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Verfahren zur Herstellung von hellfarbigen Olefinsulfonaten Die Bezeichnung
»Olefinsulfonate« wird vielfach für alle Arten von Umsetzungsprodukten aus Olefinen
undSulfonierungsmitteln benutzt, gleichgültig, welche chemische Struktur sie besitzen.
Läßt man beispielsweise Schwefelsäure auf Olefine einwirken, so lagert sich die
Schwefelsäure an die Doppelbindung des Olefins an, und es entstehen Schwefelsäureester
sekundärer Alkohole. Arbeitet man mit starken Sulfonierungsmitteln, wie beispielsweise
Chiorsulfonsäure oder Schwefeltrioxyd, so ist der Reaktionsverlauf ein anderer;
es bildet sich zunächst ein hydrolysierbares Derivat einer echten Sulfonsäure, und
man erhält nach Hydrolyse des Anlagerungsproduktes eine Sulfonsäure bzw. deren Salze,
die möglicherweise in der Nähe der Sulfonatgruppe eine Hydroxylgruppe enthält.
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Die Erfindung beschäftigt sich mit dieser letzteren Art der echten
Sulfonsäuren bzw. ihren Salzen, und nur diese sollen im folgenden ohne Rücksicht
auf ihre tatsächliche chemische Struktur als »Olefinsulfonate« bezeichnet werden.
Die Herstellung derartiger Produkte ist in den USA.-Patentschriften 2061 619, 2061
620 und 2094451 beschrieben.
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Versucht man, diese Olefinsulfonate durch Umsetzen des Olefins mit
Oleum oder Chlorsulfonsäure herzustellen, so kommt man zu mangelhaften Sulfonierungsgraden.
Im Falle der Chlorsulfonsäure muß man außerdem vielfach den bei der Sulfonierung
entbundenen Chlorwasserstoff auffangen bzw. das bei der Sulfonierung in das Olefinsulfonatmolekül
eingetretene Chloratom durch Hydrolyse abspalten. Sulfoniert man die Olefine mit
dem wesentlich stärker wirkenden, nicht gebundenen Schwefeltrioxyd, so fallen die
Sulfonierungsprodukte als zähe braunschwarze Massen an, die zu einer weiteren technsichen
Verwendung kaum geeignet erscheinen, sofern man das Verfahren nicht in Gegenwart
inerter Lösungsmittel durchführt, die aber nach der Sulfonierung zurückgewonnen
werden müssen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von hellfarbigen
Olefinsulfonaten durch Umsetzen 8 bis 22 Kohlenstoffatome und eine endständige Doppelbindung
enthaltender Olefine mit Sulfonierungsmitteln und Hydrolysieren der so erhaltenen
Sulfonierungsprodukte, dadurch gekennzeichzeichnet, daß man die Sulfonierungsgemische,
die durch Behandeln der Olefine mit gasförmigem, inertgasverdünntem Schwefeltrioxyd
bei Temperaturen von 20 bis 1000 C erhalten worden sind, vor, während oder nach
der Hydrolyse mit Wasserstoffperoxyd, Alkalichloriten oder Alkalihypochloriten oder
den
Bildungskomponenten dieser Substanzen bei Temperaturen von 20 bis 1000 C bleicht.
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Es ist in der kanadischen Patentschrift 541088 bereits vorgeschlagen
worden, Alkylbenzolsulfonsäuren, die aus Alkylbenzolen durch Sulfonieren mit 980/oiger
Schwefelsäure oder mit rauchender Schwe felsäure erhalten worden sind, mittels Chloriten
zu bleichen. Man hat weiter vorgeschlagen (»Industrial and Engineering Chemistry«,
Vol. 45 [1953], S.2068), aus Alkylbenzolen durch Sulfonieren mit Schwefeltrioxyd
erhaltene Alkylbenzolsulfonsäuren einer Hypochloritbleiche zu unterziehen und hat
in diesem Zusammenhang die Hypochloritbleiche als Standardmethode zum Bleichen aromatischer
Sulfonate bezeichnet. Die Möglichkeit, nichtaromatische Sulfonate, wie sie aus Olefinen
durch Umsetzen mit Schwefeltrioxyd, beispielsweise nach den Angaben der britischen
Patentschrift 791 955 erhalten werden, mit Erfolg bleichen zu können, war aus diesem
Stand der Technik darum nicht herzuleiten, weil sich bei der Sulfonierung von Olefinen
mit Schwefeltrioxyd große Mengen an dunkelgefärbten Zersetzungsprodukten bilden,
die bei der Sulfonierung von Alkylbenzolen offenbar wegen der Abwesenheit olefinischer
Doppelbindung nicht oder nur in geringer Menge entstehen. Zwar sind in den gemäß
der deutschen Patentschrift 680183 zu sulfonierenden ungesättigten Fetten Doppelbindungen
enthalten, aber diese ungesättigten Fette sollen mit Schwefelsäure sulfoniert werden
und nicht mit Schwefeltrioxyd. Außerdem hat man es bei den im Vergleich zu Olefinsulfonierungsprodukten
viel weniger gefärbten Sulfonierungsprodukten ungesättigter Fette für notwendig
gehalten, die Bleichaktivität des Wasserstoffperoxyds durch Zusatz von Kobalt zu
steigern, so daß auch hieraus nicht die Möglichkeit herzuleiten war, die schwarzbraunen
Olefinsulfonierungsprodukte
auch in Abwesenheit von Kobalt in hellfarbige
Produkte zu überführen.
