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Greifer zum Transport und zum Kippen von Stahlbandrollen Die Erfindung
bezieht sich auf einen Greifer zum Transport und zum Kippen von Stahlbandrollen,
mit sich unter der Wirkung der Last schließenden Greiferhebel, die zangenartig um
eine gemeinsame Schwenkachse gegeneinander beweglich sind und an ihren Lastarmen
Druckkörper zum Erfassen der Last tragen.
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Bei Greifern die zum Anheben und zum Transport kompakter Lasten, z.
B zum Erfassen von Stahlgußblöcken, bestimmt sind, verläuft die Wirkungslinie der
Zugkraft, d. h. die durch den Massenmittelpunkt des Systems Greifer/Last verlaufende
Vertikale, im allgemeinen durch die Mitte des von den Greiferlastarmen gebildeten
Greifermaules, d. h. die Greifer können bezüglich der Mittellinie, welche eine Fortsetzung
des den Kranhaken tragenden Seiles oder Kette bildet, symmetrisch gestaltet sein.
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Hierdurch wird es möglich; die häufig geforderte Arbeit des Umlegens
oder Kippens bzw. Aufrichtens von Stahlblöcken um eine Horizontalachse vorzunehmen,
die bestimmt wird durch die beiden Lastangriffspunkte der an den Lastarmen der Greiferhebel
angeordneten Druckstücke. Voraussetzung für einen einwandfreien Schwenkvorgang ist
hierbei lediglich eine genügende Höhe des Greifermauls, d. h., es muß Vorsorge dafür
getroffen werden, daß beim Umkippen die Last nicht an die obere Begrenzung des Greifermaules
anstößt. Einächtungen an Greifern die in der Lage sind, die erforderliche Distanz
zwischen Oberfläche Last und oberer Begrenzung des Greifermaules herzustellen, sind
bekannt.
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Derartige Einrichtungen sind jedoch dann nicht anwendbar, wenn ringförmige
Lasten, z. B. Stahlbandrollen erfaßt und um 90'0 geschwenkt werden sollen. Um beim
Anheben von Stahlbandrollen ein Abgleiten der Windungen zu vermeiden, was eintreten
könnte, wenn eine Stahlbandrolle außen diametral durch eine Zange erfaßt würde,
müssen die Spezialgreifer zum Heben von solchen Bandrollen derart ausgebildet sein,
daß sie mit den Greiferarmen die Rolle von außen und von innen her ergreifen, so
daß die einzelnen Windungen durch die Schließkraft des Greifers zusammengepreßt
werden und daß durch diesen Reibungsschluß ein Abgleiten der Windungen vermieden
wird. Die Notwendigkeit des Lastangriffs innerhalb der Bandrolle schließt eine Schwenkbewegung
um die durch die Lastangriffspunkte bestimmte Achse aus. Es ist deshalb erforderlich
die Stahlbandrollen um eine Achse zu kippen, die senkrecht zu der die Lastangriffspunkte
der Greiferarme verbindenden Linie in horizontaler Richtung verläuft.
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Es sind Greifer zum Fördern und Kippen von Platten und ringförmigem
Gut, wie Blechpaketen, Metallbunden od. dgl., mit einer am Tragkörper angeordneten
Tragbacke und einer an einem schwenkbar mit dem Tragkörper verbundenen Gestänge
angelenkten Tragbacke, bekanntgeworden, bei denen der Tragkörper zwischen den Schenkeln
des winkelförmig ausgebildeten Gestänges angeordnet und mit diesem verklinkbar ist
und die an einem Ende des Gestänges angelenkte Tragbacke an dem Arm eines drehbar
gelagerten Winkelhebels angebracht ist, an dessen anderen unter dem Druck einer
Feder stehenden Arm das Tragseil od. dgl. angreift, welches über eine blockierbare,
in einer Flasche gelagerte Scheibe mit einem am Tragkörper oder am anderen Ende
des Gestänges angeordneten, die Tragbacken steuernden Bewegungsglied verbunden ist.
Dabei ist als Bewegungsglied eine in jeder Lage selbsthemmende Kurvenscheibe am
Ende des Gestänges drehbar gelagert, deren Kurve einen am Tragkörper befestigten
Bolzen führt und zum Drehpunkt der Kurvenscheibe exzentrisch oder teils zentrisch,
teil exzentrisch verläuft. Auch kann bei dieser bekannten Ausführungsart als Bewegungsglied
ein Kniehebel verwendet werden, der am Ende des Gestänges drehbar gelagert ist.
Diese Kurvenscheibe ist also selbsthemmend.
