DE1185636B - Mit Schutzgasfuellung zu betreibende Ofenanlage zur durchlaufenden Waermebehandlung von Metallbaendern oder -draehten - Google Patents

Mit Schutzgasfuellung zu betreibende Ofenanlage zur durchlaufenden Waermebehandlung von Metallbaendern oder -draehten

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DE1185636B
DE1185636B DER24426A DER0024426A DE1185636B DE 1185636 B DE1185636 B DE 1185636B DE R24426 A DER24426 A DE R24426A DE R0024426 A DER0024426 A DE R0024426A DE 1185636 B DE1185636 B DE 1185636B
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/52Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length
    • C21D9/54Furnaces for treating strips or wire
    • C21D9/56Continuous furnaces for strip or wire
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    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
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Description

  • Mit Schutzgasfüllung zu betreibende Ofenanlage zur durchlaufenden Wärmebehandlung von Metallbändern oder -drähten Die Erfindung bezieht sich auf eine mit Schutzgasfüllung zu betreibende Ofenanlage zur durchlaufenden Wärmebehandlung von Metallbändern und -drähten, bestehend aus im wesentlichen in senkrechter Richtung vom Gut zu durchlaufenden Glüh- und Kühlaggregaten.
  • Bei der Erzeugung von gewalzten Blechen, wie sie z. B. beim Autokarosseriebau Verwendung finden, ist es notwendig, zwischen den einzelnen Walzgängen die durch das Walzen hervorgerufenen ungünstigen Wirkungen auf die Materialeigenschaften des Walzgutes durch Wärme- und Abkühlbehandlungen wieder zu beseitigen. Diese Wärmebehandlungen hat man bisher in sogenannten Haubenöfen vorgenommen. Bei diesen Anlagen wurden die von den Walzwerken kommenden Bunde auf einem Sockel in einem haubenförmigen Ofen mehrfach übereinandergestapelt. Ober diesen Ofen wurde eine Schutzhaube gegen Luftzutritt und darüber eine heizbare Haube gestülpt, die entsprechend der Anzahl der Bunde und der Bunddicke lange Zeit beheizt werden mußte. Der Abkühlvorgang erfolgte anschließend bei abgenommener Haube. Weil die Behandlung des metallischen Gutes in Bundform erfolgt, erfordert der Wärmeausgleich beim Glühen wie beim Abkühlen lange Zeit. Die Qualität des so behandelten metallischen Gutes ist zwar insbesondere durch das langsame Abkühlen gut, jedoch verursachen die langen Chargenzeiten bei verhältnismäßig kleiner Stückzahl hohe Herstellungskosten. Ferner ergibt sich der Nachteil, daß die Behandlung von in kleinen Mengen anfallendem, metallischem Gut, das den Ofen nur zum Teil füllen würde; unwirtschaftlich ist.
  • Um größere Mengen wärmebehandeln zu können und die Herstellungskosten zu senken, hat man sogenannte Durchziehöfen entwickelt. Das vom Walzwerk kommende Band wird in kontinuierlichem Durchzug durch die aus hintereinandergeschalteter Glüh- und Kühlzone bestehende Ofenanlage geleitet. Das Gut wird dabei schlangenförmig zwischen Umlenkrollen vielmals senkrecht auf- und abgeführt und im gleichen Durchzug durch beiden Zonen geleitet. Die Durchzugsgeschwindigkeit des Gutes ist in diesen Anlagen sehr hoch. Daher muß die Ofenanlage große Dimensionen aufweisen, um dem Band die notwendige Behandlung zukommen zu lassen. Die Anschaffungskosten einer solchen Anlage sind entsprechend hoch und somit für kleine und mittlere Firmen unerschwinglich. Durch den gemeinsamen Durchzug des Gutes durch die Glüh- und Kühlzonen der Ofenanlage ergibt sich die gleiche Durchzugsgeschwindigkeit des Gutes durch beide Zonen. Dies führt in der Regel zur zu schnellen Abkühlung des Gutes in den Kühlzonen, was sich in schlechter Qualität des so behandelten Gutes auswirkt. Die Regelung einer solchen großen Anlage ist schwierig. Ferner ist die Umstellung der Anlage auf eine andere Behandlung bei Behandlungsgut verschiedener Art sehr umständlich. Für in kleinen Mengen anfallendes Gut ist die Umstellung wirtschaftlich nahezu untragbar.
