DE1167331B - Verfahren zur Herstellung von Isothiocyanaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Isothiocyanaten

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isothiocyanates
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C331/00Derivatives of thiocyanic acid or of isothiocyanic acid
    • C07C331/16Isothiocyanates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Isothiocyanaten Für die Herstellung von Isothiocyanaten sind aus der Literatur schon mehrere Verfahren bekanntgeworden. So lassen sich die aus primären Aminen mit Schwefelkohlenstoff und Alkalihydroxyden zugänglichen dithiocarbamidsauren Salze beispielsweise mit Schwermetall salzen, Chlorkohlensäureester, Phosgen, Natriumhypochlorit oder Jod zu Isothiocyanaten aufspalten: R-NHC-SNa S COCl2 COCI, RN RN = C = S + NaCl + HCI + COS Dieses Verfahren ist aber auf stark basische Amine beschränkt, da schwach basische Amine bekanntlich keine Dithiocarbamate bilden.
  • Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Isothiocyanat-Herstellung ist die saure Spaltung von Diarylthioharnstoffen, wodurch jedoch nur aromatische Isothiocyanate herstellbar sind, wie aus folgendem Schema ersichtlich ist: Eine allgemein anwendbare Methode ist die Thiophosgenierung von Aminen bzw. Aminsalzen. Dieses Verfahren konnte wegen der Zersetzlichkeit und schlechten Handhabung von Thiophosgen keine technische Bedeutung.erlangen. Vergleiche hierzu folgendes Schema: Es wurde nun gefunden, daß man Isothiocyanate in einfacher und glatter Weise dadurch erhält, daß man Isocyaniddihalogenide mit Alkali- bzw. Erdalkalisulfiden gemäß folgendem Formelschema zur Umsetzung bringt: Hier kann R für eine aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Reihe stehen, X ist ein Halogenatom und Me ein Alkali- bzw. Erdalkalimetall.
  • An Stelle von anorganischen Sulfiden können auch entsprechende Salze von Dithiocarbamidsäuren, Xan- thogensäuren und Mercaptanen verwendet werden.
  • Dann tritt folgende Reaktion ein: In diesem Falle bedeutet R2 z. B. einen Alkylrest oder auch die Gruppierung Für die Umsetzung geeignete Isocyaniddihalogenide sind z. B. Methyl-, Athyl-, Dodecyl-, Cyclohexyl-, Benzyl-, Phenylisocyaniddichlorid, Phenylisocyaniddibromid, p-Chlorphenyl-, 2,4-Dichlorphenyl-, 4-Nitrophenyl-, Naphthylisocyaniddichlorid, 1,4-Phenylenbis-isocyaniddichlorid.
  • Man führt die Reaktion im allgemeinen bei Raumtemperatur oder schwach erhöhter Temperatur durch, indem man eine Lösung bzw. Suspension des Alkali-oder Erdalkalisalzes in einem organischen Lösungsmittel wie Aceton, Benzol, Dioxan u. a. m. mit dem entsprechenden Isocyaniddihalogenid umsetzt. Jedoch läßt sich die Reaktion auch in wäßrigem Medium durchführen. Hierzu setzt man zweckmäßigerweise einen Emulgator oder Lösungsvermittler zu.
  • Die Isothiocyanate sind Zwischenprodukte für weitere Synthesen, dienen z. B. aber auch als Schädlingsbekämpfungsmittel selbst, z. B. als Fungizide und/oder Nematozide.
  • Beispiel 1 In eine Lösung von 65 g 600/,igem wasserhaltigem Natriumsulfid (1/2 Mol) in 200 ccm Wasser tropft man bei 29 bis 35"C die Lösung von 104 g p-Chlorphenylisocyaniddichlorid in 50 ml Azeton unter Kühlung ein.
  • Nach Beendigung des Zutropfens reagiert die Lösung unter Ansteigen der Temperatur bis etwa 70"C nach.
  • Man nimmt den in der Kälte anfallenden Kristallbrei in Benzol auf, filtriert von geringen Mengen eines unlöslichen Produktes, dampft das Benzol wieder ab und destilliert den Rückstand im Vakuum. Hierbei erhält man 63 g (= 750/o der Theorie) p-Chlorphenylisothiocyanat vom Kr.,,: 125 bis 127" C, F. 43 bis 45" C.
  • Beispiel 2 In eine Anschlämmung von 35 g 600/,dem wasserhaltigem Natriumsulfid in 120 ml Azeton tropft man eine Lösung von 52 g p-Chlorphenylisocyaniddichlorid in 30 ml Azeton bei 25 bis 38"C ein. Hierzu ist leichte Wasserkühlung erforderlich. Man gießt die Reaktionslösung in Wasser ein, nimmt die ölige Schicht in Benzol auf, dampft das Lösungsmittel ab und destilliert den Rückstand im Vakuum. Hierbei erhält man 35 g (= 86 0/o der Theorie) p-Chlorphenylisothiocyanat vom Kp.20: 138 bis 140"C.
