DE1173485B - Verfahren zur Herstellung von eine oder mehrere Thioschwefelsaeuregruppen enthaltenden Arylaminen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von eine oder mehrere Thioschwefelsaeuregruppen enthaltenden Arylaminen

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DE1173485B
DE1173485B DEF37495A DEF0037495A DE1173485B DE 1173485 B DE1173485 B DE 1173485B DE F37495 A DEF37495 A DE F37495A DE F0037495 A DEF0037495 A DE F0037495A DE 1173485 B DE1173485 B DE 1173485B
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Dr Hermann Hoffmann
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C381/00Compounds containing carbon and sulfur and having functional groups not covered by groups C07C301/00 - C07C337/00
    • C07C381/02Thiosulfates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von eine oder mehrere Thioschwefelsäuregruppen enthaltenden Arylaminen Es ist bekannt, daß aromatische Nitroverbindungen, die im Molekül Thioschwefelsäuregruppen enthalten, in Form ihrer Salze in neutralem, wäßrigem Medium bei Siedetemperatur mit Eisen in Gegenwart von Eisen(II)-ionen zu den entsprechenden Aminen reduziert werden können (deutsche Auslegeschrift 1 086239), die wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von Textilhilfsmitteln und Farbstoffen darstellen. Bei diesem Verfahren liegen die Reduktionsprodukte bis zur Beendigung der Reduktion als Alkali- oder Ammoniumsalze in gelöster Form vor. Erst nach beendeter Reduktion und nach Abtrennung des Eisens werden die Reduktionsprodukte in Form ihrer schwerlöslichen inneren Salze isoliert. Da Thioschwefelsäuregruppen leicht hydrolysiert werden, erhält man bei diesem Verfahren um so reinere Reduktionsprodukte und um so höhere Ausbeuten, je kürzer die Reaktionszeiten bzw. je kleiner die Ansätze sind. Bei längeren Reaktionszeiten, wie sie für größere Ansätze erforderlich sind, wird ein steigender Anteil der Thioschwefelsäuregruppen hydrolysiert, und man kann die gewünschten Aminoarylthioschwefelsäuren nur schwer und in geringer Ausbeute erhalten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Arylamine, die eine oder mehrere Thioschwefelsäuregruppen über Kohlenwasserstoffbrücken, die durch Heteroatome unterbrochen sein können, an den aromatischen Rest gebunden enthalten, herstellen kann, wobei die Hydrolyse der Thioschwefelsäuregruppen als Nebenreaktion unabhängig von der Größe der Ansätze praktisch unterbunden wird, indem man Salze von Nitroarylthioschwefelsäuren, deren eine oder mehrere Thioschwefelsäuregruppen über Kohlenwasserstoffbrücken, die durch Heteroatome unterbrochen sein können, an den aromatischen Rest gebunden sind, in mineralsaurem Medium bei Temperaturen zwischen etwa 10 und 60"C, vorzugsweise zwischen etwa 10 und 20"C, mit Eisen reduziert. Dieses Ergebnis ist überraschend, weil die Hydrolyse organischer Thiosulfate durch Säuren katalysiert wird, was noch dadurch unterstrichen wird, daß die saure Hydrolyse organischer Thiosulfate eine präparative Methode zur Herstellung von Mercaptanen darstellt (J. Amer. chem. Soc., 72, 1687, 1950).
  • Als Salze von Nitroarylthioschwefelsäuren, die verfahrensgemäß reduziert werden, kommen die Erdalkalisalze und insbesondere die Alkali- und Ammoniumsalze in Betracht.
