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Riegelgetriebe für automatische Mittelpufferkupplungen von Schienenfahrzeugen
Die Erfindung betrifft ein Riegelgetriebe für automatische Mittelpufferkupplungen
von Schienenfahrzeugen, deren gleichartig ausgebildete Kupplungsköpfe je zwei starre
Klauen tragen, mit einem in Kupplungslängsrichtung beweglichen Kupplungsriegel,
einem den Kupplungsriegel nur bei Andrükken eines Gegenkupplungskopfes in seinen
jeweiligen Stellungen durch Anschläge sichernden, am Kupplungsgehäuse schwenkbar
und vertikal verschieblich angelenkten Taster und einer Betätigungseinrichtung,
mittels welcher der Kupplungsriegel unter Lösen der vorgenannten Anschläge willkürlich
in seine Löse- oder Verriegelungsstellung bewegbar ist.
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Bei einem bekannten derartigen Riegelgetriebe ist die Betätigungseinrichtung
als mit den übrigen Riegelgetriebeteilen im Eingriff stehende, willkürlich drehbare
Nockenwelle ausgebildet. Es ergibt sich hierbei, daß beim willkürlichen Zurückziehen
des Kupplungsriegels aus seiner Verriegelungs- in seine Lösestellung der mit dem
Kupplungsriegel im Eingriff stehende Nocken weite Gleitwege an den ihm zugeordneten
Eingriffsflächen des Kupplungsriegels zurücklegt. Insbesondere beim Verklemmen des
Kupplungsriegels, wie es durch einen einer Zugbeanspruchung ausgesetzten, mit dem
Kupplungskopf gekuppelten Gegenkupplungskopf verursacht wird, entstehen dabei hohe
Flächenpressungen zwischen dem Nocken und den Eingriffsflächen, so daß ein hoher
Verschleiß und eine das Durchführen des Lösens der gekuppelten Kupplungsköpfe mitunter
verhindernde Schwergängigkeit auftritt. Weiterhin muß das Riegelgetriebe aus vielen
nur kompliziert und teuer herzustellenden Einzelteilen zusammengesetzt werden und
weist einen insbesondere in der Höhe und Breite großen Platzbedarf auf, so daß das
Gehäuse des Kupplungskopfes über das durch den Fangbereich der Kupplung gegebene
Maß hinaus vergrößert sein muß.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Riegelgetriebe
der eingangs angegebenen Art zu schaffen, welches unter allen Umständen ein Lösen
der gekuppelten Kupplung ermöglicht, welches in sich eine nur geringe Reibung und
einen dementsprechend geringen Verschleiß aufweist und welches aus wenigen, verhältnismäßig
einfach geformten Einzelteilen zusammengesetzt ist. Eine weitere, der Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe zielt darauf ab, das Riegelgetriebe derart klein ausbilden
zu können, daß es in einem nur nach den Erfordernissen des Fangbereichs der Kupplung
geformten, kleinen Gehäuse eines Kupplungskopfes unterzubringen ist. Diese Aufgaben
werden gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß am in an sich bekannter Weise mittels
einer Schwinge am Kupplungsgehäuse angelenkten Kupplungsriegel nahe dessen oberen
Randes ein Schwinghebel in einer in Kupplungslängsrichtung verlaufenden, senkrechten
Ebene begrenzt schwenkbar angelenkt ist, daß am Schwinghebel etwa in der Höhe der
unteren Begrenzung des Kupplungsriegels mittels eines im wesentlichen in Kupplungslängsrichtung
verlaufenden Langloches ein in Kupplungslängsrichtung willkürlich verschiebliches
Teil der Betätigungseinrichtung angelenkt ist und daß die Anschläge zwischen dem
Schwinghebel und dem Taster angeordnet sind.