  • Die Mängel werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß die Behandlung der Metallbänder oder -drähte in einer Ofenanlage erfolgt, bei der dem Glühturm bzw. den Glühtürmen und dem Kühlturm bzw. den Kühltürmen gleichartige Haspelkammern zugeordnet sind, die wahlweise an ein Ende eines Glühturmes oder eines Kühlturmes anzuschließen sind, wobei der Gutdurchlauf durch die Glüh- und Kühltürme unabhängig voneinander ist. Die Vorteile senkrechter Gutdurchführung auf den Wärmeübergang zwischen Gut und Ofenatmosphäre und die bessere Schutzgashaltung einer solchen Anordnung werden beibehalten. Der Transport des Gutes zwischen den Türmen erfolgt dabei in gegenüber den Türmen beweglichen geschlossenen Haspelkammern unter Schutzgas, die wahlweise an die verschiedenen Türme angeschlossen werden können.
  • Durch den Gutdurchlauf in den Türmen erhält man den Vorteil eines schnellen Wärmeübergangs zwischen Gut- und Turmatmosphäre. Weil nunmehr die Geschwindigkeit des Gutdurchzuges im Glühturm und Kühlturm unabhängig voneinander gewählt werden kann, ist es möglich, die Behandlung in jedem Turm unabhängig von der Behandlung in einem anderen Turm zu regeln- Bei ungenügender Erwärmung im ersten Durchlauf ergibt sich die Möglichkeit, das Gut zwei- oder mehrmals in dem Turm auf- und abzuführen. Man kann von Fall zu Fall die Durchzugsgeschwindigkeit, die Temperatur, die Schutzgasatmosphäre zwischen den einzelnen Behandlungsvorrichtungen und bei jedem einzelnen Durchzug verschieden wählen. Man kann also ohne konstruktive Veränderungen jedem Bund eine besondere Behandlung zukommen lassen. Durch die große Variationsmöglichkeit der Ofenanlage ergibt sich eine einfache Anpassung der Behandlungsweise an Gut verschiedener Art. Die Behandlungsvorrichtungen brauchen, weil das Gut mehrmals durchgezogen werden kann, keine großen Dimensionen aufzuweisen. Hieraus ergeben sich bei Anschaffung solcher Ofenanlagen Platzersparnis und niedrige Anschaffungskosten. Zusammen mit der vielfältigen Verwendbarkeit einer solchen Anlage ergibt sich die Möglichkeit, Ofenanlagen dieser Art auch in kleinen oder mittleren Betrieben wirtschaftlich zu benutzen.
  • In einer Ausführungsform des Erfindungsgedankens erwies es sich als zweckmäßig, die bewegliche Haspelkammer dem Fußende der Türme zuzuordnen und das Kopfende der Türme mit einer festen Haspelkammer auszustatten. Mit der beweglichen Haspelkammer erfolgt ohne Umhaspeln des Gutes der Guttransport zwischen den Türmen.
  • In einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgedankens ist es vorteilhaft, jeden Turm an seinem Kopfende mit einer Umlenkrolle zu versehen, dem jeweils am Fußende zwei bewegliche Haspelkammern zugeordnet sind, deren eine als Abwickelhaspel und deren andere als Aufwickelhaspel benutzbar sind. Eine Ofenanlage dieser Art hat den Vorteil, daß bei ihr zwei Haspelkammern beweglich sind, deren jede für den Guttransport vom Turm zum Turm verwendet werden kann.
  • Für diesen Zweck des Guttransportes sind zwischen den Türmen Bahnen für den Transport der beweglichen Haspelkammern vorgesehen. Auf diese Weise kann das Gut, ohne umgewickelt zu werden, zwischen Walzwerk, Glühturm und Kühlturm transportiert werden.