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Die als Ausgangsmaterialien dienenden Monoolefine mit 8 bis 22, vorzugsweise
10 bis 20 und insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül oder deren Gemische
können gerad- oder verzweigtkettig sein und auch cycloaliphatische Gruppen enthalten,
wenn nur im Molekül eine endständige Doppelbindung vorhanden ist. Diese Olefine
brauchen nicht ganz rein zu sein; außer den endständigen Olefinen können in geringer
Menge auch Paraffine oder nicht endständige Olefine vorhanden sein, wobei aber die
Menge dieser Begleitstoffe nicht größer sein soll als 208io und vorzugsweise geringer
sein soll als 100/0. Von besonderer praktischer Bedeutung sind durch Kracken von
Paraffinwachsen hergestellte endständige Olefine, die technisch in einer Reinheit
von wenigstens 900/0, vorzugsweise mehr als 93 938/o, hergestellt werden können.
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Das als Sulfonierungsmittel dienende gasförmige Schwefeltrioxyd wird
mit Inertgasen verdünnt angewandt, wobei die Schwefeltrioxydkonzentration des gasförmigen
Sulfonierungsmittels 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 100/o betragen kann. Als Inertgas
kommen vorzugsweise Luft und Stickstoff in Frage, jedoch eignen sich auch andere
Inertgase, wie beispielsweise Kohlendioxyd oder Schwefeldioxyd.
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Derartige Inertgasströme erhält man beispielsweise, indem man das
Inertgas mit erhitztem Oleum oder geschmolzenem Schwefeltrioxyd in Berührung bringt
oder indem man ein in bekannter Weise, z. B. durch Verbrennen von Schwefel oder
durch Abrösten von schwefelhaltigen Mineralien gewonnenes, mit Luft oder Sauerstoff
verdünntes Schwefeldioxyd katalytisch zum Schwefeltrioxyd oxydiert. Derartige Ge
mische können manchmal noch etwas Schwefeldioxyd enthalten, das im Sinne der Erfindung
als Inertgas anzusehen ist.
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Die Sulfonierung vollzieht sich in einfacher Weise durch beliebiges
Zusammenbringen des zu sulfonierenden Monoolefins und des mit Inertgas verdünnten
gasförmigen Schwefeltrioxyds in geeigneten Apparaturen. Vielfach leitet man den
schwefeltrioxydhaltigen Luftstsrom in das zu sulfonierende Olefin ein, wobei man
diskontinuierlich oder kontinuierlich im Gleich- oder Gegenstrom arbeiten kann.
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Die Sulfonierungsreaktion verläuft bei Temperaturen im Bereich von
20 bis 1000 C und vorzugsweise unterhalb von 750 C. Es empfiehlt sich, dem schwefeltrioxydhaltigen
Olefin Gelegenheit zu geben, bei Temperaturen im Bereich von 25 bis 500 C mit Schwefeltrioxyd
zu reagieren. Man kann das Schwefeltrioxyd bei den genannten Reaktionstemperaturen
einleiten und die Temperatur gegebenenfalls im Laufe des Einleitens ansteigen lassen,
man kann aber auch das gesamte Schwefeltrioxyd oder einen Teil desselben bei Temperaturen
unterhalb von 200 C einleiten und das schwefeltrioxydhaltige Olefin dann auf die
Reaktionstemperaturen erwärmen.
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Die Reaktion ist exotherm, und es kann wünschenswert sein, die entstehende
Reaktionswärme durch Kühlung abzuführen. Außerdem ist ein gutes Rühren des reagierenden
Gemisches zweckmäßig; in vielen Fällen genügt hierzu ein feinverteilter Inertgasstrom,
wie er durch das Einbringen des Schwefeltrioxyds zwangläufig durch das Olefin geleitet
wird.
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Die Sulfonierung wird so weit geführt, bis das entstandene Sulfonierungsprodukt
nach der Hydrolyse
und Neutralisation mit Alkalien zu wenigstens 800/0 wasserlöslich
geworden ist. Hierzu sind im allgemeinen pro Mol Olefin weniger als 1,7 und vorzugsweise
weniger als 1,5 Mol, insbesondere 1,1 bis 1,3 Mol Schwefeltrioxyd erforderlich.
Weniger als 1 Mol Schwefeltrioxyd sollte man nicht anwenden.
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Bei diesen Molverhältnissen ist zu berücksichtigen, daß nur das im
Produkt verbliebene Schwefeltrioxyd in die Errechnung dieser Molverhältnisse eingeht.
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Hat man die gewünschte Schwefeltrioxydmenge eingeleitet, so kann
man noch eine Zeitlang schwefeltrioxydfreies Inertgas durchblasen, beispielsweise
um gelöstes Schwefeldioxyd oder andere flüchtige Substanzen zu entfernen. Das so
erhaltene, mehr oder weniger viskose bis zähflüssige, dunkelfarbige Sulfonierungsprodukt
enthält noch wechselnde Mengen Schwefeltrioxyd.
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Dieses Sulfonierungsprodukt wird nun in beliebiger Reihenfolge hydrolysiert
und gebleicht. Bleichung und Hydrolyse können auch gleichzeitig vorgenommen werden.
