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Elektrischer Mehrwegeschalter Die Erfindung betrifft einen durch Druck
betätigbaren elektrischen Mehrwegeschalter mit Schnappkontaktteilen.
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In der modernen Schaltgerätetechnik werden heute auf vielen Gebieten
in Haushalts- und Industriegeräten Mehrwegeschalter benötigt, die von einem gemeinsamen
Eingangskontakt unter Druckbeeinflussung eine Verbindung mit mehreren Abgangskontakten
herstellen oder unterbrechen. So finden beispielsweise Mehrwegeschalter dieser Art
Anwendung bei elektrischen Waschmaschinen, um bei mehreren vorbestimmten Temperaturen
eine Kontaktschließung herzustellen oder um eine unterschiedliche Flottenhöhe für
das Waschen oder eine Wasserhöhe für das Spülen vermittels der Herstellung verschiedener
Kontaktschließungen bzw. -öffnungen einzustellen.
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Die hierfür zur Anwendung gebrachten Schalter sind sehr aufwendig
ausgeführt. So benötigte man bisher zur Lösung dieser Aufgabe bei z. B. vier Temperatureinstellungen
auch vier Mikroschalter, die von einem gemeinsamen Ansteuerorgan beeinfiußt werden.
Diese Mikroschalter mußten so beschaffen sein, daß die zuerst schaltenden Schaltglieder
bis zur -Umschaltung der später schaltenden Schaltglieder einen überhub auffangen
konnten. Es mußten also Schaltglieder vorgesehen werden, die gegen überhub unempfindlich
sind, wozu beispielsweise Schnappkontaktteile aus langen Federn oder äußerst elastischen
Schnappgliedern Anwendung fanden. Diese Ausführungen wurden dadurch sehr aufwendig
und erforderten eine große Bauweise.
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Durch die Erfindung sollen diese Nachteile beseitigt und eine einfache
und billige Bauweise geschaffen werden, für die nur ein kleiner Raum benötigt wird.
Dies wird bei einem Schalter der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch
bewirkt, daß mindestens zwei von einem zentralen Ansteuerpunkt strahlenförmig nach
auswärts gerichtete Schnappglieder an einem ortsfesten Zuführungskontaktteil eines
mit ortsfesten Gegenkontaktteilen versehenen gemeinsamen Isolierstoffträgers gelagert
und durch einen durch den zentralen Ansteuerpunkt verlaufenden Steg zu einem gemeinsamen
Schnapporgan miteinander verbunden und gegeneinandergespannt sind.
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Durch die Verbindung der Schnappglieder zu einem gemeinsamen Schnapporgan
wird der Schalter zu einer minimalen Baugröße verkleinert, wobei das Schnapporgan
trotzdem noch überaus elastisch und dazu geeignet ist, einen Überhub ohne weiteres
aufzufangen. Nach weiterer Erfindung ist ein mit mehr als zwei Schnappgliedern versehenes
Schnapporgan aus einem Stück gebildet.
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In anderer Ausbildung sind mehrere, jeweils mit mindestens zwei Schnappgliedern
versehene Schnapporgane übereinanderliegend angeordnet.
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Es ist somit ohne weiteres möglich, Mehrwege-Schalter mit einer unterschiedlichen
Anzahl Abgangskontaktteilen zu bauen, wobei es gleichgültig ist, ob diese von ungerader
oder gerader Zahl sind.
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Zweckmäßig sind die Schnappglieder aus Federblech gebildet mit einer
vorzugsweise auf ihrer Mittelachse angeordneten Zunge unter Spannung an ortsfesten
Zapfen des Zuführungskontaktteiles gelagert.
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Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Zapfen
in ihrer Höhe verstellbare, mit einer Lagernut für die Zunge versehene Schrauben
sind.
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Hierdurch ist es möglich, den Schaltpunkt der Schnappglieder wahlweise
einzustellen, so daß beispielsweise die Umschaltung für alle Schnappglieder gleichzeitig
oder zu verschiedenen Zeiten erfolgt.
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Nach weiterer Erfindung ist der die Schnappglieder miteinander verbindende
Steg aus diagonal zu den Schnappgliedern gerichteten, sich kreuz- oder sternförmig
im zentralen Ansteuerpunkt schneidenden Einzelstegen gebildet.
