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Gerät zur Anzeige der Konzentration von Gasen, die Elektronen einfangen
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Anzeige der Konzentration von Gasen, die Elektronen
einfangen (elektronegative Gase). Als elektronegative Gase werden solche Gase bezeichnet,
die in der Lage sind, ohne Molekülspaltung Elektronen anzulagern und somit elektronegativ
zu werden. Ein solches Gerät kann insbesondere zum Feststellen von sehr kleinen
Lecks an Behältern dienen.
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Bei einem bekannten Gerät arbeitet man mit Hochvakuum und verwendet
Glühkathoden als Elektronenquelle. Der von dieser ausgehende Elektronenstrahl wird
durch ein Magnetfeld gebündelt und durch einen lonisierungsraum geführt. Die seitliche
Begrenzung des lonisierungsraumes ist ein in bezug auf die Kathode positiver Metallzylinder,
der als Ionenauffänger dient. Der bei Anwesenheit von elektronegativen Gasen zu
diesem fließende lonenstrom ist das Maß für die Gaskonzentration und damit für die
Größe der Leckstelle.
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Nachteilig ist, daß das bekannte Gerät ein Magnetfeld benötigt. Ferner
ist das Arbeiten mit Vakuum umständlich und zeitraubend. Vor allem gestattet es
nur schlecht, die örtliche Lage von Leckstellen aufzuspüren. Im allgemeinen kann
man nur die Tatsache feststellen, daß Leckstellen vorhanden sind.
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Erfindungsgemäß ist dagegen vorgesehen, daß eine Kaltkathode von einem
Oszillator so gesteuert wird, daß sie periodisch Elektronen abgibt, und daß von
einem Phasendetektor, der an den Oszillator und an den Widerstand angeschlossen
ist, ein Meßgerät entsprechend der Phasenverschiebung zwischen dem Zeitverlauf der
Elektronenabgabe durch die Elektronenquelle und dem Zeitverlauf des Ionenstromes
gespeist wird.
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Bei der Erfindung wird im Gegensatz zum Bekannten zur Messung der
Gaskonzentration nicht die Größe des Ionenstromes, sondern die Änderung der Beweglichkeit
der Ladungen, also die Phasenverschiebung des Ionenstromes bestimmt. Das neue Gerät
kann bei Atmosphärendruck arbeiten. Ein Magnetfeld ist für seinen Betrieb nicht
erforderlich.
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Die Kaltkathode ist zweckmäßigerweise eine Photokathode. Wenn diese
von einer periodisch arbeitenden Photonenquelle, z. B. einer Quecksilberlampe, bestrahlt
wird, so entstehen, wie gewünscht, periodisch Elektronen.
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Die Photonenquelle kann von dem Oszillator über einen Impulsformer
gespeist werden. Zweckmäßig verwendet man Rechteckimpulse, um entsprechend rechteckige
Intensitätskurven der Elektronen in Abhängigkeit von der Zeit zu erhalten. Die Frequenz
der Photonenquelle kann mit Vorteil etwa 2000 Hz betragen. Die Erfindung ist besonders
zum Aufspüren von Schwefelhexafluorid gedacht, das in immer stärkerem Umfang als
gasförmiges Isoliermittel in Hochspannungsgeräten verwendet wird. Bei Leistungsschaltern
dient dieses Gas auch als Löschmittel. Neben Schwefelhexafluorid kann mit dem neuen
Gerät auch Selenhexafluorid (SeFs) oder Trifluormethylschwefelpentafluorid (OF.,SF.)
gut festgestellt werden, die beide als Isolier- und Löschmittel für elektrische
Geräte geeignet sind. Ferner kann man das Gerät zum Aufspüren von halogenierten
Kohlenwasserstoffen verwenden, die beispielsweise ein oder mehrere Chloratome enthalten
und ein weites Anwendungsgebiet als Kältemittel und Treibstoffe gefunden haben.
Als Beispiel sei Dichlordifluormethan (CC12F2) genannt.