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Zur Hydrolyse wird das rohe Sulfonierungsprodukt in üblicher Weise
mit Wasser und überschüssiger Säure oder überschüssigem Alkali erwärmt. Man arbeitet
zweckmäßigerweise bei Temperaturen von 50 bis 1000 C, jedoch kann man, insbesondere
wenn man Druckgefäße zur Verfügung hat, auch bei höheren Temperaturen, beispielsweise
bis 150 oder 2000 C, arbeiten. Im allgemeinen wendet man so viel Wasser an, daß
das rohe saure Sulfonierungsprodukt in 5-bis 750/obiger Lösung vorliegt.
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Hydrolysiert man in alkalischer Lösung, dann setzt man so viel Alkali
zu, daß nach Absättigung überschüssigen Sulfonierungsmittels ausreichend Alkali
zur Neutralisation der sich bei der Hydrolyse bildenden Sulfonsäure zur Verfügung
steht. Zweckmäßigerweise arbeitet man mit einem Überschuß, der 5 bis 500/0, vorzugsweise
10 bis 300/0, der theoretisch erforderlichen Alkalimenge betragen kann. Die Temperaturbedingungen
entsprechen weitgehend denen, wie sie für die saure Hydrolyse angegeben wurden.
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Im allgemeinen benötigt man für eine bei 1000 C durchgeführte Hydrolyse
1 bis 3 Stunden; diese Zeit vergrößert sich oder verringert sich mit der gewählten
Temperatur.
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Als Alkalien verwendet man in erster Linie die anorganischen säurebindenden
Derivate der Alkalimetalle, wie beispielsweise die Hydroxyde, Carbonate oder Bicarbonate
des Natriums und Kaliums.
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An ihrer Stelle kann man aber auch entsprechende Verbindungen der
Erdalkalien, insbesondere des Magnesiums oder Calciums verwenden oder organische
Basen, wie beispielsweise die primären, sekundären oder tertiären Amine oder Alkylolamine
mit 1 bis 4, vorzugsweise 2 Kohlenstoffatomen pro Alkyl-bzw. Alkylolrest.
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Für die saure Hydrolyse reichen im allgemeinen die im sauren Sulfonierungsprodukt
vorhandenen Mengen an Schwefeltrioxyd aus; gegebenenfalls kann man noch etwas Säure,
vorzugsweise Schwefelsäure zusetzen, um eine deutlich saure Reaktion der Lösung
sicherzustellen. Im übrigen verläuft die Hydrolyse in saurer Lösung unter ähnlichen
Bedingungen wie in alkalischer Lösung.
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Die Bleiche kann an dem rohen sauren Sulfone rungsprodukt oder an
dem Hydrolysat durchgeführt werden, das sauer, neutral oder alkalisch reagieren
kann. Je nach den Reaktionsbedingungen liegen die
Temperaturen im
Bereich von 20 bis 1000 C, vorzugsweise von 30 bis 80 und insbesondere von 40 bis
600 C. Vor allen Dingen beim Bleichen der rohen sauren Sulfonierungsprodukte empfiehlt
es sich, die Temperatur allmählich zu steigern und während der Bleiche zu rühren,
damit lokale Überhitzungen durch die während der Bleiche entbundene Reaktionswärme
vermieden werden.
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Arbeitet man mit Wasserstoffperoxyd, so verwendet man davon wenigstens
0,5O/o, vorzugsweise mehr als 10/o H2O2. Die zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse
erforderliche Menge an Wasserstoffperoxyd wird zweckmäßigerweise durch Versuche
ermittelt, wobei die Menge der gefärbten Verunreinigungen mit der beim Sulfonieren
angewandten Schwenfeltrioxydmenge und mit der Sulfonierungstemperatur ansteigt.
Im allgemeinen erreicht man mit Mengen von 2 bis 6 0/o H202 gute Ergebnisse. Über
10 0/o H.2O2. braucht man im allgemeinen nicht hinauszugehen. Die Prozentangaben
sind Gewichtsprozent; sie geben die Menge an wasserfreiem H2O2 an, bezogen auf das
im Sulfonierungsprodukt enthaltene hydrolysierbare bzw. hydrolysierte Sulfonat;
d. h., etwa vorhandene unsulfonierte Anteile werden nicht angerechnet, gleichgültig,
ob sie im Sulfonierungsprodukt noch vorhanden sind oder ob sie vor den Bleichen
entfernt wurden.
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Das Wasserstoffperoxyd kann in allen handelsüblichen Konzentrationen
angewandt werden, beispielsweise in Konzentrationen von 1 bis 100 Gewichtsporzent;
vorzugsweise arbeitet man mit Konzentrationen von 20 bis 75 und insbesondere von
30 bis 60 Gewichtsprozent H2O2.
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Das Wasserstoffperoxyd kann auch unter den Bedingungen der Bleiche
aus geeigneten Verbindungen gebildet werden. Hierzu gehören die Salze, die Peroxydhydrate
und die Anlagerungsverbindungen des Wasserstoffperoxyds an organische Substanzen.
Zu den Salzen des Wasserstoffperoxyds zählen diejenigen Verbindungen, bei denen
wenigstens 1 Wasserstoffatom des Wasserstoffperoxyds durch ein Kation, vorzugsweise
durch ein anorganisches Kation ersetzt ist. Als Beispiele sind die Peroxyde der
Alkalien und Erdalkalien, insbesondere die Peroxyde des Natriums, Kaliums, Magnesiums,
Calciums, Strontiums, Bariums zu nennen. Zu den Peroxydhydraten des Wasserstoffperoxyds
gehören die von den Boraten, Carbonaten, Orthophosphaten, Pyro- und Polyphosphaten,
insbesondere den Tripolyphosphaten abgeleiteten Substanzen, wobei die genannten
Verbindungen vorzugsweise Natrium oder Kalium als Kation enthalten können. Zu den
Anlagerungsverbindungen des Wasserstoffperoxyds an organische Substanzen gehören
die des Harnstoffs oder Hexamethylentetramins.
