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Sitz- oder Liegemöbel mit Beleuchtungseinrichtung Die Erfindung bezieht
sich auf ein Sitz- oder Liegemöbel mit verdeckt untergebrachter Beleuchtungseinrichtung,
welche in einer nach oben offenen Aussparung des Möbels untergebracht ist und aus
einem den Leuchtkörper tragenden und diesen im eingefahrenen Zustand abdeckenden
Möbelteil besteht.
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Es ist bereits ein Verwandlungsmöbel bekannt, bei dem sich die Beleuchtungseinrichtung
in einem mit dem Möbel kombinierten Nachtkästchen befindet, dessen als Nachttischchen
dienender Deckel an seiner Unterseite eine Stablampe trägt. Die Unterbringung einer
Lampe in einem Nachtkästchen bereitet naturgemäß wegen des ausreichend zur Verfügung
stehenden Raums keine Schwierigkeiten, indessen ist ein Ein- bzw. Anbau besonderer
Kästen od'. dgl. in bzw. an ein modernes Möbel einschlägiger Art schon aus ästhetischen
Gründen nicht möglich.
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Im Hinblick auf den vorstehend angeführten Gesichtspunkt vermag auch
ein weiteres bekanntes Möbel den Anforderungen nicht zu entsprechen, bei dem ein
Seitenschränkchen neben der Armlehne einer Couch angeordnet ist. In dem Seitenschränkchen
ist der Beleuchtungskörper untergebracht. Auch eine derartige Lösung ist aufwendig,
platzraubend und unschön. Bei ihr muß im übrigen zum Instellungbringen der Lampe
das gesamte Seitenschränkchen angehoben werden, was naturgemäß mit einem vergleichsweise
großen Kraftaufwand verbunden. ist.
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Bekannt ist schließlich ein weiteres Möbel, bei dem der Leuchtkörper
nicht in einer nach oben offenen Aussparung, sondern in einem heute nicht mehr üblichen
Seitenpfosten der Querwand sitzt. Diese Anordnung ist nur sehr umständlich zu handhaben.
Der Benutzer muß nämlich eine Reihe von Operationen, wie das Öffnen einer Klappe,
das Herausziehen, Schwenken und Verriegeln der Lampe, ausführen. Eine solche Konstruktion
vermag den heutigen Käuferansprüchen ebenfalls nicht zu genügen.
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Es liegt daher die Aufgabe vor, ein Sitz- oder Liegemöbel der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, in das die Beleuchtungseinrichtung ohne Veränderung
der äußeren Form des Möbels organisch eingebaut ist und das nicht nur dem Sinn des
Benutzers für eine gefällige. Form entgegenkommt, sondern vor allem auch dessen
Streben nach Bequemlichkeit Rechnung trägt.
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Gemäß der Erfindung ist die Aussparung und das abdeckende Möbelteil
in mindestens einer der Armlehnen des Möbels angeordnet und die Beleuchtungsvorrichtung
nach Lösen einer Verriegelung über die Oberkante der Aimletne herausbewegbar.
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Das .Sitz- oder Liegemöbel gemäß der Erfindung verfügt über eine Reihe
von Vorteilen. So wird: durch den organischen Einbau der Beleuchtungseinrichtung
ein gefälliges Äußeres dies Möbels erreicht. Der Verzicht auf besondere Anbaukästen
od. dgl. bietet die Gewähr für einen geringen Platzbedarf und Herstellungsaufwand.
Der Bedienungskomfort der Einrichtung ist hoch und die Benutzungslage der Lampe
günstig. Schließlich sind die Voraussetzungen für einen wirksamen Schutz der Lampe
in ein und ausgefahrener Stellung gegeben.
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Die Beleuchtungseinrichtung kann so ausgeführt sein, d'aß das abdeckende
Möbelteil an einer Stabführung sitzt, die in -der Lehnenkonstruktion gleitet.
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Das abdeckende Möbelteil ist bei einer vorteilhaften Ausführung in
der Mitte an einer waagerechten Achse gelagert, und die im Abstand vom Möbelteil
befestigte Beleuchtungseinarichtung ist um. 180° aus der Aussparung heraus drehbar.
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Zweckmäßigerweise steht das in der Grundstellung durch eine Vorrichtung
gehaltene Abdeckstück unter der Wirkung von Federn, die es nach oben außen zu dTvcken
suchen.
