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Leuchte für Straßen, Plätze od. dgl. mit einstellbarer Lichtverteilung
Im Interesse der Verkehrssicherheit ist man bestrebt, Straßen und Plätze so auszuleuchten
' daß die Verkehrsteilnehmer etwaige Hindernisse auf der Fahrbahn jederzeit
erkennen und entsprechend reagieren können. Die Beleuchtungsqualität einer Straße
oder eines Platzes ist nicht nur von der Lichtverteilung der Leuchte, sondern auch
weitgehend von der Art der Straßendecke oder des Platzbelages abhängig. Die lichttechnischen
Eigenschaften einer Straßendecke, die sich in der Leuchtdichteverteilung (Glanzstreifen)
auswirken, sind jedoch ün allgemeinen im trockenen und im nassen Zustand völlig
unterschiedlich. Es kann beispielsweise sein, daß bei Verwendung von Leuchten mit
einer breitstrahlenden Lichtverteilung die Beleuchtung einer Straße im trockenen
Zustand gut ist, während im nassen Zustand die Beleuchtungsqualität sehr zu wünschen
übrigläßt. Je nach der Beschaffenheit der Straßendecke ist im nassen Zustand im
allgemeinen die Verwendung von Leuchten mit einer ganz anderen, z. B. tiefstrahlenden
Lichtverteilung vorteilhaft.
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Es sind bereits Leuchten bekannt, bei denen die Optik einstellbar
ist, so daß mit einer Leuchte sowohl eine breitstrahlende als auch eine tiefstrahlende
Lichtverteilung erzielt werden kann. Bei diesen bekannten Leuchten wird jedoch die
Einstellung der Lichtverteilung bei der Installation der Leuchte einmalig vorgenommen
und eine Änderung ist später nicht mehr möglich. Um aber die Beleuchtung dem Straßenzustand
anpassen zu können, ist es zweckmäßig, wenn die Lichtverteilung der Leuchte auch
im montierten Zustand verstellbar ist. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden,
bei Leuchten, die eine Steuerleitung oder einen Empfänger für Tonfrequenzfernsteuerung
besitzen, im Leuchteninneren ein Aggregat vorzusehen, das bei Betätigung die Lichtverteilungskurve
ver"ändert. In diesem Falle sind aber zusätzliche Bauteile in der Leuchte erforderlich,
die einerseits sehr teuer sind und andererseits bei Änderung des Straßenzustandes
infolge Wetteränderung jeweils betätigt werden müssen. Außerdem sind die mitunter
empfindlichen Bauteile entsprechend störanfällig.
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Die Erfindung betrifft eine Leuchte für Straßen, Plätze od. dgl. mit
einer Einrichtung zur Erzielung verschiedener Lichtverteilungskurven. Eine Umschaltung
von Hand gemäß der oben beschriebenen Art ist hierbei nicht erforderlich. Erfindungsgemäß
besteht die Abdeckwanne der Leuchte aus zwei benachbarten Wänden, die einen mit
Wasser ausfüllbaren Hohlraum ergeben und die so geformt sind, daß der Hohlratim
bei Füllunc, mit Wasser als Prisma wirkt und eine ohne Füllung vorhandene breitstrahlende
Lichtverteilung in eine tiefstrahlende Lichtverteilung umwandelt. Nach einer Weiterbildung
der Erfindung ragt der obere Rand der äußeren Wand der Abdeckwanne nach außen über
dem Gehäuserand der Leuchte hinaus und leitet somit das auf die Leuchte auftreffende
Regenwasser in den Hohlraum der Wanne. An der tiefsten Stelle der äußeren Wand ist
außerdem eine Abflußöffnung vorhanden, die durch einen bimetallgesteuerten Stößel
beim Erwärmen und beim Erkalten durchsetzt und somit gereinigt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung, auf die
im folgenden Bezug genommen wird, dargestellt. Es zeigt F i g. 1 den Querschnitt
einer Leuchte gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine konstruktive Einzelheit,
F i g. 3 die Lichtverteilungskurve sowohl breitstrahlend als auch tiefstrahlend.
