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Wickelkern Bei bekannten hülsenförmigen Wickelkernen besteht die Gefahr,
daß die auf den Wickelkern spiralförmig aufgewickelte Rolle, wenn sie länger lagert,
mit der Zeit mehr und mehr teleskopiert, d. h. daß die einzelnen Lagen der Rolle
infolge der in der Rolle herrschenden Spannungen sich in axialer Richtung des Wickelkernes
mehr und mehr seitlich verschieben, und zwar um so mehr, in je größerem Abstand
sie sich von der Außenmantelfläche des Wickelkernes befinden. Die Verschiebung der
einzelnen Lagen kann dabei relativ ungleich zueinander erfolgen. Die Rolle bildet
dabei mehr und mehr etwa einen Hohlkegel, dessen Wandung von dem in einer Schraubenlinie
seitlich ausgezogenen Rollenband gebildet wird.
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Die F i g. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch einen bekannten Wickelkern
7, der eine spiralförmig aufgewickelte Rolle 6 trägt. In der Fig. 1 ist nur die
Schnittfläche des Wickelkernes 7 schraffiert. Die Schnittflächen der einzelnen Lagen
der ursprünglich spiralförmig auf den Wickelkern 7 aufgewickelten Bandrolle, Folienrolle
od. dgl., die sich, eine konische Schraubenlinie od. dgl. bildend, in Richtung der
Mittellängsachse des Wickelkernes 7 seitlich verschoben hat, sind der Einfachheit
halber nuschraffiert dargestellt.
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Um zu verhindern, daß die in der Rolle herrschenden Spannungen sich
schädlich auswirken, ist es schon vorbekannt, Garn auf eine Spule aufzuwickeln,
die aus einem aus Papier, Karton od. dgl. hergestellten Innenring besteht, an dessen
Außenmantel Wellpappe bzw. gewellter Karton angeklebt bzw. angeheftet ist. Die Wellpappe
ist sozusagen ein an dem Innenring angehefteter Außenring und ihre Kuppen bzw. Wellenberge
sind Vorsprünge, die das auf der bekannten Spule aufgewickelte Garn im Abstand von
dem Innenring halten. Der Außenring bzw. seine Wellenberge sind relativ steif. Die
Seitenwände der einzelnen Wellenberge bilden mit den ihnen zugeordneten Abschnitten
des Innenringes ein steifes und zum Innenring relativ unverschiebbares Dreiecksgebilde.
Erst dann, wenn die bekannte Spule Wasser, Wasserdampf oder einem anderen Medium
bzw. Einfluß ausgesetzt wird, das bzw. der sie und insbesondere ihren Außenring
aufweicht, dann geben die Wellenberge, also die das Garn im Abstand von dem Innenring
der Spule haltenden Vorsprünge nach. Je eine Wand der einzelnen Wellenberge knickt
ein, so daß die Wellenberge überhaupt keinen Widerstand mehr der Garnrolle bieten
und zusammenfallen. Bei dieser bekannten Garnaufwickelspule verliert die Wickelrolle
also infolge des Zusammenfallens der Wickelspulenvorsprünge vollkommen ihren Halt,
und beim Zuammenfallen der Vorsprünge entsteht zwischen der innersten Lage der Wickelrolle
und den eingeknickten und zusammengefallenen Vorsprüngen ein so großes Spiel, daß
die Gefahr besteht, daß die Wickelrolle wie eine plötzlich freigegebene Spiralfeder
sich plötzlich entspannt und derart lockert, daß sich die einzelnen Lagen der Wickelrolle
in einer Weise zueinander verschieben oder teleskopieren, daß dadurch die Brauchbarkeit
und der Verkaufswert der Wickelrolle erheblich gemindert, wenn nicht sogar aufgehoben
ist.
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Demgegenüber betrifft die Erfindung einen Wickelkern, bei dem die
zum Tragen des Wickels bestimmten Querrippen auf Grund ihrer eigenen Elastizität
federnd gegen das Innere des Wickels anliegen.
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Nicht zum Aufwickeln und Tragen von band- bzw. folienförmigen Bahnen,
wohl aber zum Aufspulen von Garn dienende Wickelkerne dieser Gattung sind schon
bekannt. Die Querrippen dieser Wickelkerne sind selber aus Draht und je beiderends
mittels ebenfalls aus Draht bestehender Arme mit einer ihnen zugeordneten Nabe bzw.
einem ihren zugeordneten Nabenkranz verbunden und werden dabei mittels der Arme
in Abstand von dem Nabenkranz od. dgl. gehalten. Bei diesen bekannten Wickelkernen
liegt also das Garn der Wickel nur auf in verhältnismäßig größerem peripherem Abstand
voneinander angeordneten drahtförmigen bzw. besonders schmalen Querrippen auf und
ist im übrigen innerhalb des peripheren Abstandes zwischen den einzelnen Querrippen
freigespannt bzw. hängt im Raum zwischen den einzelnen Querrippen je nach der im
Garn herrschenden Zugspannung mehr oder weniger frei durch. Der Umstand, daß bei
diesen bekannten Wickelkernen einzelne aus Draht bestehende Querrippen mit durch
Abwinklung des Querrippendrahtes gebildeten seitlichen Begrenzungen bzw. Seitenstäbe
ausgerüstet sind, zeigt, daß bei diesen bekannten Wickelkernen die Gefahr des seitlichen
Abrutschens
des Garns von den Querrippen bzw. des Teleskopierens
der von den Wickelkernen getragenen Wickeln besteht. Diese aus abgewinkeltem Draht
bestehenden Seitenstäbe der drahtförmigen Querrippen ähneln in ihrer Aufgabe und
Wirkung den Bordscheiben bekannter Wickelhülsen. Die drahtförmigen Seitenstäbe haben
mit den Bordscheiben den Nachteil in erhöhtem Maße gemeinsam, daß sie dann, wenn
sie auf dem mit ihnen ausgerüsteten Wickelkern eine empfindliche Warenbahn aufgewickelt
wird, die Gefahr besteht, daß die Bahn sich an den Bordscheiben bzw.
