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Vorrichtung zur Behandlung von Granulat mit Gas Die Erfindung bezieht
sich auf eine kontinuierlich arbeitende Vorrichtung zur Behandlung von Granulaten,
wie es Preßlinge aus Nahrungsstoffen sind, mit chemisch und/oder physikalisch wirkenden
Gasen und/oder Dämpfen.
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Als Vorrichtungen hierfür bieten sich solche mit zwei gasdurchlässigen
Wänden an, die einen das zu behandelnde Granulat aufnehmenden Ringraum mit stehender
Achse einschließen. Allerdings müssen viele Granulate zwecks Vermeidung von Verlusten
durch Abrieb oder Bruch mechanisch schonsam behandelt werden. Alle Partikel des
Granulats müssen gleichmäßig und bei sparsamem Gasverbrauch beeinflußt werden. Dies
setzt eine zuverlässige Durchlaufregelung voraus. Endlich soll die Vorrichtung geringe
Bauabmessungen haben, einen sparsamen Betrieb ermöglichen und einen einfachen Aufbau
aufweisen, so daß sie schnell zu erstellen und gut zu warten ist.
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Hierzu sind bekannte Vorrichtungen mit einem unter einem feststehenden
Ringzylinderraum angeordneten Drehteller nicht geeignet, da der Schereffekt zwischen
Teller und Ringraum einen für viele Granulate untragbaren Abrieb und Bruch ergäbe,
da weiterhin eine befriedigende Durchlaufregelung erheblichen Bauaufwand erforderte
und da schließlich wegen des Stillstandes des Ringraums sich im Granulat bildende
Strömungswege geringsten Widerstandes während des Absinkens im Ringraum erhalter
bleiben und daher die Granulate ungleichmäßig beeinflußt werden.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß
die den Ringraum begrenzenden gasdurchlässigen Zylinderwände mit dem Drehteller
fest verbunden sind und ein das Granulat-Niveau abtastender Fühler vorgesehen ist,
der mit einem über dem Rand des Drehtellers angebrachten Abstreifer für das sich
abböschende Granulat derart verbunden ist, daß bei steigendem Granulat-Niveau mehr
Granulat abgenommen wird, also der Abstreifer tiefer in die Granulat-Abböschung
eindringt.
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Durch eine solche Vorrichtung lassen sich die eingangs angegebenen
Forderungen restlos erfüllen.
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Das Granulat kann ohne Schüttkegelbildung, also ohne daß zusätzliche
Bauhöhe erforderlich wäre, dem Ringraum aufgegeben und die Standhöhe des Granulats
durch einfache Mittel gemessen werden, z. B. durch einen Schleiftaster.
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Beim Durchlauf durch den Ringraum unterliegt das Granulat einer geringen,
durch den Umlauf bedingten Vibration, die die Bildung von Durchströmkanälen geringsten
Widerstandes verhindert.
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Das Abnehmen des Granulats vom Drehteller erfolgt durch einen Abstreifer
im Bereich der freien Abböschung des unter der Außenzylinderwand hervortretenden
Granulats, das im übrigen vorteilhafterweise noch unter Wirkung der Fliehkraft steht
und daher dem Abstreifer sozusagen entgegenkommt.
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Eine Verbindung zwischen Niveautaster und Abstreifer läßt sich in
einfacher Weise verwirklichen, um eine Durchlaufregelung derart zu erzielen; daß
bei steigendem Niveau mehr Granulat abgezogen wird und umgekehrt.
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Der Lüfter für das Behandlungsgas kann entweder unter dem Drehteller
angeordnet werden, wobei der Lüftermotor auch zum Antrieb. der Vorrichtung herangezogen
werden kann, oder aber der Lüfter kann auf dem den Innenraum der Vorrichtung abschließenden
Deckel angeordnet sein, sofern nicht eine Nebenordnung vorzuziehen ist. Die Bauhöhe
der Vorrichtung kann jedenfalls meist sehr niedrig gehalten werden, so daß norinale
Stockwerkhöhen zu ihrer Unterbringung oft genügen.
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Die zylindrischen Wände der Vorrichtung können aus Gewebe bestehen,
das über mindestens annähernd konzentrisch zum Drehteller und mit diesem befestigte
Käfige gespannt ist. Einer der Käfige, insbesondere der Innenkäfig, wird aus mehreren
achsparallelen Stäben gebildet und'auf dem Drehteller befestigt. Darüber kann dann
ehne Weiteres das aus Textilstoff oder Metall bestehende Gewebe gezogen werden.
