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Behältertransportfahrzeug mit Ladeeinrichtung Die Erfindung bezieht
sich auf ein Fahrzeug, das mit einer Ladeeinrichtung ausgerüstet ist, mit der Behälter,
insbesondere Müllschränke, aufgenommen und abgesetzt werden können.
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Es ist bereits ein Fahrzeug vorgeschlagen worden, das mit einer Ladeeinrichtung
versehen ist, die aus einem am Fahrzeugrahmen angelenkten, sich nach rückwärts erstreckenden
und durch eine Hubeinrichtung in senkrechter Ebene schwenkbaren Hubarm sowie aus
einer am freien Ende des Hubarmes in derselben Ebene durch eine Verstelleinrichtung
schwenkbar angeordnete Greifeinrichtung besteht, die beim Aufnehmen eines Behälters
vom Boden gegenüber dem Hubarm eine gestreckte Lage einnimmt und unter Mitnahme
des Behälters über Kopf an den Hubarm anklappbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug zu schaffen, mit dem mehrere
Behälter, insbesondere Müllbehälter bzw. Müllschränke, aufgenommen, transportiert,
entleert und wieder abgesetzt werden können.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die von
der Greifeinrichtung umgestülpten Behälter längs einer von dem Hubarm und einer
gegebenenfalls an diesen anschließenden Plattform gebildeten Fahrzeugladefläche
verschiebbar und mit dieser verriegelbar sind, wozu die parallel zur Verschieberichtung
an Führungen der Behälter ansetzende Greifeinrichtung bis an die Oberkante des Hubarmes
absenkbar ist.
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Mit diesem Fahrzeug können insbesondere Müllschränke nacheinander
aufgenommen und gemeinsam zur Schutthalde transportiert und dort entleert werden.
Derartige 2,5 bis 5 cbm fassende Müllschränke dienen zur Aufnahme des Mülls von
Kasernen, Krankenhäusern, Großküchen, Hotels, Schulen, Industriebetrieben u. dgl.
Sie dienen auch als sogenannte Relaisstationen der Aufnahme des Straßenkehrichts
sowie auch als Müllsammelstationen innerhalb von Wohnblocks.
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Dadurch, daß mehrere quaderförmige Müllbehälter von der Ladeeinrichtung
auf das Fahrzeug gesetzt werden können, läßt sich einerseits die Tragfähigkeit eines
Fahrzeuges voll ausnutzen, andererseits ist man bei der Gestaltung der Behälter
bzw.
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Müllschränke weitgehend von der Tragfähigkeit und Größe des Fahrzeuges
unabhängig.
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Bei leichten Behältern wird es möglich sein, den von der Greifeinrichtung
erfaßten und über Kopf auf das Fahrzeug geschwenkten Behälter aus der Greifeinrichtung
zu lösen und von Hand nach vorn auf die unmittelbar hinter dem Führerhaus befind-
liche
Ladefläche zu schieben sowie dort zu verriegeln.
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Wenn sich der Hubarm über die gesamte Länge der Ladefläche erstreckt,
kann diese Verriegelung auch gegenüber dem Hubarm erfolgen.
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Bei größeren, schweren Behältern soll nach der Erfindung eine in
Längsrichtung des Fahrzeuges bewegliche Verschiebeeinrichtung für die Behälter angeordnet
sein. Diese kann entweder mit dem Hubarm oder auch mit der Greifeinrichtung verbunden
sein, sie kann durch eine teleskopartige Ausbildung der Greifeinrichtung, durch
einen Vorschubzylinder mit einem Mitnehmer und entsprechenden Gegenorganen an den
Behältern gebildet werden. Vorteilhafterweise ist am Fahrzeugrahmen oder - sofern
der Hubarm sich über die gesamte Länge der Ladefläche erstreckt - an dessen Holmen
jeweils eine Förderkette vorgesehen, die durch Reibung oder über Mitnehmer die von
der Greifeinrichtung freigegebenen Behälter erfaßt und auf die Ladefläche bringt
bzw. umgekehrt von dieser zum Absetzen des Behälters in die Greifeinrichtung einführt.
