DE1167503B - Greifvorrichtung - Google Patents
GreifvorrichtungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: B 66 c
Deutsche Kl.: 35 b-6/25
Nummer: 1 167 503
Aktenzeichen: U 6645 XI / 35 b
Anmeldetag: 17. November 1959
Auslegetag: 9. April 1964
Die Erfindung bezieht sich auf eine Greifvorrichtung mit einem kolbenbetätigten Greifer, der zum
Zurückholen von Gegenständen aus den unteren Zonen von langen und engen vertikalen Behältern
dient, die von oben her zugänglich sind.
Eine besondere Anwendungsform eines erfindungsgemäßen
Greifers besteht im Herausholen von Gegenständen aus vertikalen Kanälen im Kern eines
dampfgekühlten Kernreaktors, bei dem die Unterbringung und Befestigung von Gegenständen, wie
beispielsweise Brennstoffelementen, erforderlich ist, welche in den unteren Bereichen eines Kanals von
wenigen Zoll Durchmesser angeordnet sein können.
Bei zwei bekannten Formen von Greifern werden Kolben verwendet, die hydraulisch betätigt werden,
aber derartige Greifer erfordern die Verwendung von hydraulischen Pumpen und Strömungsmitteln, und
die Gefahr von ausleckender hydraulischer Flüssigkeit kann bei Betrieb in einer Dampfatmosphäre
nicht in Kauf genommen werden. Außerdem ist es üblich, hydraulische Pumpen mit Hilfe von Elektromotoren
zu betreiben, und wenn ein elektrischer Motor im Greifer selbst angebracht ist, besteht die
Gefahr, daß die Wicklung des Motors der Dampfatmosphäre ausgesetzt wird. Durch die Erfindung
wird ein kolbenibetätigter Greifer geschaffen, welcher die Verwendung einer ihn umgebenden Atmosphäre
bei seinem Betrieb ermöglicht, und welcher äußerst geeignet für die Verwendung in einer kondensierbaren
Atmosphäre, z. B. Dampf, ist.
Es wurde bereits eine Haltevorrichtung vorgeschlagen, die einen Saugkopf anwendet, welcher über
eine Nöbenluftöffnung bei seinem Betrieb die umgebende
Atmosphäre ausnutzt.
Die Erfindung geht aus von einer Greifvorrichtung, deren sie betätigender Kolben relativ zu einem Begrenzungszylinder
zwischen Stellungen beweglich ist, die den Greif- und Freigabestellungen des Greifers
entsprechen, wobei der Kolben in der einen Stellung durch einen Druckunterschied zwischen Umgebungsdruck
und einer Saugkraft bzw. einem Unterdruck gehalten wird, und bei der eine Nebenluftöffnung
vom Umgebungsdruck her nach der Saugseite des Kolbens den Druckunterschied auf Null abfallen
läßt, wenn der Unterdruck abgeschaltet wird. Eine derartige Greifvorrichtung ist nach der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß eine Steuervorrichtung, die normalerweise durch den Druckunterschied unwirksam
gemacht wird, vorgesehen ist, welche den Kolben dazu bringt, sich in die andere der beiden
Stellungen zu bewegen, wenn der Druckunterschied Null ist.
Greifvorrichtung
Anmelder:
United Kingdom Atomic Energy Authority,
London
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. Schubert, Patentanwalt,
Siegen, Eisernerstr. 227
Als Erfinder benannt:
Norman Bradley,
Jack Jones, London
Norman Bradley,
Jack Jones, London
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 20. November 1958 (37 452)
Die Verwendung der Greifvorrichtung gemäß der Erfindung in einer Dampfatmosphäre ermöglicht es,
daß die Saugkraft auf den Kolben durch das Kondensieren von Dampf gebildet wird, welcher in den
Zylinder durch die Nebenluftöffnung eintritt.
In der Zeichnung ist als Aüsführungsibeispiel eine
Greifvorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 eine Schnittansicht durch den Greifer, wobei letzterer oberhalb einer Last und mit dieser in
Wirkverbindung veranschaulicht ist,
F i g. 2 eine Unteransicht des in F i g. 1 veranschaulichten Greifers,
F i g. 3 eine vergrößerte Schnittansdcht entlang der
LinieIII-III der Fig. 1, welche eine Einzelheit
wiedergibt,
F i g. 4 eine schaubildliche Wiedergabe der Wirkungsweise eines die Zentrierung prüfenden Gerätes,
F i g. 5 eine schaubildliche Wiedergabe der Wirkungsweise des den Greiferarm betätigenden Gerätes
und
F i g. 6, 7 und 8 schaubildliche Wiedergaben der einzelnen Betriebsstufen des Greifers.