  • Zweckmäßigerweise sind die fest angebrachten Haspelkammern mit Heiz- bzw. Kühlmitteln ausgestattet, um bei Glühtürmen die Wirkungen der Glühzonen und bei Kühltürmen die Wirkungen der Kühlzonen zu unterstützen. Darüber hinaus können die beweglichen Haspelkammern auch mit Heiz- oder Kühlmitteln ausgestattet sein, die bedarfsweise in Betrieb zu setzen sind.
  • Zweckmäßigerweise sind die Haspelkammern mit einer gasdichten, wärmeisolierenden Umkleidung versehen. Nach Durchzug von bandförmigem Gut durch Glühtürme oder Kühltürme weisen nämlich die Randteile des Bandes gegenüber der Bandmitte wegen des besseren Wärmeübergangs an den Randteilen des Bandes eine gewisse Temperaturdifferenz auf. Weil das zu behandelnde Gut in der Zeit zwischen den Behandlungen in zwei Türmen in Form eines Bundes sich in der wärmeisolierend umkleideten Haspelkammer befindet, besteht für den Wärmeausgleich hinreichend Zeit. Durch diesen Vorgang wird die Qualität des behandelten Gutes erhöht.
  • Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Behandlung von Metallbändern oder -drähten unter Schutzgas. Die Mängel der bekannten Verfahren, wie sie im Zusammenhang mit dem obengenannten Anlagen erörtert wurden, werden numnehr beseitigt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Gut nach ein- oder mehrmaligem senkrechtem Auf- und Ablauf durch eine Glühzone gewickelt, in dem so gebildeten Wickel unter Luftabschluß einer Kühlzone zugeführt und in dieser durch Abwickeln und ein- oder mehrmaliges senkrechtes Auf- und Abführen gekühlt wird. Zweckmäßigerweise ist dabei die Temperatur, die Gutdurchzugsgeschwindigkeit und die Schutzgasatmosphäre in der Glüh- und Kühlzone für sich regelbar. Hierdurch ist es möglich, die Abkühlgeschwindigkeit unabhängig von der Aufheizgeschwindigkeit einzustellen. Durch den Transport des Gutes in der Haspelkammer unter Luftausschluß wird eine Oxydation nach der Glühbehandlung vermieden.
  • Die Behandlung während des Transportes und Anschlusses der Haspelkammern an die verschiedenen Turmanlagen nutzt man zweckmäßigerweise für den Temperaturausgleich des behandelten Gutes nach Durchzug durch die Glüh- bzw. Kühlzonen im Wickel.
  • In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 im Schnitt die Seitenansicht einer Turmofenanlage, bestehend aus einem Glühturm links und einem Kühlturm rechts im Bild mit fester Haspelkammer am Kopfende und beweglicher Haspelkammer am Fußende der Türme; F i g. 2 zeigt im Schnitt eine Turmofenanlage in Vorderansicht mit zwei beweglichen Haspelkammern am Fußende und einer Umlenkrolle am Kopfende des Turmes, Schnitt längs der Linie II-11 von F i g. 3; die Figur stellt einen Glühturm dar, der dahinter angeordnete Kühlturm ist nicht sichtbar; F i g. 3 zeigt die Turmofenanlage von F i g. 2 in Seitenansicht, im Schnitt längs der Linien III-III von F i g. 2, bestehend aus einem Glühturm links und einem Kühlturm rechts im Bild.
  • Die Ofenanlage nach F i g. 1 besteht aus einem Glühturm 1 und einem Kühlturm 2, die an ihrem Kopfende mit festen Haspelkammern 3 bzw. 4 versehen sind und an ihrem Fußende mit je einer beweglichen Haspelkammer 5 bzw. 5' zusammenarbeiten. Im mittleren Teil des Glühturmes 1 befindet sich die Glühzone 10, die mit Heizmitteln 11, wie elektrischen Heizelementen, ausgestattet ist. Das Schutzgas wird durch nicht eingezeichnete Öffnungen in den Ofenraum eingeführt. Zur Unterstützung der Heizwirkung ist eine Schutzgasumwälzanlage eingebaut. Sie besteht aus einem Ventilator 12 als Antriebsmittel, der über Verbindungsleitungen 13, 14 mit dem oberen Ringkanal 15 bzw. mit dem unteren Ringkanal 16 in Verbindung steht. Die Ringkanäle 15,16 sind mit dem Ofenraum 10 durch Schlitze 17, 18 verbunden. Auf der Saugseite des Ventilators 12 gelangt das Schutzgas durch Schlitze 18 in den Ringkanal 16 und durch den Verbindungskanal 14 zum Ventilator 12. Auf der Druckseite des Ventilators 12 wird das Schutzgas über den Steigkanal 13 zum Ringkanal 15 geleitet und dort durch Schlitze 17 in den oberen Ofenraum geblasen. Der Ofen ist mit einer wärmeisolierenden Ummantelung 1.9 versehen.