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Die Wirkungsweise des Gerätes und die dabei verwendeten Verfahren
beruhen auf dem Unterschied, den die verschiedenen elektronegativen Gase in ihrem
Verhältnis in der Elektronenanlagerung aufweisen, durch die bei geringen Elektronenenergien
negative Ionen entstehen, und dem Unterschied der Beweglichkeit der verschiedenen
negativen Ionen in einem elektrischen Feld. Nähere Einzelheiten des Phänomens der
Elektronenanlagerung elektronegativer Gase sind in dem »Journal of Chemical Physics«,
1956, Vol. 25, S. 642, von W. M. H i c k a m und R. E. F o x und in
dem
»Journal of Chemical Physics#<, 1958, Vol. 29, Nr. 3. S. 511, von W. M.
? l i c k a m und D. Berg veröffentlicht.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
ausführlichen Beschreibung eines Ausführungsbeispieles an Hand der Zeichnung. Dabei
zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung des Systems des Gerätes; F i g. 2 zeigt
eine Anzahl Kurven, die die relativen Unterschiede der Ionenströme im Gerät in Abhängigkeit
von der Art des untersuchten Gases darstellen; F i g. 3 ist ein Schaubild, dessen
Kurve die Phasenverschiebung im elektrischen System des Gasuntersuchungsgerätes
in Abhängigkeit von der SF,-Konzentration in Luft zeigt.
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In der Zeichnung, insbesondere in F i g. 1, ist dargestellt; daß das
Gerät einen als Ganzes mit 10 bezeichneten Teil zum Aufnehmen und Aufbereiten
der zu untersuchenden Atmosphäre aufweist. Mit 11 ist ein Raum zur Aufnahme der
Gasprobe bezeichnet, die aus dem Aufnahmesystem zugeführt wird. Das elektrische
System des Gerätes ist als Ganzes mit 12 bezeichnet. Es steht mit dem Raum 11 in
Verbindung, damit die Menge des gesuchten Gases in der Luftprobe gemessen und angezeigt
werden kann.
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Das Aufnahmesystem 10 umfäßt eine pistolenähnliche Sonde 14, einen
Filter 15, eine Pumpe 16 und eine Einrichtung 18 zur Regelung der Feuchtigkeit.
Alle diese Teile sind mit Hilfe von Schlauchstücken 19 in Reihe geschaltet. Ein
weiteres Schlauchstück 19 bildet die Verbindung des Aufnahmesystems 10 mit dem Raum
11.
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Die Sonde 14 ist mit einem Mundstück 20 versehen, damit auch unzulängliche
Stellen an verschiedenen Geräten erfaßt werden können und damit der Bereich, von
dem die Proben stammen, z. B. aus der Nähe von Verbindungsstellen an SF,, enthaltenden
Behältern, genau lokalisiert ist. An der Sonde 14 ist außerdem eine Lampe 22 vorgesehen,
um durch eine sichtbare Anzeige die Messung in einer später beschriebenen Weise
zu erleichtern. Durch einen Schaltknopf 23 an der Sonde 14, der zwei Schaltstellungen
aufweist, kann die Pumpe ein-oder ausgeschaltet werdern. Dies geschieht durch Drücken
auf den Knopf bzw. Loslassen. Die dafür notwendige elektrische Verbindung ist in
der Figur nicht dargestellt. Sie kann z. B. neben den Rohrteilen 19 verlaufen und
den Schalter 23 mit geeigneten Einrichtungen verbinden, die im folgenden beschrieben
werden.
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Durch den Filter 15 werden Staubteilchen aus der angesaugten Luft
entfernt. Die Filter können von normaler Bauart sein.
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Die Pumpe 16 hat die Aufgabe, Luft durch die Sonde 14 anzusaugen.
Sie kann in üblicher Weise ausgeführt sein, sofern sie einen gleichmäßigen sanften
Luftstrom liefert.
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Die Luftfeuchtigkeitsregeleinrichtung 18 ist in bekannter Weise ausgeführt.
Sie besteht im wesentlichen aus einem gekühlten Kondensator. Zweck dieser Einrichtung
ist es, Wasser aus der angesaugten Laft abzuscheiden und das zu untersuchende Gas
in einen vorbestimmten thermischen Gleichgewichtszustand in bezug auf den Wassergehalt
zu bringen, so äaß sich eine Luftfeuchtigkeit mit einem vorgegebenen Taupunkt ergibt.
