DE1176875B - Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Entzinnung von Weissblechabfaellen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Entzinnung von Weissblechabfaellen

Info

Publication number
DE1176875B
DE1176875B DEG32873A DEG0032873A DE1176875B DE 1176875 B DE1176875 B DE 1176875B DE G32873 A DEG32873 A DE G32873A DE G0032873 A DEG0032873 A DE G0032873A DE 1176875 B DE1176875 B DE 1176875B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
autoclave
tin
pressure
detinning
electrolyte
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEG32873A
Other languages
English (en)
Inventor
Rer Nat Johann Christian Gr Dr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRITZ WOLPERT
JOHANN CHRISTIAN GROEBER DR RE
Original Assignee
FRITZ WOLPERT
JOHANN CHRISTIAN GROEBER DR RE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FRITZ WOLPERT, JOHANN CHRISTIAN GROEBER DR RE filed Critical FRITZ WOLPERT
Priority to DEG32873A priority Critical patent/DE1176875B/de
Priority to GB3025162A priority patent/GB1013521A/en
Publication of DE1176875B publication Critical patent/DE1176875B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C1/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
    • C25C1/14Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of tin
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
    • Y02P10/20Recycling

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)
  • Electroplating Methods And Accessories (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Entzinnung von Weißblechabfällen Alle bisher bekannten Entzinnungsverfahren haben bei der Entzinnung von Weißblechabfällen, insbesondere von gebrauchten Konservendosen, insofern versagt, als sie nicht den mindest erforderlichen Entzinnungsgrad erreicht haben (Restzinngehalt 0,05 %). Das liegt daran, daß die Falznähte der zu entzinnenden Dosen bisher nicht aufgeschlossen werden konnten, es sei denn, es wurden kostspielige Zerreißverfahren angewandt, die das Endprodukt so verteuerten, daß eine rationelle Entzinnung nicht mehr gegeben war. Das im folgenden beschriebene Verfahren der Hochdruckentzinnung hat neben der Eigenschaft, Falz- und Lötnähte enwandfrei zu entzinnen, den zusätzlichen Vorteil eines Zinnschmelzprozesses und dessen bei diesem Vorgang unvermeidbare Schmelzverluste. Der sich z. B. an der Kathode abscheidende Zinnschwamm mußte bisher erst gepreßt und anschließend eingeschmolzen werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren fällt das Zinn direkt in metallisch flüssiger Form im Entzinnungsgefäß an, kann dort von Zeit zu Zeit abgelassen werden und direkt in Formen gegossen werden. Das wird dadurch ermöglicht, daß die Arbeitstemperatur dieser Hochdruckanlage weit über dem Schmelzpunkt des Zinns (231° C) liegt. Es wird mit Drücken von 30 bis 35 atü gearbeitet, um die erforderliche Temperatur zu erreichen.
  • Zunächst soll einmal die Frage erläutert werden, warum gerade dieses Verfahren in der Lage ist, Falznähte von Konservendosen für die Entzinnung aufzuschließen. Diese Frage ist dahingehend zu beantworten, daß beim Falzen oder Bördeln von verzinntem Blech das Eisenblech mit dem Zinnüberzug zusammen gefalzt wird. Mag die Zinnschicht auch noch so dünn sein, so bestimmt sie doch immer den Abstand beim Bördeln von dem benachbarten Blechteil. Wird nun die Badtemperatur so hoch gewählt, daß diese Zinnauflage flüssig wird, so kann infolge des hohen Druckes, der für- dieses Verfahren zusätzlich gegeben ist, in den so entstandenen Zwischenraum Badflüssigkeit eindringen und das Zinn in diesen Falznähten herauslösen. Dadurch ist ein kostspieliges mechanisches Aufreißen der Dosen überflüssig. Ein Teil des Zinns wird sogar direkt abgeschmolzen und läuft ohne jeden elektrolytischen Prozeß in das dein Entzinnungsbehälter angeschlossene Zinnsammelgefäß.
