DE1181981B - Verwendung eines Antibiotikums zur Bekaemp-fung von Pilzerkrankungen von Pflanzen - Google Patents

Verwendung eines Antibiotikums zur Bekaemp-fung von Pilzerkrankungen von Pflanzen

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DE1181981B
DE1181981B DEP27231A DEP0027231A DE1181981B DE 1181981 B DE1181981 B DE 1181981B DE P27231 A DEP27231 A DE P27231A DE P0027231 A DEP0027231 A DE P0027231A DE 1181981 B DE1181981 B DE 1181981B
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DE
Germany
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fungicide
plants
antibiotic
fungal diseases
cronartium
Prior art date
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Pending
Application number
DEP27231A
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English (en)
Inventor
Thomas J Cairney
Alfred Wen-Jen Chow
Jack Ziffer
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Pabst Brewing Co
Original Assignee
Pabst Brewing Co
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N63/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing microorganisms, viruses, microbial fungi, animals or substances produced by, or obtained from, microorganisms, viruses, microbial fungi or animals, e.g. enzymes or fermentates
    • A01N63/20Bacteria; Substances produced thereby or obtained therefrom
    • A01N63/28Streptomyces

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Plant Pathology (AREA)
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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: AOIn
Deutsche Kl.: 451-15/00
Nummer: 1181 981
Aktenzeichen: P 27231IV a/451
Anmeldetag: 19. Mai 1960
Auslegetag: 19. November 1964
Aus einem in der Kulturensammlung des United States Department of Agriculture, Agricultural Research Service, Nothern Utilization Research and Development Division, Peoria, Illinois, USA., unter der Nummer NRRL 2752 deponierten Stamm des Mikroorganismus Streptomyces hygroscopicus kann auf üblichem biologischem Wege ein Antibiotikum gewonnen werden, das unter dem Warenzeichen »Phytoactin« in den Handel gebracht wird.
Es wurde nun gefunden, daß dieses neue Anti- ίο biotikum eine außerordentlich starke fungizide Wirkung besitzt, die es insbesondere zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten aller Art bei Pflanzen geeignet macht.
Die Bekämpfung von Pilzkrankheiten bei Pflanzen mittels eines »Humidin« genannten, aus Streptomyces humidus gewonnenen Antibiotikums, welches eine aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehende niedrigmolekulare Verbindung mit einem Molekulargewicht von 550 bis 823 darstellt, ist be- so reits bekannt. Dieses Antibiotikum besitzt jedoch ein wesentlich engeres antibiotisches Spektrum als Phytostreptin und bewirkt lediglich eine Besserung von Pilzerkrankungen, während Phytostreptin eine weitgehende Vernichtung der Krankheitserreger bewirkt.
Dies veranschaulicht die nachstehende Tabelle.
Vergleich des antibiotischen Spektrums
Das Wachstum der Humidin
Kulturen wird bei den
angegebenen Mengen g/ccm
Mikroorganismus gehemmt >100
Phyto >100
streptin 100
g/ccm >100
Candida albicans 2,4
Trichophyton mentagrophytes .. 0,8
Glomerella cingulata 0,3
Rhizoctonia solani 2,4
Eine Pilzkrankheit wird überwacht oder bekämpft, indem eines der Fungizide so angewendet wird, daß es letztlich mit dem verursachenden Pilz in Berührung kommt. Zu diesem Zweck kann das Fungizid auf die Fläche angewandt werden, wo der Pilz sich entweder befindet oder schließlich befinden könnte. Die Anwendung kann auf die Saaten, die zu schützenden Pflanzen und bzw. oder auf den Boden in der Nähe geschehen. Vorgezogen wird es, das Fungizid auf die unter Kontrolle stehenden Pflanzen oder ihre Umgebung anzuwenden. Falls alternie-Verwendung eines Antibiotikums zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen von Pflanzen
Anmelder:
Pabst Brewing Company, Chicago, 111.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. Prinz
und Dr. rer. nat. G. Hauser, Patentanwälte,
München-Pasing, Ernsbergerstr. 19
Als Erfinder benannt:
lack Ziffer, Sachiko Ishihara Bennet,
Thomas J. Cairney, Milwaukee, Wis.,
Alfred Wen-Ien Chow, Philadelphia, Pa.