Die Luftfeuchtigkeitsregeleinrichtung ist deshalb vorteilhaft, weil dadurch unerwünschte
Einwirkungen des Wasserdampfes auf die endgültige Stabilität des Gerätes vermieden
werden können. Es ist noch nicht genau bekannt, welche Rolle der Wasserdampf bei
den Untersuchungen spielt. Obwohl nämlich bekanntlich negative Ionen mit Hilfe von
Wasserdampf unter bestimmten Umständen entstehen können, ist dies wahrscheinlich
in dem vorliegenden Gerät nicht der Fall. Es wird dagegen vermutet, daß Wasserdampfmoleküle
sich an negativen Ionen anlagern und auf diese Weise die Laufzeit der Ionen über
die Elektrodenstrecke weitervcrgrößern. So geben Zusätze von Wasserdampf oder polaren
und polarisierbaren Gasen, wie z. B. Ammoniak (NN.), zu den Gasproben eine Phasenverschiebung
ähnlich der, die bei SF, zu beobachten ist, nur mit etwas geringerer Empfindlichkeit.
Falls erwünscht, kann die Luftfeuchtigkeitsregeleinrichtung auch weggelassen werden.
Dies ist z. B. dann möglich, wenn der Feuchtigkeitsgehalt der zu untersuchenden
Gase nicht so hoch ist, daß die Messungen verfälscht werden.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß der wesentliche
Zweck des Gerätes zwar darin besteht, elektronegative Gase aufzuspüren, daß aber
mit den gleichen Mitteln auch die Anwesenheit von polaren oder palarisierbaren Gasen
festgestellt werden kann.
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Der Raum 11 wird von einer Prüfkammer 24 gebildet, die
an den Auslaß der Luftfeuchtigkeitsregeleinrichtung 18 angeschlossen ist. Sie enthält
eine Photokathode 26, die von einer aus Draht bestehenden, ebenfalls in der Prüfkammer
angeordneten Gitteranode 27 einen vorgegebenen kleinen Abstand, z. B. 0,25 cm, aufweist.
Die Anode 27 weist gegenüber der im wesentlichen geerdeten Kathode 26 eine positive
Spannung auf. Die Spannung wird von einer dazwischengeschalteten Spannungsquelle
28 im elektrischen System 12 aufgebracht. Über einen Kathodenwiderstand R werden
Schwankungen des Stromes im Anoden-Kathoden-Stromkreis gemessen. Als elektrostatische
Abschirmung ist ein zweites geerdetes Drahtgitter 30 vorgesehen. Von einer ultravioletten
Strahlungsquelle 31 werden Photonen mit einer vorgegebenen Intensität ausgestraht,
die auf die Fläche der Photokathode 26 einwirken und einen Photoelektronenstrom
in der Größenordnung von etwa 10-s Ampere auslösen. Die Photokathode kann aus normalem
photoemittierendem Material bestehen. Untersuchungen mit einer Reihe solcher Materialien
haben ergeben, daß Silbersulfat besonders geeignet ist. und zwar sowohl vom Standpunkt
der photoelektrischen Ergiebigkeit wie auch der Stabilität.
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Die mit 12 bezeichneten elektrischen Einrichtungen zur Messung des
Gasgehaltes umfaßt einen Generator 32 für Rechteckwellen. Dieser kann z. B. aus
einem Oszillator, einem Impulsformer und einer. Treiberstufe bestehen. Der Generator
speist den Lampenmodulationskreis 33, mit dem die Intensität der Lampe moduliert
wird. Dadurch entstehen Photoelektronen an der Photokathode 26, die sich mit dem
gesuchten SF" kombinieren, so daß Ionen entstehen, die sich über die Elektrodenstrecke
zwischen der Kathode 26 und der Anode 27 bewegen. Ein Wechselstromverstärker 34,
der einen Vorverstärker, einen Phasenregler, einen Verstärker und einen Impulsformer
umfassen kann, ist an die Kathode 26 angeschlossen,
um den Ionenstrom
zu messen. Der Verstärker 34 speist einen Phasendetektor 35. Ferner ist auch der
Impulsgenerator 32 an den Phasendetektor 35 angeschlossen, um die Bezugsimpulse
zu liefern.
