DE117453C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche dazu bestimmt ist, beliebiges Geflügel während.des Stopfens oder Schlachtens festzuhalten, ohne es zu drücken oder sonst zu quälen. Die Vorrichtung kann mit dem eingespannten Vogel· an jeden beliebigen Ort gestellt werden. Auch fallen bei Benutzung der Vorrichtung die Nachtheile der bisherigen Stopfweise fort.

Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung dargestellt, und zwar in Fig. 1 im Schnitt ,nach \-\ der Fig. 2, und in Fig. 2 im Grundrifs; Fig. 3 ist ein Schnitt nach x-x und Fig. 4 ein Schnitt nach y-y der Fig. 1.

Die Vorrichtung besteht zunächst aus einem von zwei lyraartig mit einander verbundenen, auf Füfsen α ruhenden waagrechten Platten b gebildeten Ständer, dessen Ausschnitt c im vorderen Theile mit irgend einem weichen Stoffe derart bespannt ist, dafs dieser Stoff eine dem Geflügelkörper entsprechend geformte Mulde d bildet, während unter dem weiteren Theile des Ausschnittes c eine nach hinten ausziehbare Unrathlade e angeordnet ist. Ueber dem Ständer b ist nun ein zweiter lyraförmiger Rahmen f angeordnet, der mit dem Ständer durch Gelenke g verbunden ist, so dafs also der Rahmen f in der Pfeilrichtung (Fig. 1) gegen den Ständer geklappt oder von ihm weggedreht werden kann. Dieser Rahmen / ist durch beiderseits in die Platten b des Ständers eingelassene Schraubenfedern h stets nach oben gesparint, hat also das Bestreben, sich vom Ständer wegzudrehen. Der Rahmen f kann aber durch zwei seitliche Zahnbogen i in jeder beliebigen Lage festgestellt werden.

Zu diesem Zwecke sind diese Zahnbogen i in den oberen Enden der zu beiden Seiten des Rahmens f auf dem Rahmen b befestigten Führungsbogen j in der Längsrichtung der Vorrichtung schwingend aufgehängt und gehen sammt den Bogen_/ durch seitlich am Rahmen _/ befestigte Oesen k hindurch und ragen aufserdem noch mit den unteren Enden unter die Platten b. Hier sind diese Enden der Zahnbogen i gelenkig mit den Enden einer waagrechten Gabel / verbunden, welche durch eine Schraubenfeder m stets nach vorn gedrückt und auch die Zahnbogen i nach vorn bewegt, somit den Eingriff ihrer Zähne in den Vorderrand η der Oesen k bewirkt. Der Rahmen f kann somit nach abwärts durch einfaches Hinunterdrücken eingestellt werden, wobei die Oesenränder η über die Zähne der Zahnbogen i schnappen. Will "man den Rahmen f hinaufdrehen, so drückt man die Gabel / mittelst eines an ihr befestigten und vorn unter dem Ständer hervorragenden Knopfes ο nach hinten, wodurch die Zahnbogen i die Oesen k freilassen und der Rahmen f somit infolge der Federn h nach oben schnellt.

Der Rahmen f ist in seinem Vordertheile ebenfalls mit einem breiten, schlaffen Gurte ρ aus weichem Stoffe versehen. Den vorderen Abschlufs des Rahmens f bildet ein hochkantiges Bandeisen q, das in der Mitte mit einer nach hinten einspringenden Kröpfung r und zu beiden Seiten dieser letzteren mit je

einem nach abwärts gerichteten Gitterrechen s versehen ist.

Zum Gebrauche wird nun der Rahmen f zunächst ganz geöffnet und der zu stopfende Vogel in der in Fig. ι punktirt angedeuteten Lage auf die Stoffmulde d des Ständers gebracht. Hierauf wird der Rahmen f so weit gesenkt, bis dessen Gurt ρ sich auf den Rücken des Vogels gut auflegt. Jetzt legen sich die oben erwähnten Gitterrechen s des Rahmens f zu beiden Seiten des Halses an die Brust des Vogels und derselbe ist in der Vorrichtung festgehalten, wobei sich noch der Hals des Vogels beim Stopfen oder Schlachten in die Kröpfung r des vorderen Rahmenabschlusses q zurücklegt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Haltvorrichtung für Geflügel während des Stopfens oder Schlachtens, gekennzeichnet durch zwei gelenkig mit einander verbundene Rahmen (I und f), von denen der eine (I) mit Füfsen (a), einer aus weichem Stoff gebildeten, das Lager für das Thier bildenden Mulde (d) und einer Unrathlade (e) versehen ist, während der andere (f) mittelst Zahnbogen (i) beliebig eingestellt werden kann, mit einem Gurt (ρ) zum Halten des Thieres lose überspannt und vorn mit einem Bandeisen (q) abgeschlossen ist, welches mit einer Kröpfung (r) zur Aufnahme des Halses des Thieres und mit Haltebügeln (s) versehen ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.