DE118213C

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Info

Publication number: DE118213C
Application number: DENDAT118213D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Vorrichtung für thierärztliche Zwecke, welche es ermöglicht, widerspenstigen Thieren das Maul vollständig zu verschliefsen und vermöge eines besonderen Rohres mit grofser Leichtigkeit und ohne irgend welchen Verlust Nährflüssigkeit oder Medikamente einzuführen.

Die Vorrichtung besteht aus zwei Bändern, welche mit einer gewissen Pressung um die Lippen des Thieres gelegt werden, wobei durch eine Anzahl von Klammern die Bänder derart zusammengedrückt werden können, dafs die Lippen vollkommen dicht auf einander liegen und somit ein Ausfliefsen der Flüssigkeit nicht eintreten kann.

Die beiliegende Zeichnung stellt die neue Erfindung bildlich dar, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Ansicht der Vorrichtung, Fig. 2 eine Klammer,

Fig. 3 eine Einzelheit der Zugfeder, Fig. 4 das Zuführungsrohr,

Fig. 5 die Anordnung der Vorrichtung an einem Pferdekopf.

Die Vorrichtung besteht aus zwei biegsamen Bändern α und b\ welche aus Hanf, Leder oder dergl. hergestellt werden und dazu bestimmt sind, um die Ober- und Unterlippen des Thieres gelegt zu werden. Das Ende jedes Bandes ist mit Federn c verbunden, . welche bestrebt sind, die Bänder auf die Lippen fest aufzupressen. Die Federn c können in den Rohren d angeordnet sein, welche durch den Boden e verschlossen sind. Das Band geht frei durch die Feder hindurch und endigt in einen Kopf/, welcher ein Herausziehen des Bandes verhindert. Jedes Rohr d ,ist mit einem Schraubenbolzen g ausgestattet, welcher einen Haken h aufweist, der seinerseits zum Befestigen der Kette i dient. Die letztere ist an dem Riemen j oder k angeordnet, der ebenfalls aus Leder hergestellt ist und zum Befestigen der Vorrichtung am Kopfe des Thieres dient. Kleine Schlaufen ρ halten die Rohre d in ihrer Lage.

Die beiden Riemen j und k können vermittels einer Schnalle m mit einander verbunden werden und sind mit Schlaufen η versehen, in welchen ein Riemen 0 liegt, welcher um den unteren Theil des Kopfes greift. Dieser Riemen ο ist mit einer Schnalle / versehen und geht am besten zweimal um den Kopf herum.· Die Bänder α und b können auch in zwei Theile zerlegt und vermittelst Bügel q mit einander gekuppelt werden, wodurch die Reinigung und das Auseinandernehmen vereinfacht wird. Auf einem der Bänder, beispielsweise a, ist eine Anzahl von Klemmen angeordnet, welche das Zusammenpressen bewirken. Die Klemmen bestehen aus einem Rohr r, welches auf dem Band α befestigt ist, und einem halbkreisförmigen Ausschnitt s, welcher sich auf das Band b legt. Die Befestigung erfolgt vermittelst Schraubenbolzen t, welche durch eine Flügelschraube u angezogen werden oder durch einen Haken v, welcher in eine Verzahnung iv eingreift.

Zum provisorischen Verschlufs können noch Hülfsklemmen χ vorgesehen sein, welche nur aus zwei halbkreisförmigen Greifern bestehen und in geeigneter Weise an der Vorrichtung befestigt sind.

Die Benutzungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Man führt in das Maul des zu behandelnden Thieres ein gebogenes Rohry ein, welches mit einem Ring ^ versehen ist, um das Herausfallen des Rohres y zu verhindern. Darauf legt man die soeben beschriebene Vorrichtung dem Thiere um den Kopf, wie dies in Fig. 5 angedeutet ist, und schnallt den Riemen ο mittels Schnalle / zusammen, desgleichen die Schnalle m der Riemen j und k, wobei ihre Spannung durch die Ketten i derart geregelt wird, dafs die Lippen so gegen einander liegen, dafs keine Zwischenräume entstehen. Darauf legt man die Klemmen s auf das Band und prefst sie fest, bis die Lippen vollkommen geschlossen sind. Nunmehr kann man durch Rohr y Flüssigkeit einführen.

Claims

Pa tent-Ansprüche:

ι . Vorrichtung zum Einführen von Medikamenten für thierä'rztliche Zwecke, gekennzeichnet durch zwei um die Lippen des Thieres zu legende Bänder (a bj, welche unter Wirkung von Federn (c) stehen und mittels Klammern derart zusammengeprefst werden, dafs ein vollkommenes Verschliefsen des Maules erreicht wird.
2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Vorrichtung am Kopfe des Thieres mittels .Riemen (j k und o) befestigt wird, welche gleichzeitig zur Befestigung der die Federn tragenden Rohre (d) dienen.
3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Federn (c) in Rohren (d) untergebracht sind, um die Feder mittels einer Kette (i) am Riemen (j k) anheften zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.