  • Die feste Haspelkammer 3 am Kopfende des Glühturmes 1 ist ebenfalls mit einer wärmeisolierenden Umkleidung 32 versehen. Im Innenraum der Haspelkammer 3 sind Heizelemente 31 angebracht, die die in der Mitte des Haspelraumes angeordnete Haspel allseitig umschließen. Eine Führungswalze 33 am Ausgang 34 der Haspelkammer 3 sorgt dafür, daß das zu behandelnde Gut unabhängig von der Bunddicke stets durch die Mitte der Glühzone 10 des Glühturmes 1 geführt wird.
  • Die bewegliche Haspelkammer 5 des Glühturmes 1 besteht wie die Haspelkammer 5' des Kühlturmes 2 aus einer wärmeisolierenden Kammerwandung 52 bzw. 52', die die Haspel 50 bzw. 50' gegen den Außenraum isoliert. Die Führungsrollen 53 bzw. 53' dienen dazu, das Gut unabhängig von der Bunddicke auf den Haspeln 50 bzw. 50' stets durch die Mitte der Öffnungen 54 bzw. 54' zu führen. Die beweglichen Haspelkamrnern 5bzw. 5' sind durch Rollen 51 bzw. 51' fahrbar. Die Öffnungen 54 bzw. 54' der Haspelkammern 5 bzw. 5' bilden nach außen mundstückartig herausgewölbte Ränder 55 bzw. 55'. In den Mundstücken 55 bzw. 55' der Öffnungen 54 bzw. 54' sind Dichtungen 56 bzw. 56', z. B. aus Asbest, angebracht, die die Innenräume der Haspelkammern 5 bzw. 5' gegen den Luftaußenraum abschließen. Das Schutzgas gelangt durch Kanäle 57 bzw. 57' in die Innenräume der Haspelkammern und wird durch Kanäle 58 bzw. 58' wieder abgeführt.
  • Die bewegliche Haspe-lkammer 5 bzw. 5' steht mit dem Turmofen 1 bzw. mit dem Kühlturm 2 durch besondere Kupplungsglieder 60 bzw. 60' in Verbindung. Die Kupplungsglieder 60, 60' bestehen aus Rohrstutzen 61 bzw. 61', die fest am unteren Ende des Turmes 1 bzw. 2 angebracht sind und muffenartigen Mantelteilen 62 bzw. 62', die die Rohrstutzen 61 bzw. 61' allseitig umfassen und auf diesem verschiebbar gleiten. Zur Begrenzung der nach abwärts gerichteten Bewegung des Mantelteiles 62, 62' ist der untere Rand des Rohrstutzens 61, 61' und der obere Rand der Ummantelung 62, 62' mit nach außen bzw. nach innen weisenden Anschlagflächen versehen. In der Stellung, in der die Anschlagflächen von Rohrstutzen 61, 61' und Ummantelung 62, 62' zusammenwirken, wird das Mundstück 55, 55' der darunter befindlichen Haspelkammer 5, 5' von dem Mantelteil 62, 62' umfaßt und auf diese Weise die Verbindung von Haspelkammer und Turmofen hergestellt. Zur Lösung dieser Verbindung ist der Mantelteil 62, 62' nur so weit, z. B. mittels Seilzug über Umlenkrollen mit Ausgleichsgewicht (nicht eingezeichnet), hinaufzuschieben, bis sein unterer Rand über das obere Ende des Mundstückes 55, 55' zu liegen kommt. Die Haspelkammer 5, 5' kann unter dem Verbindungsglied 60, 60' weggeschoben werden. Die Ummantelung 62 bzw. 62' fällt durch ihr eigenes Gewicht in die in F i g. 1 gezeichnete Endstellung, in der die Anschlagfläche von Rohrstutzen 61, 61' und Mantelteil 62,62' zusammenwirken.
