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Raumaufteilung eines doppelstöckigen Wirtschaftswagens Die Erfindung
bezieht sich auf die Raumaufteilung eines doppelstöckigen Wirtschaftswagens mit
Ausstattung zur Versorgung der Reisenden, vornehmlich für Doppelstockzüge mit hohem
Platzangebot, dessen oberes Stockwerk mit dem unteren durch Auf- bzw. Abgänge verbunden
ist.
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Es ist bereits bekannt, den Wirtschaftsteil in einem domartig ausgebildeten
Mittelteil eines normalen Eisenbahn-Speisewagens so einzubauen, daß die Küche von
den sonstigen Wirtschaftsräumen getrennt neben einem in normaler Höhe liegenden
Seitengang zweistöckig übereinander angeordnet ist. Diese bekannten Wagen zeigen
jedoch den Mangel, daß sie im Verhältnis zu der großen Zahl an Fahrgästen nicht
genügend Platz zur Unterbringung der erforderlichen Mengen an Speisen und Getränken
bieten. Auch die Qualität und das vielseitige Angebot in der Auswahl der Speisen
und Getränke waren durch zu geringe Kapazität an Kühleinrichtungen und Zubereitungsmöglichkeit
für warme Speisen und Getränke behindert. Das Platzangebot mit etwa 16 bis 20 Plätzen
im Speiseraum war außerdem viel zu klein im Verhältnis zu der großen Zahl von Reisenden,
wie sie in einem Doppelstockzug als gegeben angesehen werden muß. Im übrigen behinderten
der Speiseraum und die beiden Büfetts die schnelle Versorgung der Reisenden an ihren
Sitzplätzen in einem Doppelstockzug.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Beseitigung der aufgezeigten Mängel
durch eine entsprechende Raumaufteilung eines Wirtschaftswagens die Kontinuierlichkeit
der Versorgung auch einer sehr großen Anzahl von Reisenden selbst bei höchsten Ansprüchen
ausreichend und auf günstigste Weise zu gewährleisten.
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Gemäß der Erfindung wird dies bei dem eingangs erwähnten Wirtschaftswagen
dadurch erreicht, daß der Oberstock für die Reisenden nur über Stirnwandeingänge,für
das Personal dagegen über zwei seitliche, diagonal versetzt angeordnete Seitenwandtüren
zugänglich ist, wobei der Oberstock mittels einer Seitengangwand in einen nicht
ganz über die gesamte Länge des Wagens sich erstreckenden Wirtschaftsraum mit an
seinen Enden befindlichen Büfett- bzw. Ausgaberäumen und in einen seitlich zu diesen
Räumen verlaufenden, die benachbarten Zugglieder durchgehend verbindenden Gangraum
unterteilt ist, während der Unterstock mit einem Mitteleinstieg versehen ist und
einen Einstiegraum, einen Funksenderaum, einen Aufenthaltsraum sowie Vorrats-, Maschinen-
und Batterieräume u. da .,1. aufweist.
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Im Wirtschaftsraum des Oberstockes sind vorteilhafterweise Kühlschränke,
Vorratsschränke, Herde für warme Speisen und Getränke, Warmwasserbereiter und Spülbecken
untergebracht. Mit diesen Einrichtungen, die nun konzentriert in dem geräumigen
Wirtschaftsraum beieinander sind, ist die bisher nicht ausreichende gastronomische
Betreuung der Reisenden an ihren Sitzplätzen in den benachbarten Doppelstock-Zuggliedern
gegeben. Diese Aufteilung bietet außerdem den Vorteil, daß die Zubereitung großer
Mengen von Speisen und Getränken zügig und kurzfristig erfolgen kann. Außerdem kann
das Bedienungspersonal über die beiden Büfetts mengen- und auswahlmäßig die gewünschten
Waren schnellstens empfangen und zu den Fahrgästen bringen. Der vom Wirtschaftsraum
vollkommen abgeschlossene Seitengang bietet die Möglichkeit eines ungestörten Fahrgastflusses
zwischen den benachbarten Zuggliedern.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist der Gangraum in an sich bekannter
Weise mit aus der Wagenseitenwand herausklappbaren Liegen ausgestattet, auf denen
das Personal bei längeren Aufenthalten auf Bahnhöfen ruhen kann.