(V. St. A.)
rende Wirtspflanzen zur Ausbreitung des Pilzes erforderlich sind, ist es möglich, das Fungizid wahlweise auf den wechselseitigen Wirt oder seine Umgebung anzuwenden. Zu den alternierenden Wirtspflanzen gehören 1jährige und perennierende Kräuter und breitblättrige Bäume und Sträucher.
Zu den meistverwen-deteei Behandlungsmethoden gehören· vorzugsweise Saatbehandlung, Besprühung in der Wachstumsruhezeit, Laubbesprühung, Stammbesprühung und Einspritzung in den Stamm. Auch das Tranken des Bodens kann wirksam sein, besonders bei Setzlingen, deren Wurzeln auch vor dem Einpflanzen in eine Lösung des Fungizids getaucht werden können. Auch die Verwendung benetzbarer Pulver und von Trockenstaub kann wirksam sein.
Die Konzentration des Fungizids in der Sprühlösung wird im Bereich von etwa 5 bis 2000 Teilen pro Million geeignet gewählt, vorzugsweise im Bereich von 100 bis 400 Teilen, pro Million. Sie wird in einer Menge von etwa 3,8 bis 38001 pro Morgen angewendet, in Abhängigkeit von der Art der Pilzkrankheit, so daß etwa 0,1 bis 8000 g Fungizid pro Morgen zur Anwendung kommen, und zwar gelöst in wäßriger Flüssigkeit, wäßrig-organischer Flüssigkeit und organischer Flüssigkeit und in anderen Arten von Dispersionen, wie Emulsionen und Suspensionen benetzbarer Pulver. Wahlweise kann aber auch eine feste Zusammensetzung wünschbar sein, je nach Art der Anwendung. Das Fungizid ist dann vorzugsweise in einer Konzentration von etwa 0,01
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bis 10 Gewichtsprozent enthalten, zusammen mit einem inerten, vorzugsweise im wesentlichen nicht phytotoxischen landwirtschaftlichen Streckmittel, z. B. Bentonit, Diatomeenerde, Infusorienerde, Bimsstein usw. Auch die Gärungsfeststoffe können als Streckmittel verwendet werden. Die feste Zusammensetzung kann auf die Pflanzen oder deren Umgebung in üblicher Weise aufgestaubt werden. Auch können den festen Zusammensetzungen Haftmittel und bzw. oder oberflächenaktive Stoffe beigemischt werden, um die Anwendung zu unterstützen.
Weiter ist es vorzuziehen, wenn beim Besprühen der Blätter und den verschiedenen anderen Verfahren die Zusammensetzung auch einen kleinen Anteil an einem oberflächenaktiven Stoff enthält. Die Konzentration des oberflächenaktiven Stoffes liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 0,025 bis 0,2 Gewichtsprozent bei Anwendung auf Blattwerk.
Das Besprühen von Gärten, Gewächshäusern, Kindergärten, Feldern, Wäldern und Pflanzungen ao wird vorzugsweise in der Wachstumszeit ausgeführt. Andererseits kann es auch wünschenswert sein, z. B. bei Bäumen, das Fungizid während der Waehstumsruheperiode anzuwenden. Die üblichen und Luft- und Bodensprühvorrichtungen können verwendet werden.
Für das Besprühen von Blattwerk wird es empfohlen, so viel Fungizid anzuwenden, daß es bereits abläuft. Zur Behandlung von Stämmen, wie z. B. bei infizierten Bäumen, die Pilzfraß oder PHzbeulen zeigen, wird empfohlen, das Fungizid in wäßriger, öliger oder wäßrig-öliger Lösung auf Schlitze, die in die Rinde um den Rand der Fraßstelle oder Beule im Stamm oder in die aufgeschnittene Oberfläche von eingeschnittenen Stammgeschwüren gemacht wurden bis zum Ablaufen anzuwenden. Gewöhnlich ist es ausreichend, ungefähr das untere Drittel des Baumes oder weniger bei höheren Bäumen zu besprühen. Wahlweise kann es auch erwünscht sein, die Fungizidlösungen durch Spritzen in den äußeren Rand von Pilzfraß oder Beulen zu injizieren. Die Konzentration an Fungizid für derartige Behandlungen beträgt ungefähr 25 bis 2000 Teile pro Million, vorzugsweise 100 bis 400 Teile pro Million.