Der in Fig. 1 veranschaulichte ganz aus Metall bestehende Greifer weist einen zylindrischen Hohlkörper
1 auf, welcher mit acht Außenführungsansätzen 2 versehen ist und einen gleitenden Kolben
3 aufnimmt, der in seiner Hublänge durch den Ring 4 begrenzt wird, welcher am Hohlkörper 1
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3 4
durch Stellschrauben 5 befestigt ist. Der Kolben 3 ist samen Rohre können auf einer Windentrommel W
mit zwei aufgedehnten Dichtungsringen 6 ausgestattet zum Heben und Senken des Greifers auf- und afoge-
und steht unter der Federbelastung einer Druck- wickelt werden und enden an einem Dampfkondenfeder
7, die durch eine Ausnutzung 8 und eine sator C, der beim Öffnen des Steuerventils 33 dazu
Buchse 9 gehalten wird, welche gleichachsig im 5 dient, ein Teilvakuum innerhalb des Volumens zu
Hohlkörper 1 sitzt. Das Gerät soll in einer lotrecht schaffen, welches vom Kolben 3 und dem zylindrihängenden
Stellung durch zwei gleichachsige bieg- sehen Hohlkörper 1 umschlossen wird, so daß durch
same Rohre 10 und 11 gehalten werden, die am den Umgebungs-Außendampfdruck außerhalb des
Kolben befestigt sind, wobei die Rohre so lang sind, Hohlkörpers 1 und des Kolbens 3 der Hohlkörper 1
daß sie das Herstellen einer Verbindung mit einem io relativ zum Kolben 3 gegen die Wirkung der Druck-Dampfkondensator
C und einem Steuerventil 33 feder 7 nach oben bewegt wird. Die Ansätze 17 und
(s. F i g. 6 bis 8) entfernt von der Hebevorrichtung die Klauenbetätigungsstifte 16 bewegen sich somit
ermöglichen. Drei Klauen 12 mit Klauenhaken 36 relativ zum Kolben 3, zur Welle 15 und zu den Anwerden
mittels Drehstiften 13 gehalten, die in drei sätzen 14 nach oben, wodurch die Klauen 12 um die
mit gleichem Abstand voneinander angeordneten 15 Drehstifte 13 in die Offenstellung gedreht werden.
Paaren von Ansätzen bzw. Ösen 14 sitzen, welche Der Greifer wird nunmehr herabgelassen, wobei
sich auf einer Welle 15 befinden, die gleichachsig er im Kanal durch die Außenführungsansätze 2 gezum
Kolben 3 befestigt und durch die Buchse 9 ge- führt wird, um in Kontaktberührung mit einem
führt sind. Drei Klauenbetätigungsstifte 16 sind je- Gegenstand oder einer Last 29' zu kommen, wobei
weils in drei mit gleichem Abstand voneinander an- 20 die gleichachsige Ausfluchtung durch die Zentriergeordneten
Paaren von Ansätzen oder Ösen 17 ge- büchse 29 erreicht wird, deren Innen abschrägung
halten, welche einstückig mit dem Hohlkörper 1 aus- mit der Außenabschrägung, welche durch die Nase
gebildet sind, wobei die Klauenbetätigungsstifte 16 der Last 29' gebildet wird, in Wirkverbindung
jeweils in Schlitze 16' eingreifen, die in den Klauen kommt. Bei In-Wirkverbindung-Kommen der beiden
12 vorgesehen sind, um der sinusförmigen Verschie- 25 Abschrägungen bewirkt ein weiteres Herablassen des
bung der Klauenbetätigungsstifte 16 Rechnung zu Greifers, daß die Zentrierbüchse 29 auf der Welle 15
tragen. Eine den Leckdurchtritt steuernde öffnung nach oben gleitet und die Druckfeder 31 so lange
18 befindet sich in der zylindrischen Wand 3' des zusammendrückt, bis sie durch das Ende der Welle
Kolbens 3. Wenn der Kolben 3 auf dem durch den 15 angehalten wird. Ein Warnsignal, welches das InRing
4 gebildeten Anschlag aufsitzt, steht ein Quer- 30 Wirkveubindung-Kommen der Zentrierbüchse 29 mit
durchlaß 19, der von der Außenfläche des Hohl- der Last 29' anzeigt, wird der Bedienungsperson des