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Als Verriegelung dienen insbesondere in oder über das Abdeckstück
.greifende Riegel, die einzeln. oder gemeinsam durch in der Lehne gelagerte Bedienungsknöpfe
oder -gestänge entsperrbar sind.
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Als sehr sinnvoll hat es sich erwiesen;, wenn zum Ein- und Ausschalten
der Leuchte ein durch die Bewegung des Abdeckstückes oder seiner Führung betätigter
Schalter verwendet wird.
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Schließlich empfiehlt es sich; daß das Abdeckstück und seine Stabführung
einen Rahmen bilden,
der gegen die Möbelaußenseite durch eine Blende
aus Stoff, Holz, Kunststoff od. dgl. abgedeckt ist.
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In d'en Zeichnungen sind zur Verdeutlichung Ausführungsbeispiele dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Lehne einer Doppelbettcouch mit einer ersten Beleuchtungseinrichtung
gemäß der Erfindung im Aufriß, zum Teil aufgebrochen, F i g. 2 eine Verriegelungseinrichtung
für die in F i g. 1. dargestellte Beleuchtungseinrichtung als Prinzipskizze in Parallelperspektive,
F i g. 3 einen zum Teil aufgebrochenen Aufriß einer Sessellehne mit einer anderen
Beleuchtungseinrichtung, F i g. 4 in Parallelperspektive einen Sessel mit Beleuchtungseinrichtung
nach F i g. 3, F i g. 5 in Perspektive eine Doppelbettcouch mit Beleuchtungseinrichtungen
nach F i g. 1 und 3, F i g. 6 in Perspektive ein drittes Beispiel und F i g. 7 ein
viertes Beispiel einer Beleuchtungseinrichtung nach der Erfindung als zum Teil aufgebrochener
Aufriß.
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Wie F i g. 1 erkennen läßt, ist eine Armlehne 1
mit einem oben
offenen Hohlraum 2 bzw. Durchbruch versehen, in den ein abdeckendes Möbelteil
3 paßt. Es schließt in seiner in der Zeichnung nicht dargestellten Grundstellung
mit der Lehne fluchtgleich ab.
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Dieses Möbelteil 3 trägt an seiner Unterseite einen seitlich nicht
vorstehenden Leuchtkörper 4. An das Möbeltei13 sind ferner nach unten hin vorzugsweise
kreisförmige Hohlstäbe 5 fest angeschlossen, die in Führungen 6 der Lehne 1 schiebbar
sind.
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Am unteren Ende der Hohlstäbe 5 ist je eine Muffe 7 festgeschraubt.
Zwischen der Muffe 7 und der Führung 6 ist eine kurze Dämpffeder 8 angeordnet,
während zwischen der Muffe 7 und einer inneren Querstrebe 9 der Lehne 1 eine Sprungfeder
10 eingeschaltet ist. Unter Wirkung dieser Sprungfeder 10 werden die Hohlstäbe 5
und damit das Möbelteil 3 nebst Leuchtkörper 4 nach oben gedrückt.
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Für die Stromversorgung, die hier vorzugsweise aus dem Netz erfolgt,
ist eine entsprechende Leitungsschnur 11 vorhanden, die über einen durch
die Bewegung des Möbelteiles 3 betätigten Schalter 12
durch einen der Hohlstäbe
5 und das Möbelteil 3 zum Leuchtkörper 4 geführt ist.
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Um das Möbelteil 3 entgegen dem Druck der Sprungfeder 10 in der Grundstellung
zu halten, sind im Ausführungsbeispiel der F i g. 1 zwei Schnäpper 13 vorgesehen,
die unter dem Druck von Federn durch Aussparungen in den inneren Seitenflächen der
Lehne um einen bestimmten kleinen Betrag in den Hohlraum 2 der Lehne 1 hineinragen.
Diese Schnäpper 13 sind so eingerichtet, daß sie in im Möbelteil 3 vorgesehene Einschnitte
14 bei Grundstellung .einfallen. Zum Lösen der Schnäpper sind für den Daumen und
Zeigefinger im abdeckenden Möbelteil 3 entsprechende Eingriffsöffnungen 3' vorgesehen.
Das Lösen wird in diesem einfachen Falle durch die zusätzlich zur Federkraft kommende
Handkraft bewerkstelligt.