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Der bekannte Greifer erfordert zahlreiche Federn und Kulissenführungen
die sich in dem verhältnismäßig rauhen Stahlwerksbetrieb als besonders störanfällig
erweisen. Diese Nachteile und Mängel werden durch die Erfindung vermieden, sie geht
also von einem selbstschließenden Greifer zum Transport und zum Kippen von Stahlbandrollen
mit zangenartigen um eine Schwenkachse gegeneinander beweglichen, Druckkörper zum
Erfassen der Last tragenden Greiferhebeln aus, die an den beiden Enden eines ihre
Bewegung steuernden Tragseiles aufgehängt sind,
das über eine an
einem Kranhaken anzuordnende antreibbare und abbremsbare Rolle läuft und durch seine
Lage auf dieser Rolle die Kippstellung des Greifers bestimmt. Gemäß der Erfindung
ist ein Greifer dieser genannten Bauart dadurch gekennzeichnet, daß der in gekippter
Stellung obenliegende Greiferlastarm des einen Greiferhebels über ein Getriebe an
dem das eine Ende des Tragseiles angreift, mit dem Kraftarm des anderen Greiferhebels
derart gekuppelt ist, daß, unabhängig von der an dem Kraftarm des einen Greiferhebels
über das andere Ende des Tragseiles eingeführten Schließkraft, die an den Lastarmen
sitzenden Druckkörper gegeneinandergedrücktwerden.
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Nach der Erfindung kann das Getriebe aus einem am Kraftarm des anderen
Greiferhebels angelenkten doppelarmigen Hebel und aus einem Lenker bestehen und
bei dem an dem doppelarmigen Hebel einerseits das eine Ende des Tragseiles befestigt
ist und andererseits der an .dem Greiferlastarm des einen Greiferhebels angelenkte
Lenker schwenkbar befestigt ist. Weiterhin kann bei dem Greifer nach der Erfindung
der doppelarmige Hebel ein Kurvensegment aufweisen, an dessen Kurvenführung das
an ihrem Ende befestigte Tragseil bei der Kippbewegung derart abläuft, daß die Getriebeübersetzung
in jeder Kippstellung einen möglichst günstigen Wert aufweist. Auch kann die Kurvenführung
kreisbogenförmig gestaltet sein und ihren Krümmungsmittelpunkt in der Anlenkachse
des doppelarmigen Hebels an dem Kraftarm des zweiten Greiferhebels besitzen. Auch
können die Greiferhebel als Winkelhebel ausgebildet sein und mit ihren Lastarmen
im wesentlichen parallel zueinander liegend ausgebildet werden. Der Kraftarm des
zweiten Greiferhebels ist bei dieser Ausführung von der Schwenkachse der Greiferhebel
in Richtung des Lastarmes des ersten Greiferhebels abgeknickt.
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Weiterhin können an der dem Druckkörper des Lastarmes des zweiten
Greiferhebels gegenüberliegenden Seite verstellbare Druckstücke angeordnet sein,
die eine Anpassung an unterschiedliche Bandrollendurchmesser zulassen. Auch können
die Greiferhebel in an sich bekannter Weise durch eine automatische Steuervorrichtung
in der öffnungsstellung verriegelbar sein; ein Führungsband kann zur Führung des
Tragseiles beim Kippen vorgesehen sein.
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Bei dem Greifer nach der Erfindung kann die Mittellinie des von den
Lastarmen gebildeten Greifermaules bei horizontaler Stellung des Greifers seitlich
zu der durch den Schwerpunkt des Systems Greifer,' Bandrolle gehenden Vertikalen
liegen.
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Die hierdurch erreichte Schwenkbarkeit der Last um eine Achse die
senkrecht zu der durch die Greiferhebel bestimmten Ebene horizontal verläuft, ist
von entscheidender Bedeutung, wenn es sich darum handelt, Lasten umzulegen, die
nicht symmetrisch von außen her erfaßt werden können. Die Last kann in jeder beliebigen
Richtung umgelegt werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles an Hand der Zeichnung. In der Zeichnung
zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Greifers in
verriegelter Stellung, bereit zum Erfassen einer Bandrolle mit vertikaler Achse,
F i g. 2 den in F i g. 1 dargestellten Greifer in einer c um 90° verschwenkten Stellung,
F i g. 3 als Einzelteil eine Draufsicht des Lastarmes des in die Bandrolle hineinragenden
Greiferhebels, Fig. 4 eine der F i g. 1 entsprechende Ansicht eines erfindungsgemäßen
Greifers in entriegelter Stellung, eine Stahlbandrolle erfassend, Fig. 5 eine der
F i g. 2 entsprechende Darstellung des erfindungsgemäßen Greifers in entriegelter
Stellung, eine Stahlbandrolle erfassend.
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Der erfindungsgemäße Greifer wird mittels eines Kranhakens
1 von einem beliebigen Kran gehoben und abgesenkt. An dem Kranhaken ist eine
um eine horizontale Achse drehbare Rolle 2 angeordnet.