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Wie bereits erwähnt, spricht das Gerät auf alle elektronegativen Gase
an. Dazu gehört auch Sauerstoff, und sofern Sauerstoff einen beträchtlichen Bestandteil
der Luft bildet, sollte das Gerät justierbar sein, so daß der Sauerstoff der Luft
im Raum 11 eine Nullanzeige im Phasendetektor ergibt. Dies wird mit Hilfe eines
stabilen Phasenreglers erreicht, der mit zum Verstärker 34 gehört. Der Phasenregler
ist einstellbar. Er dient nur zur Grobeinstellung. Die Feineinstellung erfqlgt mit
Hilfe eines Servosystems 40, das die Spannung des Systems 28 an der Elektrodenstrecke
und damit auch die Geschwindigkeit der Ionen steuert. Das Servosystem 40 stellt
die Spannung kontinuierlich so ein, daß am Phasendetektor die Nullspannung angezeigt
wird, ausgenommen wenn, wie vorher beschrieben, der Schalter 23 betätigt wird. Sobald
der Schalter 23 betätigt wird, wird die Servoeinrichtung außer Betrieb gesetzt.
Das Instrument zeigt dann alle weiteren Phasenabweichungen, die durch Änderungen
in der Konzentration der negativen Gase verursacht werden, die in der Luft enthalten
sind. Auf diese Weise paßt sich der Detektor normalerweise selbst der umgebenden
Atmosphäre an und mißt nur Abweichungen in der Konzentration der Komponenten.
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Um den absoluten Betrag der Menge eines bestimmten elektronegativen
Gases in der Umgebung festzustellen, ist es erforderlich, zum Vergleich eine Probe
zu haben, die dieses spezielle elektronegative Gas nicht enthält. Das Meßverfahren
besteht dann darin, daß zunächst das Instrument mit Hilfe der Probe auf Null abgeglichen
wird und dann das zu untersuchende Gas geprüft wird. Die Konzentration des SFB wird
mit Hilfe eines Meßgerätes 42 angezeigt, das vom Ausgang des Phasendetektors 35
gesteuert wird. Außerdem können zusätzlich die Blinklichtlampe 22 am Griff der Sonde
sowie ein von Impulsen moduliertes Hörtongerät als Signal 43 vorgesehen sein, das
vom Phasendetektor gesteuert wird, so daß es nicht notwendig ist, das Meßgerät zu
beobachten, während nach Leckstellen gesucht wird.
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Bei Betrieb des vorbeschriebenen Leckstellensuchgerätes wird die ultraviolette
Lampe 31 mit ungefähr 2000 Hz moduliert. Dies geschieht dadurch, daß ein Rechteckwellenstrom
auf die Elektroden der Lampe gegeben wird. Falls keinerlei Moleküle vorhanden sind,
die negative Ionen bilden können, ist der Strom zur Anode 27, der durch die Photoelektroden
zustande kommt, ebenfalls ein Rechteckstrom mit 2000 Hz, sofern die Laufzeit der
Elektronen weniger als 1 #ts beträgt. Falls dagegen Moleküle vorhanden sind, die
negative Elektronen anlagern und damit negative Ionen bilden, wird der Strom zur
Anode verzögert. Die Verzögerung hängt davon ab, an welcher Stelle des Weges zwischen
Kathode und Anode die Anlagerung stattfindet. Ein weiterer Faktor ist die Beweglichkeit
des negativen Ions. Die Ionen bewegen sich viel langsamer als die Elektronen. Deshalb
erreichen die Ladungen die Anode zu einem späteren Zeitpunkt, da sie mit geringerer
Geschwindigkeit wandern. Der Strom im Widerstand R ist die Summe aller Ladungen,
die sich über die Elektronenstrecke bewegen, multipliziert mit ihrer Geschwindigkeit.
Bei einer praktischen Ausführungsform des Gerätes steht das Gas im Bereich der Elektrodenstrecke
normalerweise unter Atmosphärendruck. Die Spannung zwischen der Kathode und der
Anode 27 beträgt etwa 200 V. Daraus ergibt sich eine Feldstärke von 800 V/cm und
für den Quotienten von Feldstärke und Druck ein Wert von ungefähr 1 V/cm - mm Hg.
Unter diesen Umständen erhalten die Elektronen, die aus der Kathode freigemacht
werden, schnell eine durchschnittliche Energie von nur etwa einigen Tausendsteln
Elektronenvolt. In den vorgenannten Literaturstellen ist angegeben, daß SFB einen
sehr großen Auffangquerschnitt für Elektronen der vorgenannten geringen Energie
aufweist. Wie bereits erwähnt, besitzt Sauerstoff leider eine verhältnismäßig große
Fähigkeit zur Elektronenanlagerung auf Grund eines Dreikörperstoßprozesses, der
zur Bildung von Sauerstoffionen führt. Deshalb ist es notwendig, zwischen negativen
Sauerstoffionen und negativen SFB-Ionen zu unterscheiden. Im folgenden wird das
Symbol SF, für alle negativen Ionen verwendet, die von dem Molekül SFB gebildet
werden können, obwohl mehrere solcher negativer Ionen wie z. B. SF,-, SF;,
und F-- bei geringen Energien gebildet werden.
