DE1177279B

DE1177279B - Verfahren zur Herstellung gefaerbter Spinnerzeugnisse aus Polyolefinen

Info

Publication number: DE1177279B
Application number: DES69330A
Authority: DE
Original assignee: SPINSTOFFFABRIK ZEHLENDORF AG
Current assignee: SPINSTOFFFABRIK ZEHLENDORF AG
Priority date: 1960-07-11
Filing date: 1960-07-11
Publication date: 1964-09-03

Description

Verfahren zur Herstellung gefärbter Spinnerzeugnisse aus Polyolefinen Das Färben von Polyolefinen, insbesondere Polyäthylen und Polypropylen, geschieht häufig während der Verarbeitung auf dem Mischwalzwerk oder im Kneter. Der Farbstoff wird der erhitzten, weichen, knetfähigen Masse als Pulver oder Paste zugegeben. Ein anderes Verfahren ist die Trockeneinfärbung von Polyolefingranulat unter Verwendung geeigneter Farbstoffe.
Zur Durchführung beider Verfahren werden Farbpigmente angewandt, die bei den üblichen Verarbeitungstemperaturen beständig sein müssen. Diese Farbpigmente sind organischer oder anorganischer Natur. In der Polyolefinmasse sind sie unlöslich. Aus diesem Grund muß eine gleichmäßige Farbstoffverteilung bei der Farbgebung beachtet werden. Eine solche zu erreichen, verursacht unter Umständen Schwierigkeiten, besonders bei der Einstellung intensiver Farbtöne.
Bei Anwendung des Trockeneinfärbungsverfahrens befindet sich der Farbstoff an der Oberfläche des Granulats. Durch Extrudieren erfolgt erst eine Einarbeitung der Farbpigmente in die Polyolefinmasse. Eine gleichmäßige Durchmischung von Granulat und Farbpigment ist im Heizzylinder der Verarbeitungsmaschinen nur unvollkommen zu erreichen. Diese Tatsache verursacht vielfach Farbinhomogenitäten. Zur Vermeidung solcher Erscheinungen ist die Einhaltung bestimmter Verarbeitungsbedingungen erforderlich. Auch treten bei der Verdüsung pigmentierter Polyolefinmassen Spinnschwierigkeiten auf, wenn eine besonders gleichmäßige Feinverteilung der Farbpigmente in der Spinnmasse nicht gewährleistet ist. Schließlich wird die Festigkeit der Fertigerzeugnisse vermindert, wenn besonders hohe Pigmentzusätze zur Erreichung intensiver Farbtöne erforderlich sind.
Es ist ferner aus den österreichischen Patentschriften 196 832 und 197 776 bekannt, textile Gebilde aus Polyolefinen mit ölen oder organischen Lösungsmitteln gelösten Farbstoffen zu färben, wobei bei entsprechender Färbedauer eine gleichmäßige Durchfärbung erzielt wird. Diese Verfahren arbeiten chargenweise und somit diskontinuierlich.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Färben von Spinnerzeugnissen aus Polyolefinen zu vereinfachen und die Nachteile, die bei Anwendung der vorbeschriebenen Verfahren auftreten können, auszuschließen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man den aus der Spinndüse austretenden Draht in noch plastischem Zustand unmittelbar in eine heiße Lösung eines Fettfarbstoffes in einem organischen Lösungsmittel spinnt.
Fettfarbstoffe sind »Fettlösliche Farbstoffe«, die in Alkohol, Butanol, Aceton, Anon, Athylenglykol, Butylacetat, Terpentinöl, Chlorkohlenwasserstoffen, Paraffinen, Ölsäure, Stearinsäure, Benzin, Benzol, Xylol und in Mischungen dieser Lösungsmittel löslich sind.
Vorzugsweise läßt man die Färbeflotte auf das versponnene Erzeugnis unmittelbar vor der Verstreckung einwirken.
Es ist zwar bereits bekannt, frisch gesponnene Fäden aus Hochpolymeren, insbesondere aus Polyacrylnitril, schon während des Streckens zu färben, und in der USA.-Patentschrift 2 212 772 ist ein eventueller Zusatz von Farbstoffen od. dgl. zum Abschreckungsbad beim Verspinnen von Polyamiden erwähnt; die Möglichkeit der kontinuierlichen Erzeugung vollständig durchgefärbter Spinnerzeugnisse aus Polyolefinen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren war auf Grund der bekannten Arbeitsweise jedoch nicht vorauszusehen.
Beispiel Ein aus der Düse austretender Polyäthylendraht aus einem Niederdruckpolymerisat wird in noch plastischem Zustand unmittelbar in eine 11/uige Farblösung, die aus Fettbraun RR (Colour-Index Nr.11285) und Äthylenglykol besteht und eine Temperatur von mindestens 50° C hat, eingesponnen. Die Schlepplänge des Drahtes in der Farblösung beträgt 2 m, die Verweilzeit 11/z Sekunden. Der gefärbte Draht wird nach Passage der Farblösung über Filzzungen abgestreift und anschließend verstreckt.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung gefärbter Spinnerzeugnisse aus Polyolefinen, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß man den aus der Spinndüse austretenden Draht in noch plastischem Zustand unmittelbar in eine heiße Lösung eines Fettfarbstoffes in einem organischen Lösungsmittel spinnt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1014 708; deutsche Auslegeschrift C 6813 IV b/8 m (bekanntgemacht am 7. 6. 1956); USA: Patentschrift Nr. 2 212 772.