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Zum Entleeren der Behälter sind diese in bekannter Weise mit über
die gesamte Wandbreite verlaufenden Entleerungsklappen ausgerüstet, die um ihre
in Transportstellung obere Kante nach außen schwenkbar und an der gegenüberliegenden
Kante verriegelbar sind. Die Behälter können mit Hilfe der Greifeinrichtung nach
hinten oder mit Hilfe eines oder mehrerer Kipprahmen zur Seite gekippt werden und
durch die geöffneten Entleerungsklappen entleert werden.
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Die Erfindung sei an Hand einiger Beispiele erläutert, die in schematischen
Zeichnungen wiedergegeben sind. Es zeigt Ab b. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Fahrzeuges, A b b. 2 eine Seitenansicht der nach hinten geschwenkten Greifeinrichtung,
Abt.
3 eine Ansicht der Greifeinrichtung nach der Schnittlinie III-III in A b b. 2, A
b b. 4 eine Ansicht der Greifeinrichtung gemäß A b b. 3, jedoch in gelöster Stellung,
A b b. 5 eine Ansicht des Fahrzeuges nach der Schnittlinie V-V in A b b. 1, A b
b. 6 eine Schnittansicht des Fahrzeuges gemäß A b b. 5 mit teilweise ausgeschwenkter
Kippeinrichtung, A b b. 7 eine Schnittansicht gemäß A b b. 5 mit einer abgewandelten
Ausführungsform für die Förderkette, A b b. 8 eine Seitenansicht der Förderkette
nach Abb. 7, A b b. 9 eine Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Fahrzeuges.
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Auf dem Fahrzeugrahmen 20 des Fahrzeuges nach A b b. 1 ist über Zugbügel
22 und Schrauben 23 ein Lagergestell 21 befestigt, dessen dem Führerhaus 24 zugewandtes
Ende ein Lager 25 für den nach rückwärts sich erstreckenden Hubarm 26 trägt. Wie
die A b b. 5 bis 7 erkennen lassen, besteht der Hubarm 26 aus zwei Holmen 27 und
28. In beiden Holmen sind Kettenräder 29, 30 gelagert, die - wie A b b. 5 zeigt
- paarweise durch Wellen 31 miteinander verbunden sind und von einem hydraulisch
beaufschlagbaren Motor 32 in zwei Richtungen drehbar sind. In Ab b. 1 ist der Hubarm
26 in der Höhe stark vergrößert dargestellt. Die Kettenräder 29, 30 bewegen eine
Förderkette33, deren oberes Trum ein wenig über die Oberkante der Holme 27, 28 ragt,
so daß die Kette 33 einen auf den Holmen 27, 28 aufliegenden Behälter 34 durch Reibung
mitnimmt. Am freien Ende des Hubarmes 26 ist zwischen dessen Holmen 27, 28 eine
Greifeinrichtung 35 angelenkt, die zum Aufnehmen und Verschwenken der Behälter 34
dient.
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Der Hubarm 26 kann über zwei an den Holmen 27, 28 angreifende Druckzylinder
36 nach oben geschwenkt werden, während die Greifeinrichtung 35 über zwei hydraulische
Arbeitszylinder 37, Übersetzungshebel 38 und Lenker 39 um einen Winkel von mehr
als 1800 verschwenkbar ist.
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Die Steuerung für die Arbeitszylinder 37 der Greifeinrichtung 35
sind so eingerichtet, daß eine Wippe 40 um einen Schwenkpunkt 41 am Hubarm 26 angelenkt
ist, die durch eine Feder 42 nach oben gedrückt wird und dabei eine hydraulische
Sperrung 43 löst, so daß in der dargestellten Stellung die Arbeitszylinder 37 beaufschlagt
werden können. Am Ende der Wippe 40 ist eine von Rollen 40 gebildete Taste angeordnet,
die in der Hochlage der Wippe über die Oberkante des Hubarmes 26 ragt. Befindet
sich der auf dem Hubarm 26 abgesetzte Behälter 34 nicht in der dargestellten Transportstellung,
sondern drückt er die Taste 44 herunter, so können die Arbeitszylinder 37 nicht
beaufschlagt werden. Die Greifeinrichtung 35 kann also nur betätigt werden, wenn
sich entweder auf dem Hubarm 26 kein Behälter befindet oder aber dieser durch seine
richtige Transportstellung die Taste 44 freigibt.