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Gemäß der weiteren Erfindung ergibt sich eine geringe Beanspruchung
des Riegelgetriebes, wenn sich ein bei angedrücktem Taster und in Verriegelungsstellung
befindlichem Kupplungsriegel ein Zurückdrücken des letzteren in die Lösestellung
verhindernder Anschlag zwischen dem Schwinghebel und dem Taster etwa in der Höhe
der Anlenkung des Schwinghebels am Kupplungsriegel und, bezogen auf die Stirnseite
des Kupplungskopfes, in einer zu der genannten Anlenkung zurückversetzten Lage befindet.
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Zur Sicherung der Funktion dieses Anschlages ist es gemäß der Erfindung
weiterhin von Vorteil, wenn bei in Verriegelungsstellung befindlichem Kupplungsriegel
und angedrücktem Taster zwischen dem Taster und dem Schwinghebel ein in vertikaler
Richtung wirksamer, ein Hochklettern des Tasters ausschließender Anschlag wirksam
ist.
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Zur Steigerung der Funktionsfähigkeit bei kleinen Abmessungen des
Riegelgetriebes - trägt gemäß der
weiteren Erfindung bei, wenn sich
bei angedrücktem Taster und in Lösestellung befindlichem Kupplungsriegel ein zusammen
mit dem den Schwenkausschlag des Schwinghebels relativ zum Kupplungsriegel begrenzenden
Anschlag das Vorschieben des Kupplungsriegels in dessen Verriegelungsstellung ausschließender
Anschlag zwischen dem Schwinghebel und dem Taster etwa senkrecht unterhalb der Anlenkung
des Schwinghebels am Kupplungsriegel in der Höhe der unteren Begrenzung des letzteren
liegt.
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Eine universelle, einfache Betätigungsmöglichkeit für das Riegelgetriebe
läßt sich weiterhin gemäß der Erfindung dadurch erzielen, daß der Taster eine in
seiner angedrückten Stellung und bei in Lösestellung befindlichem Kupplungsriegel
mit der unteren Begrenzungsfläche des Langloches im Schwinghebel einen sich nach
vorn verjüngenden Keilspalt bildende Fläche aufweist und daß das der Betätigungseinrichtung
zugehörende, im vorgenannten Langloch geführte Teil unter Anheben des Tasters und
Lösen des Anschlages zwischen dem Taster und dem Scwinghebel willkürlich in den
Keilspalt eintreibbar ist.
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Weiterhin ist es gemäß der Erfindung zum Schutz des Tasters von Vorteil,
wenn bei in Verriegelungsstellung befindlichem Kupplungsriegel und freiem Taster
zwischen den genannten Teilen ein Anschlag wirksam ist, der beim Zurückbewegen des
Kupplungsriegels in seine Lösestellung den Taster in seine Stellung zwingt, die
er bei Andrücken eines Gegenkupplungskopfes einnimmt.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des erfindunggemäßen
Riegelgetriebes in seinen Einzelteilen und unterschiedlichen Funktionsstellungen
dargestellt, wobei sich gleiche Bezugszeichen in sämtlichen Zeichnungen auf gleiche
Teile beziehen. Die F i g. 1 stellt eine Aufsicht auf das Gehäuse eines Mittelpufferkupplungskopfes
und F i g. 2 die beiden Teile eines durch einen vertikalen Längsschnitt nach der
Linie II-II in F i g. 1 zerschnitten und auseinandergeklappten Gehäuses dar; in
F i g. 3 ist der Kupplungsriegel in Ansicht und zwei Teilschnitten III-111 und IV-IV
gezeigt; die F i g. 4 stellt den Taster sowie die F i g. 5 den Schwinghebel in je
einem Auf- und einem Seitenriß dar, und in F i g. 6 ist die Schwinge im Aufriß gezeigt.