  • Den prinzipiellen Aufbau der Hochdruckentzinnungsanlage zeigt A b b. 1. Das Hochdruckentzinnungsgefäß setzt sich aus 3 Teilen unterschiedlicher Durchmesser zusammen. Der zylindrische Hauptkörper 1 ist am oberen Ende mit einem Kopfteil verbunden, dessen Durchmesser um einiges größer ist als der zylindrische Hauptkörper. Dieser Kopf ist dazu ausersehen, einen selbstdichtenden Mannlochdeckel2 aufzunehmen, welcher als Verschluß dient. Dieses Kopfstück 3 ist mechanisch aus zwei Stücken gefertigt, um die Dichtungsfläche für den Mannlochdeckel bearbeiten zu können. Die beiden Kopfteile sind mittels eines Schraubenkranzes und einer Eisenasbestdichtung druckdicht verbunden. Der untere Teil des zylindrischen Mittelteiles. ist als Zinnsammelgefäß ausgebildet und hat die Form eines Ringraumes 4, welcher die zentral angeordnete positive Mittelelektrode 5 aufnimmt. Am tiefsten Punkt des Sammelgefäßes ist der Zinnablaßhahn 6 angebracht.
  • In Verbindung mit diesem Autoklav ist ein Speicher 7 erforderlich. Er stellt einen zylindrischen, vorwiegend aufrechtstehenden Tank dar, welcher sehr gut wärmeisoliert ist. Die Verbindungsleitung 8 führt vom Entzinnungsautoklav über ein in der Förderrichtung umkehrbare Hochdruckpumpe 12 zum Speichergefäß. Dieser Speicher ist im übrigen mit einem Sicherheitsventil 13 nebst einer ins Freie führenden Abgasleitung 14 sowie einem Manometer 15 und einem Schlammablaßventil16 versehen. Der Speicher hat die wesentliche Aufgabe, die hocherhitzte und unter Druck stehende Badflüssigkeit während des Ein- und Ausbringens des zu entzinnenden Materials vorübergehend aufzunehmen und nebenbei die Trennung von eventuellen in der Flüssigkeit vorhandenen Sinkstoffen zu übernehmen. Das trifft auch bei einer Reinigung des Autoklavs zu.
  • Wie bisher .zu erkennen ist, besteht die Gesamtentzinnungsanlage in der Grundlage aus zwei Behältern. Es soll nun im folgenden der Hauptteil der Hochdruckentzinnungsanlage, nämlich der Autoklav in seiner Konstruktion beschrieben werden.
  • Wie bereits ausgeführt, handelt es sich hier um einen elektrolytischen Vorgang, der bei allen bekannten Verfahren ähnlich ist. Bei dem elektrolytischen Verfahren sind wie üblich zwei Elektroden vorhanden, eine Anode und eine Kathode. Als Kathode dient der zylindrische Mantel des Mittelteils des Autoklavs. Zentral dazu ist der Anodenkorb 17 angeordnet. Dieser Anodenkorb, mit dem zu entzinnenden Material gefüllt, ruht auf einer Sockelplatte 18, welche, von Isolatoren gestützt, mit dem positiven Pol einer Gleichstromquelle über einen Durchführisolator verbunden ist. Der Isolator ist im unteren Teil des Autoklavs zentral angeordnet. Der Isolator ist etwa so aufgebaut wie eine Zündkerze bei modernen Verbrennungsmaschinen. Er ist hochtemperaturfest und aus einer Reihe von Keramikkörpern mit Eisenasbestdichtungen mehrstufig ausgeführt. Die Bodenplatte für den Anodenkorb ist gewölbt, um das aus dem entzinnenden Gut direkt abtropfende Zinn in das Zinnsammelgefäß fließen zu lassen. Der Anodenkorb muß immer zentral zur Kathodenfläche, welche ja zylindrisch ist, eingesetzt werden. Ein äußerer Ring am Anodenteller ist dafür vorgesehen, stets eine einwandfreie, zuverlässige Zentrierung zu garantieren. Es ist zweckmäßig, den Anodenteller mit dem Ring aus einem Stück zu fertigen und z. B. mit vier um 90° versetzten Schlitzen auszurüsten, die den Zweck haben, das vom zu entäinnenden Material direkt abtropfende Zinn in das Zinnsammelgefäß abzuführen. Dazu hilft die kegelförmige Ausführung der Bodenplatte. Es empfiehlt sich, das Material des Anodentellers und zumindest das des unteren Teils des Anodenkorbes aus rostfreiem Stahl herzustellen. Da dieses Material gegen die verwendeten Chemikalien beständig ist, kann gegebenenfalls der gesamte Autoklav aus rostfreiem Stahl gefertigt werden. Zur Beheizung ist der Autoklav in seinem zylindrischen Hauptteil von einem Heizmantel umgeben. Dieser Heizmantel ist aus einem Stahl gefertigt, der sich in Stahlwerken bei der Haubenglüherei seit vielen Jahren bewährt hat.