  • Der Kühlturm 2 besteht in seinem Mittelteil aus einer Kühlzone 20 mit Kühlmitteln 21. Diese sind im vorliegenden Fall als ein doppelwandiger Behälter 21 zur Kühlwasserführung ausgebildet. Das Kühlwasser 22 wird am oberen Ende des Kühlmantels durch einen Rohrstutzen 23 eingeführt und nach Durchströmen des Doppelmantel-Behälters 21 durch das Rohr 24 wieder abgeführt. Die Zu- bzw. Abführöffnungen für das Schutzgas sind nicht dargestellt. Am Kopfende des Kühlturmes 2 ist die feste Haspelkammer 4 angeordnet. An ihrem Innenraum sind als Kühlmittel Wasserrohrschlangen 41 zur Kühlung angebracht. Sie sind allseitig um die Haspel 40 der festen Haspelkammer 4 angeordnet. Eine Führungsrolle 43 vor der Öffnung der Haspelkammer 44 sorgt dafür, daß das Gut unabhängig von der Bunddicke durch die Mitte der Kühlzone geführt wird.
  • Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach F i g. 1 bei der Glüh- und Kühlbehandlung von metallischem Gut ist folgende: Das vom Walzwerk kommende Gut wird mit Hilfe einer Haspel 63, deren Traggestell 64 mit Rollen 65 versehen ist, an die Stelle unter dem Glühturm 1 gefahren, an die sonst die bewegliche Haspelkammer 5 angebracht wird. Das Gutende des Bundes von der Haspel 63 wird bei hochgezogenem Mantelteil 62 des Kupplungsgliedes 60 an das Ende eines Holbandes, das mit seinem anderen Ende mit der Haspel 30 am Kopfende des Glühturmes 1 fest verbunden ist, z. B. durch Punktschweißen befestigt. Mit Hilfe dieses Holbandes wird das zu behandelnde Gut durch die Glühzone 10 des Glühturmes 1 gezogen und in der festen Haspelkammer 3 aufgewickelt. Das zu behandelnde Gut läuft am unteren Ende der Glühzone 10 durch zwei Dichtungswalzen 66, die die Schutzgasatmosphäre im Ofeninneren gegen die Luftatmosphäre im Außenraum abschließen. Der Guttransport wird abgeschaltet, wenn das andere Gutende am Kupplungsglied 60 angekommen ist. Das Abschalten des Guttransportes im richtigen Augenblick erfolgt zweckmäßigerweise automatisch. Die leere Haspel 63 wird entfernt und an ihre Stelle die bewegliche Haspelkammer 5 unter den Turmofen 1 gefahren. Das aus dem Verbindungsglied 60 herausschauende Ende des Gutes wird an ein kurzes Stück Holband, das mit der Haspel 50 der Haspelkammer 5 fest verbunden ist, bei hochgeschobenem Mantel 62 des Kupplungsgliedes 60 befestigt. Der Mantel 62 des Kupplungsgliedes 60 wird in seine untere Endstellung herabgelassen und hierdurch eine gasdichte Verbindung zwischen Glühturm 1 einerseits und Haspelkammer 5 andererseits hergestellt. Das Gut wird nunmehr in die Haspelkammer 5 zurückgewickelt. Sollte das Gut seine vorgesehene Wärmebehandlung noch nicht erfahren haben, dann kann das Gut noch einmal oder, wenn erforderlich, auch öfter durch die Glühzone 10 des Glühturmes 1 hindurchgezogen werden, indem es zwischen den Haspeln 30 und 50 hin- und hergeführt wird. Nach abgeschlossener Wärmebehandlung befindet sich das Gut auf der Haspel 50 der Haspelkammer 5. Die Verbindung zwischen Gutende und dem mit der Haspel 30 fest verbundenen Holbandende wird gelöst. Das Gut in der Haspelkammer 5 wird anschließend zur Kühlbehandlung unter den Kühlturm 2 gefahren. Während des Transportes des wärmebehandelten Gutes vom Glühturm 1 zum Kühlturm 2 steht das Gut, wie schon während seiner vorhergehenden Wärmebehandlung, in der Haspelkammer 5 unter Schutzgas. Die Dichtungen 56 im Mundstück 55 der Haspelkammer 5, die das Gutende umfassen, verhindern, daß das Schutzgas in den Außenraum entweicht und einströmende Luft das wärmebehandelte Gut oxydiert.