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Aus den Zeichnungen F i g. 1 bis 6 sind zusätzlich zur Beschreibung
konstruktive Einzelheiten der dargestellten Teile entnehmbar. In den F i g. 7 bis
12 ist das Riegelsystem in unterschiedlichen Stellungen innerhalb eines Kupplungskopfgehäuses
mit einer weggeschnittenen Seitenwandung dargestellt. , Das Gehäuse 1 der Mittelpufferkupplung
weist gemäß F i g. 1 an seinem Vorderende eine prismen-und eine hakenförmige Klaue
3 bzw. 5 auf, zwischen welchen sich ein in bezug auf die genannten Klauen 3 und
5 zurückversetztes, senkrechtes Stirnflächenteil 7 befindet. Nahe seines rückwärtigen
Endes ist das Gehäuse 1 mit zwei senkrechten Bohrungen 9 versehen, mittels welchen
es an einer an einem Schienenfahrzeug angelenkten, nicht dargestellten Zug- und
Druckstange befestigt werden kann. Nahe der prismenförmigen Klaue 3 mündet in das
Stirnflächenteil 7 eine aus F i g. 1 und 2 ersichtliche Tasche 11 ein, welche zur
Aufnahme des Riegelgetriebes dient. Die Einmündungsöffnung der Tasche 11 in das
Stirnflächenteil ist auf seiten der Klaue 5 durch einen schmalen und kurzen, von
oben in die Tasche 11 ragenden Steg 13, der mit einer schrägen Anschlagfläche 15
endet, verengt. Dicht hinter dem Steg 13 springt von der sich an den Steg 13 anschließenden,
vertikalen Seitenwandung 17 der Tasche 11 ein Bolzen 19 zur genannten Seitenwandung
17 senkrecht vor. Die der Seitenwandung 17 gegenüberliegende Seitenwandung
21 der Tasche 11 ist mit einer flachen, kreisausschnittförmigen Ausnehmung 23 versehen,
in welcher ein bis in die Ebene der Seitenwandung 21 vorspringender Bolzen 25 angeordnet
ist. Weiterhin befindet sich innerhalb der Ausnehmung 23 eine die Seitenwandung
21 durchbrechende, zur Montage des Riegelgetriebes erforderliche Bohrung 27. Das
Gehäuse 1 weist an der die Tasche 11 begrenzenden Rückwand 28 eine von einem Fenster
29 durchbrochene Abstufung 31 zu dem mit den Bohrungen 9 versehenen Teil auf.
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Der Kupplungsriegel 33 besteht gemäß F i g. 3 aus einem starken Riegelteil
35, an welches sich rückwärts zwei mit Abstand voneinander angeordnete, einen Raum
37 einschließende und zueinander parallele Laschen 39 und 41 anschließen. Die kleinere
Lasche 39 weist an ihrer unteren Begrenzung eine zur Längserstreckung des Riegelteils
35 annähernd parallele Anschlagfläche 43 und an ihrer oberen Begrenzung hierzu senkrecht
eine Anschlagfläche 45 mit einer abgerundeten, das rückwärtige Ende der Lasche 39
bildenden Übergangsfläche 47 auf. Die größere Lasche 41 folgt mit ihrer unteren
Begrenzung etwa derjenigen der Lasche 39 bis zur Übergangsfläche 47; nach rückwärts
schließt sich dann eine eine Abstufung zu einem zugleich als Gewicht dienenden Anzeigearm
49 bildende Anschlagfläche 51 an. An der Oberseite der Lasche 41 erstreckt sich
eine durchgehende, gewölbte Fläche 53 vom Riegelteil 35 bis zum Ende des Anzeigearmes
49. Die Laschen 39 und 41 sind etwa auf halber Höhe des Riegelteiles 35 durch
einen den Raum 37 durchdringenden, auf der Seite der Lasche 41 mit einem
Kopfteil vorstehenden Bolzen 55 verbunden. Die Lasche 41 ist nahe ihrer oberen
Begrenzung und nahe des Riegelteils 35 mit einem in eine bogenförmige Aussparung
der Lasche 39 ragenden Bolzen 57 versehen.
