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Fotografische Kamera mit automatischer Belichtungsregelvorrichtung
Zusatz zur Anmeldung: A 37317 IX a/57 a -Auslegeschrift 1163 664 Die Erfindung
betrifft eine fotografische Kamera mit automatischer Belichtungsregelvorrichtung
nach der deutschen Patentanmeldung A 37317 IX / 57a. Gegenstand der Hauptpatentanmeldung
ist ein in das Kameragetriebe wahlweise einschaltbares Vorlaufwerk, durch das die
Betätigung des Verschlusses verzögerbar ist, wobei bei eingeschaltetem Vorlaufwerk
ein mit dem Vorlaufwerk zusammenwirkendes Getriebe einen an der Einstellung der
Belichtungswerte beteiligten Einsteller nach der Einstellung der Belichtungswerte
in der eingestellten Lage blockiert. Nach einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung
ist dabei vorgesehen, daß bei eingeschaltetem Vorlaufwerk ein mit dem Vorlaufwerk
zusammenwirkendes Getriebe die Kamerabetätigungshandhabe bis gegen Ende der Ablaufbewegung
des Vorlaufwerkes bzw. eines Verschlusses gegen Zurückgehen in die Ausgangslage
sperrt.
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Der vorliegenden Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, eine solche
Anordnung besonders preisgünstig, raumsparend, aus einfach gestalteten Getriebeteilen
bestehend und trotzdem völlig funktionssicher auszubilden. Insbesondere sollte vermieden
werden, daß bei der Freigabe der Betätigungshandhabe nach Ablauf des Vorlaufwerkes
unerwünschte Erschütterungen durch ein plötzliches Zurückschnellen der Betätigungshandhabe
unter der Wirkung von deren Rückstellfeder auftreten.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Auslösehandhabe
für den Verschluß der Kamerabetätigungshandhabe unter der Wirkung einer Feder nachzulaufen
bestrebt ist, und daß bei eingeschaltetem Vorlaufwerk einerseits ein Nocken des
Vorlaufwerkes im Ablaufweg der Auslösehandhabe angeordnet ist und andererseits ein
Sperrhebel die Kamerabetätigungshandhabe in der ausgelösten Stellung blockiert.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn bei eingeschaltetem
Vorlaufwerk der Sperrhebel unter der Wirkung einer Feder mit der Kamerabetätigungshandhabe
nach deren Betätigung verrastet und wenn auf diesen Sperrhebel gegen Ende des Ablaufes
des Vorlaufwerkes eine weitere Feder einwirkt, welche stärker als die erstgenannte
Feder ist und dieser entgegenwirkt. Dabei soll die Federkraft der weiteren Feder
kleiner sein als die Reibungskraft, die zwischen der Betätigungshandhabe und dem
Sperrhebel bei Verrastung wirksam ist, so daß der Sperrhebel erst nach erneutem
Betätigen der Kamerabetätigungshandhabe durch die weitere Feder aus der Sperrstellung
der Betätigungshandhabe entfernbar ist. Besonders einfach läßt sich die erfindungsgemäße
Anordnung ausgestalten, wenn der Sperrhebel bei Verrastung mit der Kamerabetätigungshandhabe
das Vorlaufwerk, vorzugsweise dessen Anker, zum Ablauf freigibt. Für die Ausgestaltung
von Betätigungshandhabe und Auslösehandhabe gibt es verschiedene vorteilhafte Möglichkeiten.