  • Während der Zeit, in der das wärmebehandelte Gut im Bunde in der wärmeisolierten Haspelkammer 5 sich befindet, kann sich ein Wärmeausgleich zwischen den einzelnen Teilen des Gutes ausbilden, die während der Wärmebehandlung unterschiedliche Temperatur erhalten haben.
  • Der Anschluß der Haspelkammer, die in F i g. 1 mit 5' bezeichnet ist, an den Kühlturm 2 und der Durchzug des Gutes durch die Kühlzone 20 erfolgt in analoger Weise wie beim Glühturm 1. Die Beschreibung dieses Vorgangs braucht deshalb an dieser Stelle nicht wiederholt zu werden.
  • Hat das zu behandelnde Gut nach ein- oder mehrmaligem Durchlauf seine Behandlung im Kühlturm 2 erfahren, dann wird es in seiner Haspelkammer 5' unter das Podest 67 gefahren und das aus dem Mundstück 55' herausschauende Ende des Gutes an einer Haspel 68 befestigt, die auf einem Gestell 69 am Podest 67 angebracht ist. Das Gut wird auf die Haspel 68 gewickelt und kann nun einem weiteren Walzgang unterzogen oder im Bund zum Abtransport ausgeliefert werden.
  • F i g. 2 und 3 zeigen eine andere Ausführungsform der Ofenanlage nach der Erfindung. F i g, 2 zeigt in Vorderansicht einen Glühturm 7, der an seinem Kopfende mit einer Umlenkrolle 73 versehen ist und an dessen Fußende zwei bewegliche Haspelkammern 8 und 8' angeordnet sind, deren eine als Abwickelhaspel und deren andere als Aufwickelhaspel benutzbar sind. Die Form der Haspelkammern 8,8' ist eine etwas andere als diejenige der Haspelkammern 5, 5' von F i g. 1. In ihrem inneren Aufbau stimmen sie jedoch mit diesen überein. Die Haspelkammern 8, 8' tragen in ihrem Inneren Haspeln 80 bzw. 80', von denen aus das zu behandelnde Gut über Führungswalzen 83 bzw. 83' und durch Dichtungen 86 bzw. 86' in den Öffnungen 84 bzw. 84' aus dem Mundstück 85 bzw. 85' der Kammern hinausgeführt wird. Die Haspelkammern sind mit einer wärmeisolierenden Umkleidung 82 bzw. 82' versehen. Zur Bewegung der Haspelkammern sind an ihren unteren Enden Rollen 81 bzw. 81' angebracht.
  • Die Öffnungen 84, 84' der Haspelkammern 8, 8' sind im vorliegenden Fall im oberen Seitenteil der Haspelkammern 8, 8' angeordnet und schräg nach oben gerichtet. Die Kupplungsglieder 75, 75' zwischen Turm und Haspelkammern sind von der gleichen Art wie die Verbindungsglieder 60, 60' der F i g. 1. Die Glühzone 70 des Glühturmes 7 ist an ihren Wandungen mit Heizelementen 71 bestückt. Zur Führung des Gutes sind im unteren Teil des Turmes zwei Führungsrollen 72 und 74 und am oberen Ende des Turmes eine Umlenkrolle 73 vorgesehen.