körpers 1 herrührt, in Ausfluchtung mit einem zwei- Greifers durch eine Primär-Dampfströmung durch die
ten Querdurchlaß 20, welcher wiederum mit einem Düse 22 (F i g. 3) hindurch angezeigt, die als ein Er-Längsdurchlaß
21 in Verbindung steht, der gleich- gebnis dessen hervorgerufen wird, daß die Sonde 24
achsig zur Welle 15 und über deren gesamte Länge 35 durch die Last 29' (s. Fig. 1) aus ihrem Sitz heraushinweg
verläuft, um mit der Leitung des biegsamen gedrückt wird. Die Primär-Dampfströmung wird durch
Rohres 10 eine Verbindung herzustellen. Der Längs- den Längsdurchlaß 21 und das biegsame Rohr 10
durchlaß 21 ist so ausgebildet, daß er an dem den nach dem Dampfkondensator C geleitet, wobei ihr
Klauen benachbarten Ende, wie insbesondere der Druck auf dem Druckanzeigeinstrument 34 der Be-F
i g. 3 zu entnehmen ist, eine Düse 22 aufzunehmen 40 dienungsperson des Greifers angezeigt wird und diese
vermag, die einen konischen Sitz 23 für eine Sonde Anzeige das Warnsignal bildet. Die F i g. 4, welche
24, eine Ventilführung 25 und eine Feder 26 bildet. eine schaubildliche Wiedergabe der Primärströmung
Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, halten ein ist, zeigt, daß der Dampfdruck durch die Düse22
Sprengring 27 und eine Unterlagscheibe 28, die sich von 800 p. s. i. bzw. etwa 56 kg'cm2 auf 460 p. s. i.
außerhalb des Endes der Welle befinden, in welcher 45 bzw. etwa 32 kg'cm2 und durch die Reibung im Rohr
die Sonde 24 sitzt, eine Zentrierbüchse 29, die eine auf etwa 400 p. s. i. bzw. etwa 28 kg/cm2 am Druck-Buchse
30 aufweist und unter der Belastung einer anzeigegerät 34 herabgesetzt wird, welches unmittel-Druckfeder
31 steht. bar vor der Steuerdüse 35 sitzt, hinter welcher der
Der durch die Rohre 10 und 11 begrenzte Ring- Dampfdruck auf den Dampfdruck im Kondensator
raum 11' ist über ein Druckanzeigegerät 32 und das 50 abfällt. Die Geschwindigkeit der Dampfströmung
Steuerventil 33 an den Dampfkondensator C (s. kann unberücksichtigt bleiben.
F i g. 6, 7 und 8) angeschlossen. Das Rohr 10 ist Dampf mit Umgebungs-Außendruck strömt außer-
über ein Druckanzeigegerät 34 und eine Steuerdüse dem durch die den Leckdurchtritt steuernde öffnung
35 (s. Fig. 1, 4, 5, 6, 7 und 8) an den Dampf- 18, die als eine kontinuierliche Nebenzufuhr wirkt,
kondensator C angeschlossen. 55 und wird nach dem Dampfkondensator C über den
Die besondere Verwendung des vorbeschriebenen Ringraum 11', der durch die Rohre 10 und 11 be-Greifers
zum Aufnehmen eines Gegenstands oder grenzt wird, und über das geöffnete Steuerventil 33
einer Last, beispielsweise eines Brennstoffelements, evakuiert, welches in den F i g. 6, 7 und 8 veranschauwelches
mit einem geeigneten Hubring oder -ansatz licht ist. Das Schließen der Klauen 12 um die Last
versehen ist, aus einer langen, engen, lotrechten OfT- 60 29' (s. Fig. 1) wird durch Schließen des Steuernung,
beispielsweise einem Brennstoffelementkanal ventils 33 erreicht, wodurch der Dampfkondensator C
in einem Kernreaktor, soll nunmehr beschrieben isoliert bzw. abgeschaltet wird und sich der Innenwerden:
druck durch Leckeintreten durch die Öffnung 18 hin-
Der Greifer wird mittels der biegsamen Rohre 10 durch erhöhen und schließlich in Gleichgewicht mit
und 11 in einen lotrechten Kanal des Reaktors herab- 65 dem äußeren Umgebungsdruck kommen kann, worauf-
gelassen, wobei der Kanal eine Dampfkühlströmung hin die Druckfeder 7 eine Abwärtsbewegung des
mit einem Druck in der Größenordnung von Hohlkörpers 1 relativ zum Kolben 3 bewirkt, wodurch