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Die meisten dieser Substanzen reagieren mit dem im Sulfonierungsprodukt
meistens vorhandenen überschüssigen Schwefeltrioxyd bzw. mit der aus dem Schwefeltrioxyd
bei Wasserzusatz gebildeten Schwefelsäure unter Bildung von Salzen. Diese Salzbildung
ist für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens unwesentlich, da in den
weitaus meisten Fällen überschüssiges Sulfonierungsmittel zur Verfügung steht. Aber
selbst wenn alles Sulfonierungsmittel gebunden werden sollte, dann reicht auch die
Azidität der freien Sulfonsäure aus, um die Bleiche vonstatten gehen zu lassen.
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An Stelle des Wasserstoffperoxyds kann man auch Chlorite oder Hypochlorite
oder die ihnen ent-
sprechenden Säuren bzw. Säureanhydride zum Bleichen verwenden.
Beim Arbeiten mit den Salzen können auch diese eine geringe Menge des im Sulfonierungsprodukt
vorhandenen freien Schwefeltrioxyds binden, jedoch wird dadurch die saure Reaktion
der Lösung meist nicht beeinträchtigt. Unter Umständen ist eine Kontrolle der Reaktion
der Lösung zweckmäßig.
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Chlorite oder Hypochlorite können auch durch Einleiten von Chlordioxyd
oder Chlor in die zu bleichende Lösung gebildet werden.
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Sofern die zu verwendenden Bleichmittel in fester Form vorliegen,
wie beispielsweise Salzperhydrate oder Alkalichlorite, werden diese zweckmäßigerweise
nicht in fester Form, sondern als wäßrige Lösungen eingetragen. Dies gilt vor allen
Dingen für das Bleichen der unverdünnten sauren rohen Sulfonierungsprodukte.
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Alkalichlorite und Alkalihypochlorite sind in Mengen einzusetzen,
die den oben angegebenen HoOO-Mengen äquivalent sind.
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Es hat sich gezeigt, daß die Bleiche des rohen sauren Sulfonierungsproduktes
vorteilhaft unter Verwendung von H202 oder Alkalichloriten oder deren Bildungskomponenten
vorgenommen wird. Bessere Ergebnisse erhält man allerdings, wenn man das in alkalischem
Medium hydrolysierte und vorzugsweise von unsulfonierbaren Anteilen befreite Produkt
etwa im Neutralbereich (pH 6 bis 8, vorzugsweise 7 bis 8) mit Hypochlorit bei Temperaturen
von 40 bis 500 C bleicht.
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Die in den Sulfonierungsprodukten vorhandenen, unsulfonierten Substanzen
können vor oder nach der Bleiche aus dem Sulfonierungsprodukt entfernt werden. Zweckmäßigerweise
geschieht dies an dem hydrolysierten und neutralisierten Sulfonierungsprodukt. Man
kann die unsulfonierten Anteile durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln entfernen.
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Für das Arbeiten in technischem Maßstab können andere Verfahren herangezogen
werden, wie beispielsweise die Wasserdampfdestillation. Diese läßt sich beispielsweise,
gegebenenfalls in Kombination bzw. im Anschluß an eine alkalisch durchgeführte Hydrolyse,
derart durchführen, daß man die wäßrige Lösung des neutralisierten Sulfonierungsproduktes
unter Druck auf Temperaturen oberhalb des Siedepunktes des Wassers erhitzt, um dann
die wäßrige Lösung zu entspannen. Der beim Entspannen entbundene Wasserdampf reißt
die flüchtigen, unsulfonierten Anteile mit. Bei Produkten mit Sulfonierungsgraden
von 92°/o und höher ist ein Abtrennen des Unsulfonierten nicht nötig. Für die Herstellung
der Ausgangsstoffe wird kein Schutz begehrt.
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Beispiele Die Olefine, deren Verarbeitung in den folgenden Beispielen
beschrieben wird, sind, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes erwähnt ist, durch
Kracken von Erdölparaffin hergestellt worden. Sie enthalten 96 bis 97 Gewichtsprozent
endständige aliphatische Olefine. Der Rest besteht aus gesättigten Kohlenwasserstoffen
und Diolefinen.
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Die angegebenen Bleichmittelmengen beziehen sich auf das Gewicht
des im verarbeiteten Produkt enthaltenen Sulfonates. Zu diesem Zweck wurde die Menge
der unsulfonierten Anteile durch Extraktion mit Benzin bestimmt und hieraus der
Sulfonierungsgrad errechnet. In einigen Fällen wurden die unsulfonierten
Anteile
vor der Bleichung durch Benzinextraktion entfernt. Bei derartigen Extraktionen kann
es manchmal zweckmäßig sein, die Schichtentrennung durch Zugabe von etwas Isopropanol
zu unterstützen.
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Die in den Beispielen mitgeteilten Farbwerte sind nur dann miteinander
vergleichbar, wenn man von identischen Ausgangsmaterialien bzw. von identischen
Weiterverarbeitungsprodukten (Hydrolysierungsprodukten) ausging, d. h., wenn ein
in bestimmter Weise hergestelltes und weiterverarbeitetes Sulfonierungsprodukt vor
der Bleiche in verschiedene Portionen geteilt wurde.