  • Bei dem Verfahren kann die zur Anwendung gelangende Mineralsäuremenge in weiten Grenzen schwanken. Sie soll jedoch mindestens so bemessen sein, daß sie zur Bindung der in den Ausgangsprodukten enthaltenen Erdalkali-, Alkali- oder Ammoniumionen und der bei der Reduktion entstehenden Eisenionen ausreicht. Die für die Reduktion benötigte Mineralsäuremenge oder ein Teil der benötigten Mineralsäuremenge wird als 2- bis 12normale wäßrige Lösung im Reaktionsgefäß vorgelegt. Man trägt dann nach und nach unter Kühlung Eisen, zweckmäßig in Form von Eisenpulver, und die Nitroverbindung in Form ihres Salzes, gegebenenfalls als wäßrige Lösung, ein, wobei stets überschüssiges Eisen vorhanden und das Reaktionsgemisch nur schwach gelbgrün gefärbt ist. Oft ist es zweckmäßig, daß die vorgelegte Mineralsäure bereits Eisen(II)-ionen enthält. Dies erreicht man durch Zusatz von Eisen(II)-salzen, wie beispielsweise Eisen(II)-sulfat, oder durch Zusatz von Eisen(III)-salzen und Eisen oder einfach durch Zugabe von Eisen. Enthält die zu reduzierende Nitroverbindung zwei Thioschwefelsäuregruppen pro Nitrogruppe, so kann auch der Zusatz von Alkalisalzen, beispielsweise von Natriumchlorid oder Kaliumchlorid, zweckmäßig sein.
  • Fallen die als innere Salze oder als Eisensalze kristallisierenden Reduktionsprodukte in einer voluminösen Form an, so kann man, um gut rühr- und filtrierbare Niederschläge zu erhalten, den Mischungen auch niedrige aliphatische Alkohole, wie Methanol, Äthanol oder Isopropanol, zusetzen.
  • Als Mineralsäuren kommen nur solche Säuren in Betracht, die nicht oxydierend wirken, beispielsweise Salzsäure oder Schwefelsäure. Hat man nur einen Teil der benötigten Säure in dem Reaktionsgefäß vorgelegt, so wird die restliche Säure, gegebenenfalls mit Wasser verdünnt, gemeinsam mit dem Eisen und der Nitroverbindung in das Reaktionsgefäß eingetragen.
  • Bei dem Verfahren werden mindestens 3 Atome, zweckmäßig 4 bis 6 Atome Eisen pro Mol Nitroverbindung eingesetzt.
  • Die verfahrensgemäß der Reduktion unterworfenen Nitroverbindungen können den verschiedensten aromatischen Reihen angehören. In Betracht kommen beispielsweise Nitroverbindungen der Benzolreihe, der Naphthalinreihe, der Diphenyl- oder der Diphenylätherreihe. Sie können im übrigen beliebige Substituenten im aromatischen Kern enthalten, beispielsweise Halogenatome, Alkyl- oder Alkoxygruppen.
  • Die Thioschwefelsäuregruppen sind mit dem aromatischen Kern über Kohlen wasserstoffbrücken verknüpft, wie beispielsweise bei den Natriumsalzen der 3 -Nitrobenzylthioschwefelsäure, 3-Nitro-4-methoxybenzylthioschwefelsäure oder 5-Nitro-naphthyl-(1 )-methylthioschwefelsäure.
  • Die Kohlenwasserstoffbrücken können durch ein oder mehrere Heteroatome unterbrochen sein, wie beispielsweise bei Salzen der 2-(4'-Nitrophenoxy)-äthylthioschwefelsäure, 2-(4'-Nitro-3 '-methylphenoxy) äthylthioschwefelsäure oder 2-(3'-Nitrophenylamino)-äthylthioschwefelsäure. In diese Reihe fallen auch die Umsetzungsprodukte von Nitroarylsulfochloriden, -carbonsäurechloriden oder -isocyanaten mit Aminoalkylthioschwefelsäuren, wie beispielsweise 2-Aminoäthylthioschwefelsäure, 2-(Methylamino)-äthylthioschwefelsäure, 2 - Aminopropylthioschwefelsäure, 2-Aminocyclohexylthioschwefelsäure oder 3 -Amino-2-oxypropylthioschwefelsäure. Derartige Umsetzungsprodukte sind beispielsweise Salze der 2-(3'-Nitrobenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure, 2-[N-(4'-Nitrobenzolsulfonyl) - N - methylamino] - äthylthioschwefelsäure, 2 - (4'- Nitrobenzoylamino) - propylthioschwefelsäure, 2- [N - (4' - Nitrophenyl) - ureido - N']-äthylthioschwefelsäure, 3 - (4' - Nitrobenzoylamino)-2- oxypropylthioschwefelsäure, 2 - (4' - Nitrodiphenyl-4"-sulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure, 2-(4'-Nitrodiphenyläther- 4" - carbonylamino) - äthylthioschwefelsäure oder der 2-Nitronaphthalin-4,8-di-(sulfonylaminoäthylthioschwefelsäure) .
