DE118877C

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Publication number: DE118877C
Application number: DENDAT118877D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zur Speisung des Bremscylinders sind, zwei Hülfsluftbehälter vorgesehen, welche durch einen Absperrhahn derart getrennt oder verbunden werden können, dafs bei leeren Wagen nur der Inhalt des kleineren Behälters, bei beladenen Wagen jedoch der Inhalt beider Behälter in den Bremscylinder übergeführt wird, so dafs die Bremsen mit einer dem Gewicht der Fahrzeuge entsprechenden Kraft angezogen werden können.

Um bei Nothbremsungen den durch Zuführung von Leitungsluft in den Bremscylindern hervorgerufenen hohen Arbeitsdruck bei den leeren Wagen entsprechend herabzumindern, wird der Absperrhahn in der Leerstellung mit einem Luftauslafsventil verbunden.

Der Hülfsluftbehälter besteht aus zwei ungleich grofsen Behältern α und b, deren Inhalt im Verhältnifs von 1 : 2 gewählt werden kann. Die beiden Behälter sind durch das Rohr c verbunden, in welches ein Absperrhahn d eingeschaltet ist. Der Kükenhebel e desselben ist entweder von Hand oder selbstthätig durch den veränderlichen Höhenunterschied zwischen Achse und Wagenkasten derart einstellbar, dafs bei beladenen Wagen, also wenn Achsmitte und Wagenkasten bei herabgedrückten Tragfedern sich nähern, der Hahn d die beiden Behälter α und b verbindet, bei leeren Wagen dagegen trennt, so dafs bei beladenen Wagen die Prefsluft beider Behälter, bei leeren nur die des kleineren Behälters im Bremscylinder zur Wirkung gelangt. Es ist hierbei vorausgesetzt, dafs für gewöhnliche Betriebsbremsungen der Leitungsdruck stufenweise von 5 Atm. bis auf 3 ³/₄ Atm. ermäfsigt wird, was bei leeren Wagen mit der Wirkung der Prefsluft aus der kleineren Behälterhälfte einen Druck von 1 ¹I₄ Atm., bei beladenen dagegen mit der Wirkung der Prefsluft aus dem ganzen Behälter einem Druck bis 3 ³/₄ Atm. im Bremscylinder entspricht. Bei dieser Anordnung kommt dann noch der Vortheil hinzu, dafs auch nach vorangegangener hoher Mäfsigbremsung noch eine Nothbremsung vorgenommen werden kann, indem die Steuerventile bei plötzlicher starker Druckabnahme in der Leitung ihren vollen Aushub machen und hierdurch in die mit nur ungefähr 1 Atm. gefüllten Bremscylinder der leeren Wagen viel Leitungsluft überleiten, so dafs nicht nur diese Wagen stärker gebremst werden, sondern auch eine sich schnell fortpflanzende starke Druckverminderung in der Leitung trotz Vorhandenseins einer gröfseren Anzahl von Leitungswagen eintritt. Um hierbei ein Feststellen der Achsen zu vermeiden, wird bei leeren Wagen der aus der Leitung in die Bremscylinder übergeführte höhere Luftdruck durch das am Absperrhahn d (Fig. 2) vorgesehene Ueberdruckventil f, welches durch die Feder g und die Schraube h auf ein festgesetztes Mafs eingestellt ist, ins Freie entlassen..

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Eine Vorrichtung an Luftdruckbremsen zur

Regelung der Bremskraft entsprechend der

Belastung der Betriebsmittel, dadurch ge-

kennzeichnet, dafs zur Speisung des Bremscylinders zwei Hülfsluftbehälter (a b) dienen, die durch einen Absperrhahn (d) derart getrennt oder verbunden werden können, dafs bei leeren Wagen nur der Inhalt des kleineren Behälters fa), bei beladenen Wagen dagegen der Inhalt beider Behälter (a b) im Bremscylinder (i) zur Wirkung gelangt.

Eine Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs der Absperrhahn (d) in der »Leerstellung« mit einem Luftauslafsventil (f) in Verbindung steht, um bei Nothbremsungen den durch Zuführung von Leitungsluft in den Bremscylindern hervorgerufenen hohen Arbeitsdruck bei den leeren Wagen entsprechend herabzumindern.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.