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In Fig. 1 ist mit 1 das Leuchtengehäuse bezeichnet,
in dem die Lampe 2 und die Spiegel 3 untergebracht sind. Weiterhin sind in
dem Leuchtengehäuse die nicht besonders dargestellten Vorschaltgeräte, Fassungen
sowie Anschlußelemente untergebracht. Nach unten hin ist das Gehäuse durch eine
Abdekkung 4 abgeschlossen. Die aus lichtdurchlässigem Werkstoff hergestellte Abdeckung
besteht aus einer äußeren Wand 5 und einer inneren Wand 6. Die beiden
Wände der Abdeckung sind so gestaltet und ineinandergesetzt, daß zwischen beiden
ein Hohlraum 7
freibleibt, der, wenn er mit Wasser gefüllt ist, wie ein Prisma
wirkt. Der Rand 8 der äußeren Wand 5 ist so ausgebildet, daß er über
das Leuchtengehäuse 1 hinausragt und das auf die Leuchte auftreffende Regenwasser
in den Hohlraum 7 hineinleitet. Bei trockenem Wetter ist der Zwischenraum
7 leer, d. h. die von der Lichtquelle ausgehenden Lichtstrahlen
9 treten ungebrochen durch die Abdeckwanne ins Freie und die
breitstrahlende
Lichtverteilung der Leuchte bleibt erhalten. Dagegen füllt sich bei Regenwetter
infolge der großen Fläche des Leuchtengehäuses der Hohlraum 7
sehr schnell
mit Wasser, wie im rechten Teil der F i g. 1 angedeutet ist. Die von der
Lichtquelle ausgehenden Lichtstrahlen, in der Figur durch 1.0 angedeutet,
werden dann beim Durchgang durch das Medium gebrochen und es entsteht eine tiefstrahlende
Lichtverteilung der Leuchte. Die breitstrahlende und tiefstrahlende Lichtverteilung
der Leuchte ist außerdem durch 11 und 12 in F i g. 3 angedeutet. Die
Lichtverteilung bezieht sich auf eine Querschnittsebene der Leuchte, wie sie in
F i g. 1 dargestellt ist. Damit das Wasser nicht ständig in der Abdeckwanne
stehenbleibt, ist an der tiefsten Stelle der äußeren Wand der Abdeckwanne eine Abflußöffnung
13 vorgesehen, die so bemessen ist, daß bei normalem Regen der Zwischenraum
7 immer mit Wasser gefüllt bleibt. Hört der Regen auf, so fließt durch die
Öffnung das in der Abdeckung befindliche Wasser ab und bei geeigneter Dimensionierung
der öffnung kann man erreichen, daß die Leuchte dann wieder eine breitstrahlende
Lichtverteilung hat, wenn die Straße abgetrocknet ist. Außerdem ist diese öffnung
von Vorteil, da bei verhältnismäßig schnellen Temperaturänderungen das Wasser im
Innem der Abdeckung nicht gefriert und somit die Abdeckung zerstört.
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Es ist außerdem noch Vorsorge getroffen, daß die Öffnung
13 nicht durch irgendwelche Schmutzteile, z. B. Laub, verstopft wird.
Daher ist, wie in F i g. 2 dargestellt ist, ein Bimetallstreifen 14 vorgesehen,
der mit einem Stößel 15 in Verbindung steht. Beim Einschalten der Leuchte
wird die Temperatur im Inneren der Leuchte erhöht und diese Temperatur überträgt
sich auch auf die Abdeckung und der Bimetallstreifen 14 biegt sich in Richtung des
Pfeiles 16 durch. Der Stößel 15 geht dann durch die Öffnung
13 und etwaige Schmutzteile, die sich dort angesammelt haben, werden herausgedrückt.
Der Stößel 15 ist jedoch so ausgeführt, daß er nicht die öffnung
13 verschließt, sondem er reicht so weit hindurch, daß das Wasser bei Aufhören
eines Regenschauers auch weiterhin abfließen kann. Beim Ausschalten der Leuchte
geht der Stößel mit dem Bimetallstreifen wieder in die ursprüngliche Lage zurück
und sorgt auch bei diesem Vorgang wieder für die Reinigung der Öffnung. Dadurch
ist eine zweimalige Reinigung an jedem Tag gewährleistet.
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Die Leuchte gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß sie sich bei
auftretendem Regen selbst dem Straßenzustand anpaßt, d. h. bei nasser Straße
eine tiefstrahlende Lichtverteilung und bei trockener Straße eine breitstrahlende
Lichtverteilung hat. Irgendeine Kontrolle und eine Umschaltung entsprechend dem
jeweiligen Straßenzustand ist nicht erforderlich. Außerdem sind in der Leuchte keine
zusätzlichen Aggregate vorhanden.