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Weiterhin verbindet eine vom Einstiegraum ausgehende, als Auf- und
Abgang dienende und innerhalb eines raumsparenden Auf- und Abstiegschachtes angeordnete
Leiter das untere mit dem oberen Stockwerk. Dieser Schacht ist vom Wirtschaftsraum
abgetrennt und zum Seitengang hin durch eine Tür verschlossen. Durch eine weitere
Tür vom Seitengang aus kann der Wirtschaftsraum mit Brennstoffen versorgt werden,
ohne daß der Wirtschaftsraum betreten werden muß.
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Um die mitgeführten Warenvorräte bei Bedarf während der Fahrt des
Zuges vom Wirtschaftsraum aus den im Unterstock vorgesehenen Vorratsräumen entnehmen
zu können, sind nach einem weiteren Merkmal der Erfindung für den Zugang zu den
im Unterstock liegenden Vorratsräumen im Fußboden des
Wirtschaftsraumes
durch Klappen abgedeckte, in offenem Zustand gegen Unfälle gesicherte Luken vorgesehen.
Die Beschickung der Vorratsräume mit Waren erfolgt durch den zweckmäßig mit einer
zweiflügeligen Tür versehenen Mitteleinstieg vom Bahnsteig aus. In den Vorräumen
im Oberstock des Wagens sind Nebenräume, beispielsweise Garderobeablage, Personal-W.C.
od. dgl. untergebracht. Im Unterstock des Wagens ist die Kühlmaschinenanlage in
einem einzigen Raum vorteilhaft zusammengefaßt und außerdem ein Aufenthaltsraum
für das Maschinenpersonal geschaffen. Das Personal kann über den bereits oben beschriebenen
Schacht hinaus noch einen weiteren unmittelbaren Zugang zum Seitengang des Oberstockes
und damit zum gesamten Zug erhalten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. ! eine Seitenansicht des doppelstöckigen Wirtschaftswagens, F i
g. 2 einen Horizontalschnitt des Oberstocks gemäß der Linie A-B in F i g. 1, F i
g. 3 einen Horizontalschnitt des Unterstockes gemäß der Linie C-D in F i g. 1 und
F i g. 4 einen Vertikalschnitt des Wagens gemäß der Linie E-F in F i g. 1.
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Wie aus F i g. 2 ersichtlich, ist der Raum im Oberstock des Wirtschaftswagens
durch eine Seitengangwand 1 in einen entlang der einen Wagenseitenwand 2 und nahezu
bis an die Wagenstirnwände 3 verlaufenden, mehr als die halbe Wagenbreite einnehmenden
Wirtschaftsraum 4 sowie in einen daneben liegenden seitlichen Gangraum 5 unterteilt.
Der Gangraum 5 hat zwei Aufgaben zu erfüllen: einmal soll er die Verbindung der
benachbarten Zugglieder herstellen, zum anderen kann er durch Herausklappen von
gepolsterten Liegen 6 aus der einen Wagenseitenwand 2 in einen Ruheraum für das
Wirtschaftspersonal bei längeren Aufenthalten auf Bahnhöfen hergerichtet werden.
Der Wirtschaftsraum 4 ist entlang der anderen Wagenseitenwand 2 und der Seitengangwand
1 in einzelne Zellen aufgeteilt, die, mit entsprechenden Einrichtungen versehen,
eine schnelle und ausreichende Versorgung einer großen Zahl von Fahrgästen mit Speisen
und Getränken durch das Bedienungspersonal an ihren Sitzplätzen gewährleisten. Stirnwandseitig
wird der Wirtschaftsraum 4 durch je einen Büfett-bzw. Ausgaberaum 7 begrenzt. Türen
8 mit eingebauten Durchgabeöffnungen verbinden jeweils die beiden Räume .4 und 7.