So können die Betätigungshandhabe und die Auslösehandhabe als um dieselbe Achse
drehbar gelagerte Hebel ausgebildet sein; es kann aber auch die Auslösehandhabe
die stabartig ausgebildete Betätigungshandhabe hülsenförmig umgeben. Weiterhin ist
es möglich, daß die Auslösehandhabe mittels Stift-Schlitz-Führungen gegenüber der
Betätigungshandhabe verschiebbar ist. Auch das Zusammenwirken zwischen Auslösehandhabe
und Vorlaufwerk kann auf verschiedene Arten erfolgen, beispielsweise dadurch, daß
bei eingeschaltetem Vorlaufwerk ein Lappen eines mit dem Vorlaufwerk zusammenwirkenden
Hebels im Ablaufweg der Auslösehandhabe angeordnet ist, oder dadurch, daß die Spannhandhabe
für das Vorlaufwerk, welche beim Ablaufen desselben mitläuft, als Nockenscheibe
ausgebildet ist, deren Nocken bei gespanntem Vorlaufwerk im Ablaufweg der Auslösehandhabe
angeordnet ist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist an Hand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht einer fotografischen Kamera mit einem Vorlaufwerk
nach der Erfindung, F i g. 2 eine Ansicht einer anderen Ausgestaltung einer fotografischen
Kamera nach der Erfindung,
F i g. 3 eine Ansicht von Teilen gemäß
einer weiteren möglichen Ausgestaltung gemäß der Erfindung und F i g. 4 eine Ansicht
von Teilen gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung gemäß der Erfindung, F i
g. 5 eine weitere Ausgestaltung der Ausführungsform nach F i g. 4.
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In F i g. 1 ist das Gehäuse einer fotografischen Kamera mit
101 und ein Zeiger eines Drehspulinstrumentes 102 einer Belichtungsregelvorrichtung
mit 103 bezeichnet. Die Betätigungshandhabe 104 stützt sich über eine Rückstellfeder
105 am Gehäuse 101
ab. Ein Belichtungsabtast- und Einstellbügel
106,
welcher unter der Wirkung der Feder 107 dem Stift 104a der Betätigungshandhabe
104 nachzufolgen bestrebt ist, tastet bei Auslösung der Betätigungshandhabe
104 im Sinne des Pfeiles 109 die Stellung des Zeigers 103 ab
und überträgt dabei seine Abtastbewegung auf einen Stift 108a eines Belichtungswerteinstellers
108, über den in an sich bekannter Weise Blende und/oder Belichtungszeit
einstellbar sind. Die Verschlußauslösung erfolgt über einen Verschlußauslöser
111 und den Auslösearm 110 a des Auslösers 110. Bei der Ausgestaltung
nach F i g. 1 ist der Auslöser als zur Betätigungshandhabe 104
koaxiale Hülse
ausgebildet, die unter der Wirkung der Feder 112 der Bewegung der Betätigungshandhabe
104 nachzufolgen bestrebt ist. Ihr einer Arm 110a kann dabei mit der
Auslösekante 111 zusammenwirken. Ihr anderer Arm 110 b dient zum Zusammenwirken
mit dem Vorlaufwerk. Das Vorlaufwerk besteht aus einer unter der Wirkung einer Feder
113 stehenden Spann- und Steuerhandhabe 114,
welche eine Nockenscheibe
114 a, 114 b mit einem Stift 114 c und ein Zahnsegment
114 d umfaßt, und aus mit dem Zahnsegment im Eingriff stehenden Zahnrädern
115 bis 118 sowie einem Anker 119. In der ungespannten Stellung
des Vorlaufwerkes liegt die Ausnehmung 114b der Nockenscheibe 114a,
114 b unterhalb des Armes 110 b, so daß der Auslöser
110 ungehindert der Betätigungshandhabe 104
nachfolgen und nach Einstellung
der Belichtungswerte durch den Abtastbügei 106 den Verschluß über die Auslösekante
111 zum Ablauf freigeben kann. Dabei hindert die Feder 120, die an dem Stift
114 c anliegt, den um die Achse 121 drehbaren Hebel 122,
welcher
unter der Wirkung einer Feder 123 steht, daran, hinter der Platine 104 b
bei Betätigung der Betätigungshandhabe 104 einzufallen und dadurch die Betätigungshandhabe
104 an der Zurückbewegung in die Ausgangslage zu hindern. Ist dagegen das Vorlaufwerk
durch Drehung der Spannhandhabe 114
