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Verfahren und Einrichtung zum Trennen, Anreichern, Feststellen und
Messen von Gas spuren Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen und Verfahren,
die Jonen verwenden, welche durch Jonen-Molekül-Reaktionen gebildet sind. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf das Feststellen von Dampfspuren, die Jonen-MolekUl-Reaktionen
unerliegen, und auf das Trennen, Anreichern und Messen von molekularen Mengen von
Substanzspuren in gasförmigen Proben.
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Die Gaschromatographie war bisher das Beste was es zur Lösung der
Probleme der Unterscheidung organischer Gase und zum Feststellen von Dampfspuren
gab. Obgleich die Gaschromatographie viele Gasspuren mit hoher Empfindlichkeit trennt,
ist die Einrichtung auf kleine Proben pro Zeiteinheit beschränkt. AuBerdem ist der
Apparat komplex, teuer, unhandlich, langsam und erfordert geübte Bedienungspersonen.
Es bestand daher eine Notwendigkeit für eine stark verbesserte Instrumentenausrüstung.
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Es ist demzufolge eine Hauptaufgabe der ErSindung, eine solche verbesserte
Instrumentenausrüstung zu schaffen und insbesondere verbesserte Systeme, Apparate,
Bauteile und Verfahren zum Trennen, Anreichern, Analysieren, Feststellen und Messen
von molekularen Mengen von Substanzspuren zu schaffen, wie z.B.
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Verunreinigungen in großen Gasproben.
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Kurz gesagt, beziehen sich die Einrichtungen und Verfahren der Erfindung
auf das, was mit "Pllasmachromatographie" oder einfach "PC" bezeichnet wird, und
umfassen die Bildung von entweder positiven oder negativen Ionen durch Reaktionen
zwischen
den Molekülen der Substanzspuren und primären Ionen. Die
sekundären Ionen können dann angereichert, getrennt, festgestellt und gemessen werden.
Diese Trennung wird dewirkt durch Ausnutzen der Differenz in der Geschwindigkeit
oder der Driftzeit von Ionen unterschiedlicher Masse in einem elektrischen Feld,
welches auf ein Gas einwirkt. Bei einer bevorzugten Form der Erfindung werden die
primären Ionen durch Elektronenanlagerung, z.B. an die Moleküle oines Hilfsgases
erzeugt. Ein Driftfeld bewirkt, daß die Frimärionen zu einem Ionengatter oder Absperrgittsr
wandern, wobei die primären Ionen mit Molekülen eines festzustellenden Gases reagieren
und die Moleküle in Sekundärionen umwandeln. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird
das Ionengatter geöffnet, um zu gestatten, daß eine Gruppe von Ionen bestimmter
Beweglichkeit zu einem zweiten Ionengatter weiterläuft. Danach wird das zweite Ionengatter
geöffnet, um einen Teil dieser Ionem zu einer Feststellung seinrichtung passieren
zu lassen. Die erfindungsgemäße Einrichtung hat ein schnelles Ansprechverhalten,sehr
hohe Empfindlichkeit und Massenauflösung und ein hohes Signal-Rausch-Verhältnis.
Sie ist einfach und kompakt, analysiert große und kleine Mengen Gases kontinuierlich,
ohne daß sie das Ansammeln von isolierten Proben erfordert und führt ihre Funktion
ohne wesentliche Spaltung oder Zersetzung des Testmaterials aus.
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Die Erfindung wird im Weiteren in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen
beschrieben, die bevorzugte und als Beispiel dienende Ausführungsformen zeigen.
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Figur 1 ist eine etwas schematische Längsschnittansicht, die eine
Form eines Plasmachromatographen(PC)-apparates gemäß der Erfindung zeigt.
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Fig. 2 ist eine ähnliche Ansicht, die eine andere Feststellungseinrichtung
zeigt.
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Fig. 3 ist eine ähnliche Ansicht, die die Verwendung der PC-Einrichtung
gemäß der Erfindung in einem Gaschromatographemsystem zeigt.
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Fig. 4 ist eine ähnliche Ansicht, die die Trennung und Anreicherung
von gasförmigen Bestandteilen gemäß der Erfindung zeigt.
