DE1175363B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Wickelkondensatoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von WickelkondensatorenInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Wickelkondensatoren Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Durchführung anzugeben, mit dessen Hilfe bei der Herstellung eines Wickelkondensators die Belagfolie bei laufender Wickelmaschine in einen bereits angewickelten Wickel eingelegt und gegebenenfalls bei ebenfalls laufender Maschine wieder abgetrennt werden kann.
- Bei Kondensatoren, bei denen die dielektrischen Bänder und die metallischen Belegungen getrennt eingelegt werden, geschieht dieser Vorgang meist so, daß zuerst die dielektrischen Bänder an dem Wickeldorn oder Wickelkem angebracht und dort in Form einiger Anfangsleerwindungen aufgewickelt werden. Dann werden bei abgestoppter und darauf wieder langsam anlaufender Wickelmaschine die metallischen Belegungsfolien getrennt voneinander und um z. B. eine Windung versetzt in den Wickel eingeführt. Man kann jedoch auch mit einer Belegungsfolie beginnen und danach die dielektrischen Bänder und die zweite Belegungsfolie einschießen. Dieser Vorgang erfordert - gleichgültig, nach welcher Reihenfolge vorgegangen wird - außerordentliche Geschicklichkeit, da eine schief eingelegte metallische Belegung im weiteren Wickelprozeß seitlich verläuft und die Qualität des Kondensatorwickels dadurch stark beeinträchtigt. Außerdem gibt es Kondensatoren, bei denen die Folien nicht mit den Fingern berührt werden dürfen, so daß die Wicklerin gezwungen ist, Gummifingerlinge oder Handschuhe zu benutzen, was das Einlegen der Folien weiterhin erschwert. Nach Erreichen der Kapazität solcher Kondensatoren wird die Maschine wiederum zweimal angehalten, um die metallischen Belegungen um z. B. eine Windung versetzt abzutrennen, worauf noch die Schlußleerwindungen aufgewickelt werden.
- Mit der Erfindung soll nun ein Verfahren angegeben werden, bei dem Folien, nachdem der Wickel mit Leerwindtingen angewickelt ist, bei weiterlaufender Wickelmaschine getrennt voneinander oder gleichzeitig eingeschossen werden können, ohne daß die Folien mit den Fingern berührt werden.
- Erfindungsgemäß wird das freie Ende der einzuschießenden Folien so auf eine Schiene gelegt, daß es diese am Ende überragt und dort gegebenenfalls umgeschlagen wird, und daraufhin wird die Schiene so an den Wickel herangeführt, daß die Vorderkante der Schiene mit der darum umgeschlagenen Folie zwischen dem'Wickel und eine bereits angewickelte Wickelbahn oder zwischen zwei bereits angewickelte Wickelbahnen trifft, so daß das freie Ende der einzuschießenden Folie von dem Band und dem Wickel mitgenommen und eingewickelt wird, woraufhin die Schiene wieder vom Wickel zurückgeführt wird. Besonders vorteilhaft ist es, das angegebene Verfahren mit einem weiteren zu verbinden, bei dem kurz vor Beendigung des Wickelvorgangs bei laufender Maschine eine Schneidevorrichtung die eingeschossene Folie abschneidet und das freie Ende gleichzeitig um die Schienen umschlägt oder über die Vorderkante der Schiene überstefien läßt.
- Das Einlegen nach -dem erfindungsgemäßen Verfahren geschieht durch einfachen Hebeldruck. Dabei ziehen sich die Folien gleichmäßig über ihre ganze Breite ohne Gefahr des Schiefziehens und ohne seitliche Abweichung von selbst in den Wickel hinein. Nach Erreichen der Kapazität werden die Folien durch eine Abtrennvorrichtung bei laufender Wickelmaschine abgetrennt. Die Einlege- und Abtrennvorrichtungen können verhältnismäßig leicht auch vollautomatisch betrieben werden. Durch die Vermeidung der viermaligen Unterbrechung beirn Einlegen und Abtrennen der Folien tritt eine wesentliche Einsparung an Arbeitszeit bei der Herstellung eines Wickelkondensators ein. Gleichzeitig wird dadurch, daß die metallischen Folien nicht mehr mit den Fingern berührt werden, die elektrische Qualität der Kondensatoren verbessert. Durch selbsttätiges exaktes Folieneinlegen wird die Qualität der Kondensatoren weitestgehend von der Maschine bestimmt und nicht mehr von der Geschicklichkeit der Wicklerin.
- Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich in besonderem Maße eine Vorrichtung, die im wesentlichen aus einer beweglich gelagerten Schiene besteht. An Stelle dieser Schiene können aber auch Drahtbügel oder drehbar gelagerte Rollen mit nicht zu großem Durchmesser Verwendung finden. Zur weiteren Erläuterung der Erfindung kann die Zeichnung (F i g. 1 bis 5) dienen.