  • Eine schematische Darstellung der Beheizung des Autoklavs 41 ist in A b b. 2 gezeigt, wobei die Innenteile des Autoklavs der übersichtlichkeit halber fortgelassen sind. Am unteren und am oberen Teil des Heizraumes ist je ein Ringkanal 42 zur Verteilung und Sammlung der bei 43 eintretenden Heizgase vorgesehen. Der mittlere Teil enthält eine Anzahl von spiralförmig um den Autoklavmittelteil so angeordneten Leitblechen 45, daß die auf diese Weise erzielte Länge der Heizkanäle eine gute Wärmeübertragung an den Autoklav ermöglicht. Die Abgase der Beheizung, welche wahlweise durch Industriegas, öl oder Heißdampf erfolgen kann, sammeln sich nach ihrer Wärmeabgabe im oberen Ringraum. Von dort aus gelangen sie in einen Abzug 44. Der Heizmantel selbst ist nach außen hin zur Vermeidung von Wärmeverlusten mit einer Isolation 46 versehen (z. B. Kieselgur oder Schlackenwolle). Die Leitbleche 45 sind auf dem Mittelkörper des Autoklavs aufgeschweißt. Dadurch ergibt sich eine bessere Wärmeübertragung auf die Badflüssigkeit. Der Autoklav und der Speicher ruhen auf je vier kräftigen, im Boden verankerten Säulen. Die Gefäße sind frei stehend und benötigen wenig Raum: Dadurch sind sämtliche Verbindungsleitungen und Armaturen leicht zugänglich, was sich im Falle einer Reparatur als sehr günstig erweist.
  • Es wurde bereits erwähnt, daß das zylindrische Mittelstück des Autoklavs im wesentlichen als Kathodenfläche aufzufassen ist, wo sich das Zinn vorübergehend, d. h. bis zum Abschmelzen desselben abscheidet. Da aber der gesamte Druckkörper mit dem negativen Pol der Stromquelle verbunden ist, wird sich hier zwar der Hauptteil des Zinns abscheiden, jedoch sind die anderen Flächenteile, soweit sie vom Elektrolyten bedeckt sind, als Nebenschluß aufzufassen. Das bedeutet, daß sich mit der Zeit auch hier Zinn ansammeln kann. Das ist dort besonders unangenehm, wo sich die Durchführungsstelle der positiven Zuleitung befindet. Sammelt sich Zinn am Durchführungsisolator an, dann wird naturgemäß der Isolationswert erheblich absinken. Um dies zu verhindern, ist ein elektrisch wirkender Schutzzylinder 20 konzentrisch zur Durchführung angebracht. Durch diese Maßnahme ist die isolierte Durchführung vor Nebenschlüssen geschützt. Zusätzlich trägt der Schutzzylinder am oberen Drittel seiner Länge Bohrungen, die - selbst wenn zwischen Durchführung und Schutzelektrode einmal Zinn gelangen sollte - verhindern, daß gegebenenfalls ein Kurzschluß entsteht.
  • Bei der Elektrolyse tritt eine Gasbildung infolge der zusätzlichen Spaltung eines Teils des in der Badflüssigkeit enthaltenen Wassers ein. Außerdem tritt bei der chemischen Auflösung des Zinns zu Stannaten eine Wasserstoffentwicklung ein. Diese sich so bildenden Gase müssen, da sie den Druck unnötig erhöhen würden, abgeleitet werden. Bekanntlich wird ja bei diesem Verfahren der Druck in erster Linie gebraucht, um eine überhitzung der Badflüssigkeit über den Schmelzpunkt des Zinns zu ermöglichen. Dazu ist eine Zusatzapparatur in Form einer Gasschleuse 21 vorgesehen. Die Gasschleuse besteht im wesentlichen aus einem langgestreckten zylindrischen Gefäß, in dem sich eine große Anzahl wechselseitig und schräg angeordnete Prallplatten 22 befinden. Sie enthalten in der Nähe der Verbindungsnaht zum Zylinder Rückflußöffnungen. Sie ergeben die Möglichkeit, sich sammelnde Flüssigkeit über eine besondere Rücklaufleitung 23 in den Autoklav zurückzufließen. In Anschluß an diese Gasschleuse folgt ein Kühlersystem, z. B. ein Kugelkühler 24, an dessen oberem Ende das Sicherheitsventil 25 montiert ist. Die aus diesem ausströmenden Gase werden über eine Abgasleitung mit der Abgasleitung vom Speicher in eine Sammelleitung geführt, welche ins Freie führt. Am oberen Ende des Kühlers sind weitere Armaturen zur Kontrolle der Entzinnungseinrichtung angebracht, und zwar das Kontrollmanometer 26, das Fernmanometer 27 sowie das Kontaktmanometer 28. Am Autoklav befindet sich dann noch ein Kontrollthermometer 29 und der Geber für ein