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Wie die Ab b. 2 bis 4 zeigen, ist am Greifarm 35 ein kleinerer hydraulischer
Arbeitszylinder 45 angeordnet, der über seine Kolbenstange 46 eine Spreizvorrichtung
betätigt. Die Spreizvorrichtung besteht aus zwei parallelen, mit ihren Flanschen
48, 52 nach außen weisenden U-Profilen 47, die an den
Kanten ihrer oberen, verkürzten
Flansche 48 am Greifarm 35 um die Achsen 49 schwenkbar gelagert sind. Über einen
mit der Kolbenstange 46 verbundenen Winkelhebel 50 und an diesem angelenkte Verbindungsglieder
51 können die U-Profile47 mit ihren nach außen weisenden unteren Flanschen 52 gespreizt
oder nach innen eingeschwenkt werden.
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A b b. 3 zeigt die Spreizvorrichtung in Spreizstellung und A b b.
4 in Lösestellung. Die unteren Flansche 52 der U-Profile 47 greifen in Spreizstellung
in Winkelschienen 53 ein, die an der Decke des Behälters 34 befestigt sind.
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In A b b. 1 hat die Greifeinrichtung 35 einen Behälter 34 ergriffen
und angehoben. Bei weiterem Einschwenken des Greifarmes 35 wird der Behälter 34
über Kopf gestülpt und auf den Hubarm 26 aufgesetzt. Nach Lösen der Spreizvorrichtung
45 bis 52 wird die Förderkette 33 in Tätigkeit gesetzt, so daß der Behälter 34 zum
Führerhaus hin verschoben wird. Wie die Ab b. 5 und 6 zeigen, greifen die Winkelschienen
53 des Behälters 34 in starre Gegenschienen55 ein, die an einem Kipprahmen 56 befestigt
sind.
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Der Kipprahmen 56 liegt mit einer Längsseite 57 auf Anschlägen 58
am Holm 27 auf und ist mit der Kolbenstange 59 eines Druckzylinders 60 gelenkig
verbunden, der am anderen Holm 28 des Hubarmes 26 angelenkt ist. Der Kipprahmen
56 wird ferner über einen Lenker 62 von einem Hebel 63 gehalten, der um die Achse
64 am Holm 28 schwenkbar gelagert ist. Die Abmessungen sind hierbei so getroffen,
daß der Kipprahmen 56 sich beim Ausfahren der Kolbenstange 59 um eine ideelle Achse
65 verschwenkt, welche nahe der unteren Längskante 66 des Behälters 34 liegt. Um
die Achse 65 ist ein Schwenkstück 67 drehbar gelagert, das mit einer Verriegelung
68 versehen ist, die mit einer an der Decke des Behälters 34 angeordneten T-Schiene69
so zusammen wirkt, daß der Behälter 34 über einen Riegel 70 gegenüber dem Schwenkstück
67 festgelegt werden kann. Zwei derartige Schwenkstücke 67 sind an den Enden der
Längskanten vorgesehen und über Konsole 71 am Holm 28 befestigt.
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Zum Festlegen der Behälter 34 auf dem Fahrzeug können nahe den Oberkanten
der Holme 27, 28 nach oben offene U-Profile72 vorgesehen sein, in denen Schläuche
73 untergebracht sind, die nach Abstellen des Behälters 34 unter Druck gesetzt werden
können, so daß die Behälter 34 etwas angehoben und die Schienen 53 des Behälters
34 gegen die Schienen 55 des Kipprahmens 56 verspannt werden.
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Der quaderförmige Behälter 34 gemäß A b b. 5 weist an der nach hinten
gerichteten Wand 74 eine Klappe 75 auf, die an ihrer - in Transportstellung oberen
- Kante 76 am Behälter angelenkt ist und an ihrer gegenüberliegenden Kante durch
nicht dargestellte Verriegelungen geschlossen werden kann.
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Der Behälter 34 auf der Greifeinrichtung 35 kann durch Entriegeln
der Klappe 75 und Hochschwenken der Greifeinrichtung 35 nach hinten entleert werden.
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Gemäß A b b. 6 ist eine Seitenwand des Behälters 34 als Klappe 77
ausgebildet, die ebenfalls an ihrer in Transportstellung oberen Kante78 am Behälter
34 angelenkt ist und an ihrer gegenüberliegenden Kante 79 Verriegelungen aufweist.
