 einen im Stromkreis der Elektroden angeordneten Kontakt 8a für die Dauer des Streifendurchlaufs schließen.
Mit dem Behandlungsbad 10 durch zwei Rohrleitungen 13 und 14 verbunden ist ein Vorratsbehälter 15. In dem Leitungszug 14 ist eine Pumpe 16 angeordnet.
Ebenfalls mit Netzspannung versorgt wird ein Transformator 17, der an die Leitungen 1 und 2 über einen von dem Relais 8 betätigten Schalter 8a angeschlossen ist. Zwischen den beiden stromführenden Leitungen liegt eine Glimnrflampe 18, die anzeigt, wann der Transformator unter Spannung steht. Im Sekundärkreis des Transformators 17 liegt ein Gleichrichterblock 19, der die Kathode 20 und die Anode 21 in dem Vorratsbehälter 15 mit Strom versorgt.
Die Wirkungsweise ist nun folgende: Läuft in das Behandlungsbad 10 ein Rahmen bzw. ein Film 11 ein, so wird für kurze Zeit der Schalter 9 geschlossen. Dadurch läuft der Motor 5 an, und die Kurvenscheibe 6 dreht sich. Dadurch wird der Sehalter 7 ebenfalls geschlossen. Läuft nun der Rahmen bzw. der Film 11 weiter, so wird der Schalter 9 wieder freigegeben und öffnet sich. Trotzdem läuft der Motor 5 weiter, da Schalter 7 geschlossen bleibt, bis die Kurve 6 in die gezeichnete Ausgangsstellung zurückgekehrt ist. Solange der Motor 5 läuft, steht das Relais 8 unter Strom, und der Schalter 8a ist geschlossen. Damit liegt zwischen Kathode 20 und Anode 21 über den Transformator 17 und den Gleichrichter 19 eine pulsierende Gleichspannung.
Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Kurvenscheibe 6 ist durch das Vorgelege so auf die Drehzahl des Motors 5 abgestimmt, daß in dieser Zeit an der Kathode 20 gerade die Silbermenge ausgeschieden wird, die die Behandlungsflüssigkeit aus einem Filmrahmen 11 oder 12 im Mittel herauslöst.
Die Rohrleitung 12 hält die Flüssigkeitshöhe in dem Behandlungsbad 10 als überlauf konstant. Die Pumpe 16 drückt eine entsprechende Menge aus dem Vorratsbehälter 15 in das Behandlungsbad 10 zurück. Natürlich kann bei entsprechender Vergrößerung des Behandlungsbehälters 10 die erfindungsgemäße Badregenerierung auch gleich in dem Behandlungsbad stattfinden. Ein Vorratsbehälter wäre dann zur Regenerierung nicht nötig.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur elektrolytischen Silberrückgewinnung aus gebrauchten fotografischen Behandlungsflüssigkeiten, vorzugsweise aus Fixierbadflüssigkeit, wobei die Silberrückgewinnung während der Benutzung der Behandlungsflüssigkeit in einem mit dem Behandlungsgefäß verbundenen, von dieser durchflossenen Vorratsbehälter stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität der elektrolytischen Rückgewinnung entsprechend der Menge des das Behandlungsgefäß durchlaufenden fotografischen Materials gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, :dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität der Regenerierung durch nur zeitweise Stromzufuhr zu den Elektroden in dem Vorratsbehälter bestimmt wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Behandlungsbad (10) ein von dem einlaufenden fotografischen Material (11,12) betätigbarer Impulsgeber, vorzugsweise ein elektrischer Schalter (9), angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine von dem Impulsgeber steuerbare Schaltvorrichtung angeordnet ist, die auf einen Impuls einen im Stromkreis der Elektroden (20, 21) im Vorratsbehälter (15) angeordneten Schalter für eine bestimmte vorgegebene Zeit schließt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung einen auf einen Impuls anlaufenden Elektromotor (5) enthält, der sich durch entsprechend angeordnete Schaltnocken (6) nach einer vorbestimmten Umdrehungszahl stillsetzt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 480 884, 621677.