elektrisches Fernthermometer 30. Beim Speichergefäß ist die gleiche Kontrolleinrichtung erforderlich. Sonstige notwendige Überwachungseinrichtungen sind folgende: Zur Feststellung der Menge des im Ringraum des Autoklavs angesammelten Zinns ist ein Zinnstandwächter 31 angebracht. Er gleicht etwa der Zündkerze einer Verbrennungsmaschine, nur daß hier der Elektrodenabstand sehr groß gewählt ist. Diese Sonde wird in der Nähe des zulässigen Höchststandes des Zinnspiegels eingesetzt. Solange die beiden Elektroden nur von dem Elektrolyten umgeben sind, ist der Widerstand so groß, daß z. B. eine Alarmglocke nicht anspricht. Steigt der Zinnspiegel aber so weit, daß die beiden Elektroden in das flüssige Zinn eintauchen, so tritt an dieser Stelle ein Kurzschluß auf, und es wird Alarm gegeben. Zur Kontrolle des Pegelstandes ist im Autoklav sowie im Speichergefäß der Pegelregler 32 bzw. 33 vorgesehen. Der Pegelregler 33 des Speichers steuert die in der Förderrichtung umkehrbare Hochdruckpumpe so, daß sie ausgeschaltet wird, wenn der Flüssigkeitsspiegel im Speichergefäß auf ein zu wählendes Minimum abgesunken ist. Im gleichen Augenblick schließt auch das eingangs erwähnte elektrisch zu steuernde Ventil 9. Bis zu dem Zeitpunkt, wo der Spiegel im Speicher auf ein Minimum abgesunken ist, ist ein zweites elektronisch gesteuertes System in Verbindung mit dem Pegelmelder am Autoklav elektrisch verriegelt. Die Verriegelung wird nun freigegeben. Ist der vorgesehene Badstand im Autoklav erreicht, so wird kein Kommando für die folgende Steuereinrichtung gegeben. Ist der Badstand nicht erreicht worden, dann geht ein Signal von diesem Melder zu einer Kesselspeisepumpe 34, welche aus einem Reservegefäß 35 dann so lange Badflüssigkeit in den Autoklav pumpt, bis der notwendige Badstand erreicht ist. Dann schaltet diese Speisepumpe aus. Beim Umpumpen der Badflüssigkeit vom Autoklav zum Speicher wird durch Phasenwechselschalter die Drehrichtung der Hochdruckpumpe umgekehrt, das elektrische Ventil 9 öffnet dann wieder und der Pegelmelder am Autoklav wird verriegelt. Ein zwischen den Ventilen 9, 10, 11 angeordneter dritter Melder 36 ist dann wirksam, wenn an dieser Stelle der Flüssigkeitsstrom unterbrochen ist. Er ist aber nur dann wirksam, wenn die Förderpumpe die Förderrichtung zum Speicher hin hat. In der umgekehrten Richtung ist sie unwirksam.
  • Die Entzinnungszeit ist zweckmäßig empirisch zu bestimmen. Sie richtet sich aber bei den hier angewandten hohen Arbeitstemperaturen im wesentlichen nur nach dem eingebrachten Gewicht des zu entzinnenden Gutes und der verwendeten Stromstärke. Die chemische Reaktion verläuft infolge der hohen Temperatur sehr rasch.
  • Ist z. B. der Anodenkorb mit zu entzinnendem Material von 1 Tonne Gewicht gefüllt und arbeitet man bei einer Stromstärke von 10 000 A, so beträgt die voraussichtliche Entzinnungsdauer bei etwa 1 Q/o Zinngehalt des Materials 1 Stunde bei etwa 10 kg Zinnanfall.
  • Eine Sicherheitsvorkehrung soll noch erwähnt werden. Das Kontaktmanometer und das Fernthermometer des Autoklavs sind elektrisch so gekoppelt, daß ein Alarmsignal ertönt, wenn der Druck im Autoklav nicht der Badtemperatur entspricht. In diesem Fall ist ein unzulässiger Gasdruck in dem Autoklav aufgetreten, der nicht durch das Sicherheitsventil am Kühler abgeführt worden ist.
  • Gelangen stark verschmutzte Konservendosen zur Entzinnung, so kann eine störende Schaumbildung im Entzinnungsgefäß auftreten. Zur Bekämpfung ist in der Gasschleuse eine Zerstäuberdüse 37 für eine schaumhemmende Flüssigkeit (z. B. Mineralabfallöle) vorgesehen, die mittels einer kleinen Handpumpe das Mittel in die Schleuse einstäubt. Alle fernelek- i trischen Geräte sowie Schalter und Alarmeinrichtungen sind zweckmäßig in einer Schalttafel zusammengefaßt. Der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt werden, daß zum leichteren Öffnen des Mannlochdeckels des Autoklavs zum Zweck des Materialwechsels ein Dampfentspannungsventil vorgesehen ist. Weiterhin ist eine Vakuumleitung vorhanden, um einerseits den restlichen Innendruck im Autoklav aufzuheben und einen Unterdruck zu veranlassen und andererseits Flüssigkeitsreste, welche dem Entzinnungsmaterial noch anhaften, zu entfernen.