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Die Farbwerte wurden in einer 4"-Küvette im Lovibond-Tintometer an
den wäßrigen Lösungen der Sulfonate bestimmt, die 5 Gewichtsprozent Sulfonat (etwa
vorhandene unsulfonierte Anteile wurden nicht als Sulfonat angerechnet) enthielten.
Sofern für das ungebleichte Sulfonat keine Farbwerte mitgeteilt sind, waren diese
unter den angegebenen Bedingungen nicht meßbar.
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Beispiel 1 Zur Sulfonierung diente ein zylindrisches Glasgefäß von
4 cm Durchmesser und 45 cm Länge, das mit einem Temperiermantel versehen war. Es
führte von oben ein Gaseinleitungsrohr von 8 mm Durchmesser bis auf den Boden des
Gefäßes, durch welches ein Luft-SO3-Gemisch geleitet wurde. Im Verlauf von 73 Minuten
wurden durch 134,6 g Hexadecen-1 (0,6 Mol) mit einer Geschwindigkeit von 1501 Luft
pro Stunde 48,8 g SO3 (0,61 Mol) durchgeleitet. Dabei wurde durch den Temperiermantel
Wasser von 40° C gepumpt. Nachdem diese SO3-Menge zugegeben worden war, wurde 75
Minuten lang mit der oben angegebenen Strömungsgeschwindigkeit bei 400 C SO3-freie
Luft durchgeleitet. Das Gewicht des Sulfonierungsproduktes hatte dann um 48,5 g
zugenommen, was der aufgenommenen SO3-Menge entspricht.
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Das so in Form einer braunschwarzen, zähflüssiger Paste erhaltene
Sulfonierungsprodukt wurde dann mit 3 Gewichtsprozent H202 in Form einer 400/oigen
wäßrigen Lösung versetzt und 2 Stunden auf 600 C erwärmt. Nach Zusatz der gleichen
Menge Wasser wurde 5 Stunden unter Rühren auf 950 C erhitzt.
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Nach Neutralisation mit 200/oiger Natronlauge erhielt man das gewünschte
Sulfonat (Sulfonierungsgrad 85 O/o); dieFarbwerte dieses Sulfonates waren: Gelb:
8; Rot: 4; Blau: 1.
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Beispiel 2 Wie im Beispiel 1 beschrieben, wurden 110 g Dedecen-1
(0,6 Mol) im Verlauf von 75 Minuten bei 203 C mit 48,8 g SO,, das in Form eines
zeigen Luftstromes eingeleitet wurde, umgesetzt. Danach wurde 1/2 Stunde lang unter
den gleichen Bedingungen SO3 -freie Luft durchgeleitet.
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Zum Bleichen wurde das rohe braunschwarze Sulfonierungsprodukt mit
30/0 H202 (als 4(}0/obige wäßrige Lösung) versetzt und 120 Minuten lang bei 600
C gehalten. Dann wurde mit Wasser auf eine 500/obige Lösung des Sulfonierungsproduktes
verdünnt und 5 Stunden lang auf dem Dampfbad unter Rühren erhitzt. Nach Neutralisation
mit 200/obiger Natronlauge wurde das Unsulfonierte durch Benzinextraktion entfernt
(Sulfonierungsgrad 89,80/o). Die Farbwerte des gebleichten Sulfonierungsproduktes
waren: Gelb: 18; Rot: 5; Blau: 1.
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Beispiel 3 Als Ausgangsmaterial diente ein Gemisch von Olefinen der
Kettenlängen C15 bis C18 (mittlere Kettenlänge Ct6 5) mit der Jodzahl 118,5.
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In 694,5 g Olefin (3 Mol) wurden im Verlauf von 80 Minuten bei Temperaturen
im Bereich von 30 bis 400 C 10001 Luft pro Stunde eingeleitet, die 50/0 SO3 (248
g = 3,1 Mol) enthielten. Das so erhaltene braunschwarze zähflüssige Sulfonierungsprodukt
(Sulfonierungsgrad 86°!o) wurde geteilt und in verschiedener Weise aufgearbeitet.
a) 276 g des rohen Sulfonierungsproduktes wurden vor der Bleiche hydrolysiert und
zu diesem Zweck mit 170 ccm 200/oiger NaOH (ausreichend für einen 10- bis 200/oigen
Alkaliüberschuß nach beendeter Hydrolyse) und etwa 500 com Wasser versetzt und 3
Stunden am Rückfluß gekocht.
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Das so erhaltene Hydrolysat wurde durch Extraktion mit Benzin von
den unsulfonierten Anteilen befreit. Die etwa 200/oige wäßrige Lösung wurde geteilt.
Der eine Teil wurde mit Schwefelsäure neutralisiert, mit 30/0 H202 in Form der 400/oigen
wäßrigen Lösung versetzt und 2 Stunden unter Rühren auf 900C erhitzt. Die Farbwerte
waren: Gelb: 5,0; Rot: 0,6; Blau: 0,0. b) Der zweite Teil der nach a) hergestellten
hydrolysierten und von den unsulfonierten Anteilen befreiten Lösung wurde nach der
Neutralisation mit 300/oiger Schwefelsäure angesäuert, mit 30/0 NaClOÆ (als 400/oige
wäßrige Lösung) versetzt und als saure Lösung 1 Stunde unter Rühren auf 40 bis 500
C erhitzt. Die Farbwerte des Produktes waren: Gelb: 3; Rot: 0,5; Blau: 0,0. c) Die
kombinierte Bleiche und Hydrolyse durch Sstündiges Erhitzen einer etwa 300/eigen
wäßrigen Lösung des rohen sauren Sulfonierungsproduktes mit 30/0 H202 (als 400/oige
wäßrige Lösung) auf 800 C unter Rühren ergab folgende Farbwerte: Gelb: 7; Rot: l;
Blau: 1. d) Das Sulfonierungsprodukt wurde zunächst sauer, dann alkalisch hydrolysiert
und darauf gebleicht.
