-
Rundstrickmaschine mit außerhalb des Nadelkreises gelagerten Einschließplatinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rundstrickmaschine mit außerhalb des Nadelkreises
gelagerten, radial beweglichen Einschließplatinen und einem im Inneren des Nadelkreises
angeordneten, geschlitzten inneren Platinenring zur Führung der inneren Enden der
Einschließplatinen.
-
Die Erfindung besteht dabei darin, daß die Einschließplatinen auf
dem glatten oberen Rand des Nadelzylinders aufliegen und daß der innere Platinenführungsring
so ausgebildet und befestigt ist, daß zwischen seinem zum Nadelzylinder konzentrischen
Abschnitt und der Innenwand des Nadelzylinders ein sich ins Innere des Nadelzylinders
öffnender Spalt verbleibt.
-
Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der innere Platinenführungsring
aus einem unteren massiven Tragteil und einem auf diesem befestigten, die Führungsschlitze
aufweisenden oberen Führungsteil besteht, dessen nach außen abgewinkeltes oberes
Ende vom oberen Rand des Nadelzylinders einen senkrechten Abstand aufweist und sich
etwa bis zum äußeren Umfang des Nadelzylinders nach außen erstreckt.
-
Erfindungsgemäß kann man die Rundstrickmaschine auch so ausbilden,
daß der Platinenführungsring L-förmigen Querschnitt aufweist und nur in seinem waagerechten
Abschnitt, der vom oberen Rand des Nadelzylinders einen senkrechten Abstand aufweist
und sich etwa bis an dessen Außenumfang erstreckt, geschlitzt ist.
-
Bei einer anderen erfindungsgemäßen Bauform der Rundstrickmaschine
wird so vorgegangen, daß der Nadelzylinder an seinem Innenumfang unterhalb des oberen
Zylinderrandes eine nach innen vorspringende Schulter aufweist, auf der der Platinenführungsring
befestigt ist.
-
Schließlich kann nach einem weiteren erfindungsgemäßen Vorschlag der
glatte obere Rand des Nadelzylinders aus gehärtetem Metall bestehen.
-
Auf Rundstrickmaschinen, wie sie Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind, wird schlauchförmige Strickware hergestellt, und zwar durch das Zusammenwirken
der hin- und hergehenden Bewegungen der Nadeln und der Einschließplatinen, wobei
die Nadeln am Umfang des Nadelzylinders angeordnet sind und eine Auf- und Abwärtsbewegung
erhalten, während die Einschließplatinen sich oberhalb des Nadelzylinders in radialer
Richtung hin- und herbewegen. Die Nadeln und Einschließplatinen sind so angeordnet,
daß ihre hin- und hergehenden Bewegungen ineinandergreifen und so den Faden zu einem
Gestrick verschlingen, wie dies allgemein bekannt ist. Wie die Praxis gezeigt hat,
sammeln sich Schmutz oder Faserteilchen nahe dem oberen Rand des Nadelzylinders
an, also genau dort, wo die Einschließplatinen und die Nadeln zusammenarbeiten,
um die Fäden zu verstricken.
-
Die Anhäufung von Schmutz oder Faserteilchen wirkt sich besonders
lästig in den üblichen Führungsschlitzen für die inneren Enden der Einschließplatinen
aus und in den Taschen zwischen diesen Führungsschlitzen und den Nadelaa, die sich
am Umfang des Nadelzylinders bewegen. Diese Ansammlung von Schmutz tritt besonders
auf bei Rundstrickmaschinen für feinmaschige Ware, die etwa 32 bis 34 Platinen je
Zoll aufweisen. Diese Erscheinung tritt in geringerem oder größerem Maße bei allen
Maschinen und unabhängig von dem verstrickten Material auf, ist aber besonders stark
bei dem Stricken von Wolle und verschiedenen, erst in jüngster Zeit entdeckten synthetischen
Fasern zu beobachten.
-
Wenn sich der Schmutz in den Führungsschlitzen der Einschließplatinen
ansammelt, so wird diese Zusammenballung von Schmutz die Platinen aus ihrer waagerechten
Lage auf der Oberkante des Zylinders herausdrücken, wodurch vertikale Ungleichheit
in den gestrickten Mustern und andere Arbeitsfehler entstehen. Wenn der Schmutz
die Taschen zwischen den Führungsschlitzen der Einschheßplatinen und den Nadeln
verschmiert und verstopft, so werden unter Umständen die Nadeln nach außen abgebogen,
so daß ihre richtige Stellung und ihr vorbestimmtes Zusammenwirken mit den Einschließplatinen
gestört ist. Dies führt unweigerlich zu verschiedenen Schwierigkeiten beim Stricken.
Es muß daher in solchen Fällen der Nadelzylinder demontiert und gereinigt
werden.
Dies ist eine sehr zeitraubende Arbeit, da alle Einschließplatinen und Nadeln vom
Zylinder abgenommen werden müssen. Natürlich werden durch derartige Arbeiten die
Herstellungskosten der Strickware wesentlich erhöht, und es sind aus diesem Grunde
schon zahlreiche Versuche gemacht worden, um den Nadelzylinder rein zu halten.