  • Die Behandlungsweise des Gutes in Ofenanlagen dieser Art (F i g. 2, 3) ist kurz folgende: Die Richtung des Gutdurchzuges ist beliebig. Es wird angenommen, das unbehandelte Gut befinde sich in der Haspelkammer B. Das von der Haspel 80 der Haspelkammer 8 kommende Gut wird mit seinem Anfang bei geöffnetem Verbindungsglied 75 an das Gutende des zuvorbehandelten Gutes z. B. durch Punktschweißen angeschlossen und durch den Ofen gezogen. Das Gut läuft hierbei von der Führungswalze 83 in der Haspelkammer 8 durch Dichtungen 86, 76 über die Führungsrolle 72 im Glühturm 7 zur Umlenkrolle 73 hinauf und von der Umlenkrolie 73 zur Führungsrolle 74 hinab. Ist die Verbindungsstelle der beiden Bänder nach Passieren einer Dichtung 76' an dem Kupplungsglied 75' angekommen, dann wird die Verbindung zwischen den beiden Bändern wieder gelöst und die volle Haspelkammer durch eine leere Haspelkammer 8' ersetzt. Bei geöffnetem Verbindungsglied 75' wird ein kurzes Stück Hofband, das mit der Haspel 80' der Haspelkammer 8' fest verbunden ist, an dem Gutanfang befestigt. Bei geschlossenem Verbindungsglied 75' kann nunmehr die Wärmebehandlung des Gutes einsetzen. Die Geschwindigkeit des Gutdurchzuges wird auf die gewünschte Größe eingeregelt und das Gut von der vollen Haspelkammer 8 auf die leere Haspelkammer 8' übergespult. Im oberen Teil und im unteren Teil des Turmofens 7 sind mit Öffnungen versehene Ringrohre 77, 78 angeordnet. In das Ringrohr 77 wird durch eine Rohrverbindung 79 Schutzgas eingeführt, das durch die allseitig angeordneten Öffnungen in den Ofenraum tritt. Über die Öffnungen des Ringrohres 78 und die Rohrverbindung 79' kann das Gas abgeführt werden. Sollte die Wärmebehandlung eines Gutdurchzuges nicht genügen oder sollte eine besondere Behandlungsweise des Gutes, z. B. ein mehrstufiges Behandeln bei unterschiedlicher Temperatur, erforderlich sein, dann kann das Gut noch ein oder mehrmals durch die Glühzone 70 des Turmofens 7 gezogen werden. Nach abgeschlossener Wärmebehandlung und nach Durchzug des Gutendes einer neuen Haspelkammer wird die mit dem Gut gefüllte Haspelkammer vor das Kupplungsglied des zweckmäßigerweise neben dem Glühturm 7 angeordneten Kühlturmes 9 gefahren, und dort, wie beschrieben, angeschlossen, wie F i g. 3 in Seitenansicht zeigt. Der Aufbau des Kühlturmes 9 ist nicht besonders dargestellt. Sein Aufbau ist demjenigen des Glühturmes analog, nur sind die Heizmittel durch Kühlmittel, wie Kühlwasserbehälter 91, ersetzt. Der Transport des Gutes vom Glühturm zum Kühlturm erfolgt auch hier in festem Bund unter Schutzgas in der Haspelkammer. Es besteht genügend Zeit zur Ausbildung des Wärmeausgleichs im Bunde zwischen den einzelnen Teilen des behandelten Gutes. Die Behandlung des Gutes im Kühlaggregat kann ein oder mehrere Durchzüge durch die Kühlzone des Kühlturmes erfordern. Nach abgeschlossener Behandlung wird das Gut in der Haspelkammer nach Lösen der Verbindung vom Kühlturin 9 entfernt und kann, je nach Bedarf, einem weiteren Walzgang im Walzwerk unterzogen oder als Fertiggut ausgeliefert werden.
  • Wie erwähnt, ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt; vielmehr sind auch andere Ausführungen möglich, So kann z. B. die Wahl der Heizmittel beliebig gewählt werden. Statt elektrischer Beheizung wäre Gas- oder Ölheizung denkbar. Es wäre auch möglich, in den Haspelkammern Heiz- oder Kühleinrichtungen einzubringen, die wahlweise in Betrieb setzbar sind. Auch können die Bewegungsmittel für die Haspelkammern beliebig gewählt werden. Es wäre denkbar, die Rollen z. B. auf Schienen laufen zu lassen oder die Haspelkammern über Transportbänder zu bewegen. Schließlich wäre es noch denkbar, daß sich nicht die Haspelkammern gegenüber den Behandlungsvorrichtungen bewegen, sondern daß sich diese gegenüber den fest angeordneten Haspelkammern bewegen. Erfindungsgemäß kommt es lediglich auf die relative Beweglichkeit zwischen Haspelkammern und Turmanlagen an.