  • Nach beendeter Reduktion werden die Reduktionsprodukte abfiltriert. Sie liegen als schwerlösliche innere Salze oder als Eisensalze vor. Enthalten sie zwei Thioschwefelsäuregruppen pro Aminogruppe, so können sie auch in Form der Monoalkalisalze vorliegen.
  • Die durch vorsichtiges Auflösen der Rohprodukte in wäßrigen Alkalien, wie beispielsweise in wäßrigen Lösungen von Natriumhydroxyd, Natriumcarbonat oder Ammoniak, erhältlichen wäßrigen Lösungen der Mono- oder Dialkali- bzw. -ammoniumsalze der Aminoaryfthioschwefelsäuren sind nach Abtrennung des Eisens schon für die meisten Verwendungszwecke zur direkten Weiterverarbeitung geeignet. Wünscht man die kristallinen Aminoarylthioschwefelsäuren, so kann man diese gegebenenfalls nach dem Ausschütteln eventuell vorhandener Verunreinigungen mit organischen Lösungsmitteln, wie beispielsweise Butylacetat oder Methylenchlorid, aus den wäßrigen Lösungen nach bekannten Methoden in ausgezeichneter Reinheit und Ausbeute isolieren.
  • Beispiel 1 Zu einem auf 15 C abgekühlten Gemisch aus 1900 Volumteilen konzentrierter Salzsäure und 50 Gewichtsteilen Eisenpulver gibt man im Verlauf von etwa einer Stunde 480 Gewichtsteile des Natriumsalzes der 2-(3' -Nitro-4'-methylbenzolsulfonylamino)-äthylthio- schwefelsäure, 400 Gewichtsteile Eisenpulver und 3000 Volumteile Wasser. Man läßt die Temperatur langsam steigen, so daß gegen Ende der Zugabe 50"C erreicht werden, und achtet darauf, daß die bei Zugabe der Nitroverbindung vorübergehend auftretende Gelbfärbung des Gemisches vor der Zugabe von weiterer Nitroverbindung verschwunden ist. Das Gemisch wird anschließend auf 10°C abgekühlt, das Reduktionsprodukt abfiltriert und mit wenig Eiswasser gewaschen. Man nimmt das feuchte Rohprodukt mit 2000 Volumteilen Wasser auf, stellt durch Zusatz von Natriumcarbonat auf den pH-Wert 8 bis 9, filtriert die als Natriumsalz gelöste 2-(3'-Amino-4'-methylbenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure von Eisen und Eisenoxyden ab, schüttelt organische Verunreinigungen mit Butylacetat aus und stellt die Lösung mit konzentrierter Salzsäure auf den p-Wert 1 bis 2, wobei die 2 - (3' - Amino - 4' - methylbenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure als inneres Salz auskristallisiert.
  • Dieses wird abfiltriert und mit Eiswasser gewaschen, wobei 310 Gewichtsteile gewonnen werden. Der Schmelzpunkt beträgt unter Zersetzung 253 bis 254"C.
