DE864017C

DE864017C - Schaedlingsbekaempfungsmittel

Info

Publication number: DE864017C
Application number: DEF5348A
Authority: DE
Inventors: Walter Dr Finkenbrink; Heinrich Dr Greune; Fritz Dr Maennchen; Wilhelm Dr Staudermann; Willi Dr Stenger
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1950-12-31
Filing date: 1950-12-31
Publication date: 1953-01-22

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBENAM 22. JANUAR 1953

F 5348 IVa 145 I

Es ist bekannt, Hexanitrodiphenylamin als Schädlingsbekämpfungsmittel zu verwenden, während die vergleichsweise herangezogenen Verbindungen Tetranitrodiphenylamin und Pentanitrodiphenylamin weder als Insekticide noch als Fungicide brauchbare Ergebnisse brachten.

Es wurde nun- gefunden, daß Diphenylaminverbindungen, die gleichzeitig Chlor-, und Nitrogruppen enthalten, insbesondere Tetranitrodichlordiphenylamin und Trinitrotrichlordiphenylamin, hervorragende insekticide und fungicide Wirkung besitzen, die die des Hexanitrodiphenylamins übertreffen. Sie wirken als Fraß- und Kontaktgifte in breitestem Maße gegen zahlreiche Insekten, Käfer und ihre Larven, Raupen, Fliegenmaden, Schaben und Blattläuse sowie, vorbeugend angewendet, gegen Plasmopara viticola. Schon eine Wirkstoffmenge von ο,οΐ %, in das Nährsubstrat -für Fliegenlarven eingearbeitet, ergab eine ioo%ige Abtötung. Die Wirkung als Fraßgift tritt auch bei blattfressenden Insekten nach Aufnahme sehr geringer Giftmengen ein.

Beispiele

i. Ein Stäubemittel, bestehend aus 10 °/₀ Dichlortetranitrodiphenylamin und 90 % Talkum, tötet, auf Raupen verstäubt, diese in kürzester Zeit ab. Zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers und seiner Larven im Freiland genügen 20 kg dieses Stäubemittels pro Hektar zur sicheren Vernichtung.

2. Ein Stäubemittel, bestehend aus ίο °/₀ Trichlortrinitrodiphenylamin und 90 % Talkum, tötet Schaben (Phyllodromia germanica und Periplaneta americana) schnell und restlos ab. Desgleichen vernichtet ein solches Stäubemittel Kartoffelkäfer und seine Larven radikal. Auch zur Bekämpfung von Blattläusen an grünen Pflanzen ist ein solches Präparat geeignet.

3. Ein Spritzmittel, bestehend aus 20% Dichlor-■ tetranitrodiphenylamin, 15 °/₀ Dispergier-, Netz- und Haftmittel und 65 °/₀ Schlemmkreide, wirkte sowohl im Laboratorium als auch im Freüand in 1- bzw. o,75°/₀iger Konzentration hervorragend gegen Kartoffelkäfer und seine Larven sowie gegen die Raupen des Goldafters, Schwammspinners und Apfelwicklers.

4. Dichlortetranitrodiphenylamin in organischen Lösungsmitteln gelöst und mit einem geeigneten Emulgator versetzt, ergibt ein Präparat, welches, auf Wirkstoff bezogen, in 0,1- bis o,2°/₀iger Konzentration zur Bekämpfung von saugenden Insekten vorzüglich geeignet ist.

5. Ein Spritzmittel, bestehend aus 15 % Dichlortetranitrodiphenylamin, 15 °/₀ Dispergier-, Netz- und Haftmittel und 70 °/₀ Schlemmkreide, zeigte, im Weinberg in o,5%iger Anwendung verspritzt, sichere Wirkung gegen Peronospora.

6. Ein Trockenbeizpräparat, bestehend aus 25 % Trichlortrinitrodiphenylamin und 75 °/₀ Talkum, wirkte ausreichend gegen Tületia tritici und zeigte bei Fusariumarten eine starke Hemmung des Mycelwachstums.

7. Ein Spritzmittel, bestehend aus 15 % Trichlortrinitrodiphenylamin, 15 °/₀ Dispergier-, Netz- und Haftmittel und 70°/,, Schlemmkreide, hatte in i°/_oiger Anwendung sehr gute insekticide Wirkung gegen Kartoffelkäfer und verschiedene schädliche Raupen im Obstbau sowie auch fungicide Wirkung gegen Plasmopara viticola, Botrytis cinerea und Monilia fructigena.

Claims

Patentanspruch:

Mittel zur Bekämpfung von schädlichen Insekten und parasitären Pilzen, gekennzeichnet durch den Gehalt an gleichzeitig Chlor- und Nitrogruppen enthaltenden Diphenylaminverbindungen.

I 5645 1.53