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Seitenstäben scheuert bzw. eindrückt und dabei deformiert wird.
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Durch die Erfindung soll das Teleskopieren des Wickels bzw. der Wickelrolle
vermindert und auch die anderen vorstehend erwähnten Nachteile bekannter Wickelkerne
behoben werden.
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Zu diesem Zweck wird empfohlen, einen Wickelkern, bei dem die zum
Tragen des Wickels bestimmten Querrippen auf Grund ihrer eigenen Elastizität federnd
gegen das Innere des Wickels anliegen, so auszubilden, daß die von der Mantelfläche
des Kernes ausgehenden, seitenbegrenzungsfreien, zum Tragen des Wickels vorgesehenen
Querrippen mit dem Kern ein aus Kunststoff bestehendes Ganzes bilden und parallel
zur Mittellängsachse des Wickelkernes gerichtet sind.
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Die einzelnen bei dem erfindungsgemäßen Wickelkern verwendeten Maßnahmen
sind teilweise nicht mehr neu. Es wird daher kein Elementenschutz für die Einzelmaßnahmen
beansprucht, sondern es wird nur ein Schutz für die gesamte Kombination dieser sämtlichen
Maßnahmen begehrt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des neuen Wickelkernes zeichnet sich
dadurch aus, daß das freie Ende der von der Mantelfläche des Kernes ausgehenden
sowie parallel zur Mittellängsachse der Wickelhülse sich erstreckenden Querrippen
der von den Querrippen getragenen Wickelrolle zugewandt ist.
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Der Wickelkern kann vorteilhafterweise so ausgebildet sein, daß der
Kern weniger flexibel als die Querrippen ist.
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Dadurch wird erreicht, daß die freien Enden der Querrippen satt am
Inneren des Wickels und somit gegen die der äußeren Mantelfläche des Wickelkernes
zunächst zugeordneten Lage der von dem Wickelkern getragenen Wickelrolle federnd
anliegen.
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Die Rolle, die auf dem nach der Erfindung ausgebildeten Wickelkern
aufgewickelt worden ist, kann unter dem Einfluß der in ihr herrschenden Spannungen
sich in radialer Richtung verziehen und dabei sozusagen runzeln, ohne den Halt auf
dem Wickelkern zu verlieren. Die Vorsprünge des nach der Erfindung ausgebildeten
Wickelkernes geben ja nicht nur nach, sondern federn, da sie federnd gegen die innerste
Lage des Wickels anliegen, auch zurück.
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Dieser Vorteil des nach der Erfindung ausgebildeten Wickelkernes wirkt
sich vor allem dann günstig aus, wenn der Wickelkern eine Wickelrolle trägt, die
aus einer zur Rolle gewickelten Folie besteht, deren inneren Spannungen entsprechend
dem Wechsel des Feuchtigkeitsgehaltes und der Temperatur des Rau-
mes bzw. der Luft
nicht wachsen, sondern von Zeit zu Zeit kleiner werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung erläutert,
die schematisch ein Ausführungsbeispiel des Wickel kernes darstellen. Es zeigt F
i g. 2 die Ansicht eines keine Wickelrolle tragenden und daher entlasteten Wickelkernes,
Fig. 3 die Ansicht eines Wickelkernes, der eine Form angenommen hat, die er dann
einnehmen würde, wenn eine Folienrolle od. dgl. auf ihm aufgewickelt wäre.
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Die in der Zeichnung mit 2 bezeichneten Querrippen sind mit dem Kern
1, und zwar zweckmäßigerweise mit der äußeren Mantelfläche 3, verbunden.
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Die Querrippen 2 sind von der Mantelfläche 3 strahlenförmig ausgehende
Querrippen. Die flexiblen Querrippen 2 sind parallel zur Mittellängsachse des Wickelkernes
gerichtet.
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Es ist zweckmäßig, die freien Enden 5 der Querrippen 2 abzurunden.
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Vorteilhaft ist es auch, den Wickelkern so auszubilden, daß der lotrecht
zur Mittellängsachse des Wickelkernes gerichtete Querschnitt der Querrippen 2 zu
deren freien Enden 5 hin sich verjüngt.
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Die Querrippen 2 und der Kern 1 bilden ein Ganzes. Der ganze Wickelkern
ist ein aus Kunststoff bestehender Guß- bzw. Preßkörper.
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Es wird empfohlen, daß der Kern 1 weniger flexibel als die Querrippen
ist.
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Schließlich wird empfohlen, daß die Querrippen 2 so flexibel sind,
daß sie sich entgegen der Richtung, in der der Kern 1 beim Aufwickeln einer Rolle
umläuft, unter dem Einfluß der auf sie von der Wickelrolle ausgeübten Kräfte neigen
und so federnd die Wickelrolle tragen.