DE1188425B

DE1188425B - Verfahren und Vorrichtung zum Halten eines Blattes auf einer Unterlage und zum Abstreifen desselben durch Luftzug

Info

Publication number: DE1188425B
Application number: DEK52440A
Authority: DE
Inventors: Aimo Kamppuri
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1963-03-21
Filing date: 1964-03-20
Publication date: 1965-03-04

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Halten eines Blattes auf einer Unterlage und zum Abstreifen desselben durch Luftzug Bei Druckverfahren unter Anwendung von Seidenschirmen, bei Herstellung photographischer Vergrößerungen, beim Prägen und bei anderen Vervielfältigungsmethoden, bei denen es erforderlich ist, ein Blatt aus Papier, Stoff, Karton, photographischem Papier und dergleichen flache Artikel während der Durchführung des Verfahrens auf einer Unterlage zu halten, und zwar ohne Stifte und dergleichen schwer zu bedienende Haltemittel, ist es bekannt, Vakuum zum Halten der Werkstücke während des Verfahrens zu verwenden. Das Vakuum wird mittels eines Gebläses erzeugt, das über eine Mehrzahl von über die Haltemittel verteilten Öffnungen Luft zwischen dem zu behandelnden Werkstück und dem Träger absaugt. Nach Abschluß des Verfahrens wird die Saugwirkung unterbrochen und der Artikel vom Träger in der Regel von Hand abgezogen.
In der Praxis hat sich ergeben, daß, je größer die Flächenerstreckung des zu behandelnden Werkstücks ist, um so größer die Schwierigkeiten beim korrekten Auflegen des Werkstücks auf den Träger werden, desgleichen die beim Abziehen sich ergebenden Schwierigkeiten, gleichgültig, ob dieses Abziehen von Hand oder mechanisch erfolgt. Das Werkstück haftet häufig auch nach Unterbrechen der Saugwirkung an der Unterlage, so daß besondere Sorgfalt erforderlich ist, um eine Beschädigung zu vermeiden.
Die Erfindung bezieht sich auf derartige Vakuum-Halteverfahren und betrifft eine Verbesserung des Anlegens und Abziehens, vorzugsweise derart, daß ohne Änderung der Umdrehungsrichtung des benutzten Gebläses und ohne Stillsetzung des Gebläses die Saugwirkung geändert werden kann in eine Blaswirkung mittels eines Schiebers, der in dem Luftverteilungssystem angeordnet ist. Bei der Anwendung auf Vervielfältigungsverfahren gestaltet sich das der Erfindung entsprechende Verfahren wie folgt: Bei Beginn der Arbeit wird das Gebläse angelassen und der Schieber in Blasstellung eingestellt. Wenn das zu behandelnde Werkstück auf die Tragfläche aufgelegt wird, erzeugt die geblasene Luft zwischen dem Träger und dem Werkstück ein schwaches .gleichmäßiges, federndes Luftkissen, das es ermöglicht, das Werkstück leicht und ohne Gefahr der Beschädigung in die korrekte Lage zu verschieben. Darauf wird der Schieber verstellt, zwecks Änderung der Blaswirkung in eine Saugwirkung, zwecks Haltens des Werkstücks auf dem Träger. Nach Beendigung des Herstellungsverfahrens wird wieder auf schwache Blaswirkung eingestellt; infolgedessen löst eine plötzliche Druckwirkung den Artikel vom Träger. Nach der Ablösung des Werkstücks von der Oberfläche des Trägers wird das Ausblasen der Luft gleichförmig und erzeugt zwischen dem Artikel und der Oberfläche des Trägers eine schwache gleichförmige Federwirkung, die es ermöglicht, auch empfindliche Artikel ohne jede Gefahr vom Träger abzustreifen.
Das der Erfindung entsprechende Verfahren erleichtert und beschleunigt die kontinuierliche Durchführung des Verfahrens und beseitigt fast vollständig jede Gefahr der Beschädigung des zu behandelnden Werkstücks. Der wirtschaftliche Wert des Verfahrens ist also beträchtlich.
In den Zeichnungen ist beispielsweise eine Vorrichtung zur Ausübung des der Erfindung entsprechenden Verfahrens dargestellt, wie es bei dem Druckverfahren unter Verwendung eines Seidengitters Verwendung findet.
F i g. 1 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung; F i g. 2 zeigt teilweise eine Draufsicht und teilweise eine Unteransicht des Vakuumträgers; F i g. 3 ist ein Querschnitt durch den Träger gemäß Linie A-B in F i g. 2, 4 und 5; F i g. 4 ist eine Draufsicht auf einen Zwischenboden; F i g. 5 ist ein Schnitt durch den Zwischenboden entlang der Linie C-D in F i g. 6, und F i g. 6 ist ein Querschnitt durch den Zwischenboden gemäß Linie F-F in F i g. 5.