Wäßrige Dispersionen, die etwa 25 bis 2000 Teile pro Million, vorzugsweise etwa 100 bis 400 Teile pro Million Fungizid enthalten, werden zum Tränken von Erde und Wurzeln empfohlen. Wahlweise kann auch ein Trockenpräparat auf die Erde angewendet werden, das etwa 0,01 bis 10 Prozent Fungizid, gemischt mit den üblichen festen Streckmitteln, enthält.
»Phytoactin« ist in Wasser schwach löslich und liefert eine homogene kolloidale Lösung. Die Fungizide werden vorzugsweise zuerst in Form eines Konzentrats in einem wassermischbaren organisehen Lösungsmittel geliefert, welches vorzugsweise ein oberflächenaktives Mittel enthält. Es können sowohl gereinigte Formen des Fungizids verwendet werden als auch, aus Wirtschaftlichkeitsgründen, technisch reine Gärungsprodukte oder deren Kon-/entrate. Derartige technisch reine Produkte können in jedem Stadium der Gewinnung des Fungizids aus dem Gärungsprodukt erhalten werden. Vorzuziehen ist es, das Produkt so weit zu konzentrieren, daß der Fungizidgehalt größer als etwa 25 Milligramm pro Gramm Feststoff ist. In letzterem Fall ist es besonders vorteilhaft, einen oberflächenaktiven Stoff einzuschließen, da die begleitenden Gärungsnebenprodukte so besser dispergiert bleiben. Auch wurde ein Aktivitätsanstieg bei Zusammensetzungen, die ein oberflächenaktives Mittel enthalten, beobachtet. Die gereinigten und die technisch reinen Produkte können gleicherweise in den festen Zusammensetzungen verwendet werden, indem ihre trockenen Produkte, Konzentrate oder verdünnten Dispersionen mit Streckmitteln gründlich vermischt werden und, falls erforderlich, getrocknet werden.
Das zur Herstellung des Fungizidkonzentrats verwendete Lösungsmittel ist vorzugsweise ein niedriger Alkohol wie Methanol, Äthanol oder, besonders geeignet, Isopropanol. Die Konzentration des Fungizids im Konzentrat liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 250 Milligramm pro Milliliter und der oberflächenaktive Stoff ist vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis zum Fungizid im Bereich von etwa 5 bis 125:1 vorhanden. Das Konzentrat, welches den oberflächenaktiven Stoff entweder enthält oder vorzugsweise zuerst mit diesem gemischt wird, wird mit Wasser oder einer organischen Flüssigkeit auf die Gebrauchskonzentration verdünnt. Die bevorzugte Konzentration des oberflächenaktiven Stoffes in der Behandlungslösung liegt im Bereich von etwa 100 bis 3500 Teilen pro Million oder 0,01 bis 0,35 Gewichtsprozent.
Wenn die reinen Fungizide verwendet werden, können die alkoholischen Konzentrate mit Wasser auf die Gebrauchskonzentrationen verdünnt werden. Die Fungizidpräparate mit technischer Reinheit werden vorzugsweise zuerst mit verschiedenen zusätzlichen Lösungmittelvolumen verdünnt, bevor sie mit Wasser verdünnt werden. Wahlweise kann auch ein oberflächenaktives Mittel, wie oben angegeben, eingemischt sein, so daß zur Aufrechterhaltung der Dispersion kein zusätzliches Lösungsmittel erforderlich ist.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Herstellung von typischen klaren Lösungen jedes Fungizids in Heizöl, das vom Standpunkt der Durchdringbarkeit, niedrigen Phytotoxicität, geringen Verdunstung, Kosten und Verfügbarkeit eines der bevorzugten öle darstellt, obwohl auch andere geeignete organische Flüssigkeiten verwendet werden können, wie z. B. Äthylenglycolmonomethyläther, Cyclohexanol und Cyclohexanon. Die Lösungen werden durch Verdünnen der angegebenen Fungizidkonzentrate in Isopropanol hergestellt, und zwar zuerst mit Isopropanol und dann mit Heizöl. In diesen Zusammensetzungen ist kein oberflächenaktiver Stoff vorhanden. Wahlweise kann aber auch ein oberflächenaktiver Stoff in den Zusammensetzungen enthalten sein.