Claims (10)

  1. Patentansprüche: 1. Mit Schutzgasfüllung zu betreibende Ofenanlage zur durchlaufenden Wärmebehandlung von Metallbändern und -drähten, bestehend aus im wesentlichen in senkrechter Richtung von Gut zu durchlaufenden Glüh- und Kühlaggregaten, dadurch gekennzeichnet, daß demGlühturn (1; 7) bzw. den Glühtürmen und dem Kühlturm (2; 9) bzw. den Kühltürmen gleichartige Haspelkammem (5, 5'; 8, 87 zugeordnet sind, die wahlweise an ein Ende eines Glühturmes oder eines Kühlturmes anzuschließen sind, wobei der Gutdurchlauf durch die Glüh- und Kühltürme unabhängig voneinander ist.
  2. 2. Ofenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Haspelkammer (5,5') dem Fußende der Türme (1, 2) zugeordnet ist und das Kopfende der Türme mit einer festen Haspelkammer (3, 4) ausgestattet ist (F i g.1).
  3. 3. Ofenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Turm (7, 9) in seinem Kopfende mit einer Umlenkrolle (73) versehen ist, der jeweils am Fußende der Türme zwei bewegliche Haspelkammern (8, 8') zugeordnet sind, deren eine als Abwickelhaspel und deren andere als Aufwickelhaspel benutzbar sind (F i g. 2, 3).
  4. 4. Ofenanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Türmen (1, 2; 7, 9) Bahnen für den Transport der beweglichen Haspelkammern (5, 5'; 8, 8') vorgesehen sind.
  5. 5. Ofenanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die oben am Glüh- (1) bzw. Kühlturm (2) fest angebrachten Haspelkammern (3, 4) mit Heiz- (31) bzw. mit Kühlmitteln (41) ausgestattet sind (F i g. 1).
  6. 6. Ofenanlage nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Haspelkammern (5, 5'; 8, 8@ mit Heiz- oder Kühlmitteln ausgestattet sind.
  7. 7. Ofenanlage nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Haspelkammern (3, 5, 5'; 8, 8') eine gasdichte und wärmeisolierende Ummantelung (32, 52, 52'; 82, 82') aufweisen. B.
  8. Verfahren zur Wärmebehandlung von Metallbändern oder -drähten unter Schutzgas in Ofenanlagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut nach ein- oder mehrmaligem senkrechtem Auf- und Ablauf durch eine Glühzone gewickelt, in dem so gebildeten Wickel unter Luftabschluß einer Kühlzone zugeführt und in dieser durch Abwickeln und ein- oder mehrmaliges senkrechtes Auf- und Abführen gekühlt wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur, die Gutdurchzugsgeschwindigkeit und die Schutzgasatmosphäre in der Glüh- und Kühlzone für sich regelbar sind.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturausgleich des behandelten Gutes nach Durchzug durch die Glüh- bzw. Kühlzonen im Wickel stattfindet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1032 767; deutsche Patentschrift Nr. 621199; französische Patentschrift Nr. 1018 779; USA.-Patentschriften Nr. 2 521044, 2 478 964, 2345181.
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DER24426A DE1185636B (de) 1958-11-21 1958-11-21 Mit Schutzgasfuellung zu betreibende Ofenanlage zur durchlaufenden Waermebehandlung von Metallbaendern oder -draehten

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Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE621199C (de) * 1934-04-11 1935-11-02 Demag Akt Ges Ofenanlage zum Waermen von warm zu verwalzenden Metall- oder Eisenbaendern
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DE1032767B (de) * 1955-12-06 1958-06-26 Svenska Metallverken Ab Verfahren und Vorrichtung zum fortlaufenden Gluehen von Metallbaendern, -draehten od. dgl.

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