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Der in F i g. 4 dargestellte Taster 59 besteht im wesentlichen aus
einer Platte 61, welche an ihrem vorderen, unteren Ende einen seitlich vorstehenden
Anschlag 62 und zu diesem etwa diagonal versetzt eine nur gering vorspringende Anschlagfläche
63
und eine zu dieser annähernd senkrechte, weit vorspringende Anschlagfläche
65 trägt. Von der Unterkante der Anschlagfläche 65 springt etwa senkrecht eine weitere
Anschlagfläche 67 vor. Die Anschlagflächen 63, 65 und 67 bilden zugleich die Begrenzungen
eines am rückwärtigen, oberen Ende der Platte 61 angeordneten Gewichtes
69. Oberhalb des Anschlages 62 ist die Platte 61 nahe ihrer Vorderkante mit
einem zu dieser parallelen Langloch 71 versehen. Die Unterkante der Platte
61 weist eine große Ausnehmung auf, in welche ein Nocken 73 mit einer nach
rückwärts gerichteten Anschlagfläche 75 hineinragt. An die Ausnehmung schließt sich
rückwärts eine ansteigende Auflauffläche 77 an.
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Aus der F i g. 5 ist die Form des Schwinghebels 79 ersichtlich. Er
besteht im wesentlichen aus einem dünnen, in den Raum 37 zwischen den Laschen 39
und
41 des Kupplungsriegels 33 einführbaren Steg 81, an dessen beiden Enden starke Arme
83 bzw. 85 angewinkelt sind. Die Überschneidungsstelle des an seinem rückwärtigen
Ende mit einer Anschlagfläche 87 versehenen oberen Armes 83 mit dem Steg 81 durchdringt
eine Bohrung 89. Etwa in der Mitte des Steges 81 befindet sich ein bogenförmiges
Langloch 91. Der an seinem Vorderende eine Anschlagfläche 93 tragende untere Arm
85 ist mit einem Langloch 95 versehen, wobei die Anschlagfläche 93 und die
untere Begrenzungsfläche des Langloches 95 durch eine Wulst 97 seitlich verbreitert
sind.
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In F i g. 6 ist die Schwinge 99 dargestellt. Sie besteht aus einem
flachen Hebel, der an seinen Enden mit einer Bohrung 101 bzw. mit einem in Hebellängsrichtung
verlaufenden Langloch 103 versehen ist. Nahe des Langloches 103 ist eine der schmalen
Langseiten des Hebels zu einer Anschlagfläche 105 geformt.
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Bei der Montage des Riegelgetriebes wird die Schwinge mit ihrer Bohrung
101 am Bolzen 25 des Gehäuses 1 gelagert, so daß sie in der Ausnehmung 23 zu schwingen
vermag. Am Bolzen 19 wird der Taster 59 mittels seines Langloches 71 derart aufgehängt,
daß der Anschlag 62 vor dem Stirnflächenteil 7 zu liegen kommt. Der Bolzen 55 wird
aus dem Kupplungsriegel 33 entfernt und der Schwinghebel 79 nach Einhängen
seiner Bohrung 89 an den Bolzen 57 mit dem Steg 81 in den Raum 37 eingeführt, so
daß der Arm 83 nahe der Fläche 53 liegt.
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Der Kupplungsriegel 33 und der Schwinghebel 79
werden
sodann gemeinsam in die Tasche 11 des Gehäuses 1 zwischen die Schwinge 99 und den
Taster 59 eingefügt und mittels des Bolzens 55, der durch die Bohrung 27 von außen
in seine in F i g. 3 dargestellte Lage am Kupplungsriegel 33 gebracht wird, gesichert.
Der Bolzen 55 durchdringt dabei den Schwinghebel 79 in dessen Langloch 91, und das
die Lasche 41 überragende Ende des Bolzens 55 ist im Langloch 103 der Schwinge 99
gelagert. Schließlich wird noch ein Betätigungsorgan, das willkürlich durch eine
nicht gezeigte Einrichtung in Kupplungslängsrichtung verschieblich ist und in den
F i g. 7 bis 12 als Stange 107 dargestellt ist, mittels eines waagerechten und zur
Kupplungslängsrichtung annähernd senkrechten, in das Langloch 95 des Schwinghebels
79 eingreifenden Bolzens 109 mit dem Riegelgetriebe gekoppelt.