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Der Greifer besteht aus zwei Greiferhebeln 3 und 4, deren Lastarme
3 a und 4 a mit Druckkörpern 5 ausgestattet sind, welche die Last, z. B. eine Stahlbandrolle
6 (F i g. 4 und 5) erfassen.
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An den Kraftarmen 3 b und 4 b der Greiferhebel 3 und 4 ist ein Tragseil
7 oder Kette mit seinen beiden Enden befestigt, welches über die Rolle 2 läuft.
Die beiden Greiferhebel3 und 4 sind um eine gemeinsame Schwenkachse 28 gegeneinander
beweglich.
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Die Rolle 2 ist derart ausgebildet, daß das Tragseil 7 oder Kette
in einem Schwenkbereich des Greifers von wenigstens 90= in jeder Stellung auf ihr
festgelegt werden kann. Zweckmäßigerweise ist die Rolle durch einen Motor angetrieben
und weist eine Bremse auf, wobei die Steuerung von Ferne, z. B. durch den Kranführer,
vorgenommen werden kann. Gegebenenfalls kann das Tragseil 7 die Rolle 2 mehrfach
umschlingen.
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An dem freien Ende 8 des Kraftarmes 3 b ist das eine Ende des Tragseiles
7 oder Kette unmittelbar befestigt. Mit dem anderen Ende greift das Tragseil? oder
Kette an dem Kraftarm 4 b über ein an einem doppelarmigen Hebel 9 angeordnetes Segment
an. Dieser doppelarmige Hebel 9 ist am Ende des Kraftarmes 4 b über eine Anlenkachse
10 angelenkt. Es weist eine Kurvenführung 11 auf, deren Krümmungsmittelpunkt
zweckmäßigerweise mit der Anlenkachse 10 zusammenfällt. Über die Kurvenführung 11
ist das Tragseil 7 oder Kette geführt und in dem Punkt 12 fest mit dem Segment des
Hebels 9 verbunden.
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Ein Lenker 13 verbindet über Anlenkachsen 14 bzw. 15 den doppelarmigen
Hebel 9 mit dem Lastarm 3 a des Greiferhebels 3.
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Der Lastarm 4a, der dazu bestimmt ist in den freien Mittelraum der
Stahlbandrolle 6 einzugreifen, weist nach rückwärts gerichtete Arme 16 auf (F i
g. 3 ) an denen bezüglich des Radius der Innenöffnung der Stahlbandrolle 6 verstellbare
Stützarme als Druckstücke 17 angeordnet sind. Durch eine Langlochführung 18 kann
der Innendurchmesser der Greifanordnung, welcher in den Mittelraum der Stahlbandrolle
6 eingreift, verändert werden.
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An dem Lastarm 4a des Greiferhebels 4 ist ein Sperrhaken
19 mit einer Sperrnase 20 angesetzt, welche dazu bestimmt ist, die
Öffnungsstellung des Greifers dadurch aufrechtzuerhalten, daß sie mit einem Zapfen
des Kraftarmes 3 b in Eingriff kommt.
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Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist starr mit dem Kraftarm
3 b eine Lasche 21 verbunden, an welcher bei 22 ein Steuerzylinder 23, z. B. von
der Bauart gemäß der deutschen Patentschrift 727 951, vorgesehen ist. Der Steuerzylinder
23 ist in einem Gelenkpunkt 24 mit einem Kipphebel 25 verbunden, der bei 26 mit
dem Kraftarm 3 b des Greiferhebels 3 verbunden ist und einen Bolzen 27 aufweist,
der unter die Nase 20 greift und den Greifer bei maximaler Öffnung sperrt. Je nach
Stellung des Steuerzylinders 23 wird der Kipphebel 25 so weit ausgehoben,
daß
der Bolzen 27 an der Nase 20 vorbeigeht. Das Gerät befindet sich dann in Arbeitsstellung.
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Bei Handbedienung werden die erforderlichen Arbeiten mittels eines
am Kipphebel 25 befestigten Handhebels ausgeführt.
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Die Zeichnungen veranschaulichen in F i g. 1 und 2 bzw. 4 und 5 die
beiden Endstellungen, in welche der Greifer geschwenkt werden kann. Innerhalb dieses
Schwenkbereiches, der mindestens 901 umfaßt, wird die Last fest von den Greiferarmen
erfaßt, so daß ein Abrutschen während der Schwenkung mit Sicherheit ausgeschlossen
ist.
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Über die Lasche 21 ist ein Band 29 geführt, welches das Tragseil ?
oder Kette in der Schwenkstellung gemäß F i g. 2 und 5 führt und verhindert, daß
dieses Tragseil oder Kette mit dem Greifermechanismus in Verbindung kommt.