Fungizide \ Susammensetzungerj Zusätz ι und Verdünnungen Endkonzen
Konzentra licher tration des
tion des Isopro
panol
Fungizids
Fungizids in Menge der Zu Teüe
der Aus
gangslösung
Ausgangs
lösung
ml gesetztes
Heizöl
pro Million
mg/ml 2 1000
Isopropanol ml 1,5 ml 500
100 0,1 1 8 250
50 0,1 0,5 8,5 125
25 0,1 3 9 1000
12,5 0,1 9,5
100* 0,1 7
* Fungizid technischer Reinheit, 150 bis 350 mg Fungizid pro Gramm Feststoffe.
Als Beispiel für die Herstellung einer Zusammensetzung unter Verwendung eines oberflächenaktiven Stoffes werden klare Lösungen in Öl mit Ausgangslösungen des Fungizids, die eine Konzentration von 100 mg pro Milliliter Isopropanol haben, erhalten, indem ein Volumen der fungiziden Ausgangslösung 20 Volumen Isopropanol, anschließend 1 Volumen oberflächenaktiver Stoff und dann 80 Volumen Heizöl zugesetzt werden. Die Endkonzentration des Fungizids beträgt etwa 100 Teile pro Million, und diese Konzentration läßt sich durch Verdünnen mit Heizöl verringern.
Das oberflächenaktive Mittel kann z. B. ein nichtionischer, wasserunlöslicher, öllöslicher Alkylarylpolyätheralkohol (z. B. Triton X-45), ein nichtionisches Isooctylphenoxypolyäthoxyäthanol wie das Reaktionsprodukt von Octylphenol mit 10 Mol Äthylenoxyd (z. B. Triton X-100), ein nichtionischer, in Wasser dispergierbarer Alkylarylpolyätheralkohol (z. B. Triton X-155), ein nichtionischer Nonylphenoxypolyoxyäthylenäthanol (z. B. Igepal CO-430, Igepal CO-530 und Arctic Syntex 036) oder ein nichtionisches Polyoxyäthylensorbitoleatlaurat (z.B.Atlox 1045 A) sein.
Wie man sieht, ist die Erfindung besonders brauchbar zur Vorbeugung, Kontrolle und Vernichtung von Pilzkrankheiten bei verschiedenen Arten von Bäumen und anderen lebenden Pflanzen, die für diese Krankheiten anfällig sind. Zum Beispiel wurde bei Testen, die an der westlichen Weißrichte in den Nationalforsten der Vereinigten Staaten durchgeführt wurden, »Phytoactin« als Blattsprühmittel und als Stammsprühmittel mit fast 100°/oiger Wirkung zur Abtötung der Zweig- und Stammgeschwüre des Weißfichtenblasenrostpilzes (Cronartium ribicola) verwendet. Wäßrige Dispersionen, die 100 bis 800 Teile pro Million »Phytoactin« und 0,1% oberflächenaktiven Stoff (Triton X-155) enthielten, wurden dabei in einer Menge von etwa 761 pro Morgen angewendet. Auch gegen andere Blasenrostpilz- und Kegelrostpilzkrankheiten, die durch Cronartium fungi, ζ. Β. Cronartium fusiforme, Cronartium cerebrum, Cronartium harknessii, Cronartium coleosporioides, Peridermium cerebroides, Cronartium filamentosum, Cronartium comptonia, Cronartium comandrae, Cronartium occidentale, Cronartium strobilinum und Cronartium conigenum, verursacht werden, ist das »Phytoactin« wirksam.
In einem anderen Beispiel wurde die Erfindung in einem Wald zur Behandlung von Eichen verwendet, die experimentell mit Eichenwelkkrankheit (Ceratocystis fagacearum) beimpft waren. Hierbei erwies sich die Anwendung von »Phytoactin« durch Besprühen der Blätter, Tränken des Bodens, Einspritzung in Seitenäste oder Stämme für das Aufhalten oder Verhüten der Krankheit als geeignet. Ähnlich erwies sich die Anwendung von »Phytoactin« zur Behandlung von Ulmen, die experimentell mit Holländischer Ulmenkrankheit (Ceratocystis ulmi) geimpft wurden, als zur Verhütung der Krankheit geeignet.