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Bei kupplungsbereitem Kupplungskopf und Fehlen einer Gegenkupplung
nimmt das Riegelgetriebe seine in F i g. 7 gezeigte Stellung ein. Die Schwinge 99
liegt mit ihrer Anschlagfläche 105 an der vorderen Begrenzung der Ausnehmung 23
an und hält über den Bolzen 55 den Kupplungsriegel 33 in dessen vorderster, gezeigter
Stellung, der Verriegelungsstellung. Das Riegelteil 35 steht dabei über das Stirnflächenteil
7 nach vorn vor. Der Anzeigearm 49 endet innerhalb der Wandungen des Fensters 29
und ist in diesem geführt, so daß der Kupplungsriegel 33 sich nicht um den Bolzen
55 zu drehen vermag. Der Schwinghebel 79 liegt mit seiner Anschlagfläche 93 an der
Anschlagfläche 43 des Kupplungsriegels 33 an, und die Vorderkante des am Bolzen
19 aufgehängten Tasters 59 liegt in der dargestellten Weise an der Anschlagfläche
15 des Steges 13 an. Der Anschlag 62 befindet sich dabei mit Abstand vor dem Stirnflächenteil
7. Die Übergangsfläche 47 des Kupplungsriegels 33 und die Anschlagfläche 63 des
Tasters 59 stehen sich mit geringem Abstand gegenüber. Der Bolzen 109 befindet
sich am rückwärtigen Ende innerhalb des Langloches 95. Es ist klar zu erkennen,
daß sämtliche Teile des Riegelgetriebes ihre aus F i g. 7 ersichtlichen Lagen unter
der Einwirkung der Schwerkraft stabil einnehmen.
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Beim Kuppeln zweier Kupplungsköpfe tritt anfangs die prismenförmige
Klaue 3 des nicht dargestellten Gegenkupplungskopfes in den Raum zwischen den Klauen
3 und 5 ein und drückt dabei den Kupplungsriegel 33 und sodann auch den Taster 59
völlig in die Tasche 11 in Oie in F i g. 8 dargestellten Endlagen zurück. Die von
der kleinen Klaue der Gegenkupplung herrührenden Kräfte sind durch Pfeile 111 symbolisiert.
Während des Zurückdrückens des Kupplungsriegels 33 dreht sich die Schwinge 99 um
den Bolzen 25 und hebt dabei den Kuplungsriegel 33 mitsamt dem Schwinghebel 79 an.
Der Arm 83 gleitet dabei über das Gewicht 69 des Tasters 59 hinweg, und der Bolzen
109 gleitet im Langloch 95 nach vorn. Sodann wird der Anschlag 62 des Tasters
59 unter dessen Drehung um den Bolzen 19 an das Stirnflächenteil7 zurückgedrückt.