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Der Mehrwegeschalter ist in der Zeichnung in mehreren Figuren dargestellt.
Es zeigt F i- g. 1 einen Längsschnitt durch einen Mehrwegeschalter, F i g. 2 die
Draufsicht auf den Mehrwegeschalter gemäß F i g. 1, F i g. 3 die Ansicht eines aus
zwei Schnappgliedern bestehenden Schnapporgans, F i g. 4 die Ansicht eines aus drei
Schnappgliedern bestehenden Schnapporgans und
F i g. 5 ein aus zwei
Schnappgliedern bestehendes Schnapporgan in einer anderen Ausbildungsform.
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In dem vorzugsweise topfförmig ausgebildeten Isolierstoffträger
1 ist in der Mitte seines Bodens ein gemeinsamer ortsfester Zuführungskontakt
2 und um diesen herum vorzugsweise gleichmäßig verteilt ortsfeste Gegenkontaktteile
3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10
befestigt. Diese ortsfesten
Kontaktteile sind in dem dargestellten Beispiel für den Leitungsanschluß durch Durchbrüche
des Bodens des Isolierstoffträgers 1 geführt und an der Außenseite mit Steckanschlußfahnen
für die Aufnahme von an den Anschlußleitungen angeklemmten, federnden Steckschuhen
versehen. Die elektrische Verbindung zwischen dem ortsfesten Zuführungskontaktteil
2 und den Gegenkontaktteilen 3 bis 10 erfolgt vermittels an dem Zuführungskontaktteil2
gelagerter Schnappglieder 11, 12, 13 und 14. Dabei wirken beispielsweise die Gegenkontaktteile
3 bis 7 als Wechselkontaktteile mit dem Schnappglied 11 zusammen,
indem in der Ruhestellung das Schnappglied 11 mit dem Gegenkontaktteil 7
und in der gedrückten Stellung das Schnappglied 11 mit dem Gegenkontaktteil
3 Kontaktverbindung hat. In der gleichen Weise wirken die Schnappglieder
12, 13 und 14 mit den Gegenkontaktteilen 4 und 8, 5
und 9 bzw. 6 und 10 zusammen. In dem dargestellten Beispiel
gemäß der F i g. 1 und 2 sind die Schnappglieder 11, 12, 13 und 14 aus Federblech
gebildet und mit einer auf ihrer Mittelachse angeordneten Zunge 11 b, 12
b, 13 b, 14 b
unter Spannung an ortsfesten Stellschrauben 18, 19,
20 und 21 des Zuführungskontaktteiles 2 gelagert. Dabei sind
jeweils zwei gegenüberliegende Schnappglieder z. B. 11 und 13 vermittels einem durch
den zentralen Ansteuerpunkt 15 verlaufenden Steg 16 zu einem gemeinsamen Schnapporgan
verbunden und indem die federnden Zungen 11 b und 13 b unter Spannung 'an
den Stellschrauben 18 und 20 anliegen, werden die federnden Zungen
11 b und 13 b als Druckschenkel und die parallel zu
den federnden Zungen 11 b, 13 b gerichteten äußeren,
durch den Steg 16 miteinander verbundenen Schenkel 11 a und
13a als Zugschenkel beansprucht. In Ruhestellung liegen die Schnappglieder
11 und 13 an den Gegenkontaktteilen 7 und 9 an, und bei einer Druckbetätigung vermittels
einem Druckorgan 22 im zentralen Ansteuerpunkt 15 werden sie nach
überwindung ihrer Totpunktlage ruckartig gegen die Gegenkontaktteile 3 bzw.