800 p. s. i. bzw. etwa 56 kg'cm2 aufweist. Die bieg- die Klauen 12 um die Drehstifte 13 in entgegengesetz-
ter Richtung gedreht werden und sich um die Last 29'
herumlegen. Ein Warnsignal, welches das Schließen der Klauen 12 um die Last 29' anzeigt, wird der Bedienungsperson
des Greifers durch eine Sekundär-Dampfströmung übermittelt. Die Sekundär-Dampfströmung
verläuft von dem unter Außendruck stehenden Dampf im Kanal, durch den Querdurchlaß 19,
der dann mit dem Querdurchlaß 20 fluchtet, wenn sich der Kolben 3 in Ruhestellung im Anschluß auf
dem Ring 4 befindet, durch den Längsdurchlaß 21, durch das biegsame Rohr 10 und von dort nach dem
Dampfkondensator C, dessen Druck auf dem Druckanzeigegerät 34 angezeigt wird, wobei diese Anzeige
das Warnsignal bildet.
Es sei nunmehr auf F i g. 5 Bezug genommen, die eine schaubildliche Wiedergabe der Sekundär-Dampfströmung
zeigt. Der Dampfdruck wird durch Reibung im Rohr von 800 p. s. i. bzw. etwa 56 kg/cm2 auf
etwa 750 p. s. i, bzw. etwa 52 kg/cm2 am Druckanzeigegerät
34 und auf den Druck im Kondensator über die Steuerdüse 35 herabgesetzt. Die Geschwindigkeit
der Sekundär-Dampfströmung beträgt etwa 20 lb/h bzw. 9 kg/Std.
Das Einkuppeln der Klauen 12 erfolgt beim Aufwärtsbewegen der Zentrierbüchse 29 entgegen der
Wirkung der Druckfeder 31, wobei die Klauenhaken
36 der Klauen 12 unter Ausführung einer Gleitbewegung in Wirkverbindung mit einer Ringaussparung
37 kommen, die auf der Unterseite der Nase der Last 29' vorgesehen ist. Dadurch wird ein Sicherheitsfaktor
insofern erhalten, als sich die Klauen 12 nicht wieder zu öffnen vermögen, und zwar so lange, bis die Last
29' durch Aufwärtsbewegen der Zentrierbüchse 29 gegen die Wirkung ihrer Druckfeder 31 entfernt wird.
Der Greifer kann daraufhin mit seiner Last lot-Es ist offensichtlich, daß der Greifer auch bei anderen
Kühlmitteln als Dampf in wirksamer Weise zu arbeiten vermag, wobei ein Kondensator dann von
Nutzen zum Erreichen einer Evakuierung und einer Greiferbetätigung ist, wenn das Kühlmittel ein kondensierbarer
Dampf ist, während eine Vakuumpumpe verwendet werden kann, wenn das Kühlmittel innerhalb
des entsprechenden Temperaturbereiches nicht kondensierbar ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Greifvorrichtung, deren sie betätigender Kolben relativ zu einem Begrenzungszylinder zwischen Stellungen beweglich ist, die den Greif- und Freigabestellungen des Greifers entsprechen, wobei der Kolben in der einen Stellung durch einen Druckunterschied zwischen Umgebungsdruck und einer Saugkraft bzw. einem Unterdruck gehalten wird, und bei der eine Nefoenluftöffnung vom Umgebungsdruck her nach der Saugseite des Kolbens den Druckunterschied auf Null abfallen läßt, wenn der Unterdruck abgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuervorrichtung (Druckfeder 7), die normalerweise durch den Druckunterschied unwirksam gemacht wird, vorgesehen ist, welche den Kolben (3) dazu bringt, sich in die andere der beiden Stellungen zu bewegen, wenn der Druckunterschied Null ist.recht mittels
werden.der Windentrommel W angehoben In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 345 767,
100 825;
USA.-Patentschrift Nr. 2 118 991.In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 075 815.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen409 558/127 3.64 © Bundesdruckerei Berlin
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