  • Beispiel 2 Zu einem auf l5C abgekühlten Gemisch aus 50 Volumteilen konzentrierter Salzsäure, 50 Volumteilen Wasser und 20 Gewichtsteilen Eisenpulver läßt man innerhalb von 40 Minuten 350 Volumteile konzentrierte Salzsäure und eine Lösung von 110 Gewichtsteilen des Natriumsalzes der 2-(4'-Nitrobenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure in 200 Volumteilen Wasser fließen. Im gleichen Zeitraum trägt man 81 Gewichtsteile Eisenpulver in dem Maße ein, daß das Gemisch nur schwach gelbgrün gefärbt ist. Die Temperatur des Gemisches wird durch Kühlung unter 25"C gehalten. Anschließend wird auf 10°C gekühlt, abfiltriert und mit wenig Eiswasser gewaschen. Das Rohprodukt wird gleich anschließend mit 800 Volumteilen Wasser aufgenommen, mit Natriumcarbonat auf den pH-Wert 8 bis 9 gestellt und vom Eisen ababfiltriert. Man engt das Filtrat auf 300 Volumteile ein und säuert mit Salzsäure an, wobei die 2-(4'-Aminobenzolsulfonylamino) -äthylth ioschwefelsäure in guter Reinheit kristallisiert. Gewonnen werden 62 Gewichtsteile der genannten Verbindung.
  • Beispiel 3 In ein auf 10"C abgekühltes Gemisch aus 100 Volumteilen konzentrierter Salzsäure und 20 Gewichtsteilen Eisen trägt man im Verlauf von etwa einer Stunde 180 Gewichtsteile des Kaliumsalzes der 2- [N -(4' - Nitrophenyl) - ureido - N'] -äthylthioschwefelsäure und 160 Gewichtsteile Eisenpulver ein. Im gleichen Zeitraum läßt man ein Gemisch von 600 Volumteilen konzentrierter Salzsäure, 1000 Volumteilen Wasser und 100 Volumteilen Methanol zufließen und die Temperatur so ansteigen, daß gegen Ende der Zugabe 40"C erreicht werden. Nach beendeter Reaktion wird das Gemisch auf 10"C gekühlt, das Reduktionsprodukt abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Man nimmt das feuchte Rohprodukt mit 2000 Volumteilen Wasser und 85 Gewichtsteilen Natriumcarbonat auf, filtriert vom Eisen ab und stellt die Lösung mit Salzsäure auf den p-Wert 2 bis 3, wobei das Reduktionsprodukt kristallisiert. Es wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Gewonnen werden 122 Gewichtsteile 2-[N-(4'-Aminophenyl)-ureido -N']-äthylthioschwefelsäure. Die Substanz schmilzt unter Zersetzung bei 228"C.
  • An Stelle der 100 Volumteile Methanol können mit demselben Erfolg 80 Volumteile Äthanol zugesetzt werden.
  • Beispiel 4 In ein auf 15"C abgekühltes Gemisch aus 4100 Volumteilen konzentrierter Salzsäure und 200 Gewichtsteilen Eisen(II)-sulfat werden im Verlauf von etwa 30 Minuten unter Rühren und Kühlen 880 Gewichtsteile Eisenpulver und 970 Gewichtsteile des Natriumsalzes der 3-Nitrobenzylthioschwefelsäure eingetragen.
  • Man läßt die Temperatur während der Reaktion auf 40"C steigen und achtet darauf, daß die bei Zugabe der Nitroverbindung vorübergehend auftretende Gelbfärbung vor der Zugabe von neuer Nitroverbindung verschwunden ist. Anschließend wird das Gemisch auf etwa 10"C abgekühlt, die 3-Aminobenzylthioschwefelsäure abfiltriert und mit wenig Eiswasser gewaschen. Das feuchte Rohprodukt wird mit 1500 Volumteilen Wasser aufgenommen und durch Zusatz von Natriumcarbonat auf den pr-Wert 8 bis 9 gestellt.
  • Man filtriert die als Natriumsalz gelöste 3-Aminobenzylthioschwefelsäure von Eisen und Eisenoxyden ab, schüttelt organische Verunreinigungen mit Butylacetat aus und stellt die Lösung mit konzentrierter Salzsäure auf den pn-Wert 1 bis 2, wobei die 3-Aminobenzylthioschwefelsäure in guter Reinheit auskristallisiert.
  • Gewonnen werden 432 Gewichtsteile der genannten Verbindung.
  • Analog erhält man aus dem Natriumsalz der 2-(4'-Nitrophenoxy)-äthylthioschwefelsäure die 2-(4'-Aminophenoxy)-äthylthioschwefelsäure .