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F i g. 2 zeigt eine weitere Verriegelungseinrichtung als Prinzipskizze.
Als .Schaltorgan dient hier ein außerhalb der Lehne, beispielsweise vorn an der
Seitenkante der Lehne 1 nach F i g. 1 angebracht zu denkender Knopf 15, der
mit einem unter dem Druck der Feder 17 stehenden dünnen Stab 16 fest verbunden
ist. Zwei spiegelbildlich angeordnete Riegel 18, die seitlich von Stab
16 um die ortsfesten Punkte 19 drehbar und durch die Federn
20 in Einrastlage gehalten werden, weisen gleich weit ober-und unterhalb
ihrer Drehpunkte 19 zwei quer zu ihrer Drehebene fest angeordnete Stifte
21 auf, die in an der Stange 16 angebrachte Schlitze 22 greifen: Der Entriegelungsvorgang
ist bei dieser Einrichtung sehr einfach. Durch die Federn 17 und 20 sind die Riegel
in Verriegelungsstellung gehalten. Wird ein Druck auf den Knopf 15 in Richtung des
Pfeiles ausgeübt, so werden beide Riegel 18 gleichzeitig über die Schlitze
22 des Stabes 16 und die hierdurch mitgenommenen Stifte 21 entriegelt. Dann
schiebt die Sprungfeder 10 das Möbelteil 3 mit der Lampe
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heraus. Wenn das Möbelteil 3 in den Hohlraum 2
der Lehne
1 heruntergedrückt wird, so weichen die beiden oben mit schiefen Ebenen ausgebildeten
Riegel 18 zunächst der unteren Kante des Möbelteiles 3 nach der Seite aus
und fallen später zur endgültigen Verriegelung in die hierfür unten waagerecht ausgebildeten
Einschnitte 14 des Abdeckstückes 3 (Vgl. F i g. 1) ein. Sobald das
Lösen stattgefunden hat, wird die Beleuchtungseinrichtung durch die Sprungfeder
10 ausgefahren. Diese Bewegung endet unter dem dämpfenden Einfluß der Feder
8, sobald diese mit der Führung 6 in Berührung gekommen ist.
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F i g. 3 zeigt die Anbringung bei Lehnen mit Gitterstäben. Hier werden
das Möbelteil 23 und die Aussparung kegelförmig, eventuell auch zylindrisch
gewählt. An dem Möbelteil 23 ist ein Hohlstab 25 fest angeschlossen. In dem Hohlstab
25 ist ein Leuchtkörper 24 vorgesehen. Der Hohlstab 25 ist deshalb
entweder nach der Gebrauchsseite hin mit einer entsprechenden Lichtaustrittsöffnung
versehen, oder ei ist aus durchsichtigem Material gefertigt. Als Führung für den
Hohlstab 25 dient ein hierfür hohl ausgebildeter Lehnenstab 26. An dem Hohlstab
ist wie bei der Ausführung nach F i g. 1 eine Muffe 27 festgeschraubt. Zwischen
dem Lehnenoberteil und der Muffe 27 ist die kurze Dämpffeder 28 und
zwischen Muffe 27 und dem Querstab 29 der Lehne die Sprungfeder 30 angeordnet.
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Prinzipiell ist auch hier die Funktion die gleiche wie bei der Ausführung
nach F i g. 1. Als Verriegelungseinrichtung ist hier jedoch ein unter dem Druck
einer Feder 31 stehender Schieberiegel 32 in dem Oberteil der Lehne vorgesehen,
der durch den Drücker 33 über beispielsweise an beiden Teilen entsprechend
ausgebildete schiefe Ebenen zurückziehbar ist.
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In verriegelter Lage rastet die Spitze des Schieberiegels
32 wieder in eine Einkerbung 34 des Hohlstabes 25 ein.
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Die Beleuchtungseinrichtung nach der Erfindung muß nicht in dem senkrecht
stehenden .Stab 26, wie in F i g. 3 dargestellt, untergebracht sein. Sie
kann ebensogut in einem der schrägstehenden Stäbe der Lehne 35, wie gestrichelt
angedeutet, eingebaut sein.
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Wenn möglich, kann der Strom für dieses Ausführungsbeispiel auch aus
dem Netz genommen werden. Es können aber auch Batterien oder Akkumulatoren in dem
Hohlstab 25 oder an einer sonst geeigneten Stelle der Lehne oder des Möbels angeordnet
sein.