  • Das anfallende flüssige Zinn im Autoklav kann nun direkt in Barren gegossen werden. Dazu ist ein automatischer Gießtisch 38 vorgesehen. Er besteht im wesentlichen aus einer vertikal gelagerten Drehscheibe, welche radiale Aussparungen besitzt, in die die Gießformen eingesetzt werden können. Ein Ringbrenner wärmt die gußeisernen Formen vor. Der gesamte Gießtisch ist auf einem fahrbaren Untergestell montiert und für so viel Formen ausgelegt, wie der zu erwartenden maximalen anfallenden Zinnmenge entspricht. Die Drehscheibe wird von einem kleinen Elektromotor angetrieben. Das Füllen der Gießform wird elektronisch kontrolliert, z. B. durch eine optisch elektrische Steuerungsanlage. Ist z. B. eine Gießform vorschriftsmäßig gefüllt, so gelangt ein elektrisches Kommando zum Antriebsmotor, der nun die Scheibe so lange dreht, bis sich die nächste leere Form unter dem Zinnablaßhahn befindet. Dieser Ablaßhahn sowie die Zinnzuleitung werden zweckmäßigerweise durch eine Flamme ständig erwärmt.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Entzinnung von Weißblechabfällen, insbesondere von gebrauchten Konservendosen, wobei das zu entzinnende Material in als Anoden dienenden Körben in einem geschlossenen, innen als Kathodenflächen wirkenden Autoklav unter Druck in einem wäßrigen Elektrolyten elektrolysiert wird, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß der Elektrolyt bei einem Druck von vorzugsweise 30 bis 35 Atm. auf eine Temperatur oberhalb 231° C erhitzt wird, wobei das kathodisch abgeschiedene Zinn im Autoklav geschmolzen und abgelassen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der überhitzte Elektrolyt zeitweise in einen an den Autoklav angeschlossenen Speicher übergeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase in einem Ringkanal gesammelt und abgeleitet werden.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Autoklav aus einem zylindrischen Hauptkörper (1), einem selbstdichtenden Mannlochdeckel (2) und einem Kopfstück (3) besteht und daß der untere Teil des Hauptkörpers in Form eines Ringraumes (4) als Zinnsammelgefäß ausgebildet ist, das die Mittelelektrode (5) aufnimmt, und daß am tiefsten Punkt des Sammelgefäßes ein Zinnablaßhahn (6) angeordnet ist.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Autoklav über eine Verbindungsleitung (8) und eine Hochdruckpumpe (12) ein wärmeisolierter Speicher (7) angeschlossen ist, der mit einem Sicherheitsventil (13), einer Abgasleitung (14) und einem Schlammablaßventil (16) versehen ist.
  6. 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizraum des Autoklav am oberen und unteren Teil zur Verteilung und Sammlung der Heizgase je einen Ringkanal (42) aufweist und daß im mittleren Teil des Heizraumes Wärmeleitbleche (45) spiralförmig angeordnet sind.
  7. 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abführung des nicht im Druck-Temperatur-Verhältnis stehenden überschüssigen, durch die Elektrolyse zusätzlich entstehenden Gasdruckes eine Gasschleuse (21) mit Prallplatten (22) und Kühler (23, 24) angeordnet ist. B. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasschleuse (21) zum Einspritzen von schaumhemmenden Stoffen eine Einspritzdüse (37) aufweist. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 243 879.
DEG32873A 1961-08-05 1961-08-05 Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Entzinnung von Weissblechabfaellen Pending DE1176875B (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG32873A DE1176875B (de) 1961-08-05 1961-08-05 Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Entzinnung von Weissblechabfaellen
GB3025162A GB1013521A (en) 1961-08-05 1962-08-07 Improvements in electrolytic detinning