Entlang der Seitengangwand 1 sind im Wirtschaftsraum 4 zweckmäßigerweise für die
; beiden Büfett- und Ausgaberäume 7 Kühlräume 9 bzw. Kühlschränke zur Unterbringung
größerer Mengen wärmeempfindlicher Lebensmittel angeordnet. Zur Brennstoffbevorratung
ist ein als Schrank ausgebildeter Kohlenraum 10 vorgesehen, der vom Gangraum 5 aus
beschickt werden kann. Mehrere Schrankräume 11 entlang der Seitengangwand 1 dienen
zur Unterbringung von Geschirr, Waren und Geräten. An Stelle der Schrankräume 11
können zum Zwecke der Selbstbedienung in der Seitengangwand 1 Verkaufseinrichtungen
bekannter Art, z. B. Automaten, Verwendung finden. die vom Wirtschaftsraum 4 aus
zu bevorraten und vom Gangraum 5 aus bedienbar sind und in ihrer räumlichen Anordnung
nicht an das Schema des Ausführungsbeispiels gebunden sind. Zwischen den Schrankräumen
1.1 ist ein feuersicher ausgebildeter Auspuffschacht 34 montiert, durch den die
aus dem im Unterstock liegenden Maschinenraum 27 herrührenden Abgase im Dachscheitel
ins Freie geleitet werden. Entlang der den Wirtschaftsraum 4 begrenzenden Wagenseitenwand
2 ist ein Kohlenherd 12 montiert. Der weitere Raum beiderseits des Kohlenherdes
12 wird durch Schränke 13 ausgenutzt, die für beliebige Zwecke zur Verfügung stehen.
Zwei Spülbecken 14 und ein Handwaschbecken 15 mit je einem darüber angeordneten
Warm#hrasserbereiter, eine Kochplatte 16 und ein Warmwasserbad 17 vervollständigen
die Ausstattung des Wirtschaftsraumes 4.
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Dadurch, daß der Wirtschaftsraum 4 einschließlich der beiden stirnseitig
ihn begrenzenden Büfett- bzw. Ausgaberäume 7 kürzer gehalten ist, als der Wagen
lang ist, werden zwischen den Wagenstirnwänden 3 und den Ausgaberäumen 7 Vorräume
18 gebildet, die je einen durch eine Fußbodenklappe abgedeckten Aufstieg 19 für
das Personal sowie zur LTbernahme von Waren aus dem Unterstock enthalten. Ein Kleiderschrank
20 für das Personal in dem einen und ein W.C. 21 für das Personal in dem anderen
der beiden Vorräume 18 finden hier zweckmäßige Unterbringungsmöglichkeit. Die Vorräume
18 können aber ebensogut als Gasträume betrachtet und dementsprechend eingerichtet
werden.
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Die Verbindung von dem in F i g. 2 gezeigten Oberstock zu dem in F
i g. 3 gezeigten Unterstock stellt der etwa in Wagenmitte eingebaute und schrankartig
ausgebildete Auf- und Abstiegschacht 22 mit Leiter 35 her. In unmittelbarer Nähe
der Büfett- bzw. Ausgaberäume 7 sind im Fußboden des Wirtschaftsraumes 4 weitere
durch Klappen abgedeckte Luken 23 zur Entnahme von Waren aus den darunterliegenden,
in F i g. 3 gezeigten Vorratsräumen 24 vorgesehen. Nur der Oberstock wird vom Reisenden
durch die in den Wagenstirnwänden 3 vorhandenen und mit Schiebetüren versehenen
Stirnwandeingängen 25 betreten, während die im Unterstock befindlichen Diensträume
für ihn nicht zugänglich sind. Gemäß F i g. 3 wird der Unterstock über den in seiner
Mitte liegenden, von beiden Wagenaußenseiten aus über den Mitteleinstieg zugänglichen
Einstiegraum 26 betreten. Neben diesen befinden sich auf der einen Seite der Maschinenraum
27 für die Erzeugung der Elektroenergie und auf der anderen Seite der Funksenderaum
28, der Aufenthaltsraum 29 für das Maschinenpersonal und der Kühlmaschinenraum 30.
Die beiden über den Drehgestellen befindlichen Vorratsräume 24 sind außer über die
Luken 23 vom Oberstock aus auch von außen durch Türen 31 zugänglich. In die Vorratsräume
24 sind je zwei von außen betretbare Batterieräume 32 eingeschachtelt. An die Vorratsräume
24 schließen sich zu den Wagenstirnwänden 3 hin Bremsräume 33 an. die, mit Bremsausrüstungen
versehen, durch Stirnwandtüren 36 zugänglich sind.
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Die Ansprüche 2 bis 6 sind reine Unteransprüche und gelten nur in
Verbindung mit Anspruch 1.