Die Erfindung ist auch zur Behandlung anderer Pilzbaumkrankheiten wie auch vieler anderer Pilzkrankheiten anderer Pflanzen, die für diese Krankheit anfällig sind, brauchbar. Beispielsweise sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen geeignet zur Vorbeugung, Eindämmung und Ausrottung von pulvrigem Apfelmeltau (Podospaera leucotricha), Apfelschorf (Venturia inaequalis), Apfelzedernrost (Gymnosporangium juniperi virgmdanae), Apfelrußflecken (Gloedes pomigena), Apfelfliegenflecken Leptothyrium pomi), pulvrigem Birnenmeltau (Podosphaera leucotricha), Aprikosenbraunfäule (Monilinia fructicola) und Amerikanischen Kaffeeblätterflecken (Mycena citricola), desgleichen bei pulvriger Meltauinfektion auf Pflanzen, die für diesen anfällig sind, z. B. Rosen, Phlox, Zinnien, Bohnen, Gurken, Squash und Weizen. Weiter erwies sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung als brauchbar zur Eindämmung anderer wichtiger Rostpilzkrankheiten, wie z. B. Löwenmaulrostpilz (Puccinia antirrhini), Bohnenrostpilz (Uromycesphaseoli) und Weizenrostpilz (Puccinia graminis tritici, P. rubigo-vera tritici), wie auch für viele andere Arten von Pilzkrankheiten, die lebende Pflanzen, die für diese Krankheiten anfällig sind, angreifen, wie z. B. Chrysanthemenstrahlmeltau (Ascochyta sp.) und Graublattmold (Botrytis cinerea), Gladiolengraublatt (B. gladiolorum), früher Tomatenmeltau (Alternaria solani), später Meltau (Phytophthora infestans), Blattflecken (Septoria lycopersici) und Graublattflecken (Stemphylium solani), früher Selleriemeltau (Cercospora apü) und später Meltau (Septoriaapiigraveolentis), Rasenbraunflecken (Pellicularia filamentosa), Dollarflecken (Sclerotinia homeocarpa) und Blattflecken und Pusteln (Helminthosporium spp.).
Die angewandte Fungizidmenge kann in Abhängigkeit von der Art der Gewächse und der Anwendungsart variieren. So werden z. B. gewöhnlich zum Besprühen von Fichtenbäumen aus der Luft 44 bis 881 Sprühlösung der vorstehend beschriebenen Art pro Morgen (4 bis 30 g Fungizid pro Morgen) angewendet. Zum Sprühen von Apfelbäumen werden üblicherweise 2200 bis 35201 Sprühlösung pro Morgen verwendet.
Die Erfindung ist deshalb besonders wichtig, weil sie eine einmalige Lösung des schwierigen Problems der Kontrolle von pflanzlichen Püzkrankheiten liefert, die seit Jahren von Zier- und Nutzbebauung, Pflanzungen und Wäldern einen großen Zoll forderten und die Zerstörung von Bodenschätzen und finanzielle Verluste zur Folge hatten. Vorerst sind nun die Förster mit einer wirksamen Waffe gegen die Pilzplage versehen, die aus der Luft zur Anwendung kommen kann, wodurch die Notwendigkeit zur Behandlung infizierter Gegenden auf lediglich teilweiser Basis vom Boden aus entfällt, die zuviel Arbeitskraft, Material und Ausrüstung erforderte.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung eines aus dem Stamm NRRL 2752 von Streptomyces hygroscopicus gewonnenen Antibiotikums als Fungizid zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten von Pflanzen.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Auslegeschrift Nr. 1038 241.
    409 728/450 11.64 © Bundesdruckerei Berlin
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1038241B (de) * 1957-09-27 1958-09-04 Takeda Pharmaceutical Herstellung und Gewinnung von Humidin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1038241B (de) * 1957-09-27 1958-09-04 Takeda Pharmaceutical Herstellung und Gewinnung von Humidin

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