5 gedrückt. Dadurch, daß die Stellschrauben 18 und 20 in Richtung
der Schaltbewegung der Schnappglieder 11 bzw. 13 verstellt werden
können, wird die in der keilförmigen Rille 18 a bzw. 20a der Stellschraube
18 bzw. 20 anliegende Zunge 11 b bzw. 13 b in ihrer
Höhenlage zu den Zugschenkeln 11 a bzw. 13 a derart verstellt, daß
bei einem Druck im zentralen Ansteuerpunkt 15 jede gewünschte Vor- bzw. Nacheilung
der Schnappglieder 11 bzw. 13 untereinander oder auch eine gleichzeitige Umschaltung
derselben möglich ist. Bei Mehrwegeschaltern, bei denen es auf eine zeitliche Schaltgenauigkeit
nicht ankommt, können an Stelle der Stellschrauben 18 bzw. 20 auch
ohne weiteres unverstellbare Zapfen vorgesehen werden. An Stelle der Gegenkonstaktteile
7 bis 10 können auch, wenn keine Wechsel- bzw. Umschaltung erforderlich ist,
einfache Anschläge für die Schnappglieder 11, 12, 13, 14 in der Ruhelage
vergesehen werden. In dem dargestellten Beispiel nach F i g. 1 und 2 sind jeweils
zwei gegenüberliegende Schnappglieder 11 mit 13 bzw. 12 mit
14 zu einem gemeinsamen Schnapporgan zusammengefaßt, wobei diese mit ihren
Stegen 16 und 17 übereinandergelegt sind und jeweils einen gleichen Winkelabstand
a zueinander aufweisen. Dieser Winkelabstand x kann aber auch unterschiedlich sein,
so daß beispielsweise die Winkel zwischen den Schnappgliedern 11, 12 und
13,
14 gleich aber kleiner als zwischen den Schnappgliedern
12, 13 und 14, 11 sind. Hierdurch könnte der Mehrwegeschalter z. B.
anstatt einer runden oder quadratischen Form eine längliche Form erhalten. In F
i g. 3 ist nochmals ein mit zwei Schnappgliedern 11 und 13 versehenes Schnapporgan
dargestellt. An Stelle der übereinandergeschichteten Schnapporgane können auch sämtliche
vier Schnappglieder 11, 12,
13 und 14 aus einem gemeinsamen Stanzteil gefertigt
werden, wobei die Größe der Winkelabstände gleich oder unterschiedlich sein kann,
es müssen sich lediglich zwei Schnappglieder gegenüberliegen. In F i g. 4 ist ein
Schnapporgan mit drei Schnappgliedern 11, 12 und 13 dargestellt, deren Winkelabstand
a zueinander gleich ist. Es ist somit ohne weiteres denkbar, durch Zusammensetzung
einer beliebigen Anzahl Schnapporgane Mehrwegeschalter für die verschiedensten Aufgaben
zu bauen. Dadurch, daß bei der speziellen Ausbildung der Schnapporgane die Elastizität
aller zu einer Einheit zusammengefaßten Schnappglieder wirksam ist, können die einzelnen
Schnapporgane verhältnismäßig klein gebaut werden, so daß auf engstem Raum ein Mehrwegeschalter
mit z. B. vier oder gar sechs Abgängen untergebracht werden kann.
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Die offene Seite des topfförmig ausgebildeten Isolierstoffträgers
1 kann durch eine das Druckorgan 22 führende und gegebenenfalls halternde
Abdeckplatte 23 verschlossen sein.
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Die Anwendungsmöglichkeit dieses Mehrwegeschalters ist äußerst vielseitig.
So kann beispielsweise die zentrale Ansteuerung vermittels eines hydraulisch oder
pneumatisch beeinflußten Druckorgans 22 erfolgen, sie kann aber auch ebensogut durch
eine manuelle Betätigung eines auf den zentralen An-Steuerpunkt 15 der Schnappglieder
einwirkenden Hebels od. dgl. durchgeführt werden. So läßt sich beispielsweise auch
ohne weiteres ein Mehrwegetrimmschalter bauen.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den dargestellten Beispielen gezeigte
Ausbildung der Schnappglieder beschränkt, sondern dieselben können auch in jeder
anderen geeigneten Ausführung gestaltet sein. So ist beispielsweise in F i g. 5
ein Schnapporgan gezeigt, bei dem die äußeren Schenkel 31a bzw. 32a der Schnappglieder
31, 32 als Druckschenkel gegen die Zapfen 18, 19 bzw. 20, 21 anliegen
und der mittlere Schenkel 31 b bzw. 32 b als Zugschenkel mit dem durch den zentralen
Ansteuerpunkt 15 gehenden Steg 16 zu einem linearen Schenkel miteinander
vereinigt sind.