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Zu diesem Zweck wurde das Sulfonierungsprodukt als 300/oige wäßrige
Lösung am Rückfluß erhitzt. Um eine bei längerem Erhitzen der sauren wäßrigen Lösung
manchmal auftretende Farbvertiefung von vornherein auszuschalten, wurde dann etwas
mehr als die zum Neutralisieren theoretisch erforderliche Menge an 2(W/oiger NaOH
zugesetzt und die Hydrolyse für 1 Stunde unter Kochen am Rückfluß fortgesetzt. Nach
Ansäuern der Lösung mit Schwefelsäure und Zusatz 30/0 Na0lO (in Form einer 400/oigen
wäßrigen Lösung) wurde 1 Stunde auf 40 bis 500 C erhitzt. Das Produkt hatte folgende
Farbwerte: Gelb: 6; Rot: 0,9; Blau: 0. e) Das rohe Sulfonierungsprodukt wurde in
300/oiger wäßriger Lösung nach Zusatz von 1200/0 der zum Neutralisieren theoretisch
erforderlichen Menge an 200/oiger Natronlauge 3 Stunden am Rückfluß gekocht. Nach
Abtrennen der unsulfonierbaren Anteile durch Extraktion mit Benzin wurde die Lösung
auf einen pH-Wert von 7 bis 8 eingestellt. Das so erhaltene, von unsulfonierbaren
Anteilen freie Hydrolysat wurde mit 30/0 NaClO (als 130/obige wäßrige Bleichlauge
angewandt) 2 Stunden auf 40 bis 500 C erhitzt.
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Die Farbwerte des Produktes waren: Gelb: 5; Rot: 0,6; Blau: 0,0.
von
30 bis 350 C durch Einleiten von 6001 Luft pro Stunde, die 3 Volumprozent SO, enthielten,
sulfoniert. Die angewandte SO3-Menge betrug 122 g (1,53 Mol); es wurden 117 g (1,46
Mol) SOs aufgenommen. Der Sulfonierungsgrad des erhaltenen Produktes wurde später
durch Extraktion der unsulfonierbaren Bestandteile zu 92,60/, bestimmt. Das Sulfonierungsprodukt
wurde zum Vergleich verschiedener Hydrolyse- und Bleichmethoden geteilt und die
Teile in folgender Weise weiterverarbeitet. a) Ein Teil des Sulfonierungsproduktes
wurde in einer solchen Menge etwa 40/oiger Natronlauge gelöst, daß pro Mol aufgenommenes
SO3 1,2 Mol NaOH vorlagen. Diese Lösung wurde 3 Stunden auf 1000 C erhitzt. Aus
der erhalt nen Lösung wurden nicht sulfonierte Anteile mit Hilfe von Benzin (Siedegrenzen
80 bis 1100 C) extrahiert.
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Die von unsulfonierbaren Anteilen befreite Lösung wurde durch Zusatz
von Schwefelsäure neutral gestellt. Dann wurde die etwa 30atoige wäßrige Lösung
mit 5 Gewichtsprozent NaClO (in Form einer 13%igen Bleichlauge) versetzt und 2 Stunden
auf 600 C erwärmt. Das erhaltene Produkt hatte folgende Farbwerte: Gelb: 7; Rot:
0,7; Blau: 0,0. Die nach dem Eindampfen erhaltene Substanz bestand aus 90 0/o Olefinsulfonat,
70/0 Na2SO4, 30'0 NaCl. b) Ein anderer Teil des Sulfonierungsproduktes wurde in
der unter a) beschriebenen Weise mit überschüssiger Natronlauge hydrolysiert und
die im Hydrolysat noch vorhandenen unverseifbaren Anteile durch Extraktion mit Benzin
entfernt.
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Die so erhaltene etwa 300/oige wäßrige Lösung wurde unter Verwendung
verschiedener Bleichmittel gebleicht, die alle in einer 30/0 H202 äquivalenten Menge
angewandt wurden. Die Bleichmittelmengen (H2O2 wurde als 30%ige wäßrige Lösung,
NaClOg als 40%ige Lösung und NaClO als 130/oige Bleichlauge eingesetzt), die Bleichbedingungen
und die Farbwerte der erhaltenen Produkte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Farbwerte |
Bleichmittel Bleichbedingungen |
Gelb Rot Blau |
3 O/o HgO., neutrale Lösung 13 | 2,4 0 |
2 Stunden |
bei900C |
4?20/o NaClO saure Lösung 15 3,2 0 |
1 Stunde |
bei600C |
6,60/oNaClO pH=7bis8 5 0,5 0 |
2 Stunden bei |
40 bis 500 C |
c) Weitere Anteile des rohen sauren Sulfonierungsproduktes wurden ohne vorherige
Hydrolyse gebleicht. Die Bleichmittel wurden als wäßrige Lösungen in einer 30/s
H2O. äquivalenten Menge eingesetzt. Die Bleiche selbst wurde bei 600 C unter Rühren
durchgeführt und dauerte 2 Stunden. Die nach dem Bleichen erhaltene Lösung wurde,
wie unter a) beschrieben, mit überschüssiger Natronlauge hydrolysiert, und
es wurden
die Farbwerte bestimmt. Die Bleichmittel und deren Menge, die Konzentrationen der
wäßrigen Bleichmittellösungen, die in das saure Sulfonierungsprodukt eingearbeitet
wurden, und die Farbwerte der erhaltenen Produkte sind in der folgenden Tabelle
zusammengestellt.