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Auch hier können, ähnlich wie bei dem Beispiel nach F i g. 1, auf
die Bewegung des Hohlstabes 25
ansprechende Schalter eingefügt werden.
In
F i g. 4 ist ein Sessel mit der Beleuchtungseinrichtung nach F i g. 3 in Perspektive
dargestellt. Man erkennt, daß der Hohlstab 25 mit seinem Möbelteil 23 aus der Lehne
35 ausgeschoben ist.
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Nach F i g. 5 sind an einer Doppelbettcouch zwei verschiedene Beispiele
der Beleuchtungseinrichtung angebracht.
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Die am Kopfende des Sitz- und Liegemöbels befindliche Lehne 1 ist
mit einer Beleuchtungseinrichtung entsprechend der F i g. 1 ausgebildet, während
in der Lehne 35 am Fußende eine Einrichtung nach F i g. 3 eingebaut ist. Die Anordnung
kann natürlich auch umgekehrt sein.
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An der Lehne 1 am Kopfende erkennt man das herausgeschobene Möbelteil
3 mit Leuchtkörper 4 und die zur Führung dienenden Hohlstäbe 5. Am Fußende ist über
der Lehne 35 das ausgeschobene Möbelteil 23 und der Hohlstab 25 erkennbar.
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In F i g. 6 ist in Perspektive eine dritte Ausgestaltung der Beleuchtungseinrichtung
nach F i g. 1 dargestellt. Hier sind die Führungsstäbe 5 und das Abdeckstück 3 gegen
die Möbelaußenseite durch eine Blende 36 aus Stoff, Holz, Kunststoff od. dgl. abgedeckt.
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Besonderer Zweck dieser mit absenkbarer Blende 36 ausgerüsteten Ausführung
ist es, das Licht nur nach der Benutzungsseite - konzentriert - zu richten. Deshalb
empfiehlt es sich, für die in der Darstellung nicht sichtbare Innenseite der Blende
36 helle, auch fluoreszierende Farbanstriche zu verwenden, während auf der Außenseite
die Blende 36 beispielsweise mit dem gleichen .Stoff bespannt ist wie die Lehne.
Es versteht sich von selbst, d'aß hier der in der Zeichnung F i g. 1 dargestellte
Hohlraum 2 für die Aufnahme der Blende 36 durchbrochen ausgebildet werden muß.
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In F i g. 7 ist schließlich noch eine vierte Lösung angedeutet, bei
der das Abd'eckstück 37 um die in der Mitte des Durchbruchs 38 der Lehne 39 liegende
Querachse 46 drehbar ist. Das Drehlager 40 ist hierbei beispielsweise einem Kollektor
entsprechend nachgebildet und dient der einwandfreien, drehunabhängigen Stromzuführung
zu dem auf einer Seite des Abdeckstückes 37 fest angebrachten Leuchtkörper 41.
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Um eine gewisse Haftung des Abdeckstückes 37 in seiner abdeckenden
Grundstellung zu erhalten, empfiehlt es sich, eine aus Magneten bestehende Verriegelung
anzuwenden. Beispielsweise werden Magnete 42 in den Durchbruchskanten der Lehne
39 und Weicheisen 43 in den entsprechenden Stellen des Abdeckstückes 37 oder umgekehrt
angeordnet. Es läßt sich auch jede andere Art von Verriegelungseinrichtungen anwenden.
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Die Bedienung dieser Einrichtungen ist sehr einfach. Man braucht nur
bei waagerechter Lage des Abdeckstückes 37 auf eine Seite dieses Stückes zu drücken.
Dann löst sich die magnetische Verriegelung, und, die andere Seite des Stückes 37
kommt aus der Lehne heraus. Man führt dann die allmählich sichtbar werdende Leuchteinrichtung
voll in ihre .Sichtstellung, wobei das Abdeckstück 37 magnetisch verriegelt wird.
Nunmehr ist der Leuchtkörper 41, über die Lehne angehoben, in seiner Arbeitslage.
Hier kann wieder ein, - nicht dargestellter - durch die Bewegung wirkender Selbstschalter
vorgesehen sein.
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Bei den in den Zeichnungen dargestellten Möglichkeiten handelt es
sich lediglich um Ausführungsbeispiele.