DE118373C - - Google Patents
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- DE118373C DE118373C DENDAT118373D DE118373DA DE118373C DE 118373 C DE118373 C DE 118373C DE NDAT118373 D DENDAT118373 D DE NDAT118373D DE 118373D A DE118373D A DE 118373DA DE 118373 C DE118373 C DE 118373C
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
- G05D13/00—Control of linear speed; Control of angular speed; Control of acceleration or deceleration, e.g. of a prime mover
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Eingewichtsbeharrungsregler, bei welchem die
Schwungmasse derart angeordnet ist, dafs die Dämpfung der bei plötzlichen Belastungsänderungen entstehenden schwingenden Bewegungen
der Schwungmasse und hiermit auch der regelnden Theile durch die Wirkung der Momente der tangentialen Trägheitskräfte erfolgt.
Hierdurch wird gegenüber den bis jetzt bekannten Bauarten der grofse Vortheil erreicht,
dafs die Dämpfung nicht durch besondere Vorrichtungen, Oelbremse, Reibscheiben oder gar
durch die Reibung zu erfolgen hat, und schliefst eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung
des Reglers in sich.
Die vom Professor Stodola in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure in
der Nummer vom 6. Mai 1899, Seite 508, veröffentlichte
Theorie behandelt lediglich diejenigen Trägheitsmomente, welche durch Aenderung der Winkelgeschwindigkeit entstehen; die
Gleichung des Momentes der tangentialen Trägheitskräfte
Mg = J0 w>
+ Mr0 w' χ Fo
ist nur für den Fall aufgestellt, wenn die Schwungmasse sich in Bezug auf O1 in Ruhe
befindet, d. h. eine reine Drehbewegung um O ausführt.
Dreht sich jedoch die Schwungmasse um O1,
abgesehen von der Drehung um O, so ändern sich die Entfernungen der Massenelemente von
der Drehachse O, und es treten weitere Momente der tangentialen Trägheitskräfte auf.
Es können nun diese Kräfte, welche theils beschleunigende, theils verzögernde Momente hervorrufen,
je nachdem sie in gleicher oder entgegengesetzter Richtung wie die früher erwähnten
Trägheitskräfte wirken, dazu benutzt werden, die Dämpfung der Schwingungen zu bewirken.
Diese Kräfte, die passend als Bahnbeschleunigüngsdrücke
bezeichnet werden mögen, entstehen dadurch, dafs die Entfernungen r der Massenelemente von der Drehachse O sich
ändern, wodurch auch die Bahnen derselben andere werden. Nimmt man die Winkelgeschwindigkeit
w für das Zeitelement als constant :an —=— — O und r als wachsend von r
dt
auf r + dr, so bekommt man die tangentiale
Trägheitskraft (Fig. 1) G" = Δ m w —3—, welche
in der Richtung, von G fällt, wobei G die tangentiale Trägheitskraft, welche durch die Beschleunigung
der Winkelgeschwindigkeit ω um
O, d. h. —j— hervorgerufen wird. Es sei p"
die Länge des Lothes von O1 auf G bezw. G",
dann erhält man:
dr
Mg = J0
Mro
das dritte Glied Σ Amp"·
Σ Amp"
dr
dt
dt ' hängt direct
von der Winkelgeschwindigkeit um die Drehachse O, sowie um den Zapfen O1 ab. Da
diese Integration für einen unregelmäfsigen Körper als Schwungmasse besondere Schwierigkeiten
bietet, so benutzt Erfinder die graphische Methode.
Man zieht den Kreis OaO1 (Fig. 2). OPa
ist ein beliebiger Strahl durch O. Die Gröfse der tangentialen Beschleunigungsdrücke
eines Punktes auf dem Strahl O α ist für die Drehung um Winkelelemente άη innerhalb der
Zeit dt direct proportional der Länge des Lothes a O1 auf diesen Strahl. Der Hebelarm,
mit welchem diese Kraft um O1 ein Moment erzeugt, ist gleich a P (Fig. 2). Infolge
dessen ist das Moment proportional dem Inhalt des Dreieckes a O1 P.