  • Beispiel 5 Zu einem auf 15"C abgekühlten Gemisch aus 2500 Volumteilen konzentrierter Salzsäure und 200 Gewichtsteilen Eisen(II)-sulfat gibt man im Verlauf von 3 Stunden unter Rühren und Kühlen 850 Gewichtsteile Eisenpulver und 602 Gewichtsteile des Natriumsalzes der 3-Amino-4-methoxybenzylthioschwefelsäure und läßt die Temperatur im Verlauf der Reaktion auf 40"C ansteigen. Das Reduktionsprodukt wird, wie in den vorausgehenden Beispielen dargelegt, aufgearbeitet. Man erhält 330 Gewichtsteile reine 3-Amino-4-methoxybenzylthioschwefelsäure.
  • Beispiel 6 Zu einem auf 15"C abgekühlten Gemisch aus 200 Volumteilen konzentrierter Salzsäure, 100 Volumteilen Wasser und 40 Gewichtsteilen Eisenpulver läßt man im Verlauf von 80Minuten eine Lösung von 295 Gewichtsteilen des Natriumsalzes der 2-(4'-Chlor-3'-nitrobenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure in 1500 Volumteilen Wasser fließen und trägt im gleichen Zeitraum 200 Gewichtsteile Eisenpulver und 600 Volumteile konzentrierte Salzsäure ein. Man läßt die Temperatur des Gemisches während des Eintragens auf 25"C steigen. Der Ansatz wird über Nacht gerührt, abfiltriert, mit Eiswasser gewaschen und, wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben, gereinigt. Man erhält 200 Gewichtsteile reine 2-(4'-Chlor-3'-aminobenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure.
  • Analog werden 2-(4'-Aminodiphenyl-4"-sulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure oder 2-(4'-Aminodi- phenyl-4"-carbonylamino)-äthylthioschwefelsäure aus den entsprechenden Nitroverbindungen erhalten.
  • Beispiel 7 Zu einem Gemisch von 100 Volumteilen Wasser, 100 Volumteilen konzentrierter Salzsäure, 50 Gewichtsteilen Kaliumchlorid und 20 Gewichtsteilen Eisenpulver läßt man bei 15 bis 17"C im Verlauf von 2 Stunden eine Lösung von 318 Gewichtsteilen des Dinatriumsalzes der 2-Nitronaphthalin-4,8-di-(sulfonylaminoäthylthioschwefelsäure) in 1500 Volumteilen Wasser und 550 Volumteile konzentrierte Salzsäure fließen. Im gleichen Zeitraum werden 140 Gewichtsteile Eisenpulver und 300 Gewichtsteile Kaliumchlorid eingetragen. Nach 2stündigem Nachrühren wird das Monokaliumsalz der 2-Aminonaphthalin-4,8-di-(sulfonylaminoäthylthioschwefelsäure) abfiltriert und mit einem Gemisch von 200 Volumteilen Wasser, 10 Volumteilen konzentrierter Salzsäure und 20 Gewichtsteilen Kaliumchlorid gewaschen. Der feuchte Preßkuchen wird mit 3000 Volumteilen Wasser aufgenommen und durch Zusatz von Kaliumcarbonat auf den p-Wert 7 bis 8 gestellt. Man filtriert bei 70"C vom Eisen ab und fällt das Dikaliumsalz der 2 - Aminonaphthalin -4,8- di - (sulfonylaminoäthylthio schwefelsäure) durch Zusatz von 500 Gewichtsteilen Kaliumchlorid aus. Gewonnen werden 304 Gewichtsteile des genannten Dikaliumsalzes.
  • Beispiel 8 Zu einem Gemisch von 120 Volumteilen konzentrierter Salzsäure, 60 Volumteilen Wasser und 25 Gewichtsteilen Eisen läßt man bei 15 bis 20"C im Verlauf von 90 Minuten 350 Volumteile konzentrierte Salzsäure und eine Lösung von 180 Gewichtsteilen des Natriumsalzes der 3-(4'-Nitrobenzoylamino)-2-oxypropylthioschwefelsäure in 1200 Volumteilen Wasser fließen. Die gebildete 3-(4'-Aminobenzoylamino)-2-oxypropylthioschwefelsäure wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und, wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben, gereinigt. Man erhält 139 Gewichtsteile reine 3- (4' - Aminobenzoylamino) -2- oxypropylthioschwefelsäure, die sich zwischen 230 und 240"C zersetzt.