Die Vorrichtung ist mit einem Druckträger 1 (F i g. 1) versehen, an welchem mittels Gelenk 2 ein Druckrahmen 3 angelenkt ist. Das der Erfindung entsprechende Verfahren findet Anwendung bei dem Druckträger, und das Schiebeventil4, das zur Ausübung des Verfahrens dient, ist mittels des Führungsarmes 5 und des Gelenkes 6 an den Druckrahmen angelenkt, so daß, wenn die Bearbeitung durchgeführt ist, anschließend der Druckrahmen geöffnet wird, wodurch der mittels des Schwingstiftes 7 an den Führungsarm angeschlossene Plunger bewegt wird und mittels der Feder 9 (F i g. 4) den Schieber von der Saugstellung in die Blasstellung selbsttätig bewegt, zwecks Abhebens des Blattes durch Druck vom Träger.
Der Träger ist mit einem unteren Glied 10 ausgestattet, auf welchem ein Zwischenboden 11 und eine Deckplatte 12 angeordnet sind. Auf der Deckplatte ist eine gelochte Saugplatte angeordnet. Die untere Fläche 13 (F i g. 2) der Saugplatte ist schachbrettartig gemustert, so daß sie Luftleitkanäle bildet. Die an den Kreuzungspunkten der Kanäle gebildeten Saugöffnungen münden in die obere Fläche 14 der Saugplatte. Die Saugplatte wird von Schienen 15 getragen, die auf der Deckplatte angeordnet sind, letztere ist mittels Dichtungsring 16 und Bolzen 17 auf dem Zwischenboden (F i g. 4) angeordnet. Wenn der Druckrahmen geschlossen ist, bewegt der Führungsarm den Plunger 8, der das Schieberventil in derselben Richtung bewegt, die Auslaßöffnung 18, 19 schließt und ein Ausblasen aus der Öffnung 20 und ein Saugen durch die Öffnung 21 verhindert. Gleichzeitig wird aus 22 Luft gesaugt und durch die Saugwirkung über die Ventilöffnungen 23-18, die untere Verteilungskammer 24 und Kanal 25 Vakuum unterhalb der perforierten Platte erzeugt, so daß das zu behandelnde Blatt oder der sonstige Artikel .gehalten wird.
Der Luftstoß zum Abstreifen des Blattes oder des sonstigen zu behandelnden Artikels vom Träger wird mittels einer schrägen Zuführungsleitung 26 (F i g. 3) erzeugt, und wenn dieser Luftstoß gleichmäßig geworden ist und er das federnde Luftkissen zwischen dem Blatt und dem Träger erzeugt hat oder während der Saugwirkung, wenn der Luftstoß unterbrochen ist, fließt überschüssige Luft im Gegenstrom zum EinlaB 20 und wird über Öffnung 27 (F i g. 5) kurz geschlossen.
In den Rahmendes erfinderischen Verfahrens und der entsprechenden Vorrichtung soll eingeschlossen sein die Tatsache, daß auch der zweite durch das Gebläse 28 erzeugte Luftstrom in die Vorrichtung eingeschlossen ist, ferner, daß das Verfahren und die Vorrichtung in jeder Arbeitslage, sei es schräg, horizontal oder vertikal, benutzbar ist.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Halten eines Blattes auf einem Träger mittels Saugwirkung, die zur Ermöglichung des Verschiebens oder der Abnahme des Blattes abgeschaltet wird, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß während des Auflegens des Blattes Luft unter dasselbe geblasen wird und daß während der Bearbeitung die Blaswirkung in eine Saugwirkung umgewandelt und daß zwecks Abstreifens des Blattes vom Träger die Saugwirkung wieder in eine Blaswirkung umgewandelt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Blas- und Saugwirkung ein Gebläse dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umsteuerung von Blasauf Saugwirkung ein Schieberventil dient, ohne daß die Tätigkeit des Gebläses selbst geändert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Schieberventils abhängig von der Lage des Druckrahmens ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schieberventil in eine seiner extremen Stellungen mittels einer Feder bewegt wird, die zugleich zum Gewichtsausgleich des Druckrahmens dient.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1146 741; deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1702 860, 1804187; »Handbuch der Reproduktionstechnik«, Bd.1, Reproduktionsphotographie, Polygraph-Verlag GmbH, Frankfurt/M.,
7. Auflage, 1954, S. 37.