Hierdurch erhält man eine Reihe unendlich vieler Lagen, deren Dreiecke bezw. Dämpfungsmomente gleichwerthig sind um O1. Eine solche
Linie räumlich dargestellt, wäre eine Art Niveaufläche gleichwerthiger Massenelemente. In Fig. 3
ist nun ein Netz solcher Curven von gleichwerthigen Dämpfungsmomenten dargestellt, wobei
die Dämpfungsvermögen proportional sind den Ziffern, mit welchen die Curven bezeichnet
werden. Durch Einzeichnung der Vertheilungsart der Massen in verschiedenen Lagen um einen
gegebenen Schwerpunkt erhält man einen Ueberblick über die zweckmäfsigste Anordnung
' der Schwungmasse in Bezug auf ihr Dämpfungsvermögen. Dies ist aus dem in Fig. 4 dargestellten
Diagramm, bei welchem das Dämpfungsvermögen bezw. das Schleuderungsvermögen der Momente der tangentialen Trägheitskräfte durch
die schraffirten Flächen dargestellt ist, ersichtlich. Das Diagramm (Fig. 4) erhält man aus
dem in Fig. 3 dargestellten Netz der Dämpfungsvermögen in folgender Weise:
Es sei die Lage des Schwerpunktes S der Schwungmassen bei bestimmter Drehrichtung
(Uhrzeigersinn) gegeben und es sei die Schwungmasse aus zwei ungefähr gleichen Gewichten
an gegenüber liegenden gewichtslosen Armen befestigt gedacht, und zwar von untergeordneter
Gröfse, so dafs man dieselben ohne Fehler in dem Schwerpunkt vereinigt denken kann; angenommen ferner sei O J ein Zapfen,
um welchen sich die Schwungmasse dreht, und O der Drehpunkt der Welle, d. h. des ganzen
Systems, sowie S S1 = S S2 = 5 mal O O1,
so kann man mittelst des Netzes (Fig. 3) für jede Lage der Schwungmasse um den Schwerpunkt
S den entsprechenden,. Betrag der Dämpfung bezw. Schleuderung ermitteln, indem
man denselben unmittelbar aus den an den Curven stehenden Ziffern ablesen kann. Man zieht z. B. durch den Schwerpunkt 5
unter verschiedenen Winkeln Radien, welche den Kreis mit dem Durchmesser S1 S2 schneiden,
und sieht nach, zwischen welche Curven des Netzes (Fig. 3) diese Schnittpunkte fallen.
In dem in Fig. 4 dargestellten Diagramm sind die Punkte für die Radien, welche unter 450
geneigt sind, bestimmt. Die Schnittpunkte des Radius S1 S.2 liegen auf den Curven minus 13,4
und plus 15,1, die Schnittpunkte des unter go° zu demselben stehenden Radius liegen auf den
Curven minus 17 und plus 11,2. Man bildet nun aus den Werthen der Schnittpunkte eines
Radius mit dem Kreis . die algebraische Summe, bei dem angeführten Beispiel erhält man
(s. Fig. 4)
(— r3>4) + !δ,1' =1,7-
(— 1I) ■+' 11,2 = — 5,8.
Die so erhaltenen Werthe, welche den Betrag des Dämpfungsvermögens bezw. Schleuderungsvermögens
der Massenelemente in den entsprechenden Lagen darstellen, trägt man nach
einem entsprechenden Maisstab auf dem Umfange des Kreises um S auf. Führt man dies
für eine mehr oder weniger gröfse Anzahl von Lagen der Schwungmassen um den
Schwerpunkt S aus und berücksichtigt man dabei, dafs je nach dem Vorzeichen diese
Werthe nach innen oder nach aufsen auf den Kreis aufgetragen werden, so erhält man eine
zusammenhängende Curve, welche den Kreis in vier Punkten schneidet, wobei jeweils die
Fläche zwischen der Curve und dem Kreis die Differenz der Trägheitsmomente zu Gunsten
der Dämpfung bezw. der Schleuderung für die verschiedenen Lagen der Schwungmasse um
den Schwerpunkt S darstellen, wobei jedoch bemerkt werden mufs, dafs das Diagramm
symmetrisch aufgetragen ist und es bei irgend einer Ablesung gleichgültig ist, auf welcher
Seite man abliest. Man erhält stets die Differenz der Trägheitsmomente. Dies giebt
ein übersichtliches Bild für die Wahl der günstigsten Lage der Schwungmasse um den
Schwerpunkt 5 für die Dämpfung. Man hat daher durch dieses Verfahren ein bequemes
Mittel an der Hand, die Schwungmasse so anzuordnen, dafs die nöthige Dämpfung der
harmonischen Schwingungen durch die Wirkung des Momentes der tangentialen Trägheitskräfte
selbst erfolgt, was bisher nicht erreicht worden ist.