  • Beispiel 9 Zu einem auf 15° C abgekühlten Gemisch von 1000 Volumteilen konzentrierter Salzsäure und 50 Gewichtsteilen Eisenpulver gibt man im Verlauf von 4 Stunden 600 Gewichtsteile des Natriumsalzes der 2-(3'-Nitro-4'-methoxybenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure, 565 Gewichtsteile Eisenpulver, 1000 Volumteile konzentrierte Salzsäure und 400Volumteile Isopropanol. Man läßt die Temperatur während der Reduktion auf 40"C steigen, rührt über Nacht nach und filtriert dann die gebildete 2-(3'-Amino-4' - methoxybenzolsulfonylamino) - äthylthioschwefelsäure ab. Diese wird dann, wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben, gereinigt. Gewonnen werden 495 Gewichtsteile der genannten Verbindung.
  • Beispiel 10 Zu 800 Volumteilen konzentrierter Salzsäure gibt man im Verlauf von 30 Minuten 176 Gewichtsteile des Natriumsalzes der 2- (3' - Nitrobenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure und 170 Gewichtsteile Eisenpulver und läßt die Temperatur auf 60"C ansteigen.
  • Man kühlt, filtriert ab und erhält gemäß der in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Reinigung 127 Gewichtsteile 2-(3'-Aminobenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure.
  • Beispiel 11 Zu einem Gemisch aus 1950 Volumteilen konzentrierter Schwefelsäure, 7000 Gewichtsteilen Eis und 500 Gewichtsteilen Eisen(II)-sulfat gibt man im Verlauf von 4 Stunden 2118 Gewichtsteile des Natriumsalzes der 2-(3'-Nitrobenzolsulfonylamino)-äthylthioschwefelsäure und 1200 Gewichtsteile Eisen. Man läßt die Temperatur im Verlauf der Reaktion von 10°C auf 40"C ansteigen. Zur Vervollständigung der Reduktion wird über Nacht bei Raumtemperatur nachgerührt.
  • Das Reaktionsgemisch wird anschließend abfiltriert und zur Entfernung des Eisen(II)-sulfats mit 8000 Volumteilen verdünnter Salzsäure durchgerührt. Man filtriert die entstandene 2-(3'-Aminobenzolsulfonamino)-äthylthioschwefelsäure ab und reinigt sie gemäß den vorstehenden Beispielen. Gewonnen werden 1720 Gewichtsteile der genannten Verbindung.
  • Analog erhält man aus 2- [N-(3 '-Nitrobenzolsulf onyl) N-methylamino]-äthylthioschwefelsäure 2- [N-3'-Aminobenzolsulfonyl)-N-methylamino] -äthylthioschwefelsäure.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Arylaminen, die eine oder mehrere Thioschwefelsäuregruppen über Kohlenwasserstoffbrücken, die durch Heteroatome unterbrochen sein können, an den aromatischen Rest gebunden enthalten, d a d u r c h gekennzeichnet, daß man Salze von Nitroarylthioschwefelsäuren, deren eine oder mehrere Thioschwefelsäuregruppen über Kohlenwasserstoffbrücken, die durch Heteroatome unterbrochen sein können, an den aromatischen Rest gebunden sind, in mineralsaurem Medium bei Temperaturen zwischen etwa 10 und 60"C mit Eisen reduziert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Alkali- oder Ammoniumsalze der Nitroarylthioschwefelsäuren als Ausgangsverbindungen einsetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion bei Temperaturen zwischen etwa 10 und 20"C durchführt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mineralsäure Salzsäure oder Schwefelsäure einsetzt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Mineralsäure verwendet, die Eisen(IT)-ionen enthält.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion, falls die zu reduzierende Nitroverbindung zwei Thioschwefelsäuregruppen pro Nitrogruppe enthält, in Gegenwart eines Alkalisalzes durchführt.
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