im Uhrzeigersinn gespannt, so kann der
Auslöser 110
der Betätigungshandhabe 104 nur so lange folgen, bis der
Arm 110 b auf den Nocken 114 a trifft. Bei weiterer Betätigung
der Betätigungshandhabe 104 fällt der Hebel 122, der nun nicht mehr
von der Feder 120
gehalten wird, hinter der Platine 104 b ein und sperrt
die Betätigungshandhabe 104 gegen Zurückbewegung. Gleichzeitig gibt der Lappen
122a des Hebels 122 den Anker 119 und damit das Vorlaufwerk
114
bis 119 zum Ablauf frei. Beim Ablauf des Vorlaufwerkes
114 bis 119 dreht sich die Spann- und Steuerhandhabe 114 in
Richtung des Pfeils 124, wobei gegen Ende des Ablaufes die Ausnehmung
114b den Auslöser 110 und anschließend der Stift 114e die Feder
120 freigibt. Der Auslöser 110 folgt nun unter der Wirkung der Feder
112 der Betätigungshandhabe 104 nach und löst über die Auslösekante
111
den Verschluß aus. Die Feder 120 ist bestrebt, den Hebel 122 aus der Sperrstellung
der Betätigungshandhabe 104 zu drängen. Wäre sie jedoch so stark, daß sie die Kraft
der Feder 123 und die zwischen Hebel 122 und Platine 104 auftretenden
Reibungskräfte überwinden könnte, so würde die Betätigungshandhabe 104 unmittelbar
nach Ablauf des Vorlaufwerkes in die Höhe schnellen und dabei unerwünschte Erschütterungen
verursachen. Daher ist die Federkraft der Feder 120 gerade so groß, daß sie die
Kraft der Feder 123 überwinden kann. Um jedoch den Hebel 122 aus der Sperrstellung
der Betätigungshandhabe 104 zu drehen, bedarf es einer Aufhebung der zwischen Hebel
122 und Platine 104 b bestehenden Reibungskräfte durch neuerliche
Betätigung der Betätigungshandhabe 104 in Richtung des Pfeiles
109. Dieser Bewegung kann der Auslöser 110
nicht folgen. Durch die
Betätigung eines nicht dargestellten Schnellschalthebels kann nun die Kamera wieder
in die aufnahmebereite Stellung überführt werden.
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Die Ausführungsform nach F i g. 2 unterscheidet sich von derjenigen
nach F i g. 1 im wesentlichen dadurch, daß die Betätigungshandhabe nicht stabförmig,
sondern als im Verschlußgehäuse um die Achse 202 drehbar gelagerter Hebel
204 ausgebildet ist. Die Betätigungshandhabe 204 steht unter der Wirkung
einer Rückstellfeder 205. Gleichachsig mit der Betätigungshandhabe
204 ist die ebenfalls als Hebel ausgebildete Verschlußauslösehandhabe
210 angeordnet. Sie ist bestrebt, unter der Wirkung der Feder 212
mittels ihres Stiftes 210 c der Bewegung der Kante 204a der Betätigungshandhabe
204 zu folgen. Bei Betätigung der Betätigungshandhabe 204
bei eingeschaltetem
Vorlaufwerk 214 bis 220 fällt zur Sperrung der Betätigungshandhabe
204 ein Sperrhebel 222, der um die Achse 221 drehbar ist, unter der Wirkung
der Feder 223 hinter dem Stift 204 b ein. Ein Lappen 210 b trifft
bei der Nachfolgebewegung der Auslösehandhabe 210 auf den Nocken
2146 der Spannhandhabe 214 für das Vorlaufwerk 214 bis
220. Die Freigabe des Ankers 220 sowie die Entsperrung der Betätigungshandhabe
204 nach erfolgtem Ablauf des Vorlaufwerkes kann dabei auf die gleiche Weise
erfolgen wie bei der Anordnung nach F i g. 1, wobei zur Überbrückung des Raumes
zwischen Sperrhebel 222 und Vorlaufwerk 214 bis 220 bei der
Ausführungsform nach F i g. 2 Zwischenhebel vorgesehen sein müssen. Nach Ablauf
des Vorlaufwerkes 214 bis 220 wird der Lappen 210 b durch die Ausnehmung 214a zum
Ablauf freigegeben, worauf der Verschluß über die Auslösekante 211 ausgelöst
wird. Der Sperrhebel 222 kann dabei entweder über ein nicht dargestelltes Hebelgestänge
vom Vorlaufwerk gegen Ende von dessen Ablauf ausgehoben werden, wobei dann Erschütterungen
während der Aufnahme bei langen Belichtungszeiten nicht völlig vermieden werden.