In Fig. 4 ist schematisch ein Regler dargestellt. O ist der Wellenmittelpunkt, O1 der Aufhängepunkt
des Excenters, O2 der Excentermittelpunkt, S der Schwerpunkt der Trägheitsmasse,
welcher, wie aus Fig. 4 ersichtlich, in eine für die Dämpfung ungünstige Lage kommt; bei
dieser durch die Bauart bedingten ungünstigen Lage des Schwerpunktes und bei den gewählten
Längenverhältnissen 5 l S'2 — io O1O ist die
gewählte Lage der Hauptachse der Trägheitsmasse — also ca. 450 von der Verbindungslinie 0Ύ-0 — die einzig mögliche, bei welcher
eine gröfste Differenz zu Gunsten der Dämpfung
erzielt wird. Bei den bekannten Bauarten wurde bisher die Hauptsache der Trägheitsmassen stets parallel oder normal zur Richtung O1 O genommen.
In der beiliegenden Zeichnung ist Fig. 5 ein Grundrifs eines Eingewichtsbeharrungsreglers,
bei welchem die Schwungmasse so angeordnet ist, dafs dieselbe eine selbstthätige dämpfende
Wirkung hervorbringt. Fig. 6 zeigt einen Schnitt im Seitenrifs. Fig. 7 zeigt die Schwunggewichte
nebst Excenter in gröfserem Mafsstab.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, besteht der Regler aus einer zugleich als Schwungrad ausgebildeten
Scheibe a, welche auf der Welle b aufgekeilt ist. In der Nabe dieser Scheibe a
ist der Bolzen c, in dessen vorderem Ende d das Excenter e in einem Stück mit den
Schwunggewichten fg aufgehängt ist, befestigt. An dem Exenter e greift seitlich von dem
BIz en d die Feder h an, welche das Excenter
und die Schwunggewichte f g in einer Lage zu halten sucht. Die Schwungmasse f g ist
nun bei dem Regler so angeordnet, dafs dieselbe von der Stellung ii bis zur Stellung //
stets innerhalb des Gebietes sich befindet, in welchem die tangentialen Kräfte derselben eine
dämpfende Wirkung ausüben. Es ist dabei die Stellung k k so gewählt, dafs nach der
eingangs erwähnten Theorie, sowie nach dem in Fig. 5 ebenfalls dargestellten Diagramm, bei
welchem das Dämpfungsvermögen bezw. das Schleuderungsvermögen der Momente der tangentialen
Trägheitskräfte durch die schraffirten Flächen veranschaulicht sind, bei derselben die
gröfstmögliche Dämpfung eintritt. Der Hub der Schwungmasse^/^-, d.h. der Bogen, innerhalb
welchem dieselbe ihre Lagen ändern kann, ist dabei so abgegrenzt, das sämmtliche Stellungen
sich noch innerhalb des Gebietes, in welchem ein Dämpfungsvermögen eintritt, befinden.
Es wird daher durch diese Anordnung der Schwungmasse das Entstehen von harmonischen
Schwingungen vermieden, wodurch ein ruhiger Gang des Reglers erzielt wird. Der Regler
arbeitet daher genau in derselben Weise, als es bis jetzt bei Anwendung einer Oelbremse
u. s. w. der Fall war.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Beharrungsregler mit nur einem Schwunggewicht (f g)i dessen Masse mit dem Excenter bezw. Antriebszapfen der Steuerung (e) fest verbunden ist oder aus einem Stück besteht, das um den Zapfen (d) an der Nabe des Schwungrades (a) schwingt und von der Feder (h) in seiner Lage gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dafs die Hauptachse der Schwungmasse einen solchen Winkel mit der Verbindungslinie zwischen dem Zapfen (O1J und Wellenmittelpunkt (O) einschliefst, dafs die Momente der tangentialen Trägheitskräfte eine gröfste dämpfende Wirkung auf die entstehenden harmonischen Schwingungen der Schwungmasse zwischen den Stellungen (I I i i) (Fig. 5) ausüben,· wodurch die Anwendung eines weiteren dämpfenden Hülfsmittels (z. B. Oelbremse) unnöthig gemacht wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE118373C true DE118373C (de) |
Family
ID=387572
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT118373D Active DE118373C (de) |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE118373C (de) |
-
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- DE DENDAT118373D patent/DE118373C/de active Active
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