Es können auch Lochbleche vorgesehen sein. Der Außenkäfig ist dann über Speichen
einfach am Innenkäfig zu befestigene cind in gleicher Weise mit einer gasdurchlässigen
Folie zu bespannen.
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Die Lagerung des Drehtellers mit seinem Aufbau erfolgt am einfachsten
auf einem Sockel, durch den hindurch das Medium geleitet werden kann.
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Die Erfindung wird an Hàad-eines Ausführungsbeispiels im folgenden
näher 'erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist; darin zeigt A b b. 1 einen
Axialschnitt durch die vereinfacht dargestellte Vorrichtung nach der Erfindung,
A
b b. 2 einen Axialschnitt durch ein gegenüber A b b. 1 anders ausgebildetes Unterteil
für den Gegenstand nach Ab b. 1, A b b. 3 einen gegenüber A b b. 1 anders ausgebildeten
Deckel für den Gegenstand nach A b b. 1.
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Die Vorrichtung besteht aus dem in dem Sockel 1 gelagerten Drehteller
2, der über den Kragen 21 gegen den zylindrischen Teil des Sockels 1 im wesentlichen
abgedichtet ist. Von dem zylindrischen Kragen 22 des Drehtellers 2 gehen Rippen
23 aus, die den Zapfen 24 halten; dieser ist über den Kragen 25 im Ring 26 gelagert,
der über die Rippen 27 mit dem Sockel 1 verbunden ist. Der Boden 3 des Gebäudes,
in dem die Vorrichtung steht, weist Durchbrechungen 31 auf, die in die Hutze 4 hineinmünden.
Diese trägt über Radialrippen 41 den Motor42, der einerseits die Lüfterschraube
43 und andererseits über das Getriebe 44 und die Kupplung 45 den Zapfen 24 des Drehtellers
2 antreibt. Die Hutze 4 ist so ausgebildet, daß sie einen Einsatz 46 trägt, um den
die Luft in Pfeilrichtung47 scharf umgelenkt wird, um in den Auslaßstutzen 48 zu
gelangen, wobei mitgerissene Stoffteilchen nach unten ausgeschieden werden, um in
den Auslaß 49 zu geraten.
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An den zylindrischen Kragen 22 des Drehtellers 2 sind die Stäbe 28
achsparallel angeschweißt, die durch Aufsetzen der Haube 29 zu einem starren Käfig
zusammengeschlossen werden, der durch die Drahtgaze 30 umschlossen wird. Die den
Außenkäfig bildenden Stäbe 32 sind über radial angeordnete Speichen 33 mit den Stäben
28 des Innenkäfigs verbunden und die darüber gespannte Drahtgaze 30' in einem Abstand
34 über dem Drehteller 2 belassen.
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Der Stoff bildet unterhalb der Unterkante des Außenkäfigs eine kegelige
Böschungsfläche 35 in bekannter Weise.
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Parallel zur Achse des Drehtellers, aber in ortsfesten Lagern 11
geführt, befindet sich eine Stange 12, die oben ein Kegelrad 13 und unten einen
schwenkbaren Abstreifer 14 trägt. Mit dem Kegelrad 13 kämmt das Kegelrad 14 einer
im ortsfesten Lager 11, geführten Horizontalwelle 15 mit dem schwachgeneigten Taster
16 für das Niveau 20 des Stoffs im Ringraum 5. Die Zuführung des Gutes erfolgt durch
das Schüttrohr 17. Das durch den Abstreifer 14 vom Drehteller abgenommene Gut fällt
in den Trichter 18 und wird von da aus in Pfeilrichtung 19 weitergeleitet.
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Der durch die Käfige 28 und 32 gebildete Ringraum 5 nimmt den aus
dem Zulaufrohr 17 kommenden Stoff auf, der durch die Umdrehung des Drehtellers und
damit des auf ihm befestigten Ringraums 5 eine praktisch ebene Oberfläche 20 bildet.
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Steigt dieses Niveau an, so hebt sich der Taster 16 und überträgt
seine Bewegung über die Wellen 1S,12 und die dazugehörigen Kegelräder 14, 13 auf
den Abstreifer 14, welches dadurch auf die Achse des Drehtellers zu bewegt wird.