In der Klappe 77 sind Einfüllöffnungen 80 angeordnet zum Beschicken des Behälters
34 in seiner Gebrauchsstellung. Durch die Kippvorrichtung 56 bis 64 kann der Behälter
34
seitlich gekippt und entleert werden. Die Scharniere an der Kante
78 und die Verriegelungen an der Kante 79 können so ausgebildet sein, daß sie wahlweise
als Scharniere oder Verschlüsse dienen.
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Eine vereinfachte Ausführungsform der Erfindung zeigt A b b. 9. Die
Behälter 34" können von Hand auf den freien Teil des Hubarmes verschoben werden,
so daß lediglich ein Druckzylinder 81 bzw. ein entsprechendes Zylinderpaar erforderlich
ist, mittels dessen über Gelenkverbindungen die Greifeinrichtung verschwenkbar ist.
Nach Übernahme des ersten Behälters 34" wird dieser zum Führerhaus hin verschoben
und dort über Verriegelungen 82 am Behälter und entsprechende Gegenverriegelungen
am Hubarm festgelegt, Die Greifeinrichtung 35' kann gegenüber dem Hubarm 26' von
Hand verriegelt werden, so daß die Beaufschlagung des Zylinders 81 ein Verschwenken
des Hubarmes 26' zur Folge hat, um die richtige Höhe der Greifeinrichtung35' einstellen
zu können.
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Um ein Verschieben der Behälter 34 von Hand zu vermeiden. kann ein
teleskopartig ausfahrbarer Zylinder 83 oder ein Zylinderpaar vorgesehen sein, über
welches der Behälter im Sinn des gestrichelten Doppelpfeiles 84 vor- oder zurückgeschoben
werden kann.
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Die Erfindung kann Abwandlungen erfahren. So kann der Hubarm 26 auf
den rückwärtigen Teil der Ladefläche beschränkt und der vordere Teil durch in entsprechender
Höhe angebrachte Platten, Schienen od. dgl. gebildet werden. Die Greifeinrichtung
35 kann gegebenenfalls anstatt an der Decke der Behälter 34 an deren in Übernahmestellung
vorderen Stirnwänden angreifen. Die Holme des Hubarmes können unmittelbar an den
Längsholmen des Fahrzeugrahmens angelenkt sein. Zur Verminderung der Bauhöhe können
die Behälter in den Fahrzeugrahmen eingesenkt werden, wobei die Greifeinrichtung
entsprechend ausgebildet werden muß. Die Förderketten können im Hubarm heb- und
senkbar angeordnet sein, um Reibungen gegenüber den Behältern zu vermeiden.
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Die Greifeinrichtung kann bei umgekehrter Anordnung der Führungsschienen
53 an den Behältern 34 zangenartig von außen nach innen spannend wirken. Die Förderkette
33 kann Glieder zu- und abnehmender Höhe bzw. - wie die Ab b. 7 und 8 zeigen - auf
Gliedern gleicher Höhe Beläge von zu- und abnehmender Höhe aufweisen, wobei die
Teile größerer Höhe die Behälter 34 anheben und bis zum Anschlag mitnehmen. Beim
Durchziehen der Förderkette 33 kann der Behälter 34 in Anschläge, Zentriermittel,
seitliche Führungsschienen od. ä. einsinken. Das Verspannen der Behälter auf dem
Tragrahmen oder Kipprahmen 56 kann über eine Spreizvorrichtung erfolgen, die etwa
der Spreizeinrichtung 45 bis 52 am Greifarm 35 entspricht. Man kann aber auch den
Behälter durch Weglassen des Anschlages 58 und durch Zug an der Kolbenstange 59
gegenüber den Holmen 27, 28 verspannen. Dabei müßte eine Sicherungsschaltung so
getroffen sein, daß die Förderkette 33 nicht betätigt werden kann. Die Schläuche
73 können auch durch leistenförmige Spannmittel ersetzt werden.
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Ferner können die Steuermittel für die Bewegungsvorrichtungen des
Hubarmes 26, der Greifeinrichtung 35, der Spreizvorrichtung 45 bis 52, des Kipprahmens
56, der Förderketten 33 und der Schläuche
73 im Führerhaus 24 so angeordnet sein,
daß auch ohne Zuhilfenahme eines Beifahrers vom Fahrer der gesamte Arbeitsvorgang
abgewickelt werden kann, ohne das Führerhaus verlassen zu müssen. Außen angeordnete
Rückblickspiegel od. dgl. können dabei eine Beobachtung der einzelnen Vorgänge erleichtern.