  • In gleicher Weise erhält man aus Phenylisocyaniddichlorid das entsprechende Isothiocyanat vom Kr.13: 95"C und aus 2,4-Dichlorphenylisocyaniddichlorid das Isothiocyanat vom Kr.13: 139 bis 142"C.
  • An Stelle von Natriumsulfid kann auch die berechnete Menge des dimethyldithiocarbamidsaurem Natriums oder des Kaliumxanthogenates eingesetzt werden.
  • Beispiel 3 In eine Suspension von 36 g 600/,dem pulverisiertem Natriumsulfid in 150 ml Azeton tropft man unter Wasserkühlung bei 22 bis 30"C die Lösung von 45 g Cyclohexylisocyaniddichlorid in 50 ml Azeton ein.
  • Nach Beendigung des Zutropfens reagiert die Lösung bis etwa 36"C nach. Man läßt abkühlen, gießt in Wasser ein und nimmt das öl in Benzol auf.
  • Man wäscht mit Wasser neutral, trocknet die Benzolschicht, engt mit Vakuum ein und destilliert den Rückstand. 27 g (= 770/o der Theorie) Cyclohexylisothiocyanat Kr.18: 108 bis 109"C.
  • Beispiel 4 In eine Anschlämmung von 28 g 60%igem Natriumsulfid in 150 ml Azeton tropft man eine Lösung von 27 g 1,4-Phenylen-bis-isocyaniddichlorid in 100 ml Azeton ein. Man rührt 2 Stunden, setzt Wasser zu und saugt das 1,4-Phenylen-diisothiocyanat ab. Ausbeute: 14g (730/0 der Theorie), F. 124 bis 126"C.
  • Nach dem Umkristallisieren aus Alkohol steigt der Schmelzpunkt auf 130 bis 131 C.
  • Beispiel 5 Zu einer Lösung von 69,2 g Pentachlorphenylisocyaniddichlorid in 250 ml Aceton wird bei einer Temperatur unterhalb 30"C eine Lösung von 26 g 60%igem Natriumsulfid in 50 ml Wasser getropft.
  • Anschließend rührt man die Mischung bis zur Beendigung der Reaktion nach, versetzt sie dann mit Wasser und saugt das gebildete Pentachlorphenylisothiocyanat ab. Zur Reinigung wird das Reaktionsprodukt im Vakuum destilliert. Es siedet unter einem Druck von 0,7 Torr bei 170 bis l750C und schmilzt bei 86 bis 90"C. Die Ausbeute beträgt 47 g.
  • Unter analogen Reaktionsbedingungen erhält man die folgenden Verbindungen:
    Konstitution | Kp. (O C) Druck Druck (Torr) | F. (° C)
    Cl
    -NCS NCS 145 bis 148 12 | öl
    Cl
    Cl
    Cl- - NCS 171 bis 173 14 47 bis 49
    Cl
    Cl
    Cl-: 8- NCS - - 77 bis 78
    Cl
    Beispiel 6 In die Anschlämmung von 22g Calciumsulfid in 200 ml Wasser tropft man bei Raumtemperatur die Lösung von 48,6 g 2,3-Dichlorphenylisocyaniddi chlorid in 100 ml Azeton. Hierbei steigt die Temperatur von 23 auf 28"C an. Man rührt eine Zeit lang, erhitzt 1 Stunde auf 65"C, setzt Wasser zu und nimmt das abgeschiedene öl in Benzol auf. Nach dem Trocknen und Einengen der benzolischen Lösung wird der Rückstand im Vakuum destilliert. Man erhält 23 g 2,3-Dichlorphenylsenföl vom Kp.13: 147 bis l5l0C.
  • Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Isothiocyanaten, dadurchgekennzeichn et, daß man Isocyaniddihalogenide mit Alkali- oder Erdalkalisulfiden oder Salzen Mercaptogruppen enthaltender Verbindungen umsetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Salze Mercaptogruppen enthaltender Verbindungen solche von Dithiocarbamidsäuren oder Xanthogensäuren oder Mercaptanen verwendet.
DEF33193A 1961-02-11 1961-02-11 Verfahren zur Herstellung von Isothiocyanaten Pending DE1167331B (de)

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DE1195750B (de) * 1963-10-15 1965-07-01 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung organischer Phosphoryliminoverbindungen
US3341564A (en) * 1964-02-13 1967-09-12 Upjohn Co Process for converting primary amines to isothiocyanates
US3535364A (en) * 1968-10-29 1970-10-20 Olin Corp Process for preparing aromatic isothiocyanates from aromatic nitro compounds
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