In der Endstellung stehen sich die Anschlagflächen 45 und 63 des Kupplungsriegels
33 und des Tasters 59 dicht gegenüber, die Anschlagfläche 51 des Kupplungsriegels
33 liegt an der Rückwand 28 der Tasche 11 des Gehäuses 1 an und der Anzeigearm
49 ragt aus dem Fenster 29 nach rückwärts gut sichtbar ins Freie. Im weiteren
Verlauf des Kupplungsvorganges tritt die Klaue 3 des Gegenkupplungskopfes in bekannter
Weise in den Hakenteil der Klaue 5 ein und gibt dabei den Kupplungsriegel
33 frei, während der Taster 59 weiterhin in seiner in F i g. 8 dargestellten
Lage gehalten wird. Der Kupplungsriegel 33 fällt daher unter Einwirkung der Schwerkraft
nach vorn in seine Verriegelungsstellung. Der Arm 83 des Schwinghebels 79 gleitet
dabei auf dem Gewicht 69 des Tasters 59 nach vorn, bis er mit diesem außer Eingriff
kommt, sich unter seinem Eigengewicht um den Bolzen 57 des Kupplungsriegels 33 im
Uhrzeigersinn dreht und die untere Begrenzung des Armes 83 auf die Anschlagfläche
67 des Tasters aufschlägt. Die Anschlagflächen 65 und 87 stehen sich dann mit geringem
Abstand gegenüber. Während dieser Bewegungen gleitet der Bolzen 109 an das
rückwärtige Ende des Langloches 95, und der Anzeigearm 49 gelangt mit seinem Ende
wieder in das Fenster 29, so daß er von außen nicht sichtbar ist. Das Riegelgetriebe
nimmt dann seine in F i g. 9 dargestellte Kuppelstellung ein. In der gekuppelten
Stellung des Riegelgetriebes nach F i g. 9 verhindern die Anschlagflächen 65 und
87 ein ungewolltes Zurückwandern oder -drücken des Kupplungsriegels 33. Ein Hochklettern
des Tasters 59 schließt die Anlage der Anschlagfläche 67 am Arm 83 des Schwinghebels
79 aus. Ein ungewolltes Lösen der gekuppelten Kupplung ist damit unmöglich.
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Zum Lösen der Kupplung wird über die Stange 107 gemäß dem Pfeil
113 in F i g. 10 auf den Bolzen 109 eine nach rückwärts gerichtete Kraft
ausgeübt. Der Schwinghebel 79 kippt daher um den Bolzen 57, wobei sich der Arm 83
von der Anschlagfläche 67 des Tasters 59 abhebt und die Anschlagflächen 87 und 65
gegeneinander vertikal versetzt werden, bis der Bolzen 55 am vorderen Ende des Langloches
91 anschlägt. Der Kupplungsriegel 33 und der Schwinghebel
79 verhalten
sich dann weiterhin wie ein starres Teil. Diese erreichte Zwischenstellung ist in
F i g. 10 dargestellt. Bei einer weiteren Bewegung des Bolzens 109 nach rückwärts
werden der Kupplungsriegel 33 und der Schwinghebel 79 gemeinsam unter Drehen
der Schwinge 99 um den Bolzen 25 nach rückwärts gebracht, wobei der Anzeigearm 49
durch das Fenster 29 geführt ins Freie austritt. Während dieser Bewegung läuft die
rückwärtige und obere Begrenzung des Wulstes 97 nahe der Anschlagfläche 93 auf die
untere Begrenzung des Nockens 73 des Tasters 59 auf und hebt den durch die Andrückkraft
111 und das Langloch 71 geführten Taster 59 senkrecht und zu sich parallel hoch.
Kurz vor dem Anschlagen der Anschlagfläche 51 des Kupplungsriegels an die Rückwand
28 geraten der Wulst 97 und der Nocken 73 außer Eingriff, so daß der Taster 59 in
seine Normallage zurückfällt. Nach einem nunmehr erfolgenden Abklingen der Zugkraft
113 auf den Bolzen 109 legen sich die Anschlagflächen 75 und 93 des Tasters
59 und des Schwinghebels 79 aneinander an und verhindern somit ein Vorfallen des
Schwinghebels 79 und des Kupplungsriegels 33. Der Kupplungsriegel 33 wird
bei Anhalten der Andrückkraft 111 auf den Taster 59 also auch nach Freigabe des
Bolzens 109 durch die Betätigungsvorrichtung in seiner Lösestellung gehalten. Die
erreichte Entkuppelstellung des Riegelgetriebes ist in F i g. 11 dargestellt. Die
gekuppelten Kupplungsköpfe können dann vom Kupplungsriegel 33 unbehindert
getrennt werden. Da die Stange 107 über den Bolzen 109 die Zugkraft der Betätigungseinrichtung
unmittelbar auf ein beim Lösen mit dem Kupplungsriegel 33 starr gekoppeltes Teil,
nämlich den Schwinghebel 79, überträgt, kann der Kupplungsriegel 33 auch
während eines Verklemmens, wie es beim Lösen von unter Zugbeanspruchungen stehenden
Kupplungsköpfen auftritt, durch Anwenden entsprechend hoher Zugkräfte auf die Stange
107 ohne Beschädigung von Teilen des Riegelgetriebes zurückgezogen wer- ,
den. Eine weitere Verbesserung des Riegelgetriebes läßt sich erzielen, wenn der
Anzeigearm 49 im Fenster 29 möglichst reibungsarm geführt wird oder die Führung
durch eine zusätzliche, nicht dargestellte Schwinge übernommen wird.