Es wäre aber auch möglich, den Sperrhebel 222 in den Bereich des Vorlaufwerkes
zu legen oder über einen verlängerten Hebelarm oder Zwischenhebel in Wirkverbindung
mit diesem Bereich treten zu lassen und die in F i g. 1 gezeigte Federanordnung
zur Entsperrung des Auslösers bei nochmaliger Betätigung desselben anzuwenden.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 3 tritt an die Stelle des Lappens
210 b ein Stift 210 d. Zwischen dem Spannhebel 214 und die Auslösehandhabe
210
ist statt der Nockenscheibe 214a, 214b ein um
die Achse 230 drehbarer Zwischenhebel 231 geschaltet, welcher mit seinem Schlitz
231 a einen Stift 214 e umgreift. Bei eingeschaltetem Vorlaufwerk liegt das Ende
2316 im Ablaufweg der Auslösehandhabe 210 bzw. im Ablaufweg des Stiftes 210 d. Während
des Ablaufes des Vorlaufwerkes dreht sich dann das Ende 231 b in Richtung des Pfeiles
232 weg, so daß die Verschlußauslösung in bereits beschriebener Weise erfolgen kann.
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Gemäß der Ausführungsform nach F i g. 4 folgt die Auslösehandhabe
310, der Betätigungshandhabe 304, die unter der Wirkung einer Rückstellfeder 305
steht, unter der Wirkung der Feder 312 längs der Stift-Schlitz-Führungen 310c,
304e, 310d, 304d
nach. Die Steuerung der Auslösehandhabe 310 und der
Auslösekante 311 bei ein- bzw. ausgeschaltetem Vorlaufwerk 314 findet wieder über
eine Nockenscheibe 314 a, 314 b des Vorlaufwerkspannhebels 314 in
bereits beschriebener Weise statt. Wenn der Nocken 314b aus dem Ablaufweg
des Armes 310 b
entfernt ist, kann die Nase 310a über die Auslösekante 311
den Verschluß auslösen. Die Sperrung der Betätigungshandhabe 304 in der ausgelösten
Stellung bei eingeschaltetem Vorlaufwerk kann in analoger Weise zu der Anordnung
nach F i g. 2 über den Stift 304b erfolgen; ebenso kann die Auslösung des Vorlaufwerkes
und die Entsperrung der Betätigungshandhabe 304 in der bei den Anordnungen nach
F i g. 1 oder 2 beschriebenen Weise vorgenommen werden.
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Auch die Einsteuerung der Belichtungsfaktoren kann bei den Ausführungsformen
nach den Fig.2 bis 4 gemäß der Ausgestaltung nach F i g. 1 bewirkt werden.
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In F i g. 5 ist eine Ausgestaltungsmöglichkeit nach der Erfindung
gezeigt, bei welcher eine eigene Feder für das Vorlaufwerk 314 entfallen kann. Bei
eingeschaltetem Vorlaufwerk kommt die Auslösehandhabe 310 am Stift 314 c zur Anlage
und bringt das Vorlaufwerk unter der Wirkung der Feder 312, durch welche die Auslösehandhabe
310 der Betätigungshandhabe 304 nachzulaufen bestrebt ist, zum Ablaufen.