Dadurch wird die zeiteinheitlich vom Drehteller abgezogene Stoffmenge vergrößert,
und das Niveau 20 fällt daraufhin mit der Wirkung, daß der Abstreifer 14 wieder
aus dem auf dem Drehteller 2 sich abböschenden Gut hinauF bewegt und damit die zeiteinheitlich
abgezogene Menge vermindert wird.
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Das durch den Lüfter 43 von außen in Pfeilrichtung 36 durch den Ringraum
5 quer hindurchgezogene Gas strömt zunächst mit geringer Geschwindigkeit in die
Außenschichten des im Ring-
raum befindlichen Stoffes ein und nimmt dann an Geschwindigkeit
zu, wodurch die Behandlungsintensität verstärkt wird mit der Wirkung, daß das Gut
praktisch gleichmäßig behandelt wird.
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Die ganze Vorrichtung kann, was der Einfachheit halber nicht dargestellt
ist, durch einen dichten Gehäusemantel umgeben sein, durch den Dampf oder ein Gas
eingeblasen wird, welches nicht die Umgebungsluft ist.
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Das beschriebene Ausführungsbeispiel zeigt die Abführung des Behandlungsmediums
durch den Boden hindurch, auf dem die Vorrichtung steht. Soll dies vermieden werden,
so kann, wie in A b b. 3 gezeigt ist, anstatt des Deckels 29 eine Kappe 51 auf den
Innenkäfig aufgesetzt werden, die über Rippen 52 den Motor 53 trägt, auf dessen
Welle das Lüfterrad 54 angeordnet ist. Die Abführung der Gase erfolgt dann im Sinne
der eingezeichneten Pfeile nach oben in die feststehende Leitung 55 hinein. Diese
Einrichtung kann natürlich auch dazu benutzt werden, um das Medium in umgekehrter
Richtung zu leiten, um den im Ringraum 5 befindlichen Stoff von innen nach außen
zu behandeln, was aber nicht ganz so vorteilhaft ist wie die vorher beschriebene
Führung des Mediums, wenn nicht Gesichtspunkte der einfacheren Zuleitung des Mediums
gegenüber anderen Gesichtspunkten die Oberhand haben. Der Strom fiir den Motor 53
kann durch die Schleifringe 56 zugeleitet werden.
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Ist ein getrennter Lüftermotor 53 vorgesehen oder wird die Lüftung
an ein bestehendes oder außerhalb der Vorrichtung angeordnetes Lüftungssystem angeschlossen,
so muß ein gesonderter Antriebsmotor 6 (vgl. A b b. 2) vorgesehen werden, der z.
B. über eine Reibscheibe 61 den außen am Drehteller 2 angebrachten Kragen 62 antreibt.
Antrieb über Zugmittel, Zahnräder oder sonstige Übertragungsmittel auf den Kragen
62 oder aber auch 21 (A b b. 1) des Drehtellers 2 sind natürlich möglich. Soll für
das ab genommene Gut nicht ein Deckendurchbruch geschaffen werden, so ist auch eine
Weiterförderung durch einen auf der Decke aufgestellten Förderer, z. B. Schneckenförderer
63, möglich.
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Sollen Durchbrüche 31 für die Führung des Mediums durch die Decke
3 hindurch vermieden werden, so kann das Gas auch durch den Sockel 1 hindurch quer
abgesaugt werden, wobei der angeschlossene Absaugkanal 64 zu einem Lüfter führt.
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Das in den Ringraum 5 herabrieselnde Gut wird der glatten Form des
Ringraums wegen sehr schonend behandelt, befindet sich aber in dauernder Bewegung
mit der Folge gleichmäßiger Einwirkung des Mediums auf alle Stoffpartikeln und der
Vermeidung der Entstehung von Kanälen geringsten Widerstandes für das Medium. Ein
weiterer Vorteil der einfachen Gestaltung des Ringraumes 5 ist die Vermeidung aller
toten Ecken und Stellen, wo behandeltes Gut verderben, Schmutz entstehen und Schädlinge
sich ansiedeln können.
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Die konstruktiv vielfältig abwandelbare Vorrichtung nach der Erfindung
eignet sich besonders zur Kiihlung oder Erwärmung, zur Trocknung oder Befeuchtung,
zum Zufügen oder Abziehen chemischer Reagenzien oder für ähnliche Verwendungszwecke.