DE1179963B - Verwendung von geschmolzenem und zer-kleinertem Kalk mit einer Reinheit von mindestens 98% - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT Internat. Kl.: C 21c

Deutsche Kl.: 18 b-5/10

Nummer: 1179 963

Aktenzeichen: M 52953 VI a /18 b

Anmeldetag: 23. Mai 1962

Auslegetag: 22. Oktober 1964

Es ist bekannt, Kalk im Lichtbogenofen zu schmelzen. Es wurde gefunden, daß sich geschmolzener Kalk in hervorragender Weise als Zustellung für metallurgische öfen eignet, und in der Patentanmeldung M 49865 VIa/18 b (deutsche Auslegeschrift 1168 460) vorgeschlagen, ihn nach dem Erkalten durch Brechen, Körnen oder Mahlen zu zerkleinern und als Stampfmasse oder in Steinform für diesen Zweck zu verwenden. Nun ergaben sich hier gewisse Schwierigkeiten dadurch, daß der zerkleinerte Schmelzkalk die Eigenschaft hat, beim Lagern an der Luft zu hydratisieren und dabei von größeren Körnern in kleinere Körner zu zerfallen.

Durch umfangreiche Versuche und Beobachtungen ergab sich jetzt, daß die Neigung des Schmelzkalkes zum Hydratisieren und Zerfallen weitgehend zu beseitigen ist. Die Hydrationsgeschwindigkeit des zerkleinerten Schmelzkalkes ist nämlich überraschenderweise in starkem Maße von der Reinheit des Schmelzkalkes abhängig. Das ergibt sich aus ao dem Diagramm der Zeichnung. Dort ist die durch Wasseraufnahme verursachte Gewichtszunahme in Prozent des Ausgangsgewichtes dargestellt, die Schmelzkalk mit unterschiedlich hohen CaO-Gehalten in Abhängigkeit von der Zeit erfährt, wenn er in wasserdampfgesättigter Luft bei 25° C hydratisiert wird. Je höher der CaO-Gehalt des Schmelzkalkes ist, um so größer ist seine Hydrationsbeständigkeit. Diese Feststellung gilt nicht nur für die beispielhaft im Diagramm der Zeichnung angeführte Korngröße von etwa 2 mm, sondern für alle Kornfraktionen des mechanisch zerkleinerten Schmelzkalkes. Feinere Kornfraktionen zerfallen zwar schneller als gröbere Fraktionen. Jedoch ist bei gleicher Körnung ein reinerer Schmelzkalk hinsichtlich seiner Hydrationsbeständigkeit einem geschmolzenen Kalk mit höherer Verunreinigung stets erheblich überlegen.

Von dieser Erkenntnis ausgehend wird nun erfindungsgemäß vorgeschlagen, geschmolzenen und durch Brechen, Körnen oder Mahlen mechanisch zerkleinerten Kalk mit einer Reinheit von mindestens 98% für Zwecke zu verwenden, die eine hohe Hydrationsbeständigkeit des Kalkes erfordern. Mechanisch zerkleinerter Schmelzkalk einer Reinheit von mindestens 98% ist insbesondere als Stampfmasse für die Zustellung metallurgischer öfen brauchbar.

Verwendung von geschmolzenem und zerkleinertem Kalk mit einer Reinheit von
mindestens 98%

Anmelder;

Max-Planck-Institut für Eisenforschung,

Düsseldorf, Max-Planck-Str. 1

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. habil. Wilhelm Anton Fischer,

Ratingen

Um eine möglichst hohe Reinheit des Schmelzkalkes zu erzielen, kann technisch reiner, völlig totgebrannter Kalk in den der Aufschmelzung dienenden Lichtbogenofen eingesetzt und der Schmelzverlauf so geführt werden, daß die Verunreinigungen aus dem Inneren des Schmelzkuchens in die äußere gesinterte Schale diffundieren können, so daß die Reinheit des Kernes sich erhöht. Das wird durch einen ausreichend langsamen Schmelz- und Abkühlungsprozeß erreicht.

Der zunächst von der unreinen Außenschale befreite und dann mechanisch zerkleinerte reine Schmelzkalk mit mindestens 98% CaO-Gehalt kann bis zu seiner baldigen Verwendung, z. B. als Werkstoff für Zustellungsstampfmassen metallurgischer öfen oder Formsteine, in der Atmosphäre ohne nennenswerte Änderung seiner Korngrößenzusammensetzung gelagert werden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verwendung von geschmolzenem und durch Brechen, Körnen oder Mahlen mechanisch zerkleinertem Kalk mit einer Reinheit von mindestens 98% für Zwecke, bei denen es auf eine hohe Hydrationsbeständigkeit des Kalkes ankommt.

2. Die Verwendung eines Schmelzkalkes nach Anspruch 1 als Stampfmasse für die Zustellung metallurgischer öfen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen