DE1167640B - Andrueckvorrichtung fuer die Faltenhalter von Kofferdeckel-Ziehpressen u. dgl. - Google Patents

Description

• Andrückvorrichtung für die Faltenhalter von Kofferdeckel-Ziehpressen u. dgl. Beim Formen von Koffern oder Kofferdeckeln mit abgerundeten Kanten und Ecken unter Zuhilfenahme von Faltenhaltern in Ziehpressen besteht der Nachteil, daß der während des Preßvorganges auf zur Abstätzung des Werkstückes dienende Federn ausgeübte Druck auf die abgerundeten Kanten mit der Länge des Weges zunimmt und dadurch in vielen Fällen, besondersbei schwachemoder empfindlichem Material, leicht ein Zerreißen der Kanten bzw. der diesen benachbarten Seiten herbeiführt. Um diesen Nachteil zu beseitigen, hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Andrückvorrichtung für die Faltenhalter zu schaffen, mit welcher der Preßvorgang so durchgeführt werden kann, daß der volle Preßdruck sich nur im Bereich der Kantenrundung auswirkt, woselbst genügend kräftiges und dehnbares Material zur Verfügung steht, während bei weiter fortschreitender Bewegung des Preßstempels oder der Preßform der Druck nach Erreichen seines Höchstwertes sofort stark abfällt.
• Es sind Faltenhalter für Tiefziehpressen bekannt, in denen die bewegliche Preßform während ihres Abwärtsganges mittels einer an ihr befestigten Zahnstange einen Nocken verstellt, der seinerseits eine Anzahl unterhalb des Faltenhalters angeordnete Schraubenfedem derart steuert, daß sich die Federn beim Abwärtsgange der Preßforin entspannen, wodurch der während des Arbeitsganges der Vorrichtung von dieser auf das Werkstück ausgeübte Druck laufend verringert wird. Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie nur auf Werkstücke von verhältnismäßig geringer Ausdehnung und auch nur in senkrechter Richtung unterhalb der Ziehform zur Wirkung gebracht werden kann und daher den Zugang zu der Preßstelle stark behindert. Auch tritt bei dieser Einrichtung, noch ehe das Ziehwerkzeug das Werkstück erreicht hat, eine sofortige Abnahme des Druckes ein, so daß der bei Beginn des Ziehvorganges benötigte volle Federdruck auch dann nicht erzielt wird.
• Eine weitere Einrichtung an Faltenhaltern für Ziehpressen, welche ebenfalls nur in senkrechter Richtung wirksam ist, besteht in der Anordnung von rechtwinklig zum Preßstempel doppelseitig angeordneten Druckfedem, deren Druck durch zwischengeschaltete Kniehebel während des Preßvorganges fortschreitend verringert wird. Diese Einrichtung muß wie die soeben beschriebene unterhalb des Preßstempels angebracht werden und benötigt daher in senkrechter wie waagerechter Richtung viel Platz, der in Kofferdeckelpressen gewöhnlich nicht zurVerfügung steht. Die Erflndung beseitigt diese Nachteile bei Kofferdeckelziehpressen durch die Anordnung einer Andrückvorrichtung in einem seitlich von der beweglichen Preßform, beispielsweise an den abgerundeten Ecken derselben, ausladenden Halter in Gestalt eines länglichen Rahmens, in dem sich eine oder mehrere auf schwingbar gelagerten Federbolzen aufgereihte Druckfedern befinden, die ihren Druck auf die Ab- stützung der Preßform, d. h. auf den Faltenhalter, übertragen und die bei geringem Weg einen hohen Druck auszuüben vermögen, der jedoch nach Erreichen seines Höchstwertes auf dem weiteren Wege der Preßform sofort wieder abfällt und daher keine weitere Beanspruchung der Kofferkante verursacht. Der Rahmen und der bzw. die darin angelenkten Federbolzen bilden erfindungsgemäß je ein aus zwei Hebelarmen bestehendes Hebelsystem, dessen einer Arm an seinem freien Ende die Abstützrolle für den Faltenhalter trägt und die um getrennte Drehpunkte schwenkbar sind, wobei einer der beiden Hebel den in dem anderen Hebel sich abstützenden und in seiner als Gleitlager ausgebildeten Schwenkhülse gleitenden Federbolzen darstellt und länger ist als der andere, mit vorzugsweise einer Druckfeder arbeitende Federbolzen. Als Federn werden vorzugsweise Tellerfedern verwendet, die in Federpakete mit einander entgegengesetzter Anordnung auf den oder die Federbolzen aufgesetzt werden.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. In dieser ist F i g. 1 eine Seitenansicht der Andrückvorrichtung in ihrer oberen Anfangslage, F i g. 2 dieselbe Ansicht der Vorrichtung in ihrer unteren Endlage, F i g. 3 ein Grundriß der Vorrichtung, und F i g. 4 und 5 zeigen im Diagramm die Ausübung des Federdruckes entsprechend F i g. 1 und 2 und den dabei zurückgelegten Weg des Federbolzens.
• An der sich zur Ausübung des Preßdruckes senkrecht aufwärts bewegenden Preßforin 2 ist ein seitlich über diese hinausragender Halter 4 angebracht, an dessen äußerem Ende sich zwei seitliche Laschen 6 befinden, in denen ein im wesentlichen rechteckiger Rahmen 8 auf einem Bolzen 10 schwingbar gelagert ist. Die Laschen 6 weisen ferner einen Schlitz 12 auf (F i g. 3), der als Lager für den Drehbolzen 16 eines im vorliegenden Falle vier- oder mehrkantigen Trägers 14 dient. Beide durch die Bolzen 10 und 16 dargestellten Drehpunkte befinden sich in einem den jeweiligen Erfordernissen angepaßten Abstande voneinander.
• In dem Träger 14 befinden sich auch Gewindebüchsen 20 als Führungen und zur Einstellung für die Bolzen 22 der Federn 24. An ihren inneren Enden sind die Bolzen mit abgerundeten Köpfen 26 versehen, die in entsprechenden Vertiefungen einer die beiden Längsseiten des Rahmens 8 verbindenden Brücke 28 gelagert sind. In der Brücke 28 befinden sich außerdem zwei über deren abgesetzte Oberfläche hinausragende Rollen 30, auf denen der Faltenhalter 34 und das Werkstück 32 in ihrer Arbeitslage aufliegen.
• Der Arbeitsgang der Vorrichtung beginnt in der in F i g. 1 dargestellten oberen Lage des Faltenhalters 34 und der oberen festen Preßforin 36. Auf den Bolzen 22 im Rahmen 8 sind die Druckfedern 24 als Tellerfedem aufgereiht, und zwar in Form einzelner Federpakete, in denen jeweils mehrere gegeneinander gerichtete Tellerfedern zusammengefaßt sind. Diese Anordnung, welche dem eines Gerad-Schubkurbeltriebes ähnelt, ergibt den eingangs erwähnten Vorteil, daß auf kurzem Wege hohe Drücke erzielt werden, die jedoch nach Erreichen ihres Höchstwertes auf dem weiteren Wege der Preßfonn sofort wieder abfallen und daher keine erhöhte Belastung der Kofferkante verursachen. Das Verhältnis ist in F i g. 4 diagrammatisch dargestellt. Der um den Bolzen 10 als Drehpunkt schwingende Rahmen 8 beschreibt dabei den Kreisbogen a und der von ihm mitgenommene, um den Drehpunkt 16 schwingende Federbolzen 22 den Kreisbogen b. Der Schnittpunkt 8" entspricht der nach oben ausgeschwenkten Lage des Rahmens (F i g. 1 und 4), in welcher die Feder 24 durch die Hebelübertragung den höchsten Druck auf den Faltenhalter 34 ausübt. Bei der nun folgenden. Abwärtsbewegung in die Stellung nach F i g. 2 durchlaufen beide Glieder 8 und 22 ihre Kreisbogen a und b, wobei theoretisch die Kreisbogen den Winkel d bilden, der jedoch infolge der Entfernung der beiden Drehpunkte 10 und 16 voneinander und der dadurch verursachten Verschiebung des Bolzens 22 in der Gleitbüchse 20 nicht zum Ausdruck kommt. Der Winkel d gibt jedoch den jeweiligen Betrag f an, um den sich die Feder 24 verkürzt. Während also das Formen der Rundkante des Werkstückes 32 unter dem vollen Druck Pl der Feder geschieht, verliert diese beim weiteren Rückgang in die Lage nach F i g. 2 und 5 fortschreitend infolge der stattfindenden Kraftkomponentenänderung durch das Hebelsystem an Kraft, wie durch die Komponente P2 in F i g. 5 angedeutet, wodurch ein Zerreißen des flachen Teiles der Kante vermieden wird.
• Am Ende des Rahmens 8 befinden sich Stellschrauben 40 mit Gegenmuttern 38, durch welche der Rahmen um den Bolzen 10 in seiner oberen Endstellung einschließlich des Faltenhalters 34 verstellbar fixiert wird.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Andrückvorrichtung für den Faltenhalter an Kofferdeckel-Ziehpressen u. dgl. zum Formen abgerundeter Kanten und Ecken mit einer das Werkstück abstützenden und während ihres Zusammenpressens einem reduzierten Gegendruck unterliegenden und auf einem Führungsbolzen angeordneten Feder, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückvorrichtung in einem seitlich von der beweglichen Preßform ausladenden Halter (4) angeordnet ist und aus mindestens einem an seinem freien Ende die Abstützrolle (30) tragenden und um getrennte Drehpunkte schwenkbaren Hebelpaar (8, 22) besteht, dessen einer Hebel ein im anderen Hebel sich abstützender und in seiner als Gleitlager ausgebildeten Schwenkhülse (20) gleitender Federbolzen (22) ist, und dessen anderer Hebel bei einem mit einer Druckfeder arbeitenden Federbolzen länger als der Federbolzen ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Federbolzen (22) im Innern des einen Rahmen (8) bildenden anderen Hebels so angelenkt ist, daß der Drehpunkt (16) des Federbolzens, in Richtung auf die Preßform (2) gesehen, sich vor dem Drehpunkt (10) des Rahmens befindet. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstützung des Federbolzens (22) die Seitenwände des Rahmens (8) an dem der Preßform zugewendeten offenen Ende desselben durch eine Brücke (28) od. dgl. miteinander verbunden sind, in welcher das zu diesem Zweck abgerundete Ende des Federbolzens gelagert ist. 4. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die das äußere Ende des Federbolzens (22) gleitend aufnehmende Hülse (20) in einem am Halter (4) drehbar gelagerten und mit Gewindebüchsen (20) zum Einstellen des Federdruckes versehenen Trägerkörper (14) verschiebbar ist. 5. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rahmen (8) mehrere Federbolzen angeordnet sind. 6. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der senkrecht beweglichen Preßform mehrere dieser seitlich ausladenden Halter (4) für die Aufnahme der Hebelpaare (8, 22) vorgesehen sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 937 840; Hütte 11, 26. Auflage, S. 99; Zeitschrift »Der Maschinenbau«, 1959, Heft 8, S.246,247.