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG32873A DE1176875B (de) 1961-08-05 1961-08-05 Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Entzinnung von Weissblechabfaellen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1176875B true DE1176875B (de) 1964-08-27

Family

ID=7124573

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG32873A Pending DE1176875B (de) 1961-08-05 1961-08-05 Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Entzinnung von Weissblechabfaellen

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE1176875B (de)
GB (1) GB1013521A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4110324C1 (en) * 1991-03-28 1992-01-30 Kernforschungszentrum Karlsruhe Gmbh, 7500 Karlsruhe, De Pressing of tin plate scrap - involves immersion in molten sodium followed by electrolysis avoiding waste water contamination

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN103255418B (zh) * 2012-02-17 2015-07-22 宝山钢铁股份有限公司 一种脱锡剂及其制备方法

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH243879A (de) * 1945-03-12 1946-08-15 Kaesermann Paul Verfahren und Vorrichtung zum Entzinnen von Metallen.

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH243879A (de) * 1945-03-12 1946-08-15 Kaesermann Paul Verfahren und Vorrichtung zum Entzinnen von Metallen.

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4110324C1 (en) * 1991-03-28 1992-01-30 Kernforschungszentrum Karlsruhe Gmbh, 7500 Karlsruhe, De Pressing of tin plate scrap - involves immersion in molten sodium followed by electrolysis avoiding waste water contamination

Also Published As

Publication number Publication date
GB1013521A (en) 1965-12-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3886379T2 (de) Kühlsystem und -verfahren zum Handhaben von geschmolzenen metallenthaltenden Gefässen.
DE69202089T2 (de) Kühlsystem eines ein Innenteil enthaltendes Ofengewölbes.
DE3315988A1 (de) Lagerbehaelter fuer fluessigkeiten
DE2756791C3 (de) Anordnung zum Überführen schmelzflüssiger Metalle
DE1607991A1 (de) Spraydosen-Entgaserverfahren und Vorrichtung zur Ausfuehrung desselben
DE2732136A1 (de) Behandlung von geschmolzenem metall
DE1176875B (de) Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Entzinnung von Weissblechabfaellen
DE1261008B (de) Tanker zum Transport tiefkalter Fluessigkeiten bei Atmosphaerendruck
DE2208960C3 (de) Tauchgefäß aus feuerfestem Material zum Einbringen von Reinmagnesium in eine Gußeisenschmelze
EP0004614B1 (de) Kühlsystem für einen Stahlwerkskonverter
DE1957984A1 (de) Tauchpumpe
DE576558C (de) Vorrichtung zum Ausheben eines endlosen Glasbandes aus der Schmelze
DE1154599B (de) Vakuumgiessvorrichtung
DE352457C (de) Apparat zur Erzeugung von Azetylen mit Gasbehaelter und davon getrenntem Gasentwicklungsraum
DE687592C (de) Sicherheitseinrichtung fuer elektrisch beheizte Baeder
DE940314C (de) OEldampfpumpe
AT83797B (de) Einrichtung zur Aufbewahrung, Manipulation und Verteilung von leicht entzündlichen oder anderen Flüssigkeiten bei Luftabschluß.
DE2030944A1 (de) Tiegel oder Konverter, der eine Wasserkühlung des Blechmantels auf weist
AT54673B (de) Elektrischer Wassersieder.
AT143809B (de) Apparat zum Sterilisieren von Fruchtsäften od. dgl.
AT77765B (de) Kreislaufverfahren und Vorrichtung zum Aufschließen von metall- und siliziumhaltigen Rohstoffen, wie Ton und dgl.
DE616553C (de) Acetylenerzeuger nach dem Verdraengungsprinzip
DE544688C (de) Rohrwandungen fuer zu beheizende oder zu kuehlende Behaelter
DE2038126A1 (de) Verfahren zur Leckanzeige an speziellen Fluessigkeitsbehaeltern
DE426881C (de) Vorrichtung zur Umwandlung schwerer Kohlenwasserstoffe in leichte