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Diese Tabelle enthält als Vergleich die Farbwerte eines in analoger
Weise, jedoch ohne Bleichmittelzusatz aufgearbeiteten Produktes.
Konzen- Konzen- Farbe |
Bleichrnittel tration Gelb Rot Blau |
Ohne - 22 27,4 3,2 |
3% H2O2 30% 18 6,1 0,1 |
7% Na2O2 30% 21 10 0,2 |
13,8°% 30% 18 3,5 0 |
NaBQ'H2O2 |
3H2O |
Patentansprüche: 1. Verfahren zur Gewinnung von hellfarbigen Olefinsulfonaten durch
Umsetzen 8 bis 22 Kohlenstoffatome und eine endständige Doppelbindung enthaltender
Olefine mit Sulfonierungsmitteln und Hydrolysieren der so erhaltenen Sulfonierungsprodukte,
dadurch gekennz e i c h n e t, daß man die Sulfonierungsgemische, die durch Behandeln
der Olefine mit gasförmigem, inertgasverdünntem Schwefeltrioxyd bei Temperaturen
von 20 bis 1000 C erhalten worden sind, vor, während oder nach der Hydrolyse mit
Wasserstoffperoxyd, Alkalichloriten oder Alkalihypochloriten oder den Bildungskomponenten
dieser Substanzen bei Temperaturen von 20 bis 1000 C bleicht.
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2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Sulfonierungsgemische
verarbeitet, die bei Temperaturen von 25 bis 750 C hergestellt worden sind.
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3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekEnnzeichnet, daß man
die Bleichmittel in Mengen anwendet, die 0,5 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 Gewichtsprozent
H.,O., bezogen auf das im zu bleichenden Produkt enthaltene Sulfonat, entsprechen.
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4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
bei Temperaturen von 30 bis 80 und insbesondere von 40 bis 600 C bleicht.
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5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
in alkalischem Medium hydrolysiert und die Bleiche bei pH-Werten von 6 bis 8, vorzugsweise
von 7 bis 8, bei Temperaturen von 40 bis 500 C durchführt.
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In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr.
1 081 007; deutsche Patentschriften Nr. 729 189, 680 183; britische Patentschrift
Nr. 791 995; kanadische Patentschrift Nr. 541 088; französische Patentschrift Nr.
941 471; Ind. and Eng. Chemistry, 45 (1953), S. 2068.
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Beispiel 4 Hexadecen-1 wurde nach dem im Beispiel 1 be schriebenen
Verfahren sulfoniert, und es wurde ein schwarzes zähflüssiges Sulfonierungsprodukt
erhalten, dessen Sulfonierungsgrad 88 0j'o betrug. Das Produkt wurde in verschiedene
Portionen aufgeteilt und die einzelnen Portionen in der unten beschriebenen Weise
weiterverarbeitet. a) Zum Sulfonierungsprodukt wurden 3 Gewichtsprozent Ho09 (als
400/obige wäßrige Lösung) zugesetzt und das Gemisch 2 Stunden unter Rühren auf 600
C erhitzt. Dann wurde nach Zusatz von 1200/o der zur Hydrolyse theoretisch notwendigen
Menge 20'/obiger Natronlauge 3 Stunden lang durch Kochen am Rückfluß hydrolysiert.
Das Produkt hatte folgende Farbwerte: Gelb: 8; Rot: 1,7; Blau: 0,0. b) Das Sulfonierungsprodukt
wurde zum Zweck einer kombinierten sauren und alkalischen Hydrolyse zunächst als
300/obige wäßrige Lösung 1 Stunde am Rückfluß gekocht und dann nach Zusatz von 120°/o
der zur Hydrolyse theoretisch erforderlichen Menge an 200/obiger Natronlauge nochmals
1 Stunde am Rückfluß gekocht. Dann wurde neutralisiert und die neutrale Lösung nach
Zusatz von 3 Gewichtsprozent H20., durch 2stündiges Erhitzen auf 900 C unter Rühren
gebleicht. Die Farbwerte waren: Gelb: 8; Rot: 1,0; Blau: 0. c) Das Sulfonierungsprodukt
wurde, wie unter b) beschrieben, zunächst sauer, dann alkalisch hydrolysiert. Die
Lösung wurde dann angesäuert und nach Zusatz von 3 Gewichtsprozent NaClO.> durch
stündiges Erhitzen auf 40 bis 500C unter Rühren sauer gebleicht. Die Farbwerte des
Produktes waren: Gelb: 4; Rot: 0,7; Blau: 0,1. d) Das Sulfoniemngsprodukt wurde
mit 1200/0 der für eine Hydrolyse theoretisch erforderlichen Menge an 200/obiger
Natronlauge vermischt und 3 Stunden am Rückfluß gekocht. Dann wurde die Lösung neutralisiert
und nach Zusatz von 3 Gewichtsprozent H.,Oe 2 Stunden lang unter Rühren auf 900
C erhitzt. Das erhaltene Produkt hatte folgende Farbwerte: Gelb: 9,1; Rot: 1,1;
Blau: 0,0. e) Das saure Sulfonierungsprodukt wurde wie unter d) alkalisch hydrolysiert
und nach der Hydrolyse mit Schwefelsäure angesäuert. Nach Zusatz von 3 Gewichtsprozent
NaClO2 wurde die dann noch saure Lösung 1 Stunde unter Rühren auf 40 bis 500 C erhitzt.