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Auf welche Weise zwischen SF.-Ionen und Sauerstoffionen unterschieden
wird, wird im folgenden unter Bezug auf die F i g. 2 dargelegt.
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In der obersten Linie der F i g. 2 ist der Rechteckwellenstrom dargestellt,
der in dem äußeren Stromkreis durch den Photoelektronenstrom zustande kommt, wenn
kein Gas da ist; das Elektronen einfangen kann. Die »Ein-« und »Aus«-Bereiche bezeichnen
die Zeitabschnitte, in denen die Photonenquelle ein- bzw. ausgeschaltet ist. Bei
dem dargestellten Zeitmeßstab scheinen die Elektronen die Anode nahezu unverzögert
zu erreichen, sobald das Licht angeschaltet ist. Die Welle des Elektronenstromes
ist daher im wesentlichen identisch mit der Lichterzeugung. Auf der zweiten Linie
der F i g. 2 ist die Wellenform dargestellt, die sich ergibt, wenn normale trockene
Luft in der Elektronenstrecke vorhanden ist. Bei diesem Diagramm ist unterstellt,
daß die Anlagerung von Elektronen, die zur Bildung von Sauerstoffionen führt, in
einem Gebiet erfolgt, dessen Entfernung klein ist im Vergleich zur Länge der Elektronenstrecke.
Diese Annahme wurde getroffen, um die Erklärung der grundsätzlichen Wirkungsweise
zu vereinfachen. Wenn die Lampe 31 zum Zeitpunkt A eingeschaltet wird, werden Sauerstoffionen
gebildet. Diese beginnen, sich über die Elektronenstrecke zu bewegen. In dem Zeitraum
vom Zeitpunkt A bis zum Zeitpunkt C nimmt die Anzahl der Ionen in der Elektronenstrecke
konstant zu. Deshalb sieht man einen linearen Anstieg des Stromes bis zum Zeitpunkt
C. Zum Zeitpunkt C, wenn das erste Sauerstoffion die Anode erreicht, wird die Lampe
ausgeschaltet. Die Zeit, während der die Lampe ausgeschaltet bleibt, ist durch die
Wahl der geeeigneten Frequenz und der verwendeten Spannung bestimmt. Wenn die Lampe
ausgeschaltet ist, hört die Erzeugung von Ionen auf. Die Entladungsstrecke ist zu
diesem Zeitpunkt gleichmäßig mit negativen Ionen gefüllt. Diese Ionen bewegen sich
mit konstanter Geschwindigkeit und werden in konstanter Menge an der Anode aufgenommen.
Infolgedessen ergibt sich eine lineare Abnahme des zu beobachtenden Stromres bis
zum Zeitpunkt E, wenn die Lampe 31 wieder eingeschaltet
wird und
der Vorgang sich wiederholt. Der gemessene Strom ist infolgedessen, dreieckförmig,
wie dargestellt ist. Er hat eine um 90° nacheilende Phasenverschiebung in bezug
auf die modulierte Wellenform der Intensität der Lichtquelle. Da die dreieckige
Wellenform der modulierten (Rechteck-) Welle um 90° nacheilt, ergibt der Strom bei
Sauerstoff eine Nullanzeige im Phasendetektor.
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Nun wird angenommen, daß die Probe genug SFG enthält, damit im wesentlichen
alle über die Elektrodenstrecke wandernden Ladungen SFB Ionen sind. Untersuchungen
zeigen, daß wegen des wesentlich größeren Auffangquerschnittes von SFG im Verhältnis
zu O., dies bereits der Fall ist, wenn die SF.-Konzentration 0,1% erreicht. Der
dann zu beobachtende Strom verläuft so, wie als unterste Linie der F i g. 2 dargestellt
ist. Zum Zeitpunkt A ist die Lampe gerade eingeschaltet. Wegen der geringeren Beweglichkeit
der SFB Ionen sind noch einige Ionen von vorhergehenden Impulsen in der Elektrodenstrecke.