-
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen sich selbst reinigenden
Nadelzylinder mit innerem Platinenring zu schaffen, um so eine Ansammlung von Schmutz
und Faserteilchen in den Führungsschlitzen der Einschließplatinen und in den Taschen
zwischen den Führungsschlitzen und den Nadeln zu vermeiden.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
Es zeigen, in schematischen Skizzen, F i g. 1 eine schaubildliche Teilansicht eines
Nadelzylinders mit innerem Platinenring gemäß der Erfindung, F i g. 2 einen Schnitt
nach der Linie 11-1I in F i g. 1, F i g. 3 im Aufriß einen senkrechten Schnitt durch
den oberen Teil eines Nadelzylinders mit einer anderen Ausführungsform des inneren
Platinenringes und F i g. 4 einen Teilschnitt ähnlich F i g. 2, der jedoch eine
weitere Ausführungsform der Erfindung darstellt.
-
In den Zeichnungen ist ein Nadelzylinder für eine Rundstrickmaschine
dargestellt mit einem inneren Platinenring, in dem radiale Schlitze für die Führung
der inneren Enden von Einschließplatinen angeordnet sind, wobei gemäß der Erfindung
ein Zwischenraum gegenüber dem Zylinderrand besteht, so daß Faserstückchen oder
Schmutzteilchen, die während der Strickarbeit erzeugt werden, selbsttätig abgestoßen
werden, indem sie durch die Schlitze und die Spalte zwischen den Schlitzen und dem
Zylinder hindurchfallen. Besonders günstig ist es, die Anordnung so zu treffen,
daß die Führungsschlitze für die inneren Enden der Einschließplatinen einen Abstand
nach innen von dem Nadelzylinder haben.
-
In den F i g. 1 und 2 ist der Körper eines Nadelzylinders
10 gezeigt, auf dessen oberer Kante 11 die Einschließplatinen 12 gleiten.
Wie bei Rundstrickmaschinen aller Art bekannt, sind die -Einschließplatinen auf
einem Einschließplatinenring 13 montiert, der mit Radialschlitzen 14 versehen
ist, in denen die Einschließplatinen die radiale hin- und hergehende Bewegung durchführen
können. Wie üblich ist ein Platinenschloßring 15 über das äußere Ende der
Einschließplatinen gesetzt. Diese ganzen Teile sind in der üblichen Art zusammengebaut,
ebenso wie die Führungs- und Schloßteile der Nadeln, die in den F i g. 1 und 2 nicht
weiter angegeben sind.
-
Im Gegensatz zu den bekannten Nadelzylindern, deren oberer Rand 11
mit Schlitzen versehen wurde, um die Einschließplatinen aufzunehmen, hat der obere
Rand 11 des Nadelzylinders gemäß der vorliegenden Erfindung eine glatte Oberfläche,
und die inneren Enden der Einschließplatinen 12 werden in ihrer Lage durch Führungswände
16 gehalten, die innerhalb des Zylinderkörpers 10 so angeordnet sind, daß ein Zwischenraum
17 zwischen dem Zylinderkörper 10 und den Führungswänden besteht. Es wird also,
wenn die Einschließplatinen 12 radial in den Führungsschlitzen hin- und herbewegt
werden, jedes Fäserchen oder sonstiger Schmutz, der während des Strickvorganges
entsteht, zwischen den Führungswänden 16 in den Zwischenraum 17 hineinfallen.
-
Der Trägerteil für die Führungswände 16 kann verschiedene Formen haben,
und es sind einige davon in den Zeichnungen beispielsweise angeführt. In den F i
g. 1 und 2 ist gezeigt, daß die Führungsschlitze eingearbeitet sind in einen bogenförmig
gekrümmten Metallring 18, der mit einem Tragring 19 auf beliebige Weise, z. B. durch
Anschweißen, verbunden werden kann. Der Ring mit den Schlitzen kann auch an dem
Tragteil angeschraubt werden. Wie in F i g. 1 und 2 gezeigt, ist der Tragring
19 mit dem Nadelzylinder mittels Bolzen 20 verbunden. Es können auch beliebige
andere Verbindungen Verwendung finden.
-
An Stelle des in F i g. 1 dargestellten geschlitzten Ringes 18 können
einzelne bogenförmige Metallplättchen mit dem Tragring 19 verschweißt sein,
die voneinander einen solchen Abstand haben, daß zwischen je zwei benachbarten Plättchen
eine Einschließplatine aufgenommen werden kann. Bei einer solchen Anordnung wird
jeweils ein Paar von benachbarten Plättchen die Führungsschlitze 16 bilden. Es können
auch noch andere Ausbildungen von Führungsschlitzen Verwendung finden; es ist nur
notwendig, dafür zu sorgen, daß die entsprechenden Abstände zwischen den inneren
Führungsschlitzen für die Einschließplatinen und dem Nadelzylinder gewahrt werden.