Die Farbwerte waren: Gelb: 4,1; Rot: 1; Blau: 1.
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Beispiel 5 In der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur wurden 118
g Tetradecen-l (0,6 Mol) durch Einleiten eines 7 Volumprozent SO3 enthaltenden Luftstromes
(48 g SO. = 0,6 Mol, 1501 Luft pro Stunde) sulfoniert, wobei die Temperatur im Bereich
von 20 bis 30C gehalten wurde. Das zähflüssige, schwarze Sulfonierungsprodukt (Sulfonierungsgrad
88 o/o) wurde nach Zusatz von 3 Gewichtsprozent H2Oe (als 400/oige wäßrige Lösung)
2 Stunden lang unter Rühren auf 600 C erhitzt und dann in derselben Weise, wie unter
Beispiel 4, d) beschrieben, hydrolysiert. Die Farbwerte des gebleichten Produktes
waren: Gelb: 10; Rot: 2,3; Blau: 0,0.
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Beispiel 6 In der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur wurden 110
g Dodecen-1 (06 Mol) innerhalb 105 Minuten durch Einleiten eines 5 Volumprozent
SO, enthaltenden Luftstromes (150 1 Luft pro Stunde, 48 g SO3 = 0,6 Mol) bei Temperaturen
im Bereich von 20 bis 300 C sulfoniert. Das erhaltene Produkt hatte einen Sulfonierungsgrad
von 88 0/o. Das Sulfo nierungsprodukt wurde mit 3 Gewichtsprozent H202 (als 400/oige
wäßrige Lösung) versetzt und anschließend 2 Stunden unter Rühren auf 600 C erwärmt.
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Das so gebleichte Sulfonierungsprodukt wurde unter den im Beispiel
4, d) beschriebenen Bedingungen mit einem Alkaliüberschuß hydrolysiert. Das Sulfonat
hatte folgende Farbwerte: Gelb: 6* Rot: 1.2; Blau: 0.
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Beispiel 7 Die Sulfonierung wurde in einer der im Beispiel 1 beschriebenen
ähnlichen Apparatur von entsprechend größeren Ausmaßen durchgeführt.
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278 g des bereits erwähnten C1a-C1s-Olefin gemisches (1,2 Mol) wurden
im Verlaufe von 2 Stunden durch Einleiten eines 3 Volumprozent SOS enthaltenden
Luftstromes (600 1 Luft pro Stunde) sulfoniert. Die eingesetzte SO3-Menge betrug
122 g (1,53 Mol). Die Temperatur im Reaktionsgefäß wurde während der Reaktion auf
30 bis 350 C gehalten. Diese Temperatur stellte sich nach Beginn des SO-Einleitens
durch die Reaktionswärme von selbst ein; ein weiteres Ansteigen der Temperatur wurde
durch schwache Kühlung verhindert. Von den eingesetzten 1,53 Mol SO3 waren 1,46
Mol vom Olefin aufgenommen worden. Das in Form eines schwarzen, zähflüssigen, aber
noch gießbaren Sirups anfallende Sulfonierungsprodukt wurde mit 60/oiger wäßriger
Natronlauge aufgenommen (1,2 Mol NaOH pro Mol aufgenommenes SO) und 3 Stunden bei
1000 C hydrolysiert. Aus der so erhaltenen Lösung wurden unsulfonierte Anteile durch
Extraktion mit Benzin (Siedegrenzen 80 bis 1100 C) entfernt. Nach der Menge der
extrahierten benzinlöslichen Anteile errechnet sich der Sulfonierungsgrad auf 93
93°!o.
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Die wäßrige Phase wurde durch Verdampfen von wenig Wasser von gelöstem
Benzin und Isopropanol befreit, dann mit verdünnter Schwefelsäure neutral eingestellt
und nach Zusatz von 4,5 Gewichtsprozent NaClO (als 130/oige Bleichlauge) 2 Stunden
auf 40 bis 600 C erhitzt. Das Produkt hatte folgende Farbwerte: Gelb: 8; Rot: 0,8;
Blau: 0.
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Die wäßrige Lösung wurde eingedampft und der weiße bis schwach gelblichgefärbte
feste Rückstand zerkleinert. Das erhaltene, nicht klebende Pulver bestand (auf wasserfreies
Produkt umgerechnet) aus 40 Gewichtsprozent Hydroxyalkansulfonat, 50 Gewichtsprozent
ungesättigtem Sulfonat, 7 °/o Na2SO4 und 3 O/o NaCl. Das Pulver löste sich leicht
in Wasser und ergab klare, stark schäumende Lösungen.
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Beispiel 8 Dieses Beispiel demonstriert den Einfluß verschiedener
Aufarbeitungs- und Bleichverfahren auf die Farbe des Sulfonierungsproduktes.
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Die Sulfonierung wurde in derselben Apparatur durchgeführt wie der
im vorhergehenden Beispiel beschriebene Versuch.