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Beim Trennen der beiden Kupplungsköpfe klingt die Andrückkraft 111
ab, und der Taster 59 schwingt daher durch Drehen um den Bolzen 19 in seine in F
i g. 7 gezeigte Stellung. Dabei geraten die Anschlagflächen 75 und 93 außer Eingriff,
so daß, bei Fehlen einer Zugkraft auf den Bolzen 109, der Schwinghebel 79 um den
Bolzen 57 nach vorn schwingt sowie der Schwinghebel 79 und der Kupplungsriegel 33
gemeinsam unter Drehen der Schwinge 99 nach vorn fallen, bis sie ihre in F i g.
7 gezeigten Stellungen wieder einnehmen. Damit ist sofort nach dem Trennen der Kupplungsköpfe
automatisch eine neue Kuppelbereitschaft erreicht.
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Wurde bei gekuppelten Kupplungsköpfen die Entkuppelstellung des Riegelgetriebes
nach F i g. 11 irrtümlich eingestellt, so kann über die Stange 107 der Bolzen
109 durch eine in F i g. 12 mit dem Pfeil 115 angedeutete Druckkraft willkürlich
nach vorn gedrückt werden. Der Bolzen 109 gleitet dabei im Langloch 95 des Schwinghebels
79 nach vorn, läuft dabei auf die Auflauffläche 77 des Tasters 59 auf und hebt den
noch von der Andrückkraftl11 und durch das Langloch 71 geführten Taster 59 hoch.
Damit ist die in F i g. 12 gezeigte Zwischenstellung des Riegelgetriebes erreicht.
Bei dem Anheben des Tasters 59 geraten die Anschlagflächen 75 und 93 des Tasters
59 und des Schwinghebels 79 außer Eingriff, so daß der Kupplungsriegel
33 mit dem Schwinghebel 79 in die Verriegelungsstellung vorfällt,
der Taster 59 sodann in seine Normallage zurückkehrt und die in F i g. 9 dargestellte
Kupplungsstellung wieder erreicht wird.
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Falls, ausgehend von der ungekuppelten Kupplung nach F i g. 7, ein
Kuppeln auch beim Zusammentreffen zweier Kupplungsköpfe ausgeschlossen werden soll,
so muß von der Stange 107 auf den Bolzen 109 eine andauernde Zugkraft ausgeübt werden.
Der Schwinghebel 79 und der Kupplungsriegel 33 gehen dabei wie beim Lösen
der Kupplung beschrieben in die Entkuppelstellung. Dabei läuft die übergangsfläche
47 des Kupplungsriegels 33 auf die Anschlagfläche 63 des Tasters 59 auf und schwenkt
den Taster 59 durch Drehen um den Bolzen 19 in die Lage, die er auch beim
Wirken der Andrückkraft 111 auf ihn einnimmt, so daß sein Anschlag 62 geschützt
liegt. Das Riegelgetriebe gelangt also in eine der F i g. 11 entsprechende Lösestellung.
Diese Lösestellung läßt sich von allen Schaltstellungen des Riegelgetriebes aus
unter entsprechender Minderung der Bewegungsabläufe durch Ausüben einer Zugkraft
auf die Stange 107 erreichen.