-
Eine weitere Ausführungsform gemäß der Erfindung ist in der F i g.
3 dargestellt. Der hier dargestellte obere Teil einer Rundstrickmaschine zeigt den
bekannten Nadelzylinder 100 mit seinem Einschließplatinenring 103
und einem Platinenschloßring 105.
Einschließplatinen 102 sind in radiale
Schlitze 104
eingesetzt, so daß die Einschließplatinen in den Schlitzen des
Einschließplatinenringes geführt und mittels des Platinenschloßringes gehalten sind.
Der Nadelzylinder ist mit Längsnuten 111 versehen, in denen die Nadeln
112 gehalten sind und sich, wie bekannt, auf und ab bewegen.
-
Der Unterschied der Einrichtungen, wie sie die F i g. 1 und 3 zeigen,
liegt in der Ausführungsform der Führungswände für die Einschließplatinen. Bei der
Ausführungsform gemäß F i g. 1 ist der Tragring 19 relativ dicht an den Nadelzylinder
herangerückt. Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 3 ist der Tragring
109 von dem Nadelzylinder weiter entfernt, und die Führungswände 106 sind
von anderer Gestalt. Der aus den Führungswänden 106 und dem Tragring 109 bestehende
Platinenführungsring hat L-förmigen Querschnitt und ist an dem Nadelzylinder mit
Hilfe von Bolzen 110 befestigt. Die Schlitze zwischen den Führungswänden
106 sind in waagerechte, flanschartige Teile des Platinenringes eingearbeitet.
-
Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist schematisch in der F
i g. 4 gezeigt, wobei ebenfalls wieder alle üblichen und bekannten Teile einer Rundstrickmaschine,
ähnlich wie in F i g. 3, weggelassen sind. Bei dem hier gezeigten Beispiel ist der
Nadelzylinder 200 so ausgebildet, daß unterhalb seines oberen Randes 201
eine Schulter 211 vorgesehen
ist, wobei die Einschließplatinen
202 auf dem Rand 201 gleiten. Der Tragring 209 des Platinenringes
ist mittels eines Schraubbolzens 210, unterhalb der Kammer 207, mit dem Nadelzylinder
verbunden. Der Platinenring ist bei 206 geschlitzt, ähnlich der Ausführungsform
in F i g. 3. Auch bei der Ausführungsform gemäß F i g. 4 werden die Faserstückchen,
die sich in den Führungsschlitzen für die Einschließplatinen ansammeln wollen, ganz
einfach in die Kammer 207 gestoßen und werden hauptsächlich durch die Schlitzteile
206a in das offene Innere des Zylinders bewegt, wo sie auf den Boden oder auf das
Maschinenunterteil fallen. Schmutzansammlungen in der Kammer 207 nach sehr langen
ununterbrochenen Arbeitszeiten können mit einem Griff entfernt werden, wenn man
den Tragring 209 bei dem üblichen Maschinenreinigen entfernt. Diese erfindungsgemäße
Einrichtung stellt gegenüber den bekannten Nadelzylindern einen beachtlichen Fortschritt
dar, nicht nur weil sie eine selbsttätige Reinigung ermöglicht, sondern auch weil
eine glatte Zylinderoberkante zur Verfügung gestellt ist, die getempert oder gehärtet
werden kann. Es wird sich also das Zusammenballen von Faserstückchen hinter den
Nadeln vermeiden lassen, und zwar für eine sehr lange Zeit, weil der meiste Schmutz
durch die Schlitze 206a herausgeführt wird und irgendeine Ansammlung in der Kammer
207 sehr gering bleiben wird.
-
Bei allen Ausführungsformen gemäß der vorliegenden Erfindung kommt
zu der Selbstreinigung noch die Tatsache hinzu, daß die obere Kante des Nadelzylinders,
auf der die Einschließplatinen gleiten, in allen Fällen ein glatter Metallring sein
kann, der keinerlei Probleme beim Härten aufgibt. Es ist bekannt, daß die geschlitzten
Ränder der bekannten metallischen Nadelzylinder sehr schwer zu tempern sind und
im übrigen auch niemals zufriedenstellend gehärtet werden können. Es sind daher
die Führungen bzw. deren Oberflächen, in denen die Einschließplatinen sich bei den
Nadelzylindern hin- und herbewegen, relativ weich, so daß bei diesen bekannten Nadelzylindern
die sich mit großer Geschwindigkeit hin- und herbewegenden Einschließplatinen sehr
leicht in den Zylinder einfressen werden, wodurch unregelmäßige Nuten entstehen,
die ihrerseits wieder dazu führen, daß die Einschließplatinen unregelmäßige Bewegungen
ausführen. Im Gegensatz dazu kann die glatte metallische Oberfläche eines Nadelzylinders
gemäß der vorliegenden Erfindung ohne irgendeine Schwierigkeit getempert werden,
so daß für die Hin- und Herbewegung der Platinen eine harte Oberfläche zur Verfügung
steht.