- F i g. 1 zeigt die perspektivische Darstellung eines Wickelkondensators 2, von dem die Leerwindungen auf dem nicht dargestellten Wickeldorn aufgebracht sind und bei dem die metallischen Belegungen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und unter Benutzung der in den Figuren dargestellten Vorrichtung eingeschossen werden. Die metallischen Folien 3 sind dabei um die Ablaufkanten 5 der Schienen 4 umgeschlagen. Wird nun die Schiene 4 in Richtun- auf den Wickel 2 bewegt, so daß die Ablaufkante 5 zwischen den Wickel 2 und die bereits aufgewickelte dielektrische Folie 1 trifft, so wird, wenn die Haftreibung der einzulegenden Folie 3 auf der Schiene 4 kleiner ist als die Gleitreibung, mindestens aber kleiner als die Haftreibung zwischen der Folie 3 und der angewickelten Bahn 1, die Folie 3 von der bereits angewickelten Folie 1 und dem sich drehenden Wickel 2 mitgenommen und in den Wickel hineingezogen. Die Schienenkante 5 oder die ganze Schiene 4 besteht zur Erzielung einer möglichst geringen Reibung zweckmäßig aus Polytetrafluoräthylen. Urn zu verhindern, daß die Folie 3 durch die Schubbewegung der Schiene 4 von dieser abgleitet, ist es zweckmäßig, die Folienvorratsrolle mit auf dem beweglichen Teil anzubringen, an dem die Schiene 4 befestigt ist. Die Schiene 4 kann z. B. mittels eines Handgriffs bewegt und von einer Feder in ihre Ruhelage zurückgezogen werden. Sie kann auch automatisch betätigt werden.
- F ig. 2 zeigt in einer schematischen Seitenansicht den Wickel 2 mit der Einlegevorrichtung, die hier aus den Schienen 4 besteht und die sich hier in ihrer Ruhelage befinden. Gleichzeitig sind hier auch die Trennmesser 6 einer Folienabtrennvorrichtung in Ruhelage angegeben.
- F i g. 3 zeigt die gleiche Vorrichtung im Augenblick des Einlegens der oberen Folie 3, nachdem die untere Folie 3 bereits eingewickelt ist.
- F i g. 4 zeigt die gleiche Einrichtung in dem Augenblick, da die Kapazität erreicht ist und die obere Folie 3 durch das Trennmesser 6 abgetrennt wird.
- In der F i g. 5 ist die Anwendung der erfindungsgemäßen Einlegevorrichtung bei einer andersartigen Wickelvorrichtung angegeben, bei der der Kondensator 2 zwischen Andrückwalzen 7 gewickelt wird.
- Aus F i g. 4 ist auch der Vorgang des Abtrennens der Folie deutlich zu erkennen. Das Messer 6 schneidet durch eine Drehbewegung die Folie 3 zwischen der Ablaufkante 5, der Schiene 4 und dem Kondensatorwickel ab und schlägt bei Weiterbewegung durch seine Formgestaltung das freie Folienende wieder um die Ablaufkante 5, wodurch die Folie 4 zum nächsten Einlegeprozeß vorbereitet ist. Elastische Folien richten sich wieder auf und stehen dann über die Ablaufkante 5 vor.
- Sollen dielektrische Bänder aus thermoplastischen Kunststoffen eingeschossen werden, so ist es vorteilhaft, an Stelle eines Trennmessers in bekannter Weise einen beheizten Bügel vorzusehen.
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen von Wickelkondensatoren, bei dem Folien, insbesondere die Belegungen, nach einer Anzahl von Leerwindungen eines bereits angewickelten Bandes oder angewickelter Bänder eingeschossen werden, d a - durch gekennzeichnet, daß das freie Ende der einzuschießenden Folien so auf eine Schiene gelegt wird, daß diese am Ende überragt und dort gegebenenfalls umgeschlagen wird, daß daraufhin die Schiene so an den Wickel herangeführt wird, daß die Vorderkante der Schiene mit der darum umgeschlagenen Folie zwischen den Wickel und eine bereits angewickelte Wickelbahn oder zwischen zwei bereits angewickelte Wickelbahnen trifft, so daß das freie Ende der einzuschießenden Folie von dem Band und dem Wickel mitgenommen und eingewickelt wird, woraufhin die Schiene wieder vom Wickel zurückgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor Beendigung des Wickelvorganges bei laufender Maschine die eingeschossene Folie durch eine Schneidevorrichtung abgeschnitten und das freie Ende um die Schiene umgeschlagen wird. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine ganz oder zumindest an ihrer Vorderkante aus möglichst glattem Stoff, z. B. aus Polytetrafluoräthylen, bestehende Schiene, auf die die einzuschießende Folie aufgelegt und mit dem überstehenden Ende um die Ablaufkante umgeschlagen werden kann und die so beweglich gelagert ist, daß die Ablaufkante bis zu dem Kondensatorwickel herangeführt werden kann. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein im Querschnitt sichelförmiges, auf der der Schneide abgekehrten Seite drehbar gelagertes Trennmesser, das so über der eingeschossenen Folie und der Schiene angeordnet ist, daß die Schnittkante zwischen der Ablaufkante der Schiene und dem Kondensatorwickel liegt, und welches bei einer Drehung um seine Achse sowohl die eingeschossene Folie durchtrennt als auch gleichzeitig das freie Ende der Folie um die Ablaufkante umschlägt. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle einer Schiene eine drehbar gelagerte Rolle, ein Drahtbügel oder ähnliches vorgesehen ist. 6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abtrennen thermoplastischer dielektrischer Bänder an Stelle eines Trennmessers ein beheizter Bügel vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 952 542, USA.-Patentschrift Nr. 2 547 644.
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