Diese Ionen werden im Zeitraum zwischen den Zeitpunkten A und Bim gleichen Maße
an der Anode aufgenommen, wie durch den neuen Impuls Ionen gebildet werden. Deshalb
ist die Summe aller Ionen in der Entladungsstrecke und mithin auch der Strom im
Widerstand R während dieses Zeitraumes konstant. Zum Zeitpunkt B sind alle Ionen,
die von früheren Impulsen stammen, zur Anode gewandert. Die neuen Ionen, die mit
konstanter Geschwindigkeit erzeugt werden, ergeben einen linearen Anstieg des Stromes
bis zum Zeitpunkt C. Zum Zeitpunkt C wird die Lampe ausgeschaltet. Wegen der Laufzeit
der Ionen jedoch, die größer ist als die halbe Periode der Rechteckwellen, haben
die ersten Ionen, die bei diesem Impuls erzeugt werden, noch nicht die Anode erreicht.
Deshalb bleibt die Zahl der sich bewegenden Ladungsträger im Zeitraum zwischen den
Punkten C und D wiederum konstant. Zum Zeitpunkt D erreichen die ersten Ionen die
Anode, wo sie aufgenommen werden. Infolgedessen verringert sich der Strom mit konstanter
Geschwindigkeit bis zum Zeitpunkt E, wenn die Lampe 31 wieder eingeschaltet wird
und der Vorgang sich wiederholt. Die zu beobachtende Stromwelle ist trapezförmig.
Sie hat eine zusätzliche Phasenverzögerung im Vergleich zu der der OZ Ionen. Die
Anzeige des Phasendetektors ist daher nicht mehr Null, sondern das Anzeigegerät
zeigt einen positiven Ausschlag.
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Nimmt die Konzentration des SFG ab, so besteht der Strom sowohl aus
02- wie SF6- Ionen. Die Stromwelle ist in diesem Fall eine Mischung, die sich aus
den beiden vorbeschriebenen Zuständen ergibt. Die von der Konzentration des SF 6
abhängenden Wechselstromkomponenten dieser Ströme werden in dem hochverstärkenden
Begrenzer 34 (F i g. 1) verstärkt und dann in den Phasendetektor 35 eingespeist.
Der Ausgangsgleichstrom des Phasendetektors wird durch einen Gleichstromverstärker
im Phasendetektorsystem 35 verstärkt und auf ein Meßgerät 42 oder ein anderes Anzeigegerät,
z. B. einen nicht dargestellten Schreiber, gegeben. Der Rechteckwellenverstärker
34 ermöglicht zusammen mit dem Pegelsteuerkreis 40, den Phasendetektor so zu betreiben,
daß seine Ausgangsleistung unabhängig von Änderungen der Amplitude ist. Derartige
Änderungen können z. B. durch ein Altern der Photofläche verursacht sein. Die Ausgangsleistung
hängt nur von der Phasenverschiebung der Laufzeit der Ladungsträger ab. Der Phasendetektor
35 ergibt eine Nullanzeige für eine 90gradige Phasenverschiebung, wie bereits erwähnt.
Deshalb ist die Ausgangsspannung der weiteren Phasenverschiebung proportional, die
von der SFB Konzentration herrührt.
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F i g. 3 zeigt die Eichung des Instrumentes für SFG. Dabei ist die
Phasenverschiebung als Funktion der SFB Konzentration in Luft dargestellt, und zwar
in Teilen pro Million.
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Eine erhöhte Empfindlichkeit kann dadurch erreicht werden, daß die
Luft ein inertes Gas, wie z. B. trockenen Stickstoff, ersetzt wird. Es können auch
ändere Gase verwendet werden, die keine negativen Ionen bilden. Wenn diesen Gasen
SFG zugesetzt wird, ergibt sich ein Unterschied in der Laufdauer zwischen SF,; Ionen
und Elektronen, der beträchtlich größer ist als der zwischen SFG-Ionen und Sauerstoffionen.
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Die vorliegende Erfindung wurde in der Anwendung zum Aufspüren von
SF, in Leistungsschalteranordnungen beschrieben. Sie kann aber allgemein zum Aufspüren
von elektronegativen Gasen verwendet werden, wo immer solche auftreten können.