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Fig. 5 ist ein Potentialgradientendiagramm für eine Form der Erfindung.
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Fig. 6 ist ein ähnliches Diagramm für eine andere Form der Erfindung.
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Fig. 7 ist ein Diagramm, welches das Anlegen von Impulsen an das Absperrgitt;er
der Erfindung zeigt.
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Fig P ist ein Blockschaltbild eines geeigneten Absperrgitter-Treibersystems.
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Fig. 9 ist ein Schaltbild einer Absperrgitter-Treiberschaltung, und
Fig. 10 ist ein Diagramm, das eine repräsentative PC-Ausgangskurve zeigt.
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Wie in Fig. 1 zu sehen ist, verwendet eine Form der PC-Einrichtung
gemäß der Erfindung eine Gasaufnahmezelle 10, die aus einem Gefäß 11, z.B. aus Metall,
besteht und einen Einlaß 12 und einen Auslaß 14 besitzt, die Teile einer Rohrleitung
bilden können in welche das Gefäß einbezogen ist. Das Gefäß enthält eine Reihe von
Elektroden, die z.B. eine parallele ebene Geometrie haben können und eine Hauptele;Ltrode
für eine Polarität, z.B. die Kathode C, ein erstes passives Gitter G1, ein zweites
passives Gitter G2, ein erstes Absperrgitter oder lonengatter G3, ein zweites Absperrgitter
oder Ionengatter G4 und eine Hauptelektrode entgegengesetzter Polarität, z.B. eine
Anode A, umfassen. Die Elektroden können gegenseitige Abstände in der Größenordnung
von einigen Zentimetern oder weniger haben (z.B. einen Kathoden-Anoden-Abstand von
etwa 10 cm) und Zuführungsdrähte 16 besitzen, die mit Hilfe von Isolatoren 18 durch
das Gefäß laufen. Die Kathode oder der Bereich des Gefäßes in der Nähe der Kathode
ist mit einer Ionisierungsquelle versehen, wie z.B. einer Fotoemissionsquelle auf
der Kathode, * einer radioaktiven Quelle wie z.3. Tritium, das auf oder in
der
NBle der Kathode angeordnet ist, einer Mehrfachspitzen oder Drahtanordnungs(Korona)-Quelle,
die in der Nähe der Kathode arbeitet, oder einer Hochfrequenz-Ionisierungsquelle
in der Nähe der Kathode. Die Gitter können von der Art der Paralleldrahtgitter sein.
Abwechselnde Drähte von jedem der¢Absperrgitter sind miteinander verbunden, um zwei
separate Gruppen zu- bilden, so daß jedes Absperrgitter zwei ineinandergeschachtelte
Untergitter von parallelen Drähten enthält und jede Gruppe von Drähten mit einer
eigenen Zuleitung 16 versehen ist.
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Die Anode kann eine Kollektorplatte sein, die mit einer Ausgangssignaleinrichtung
verbunden ist, wie z.B. dem Elektrometer 20, das z.B. ein Carry Instrument Modell
401 (mit schwingender Zunge) sein kann mit einer Stromempfindlichkeit von wo 15
Ampere bei einer Zeitkonstante von 500 Millisekunden.
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Ein elektrisches Driftfeld wird zwischen der Kathode, in einem ersten
Bereich des Gefäßes 11, und der Anode, in einem zweiten Bereich des Gefäßes, erzeugt.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist die Quelle für das Driftfeld eine Batteriereihenschaltungskette
22 mit geeigneten^Abzweigungen3 die mit den Elektroden verbunden sind. An Stelle
der Batterien können selbstverständlich auch andere Quellen für das Driftfeld verwendet
werden, wie z.B. ein aus Widerständen bestehender Spannungsteiler, dessen Enden
mit einer Gleichspannungsquelle verbunden sind. Die Anode A ist über den Eingangskreis
des Elektrometers mit Masse verbunden. Die Einrichtung ist so dargestellt, daß sie
für die Feststellung negativer Ionen verwendbar list, und demzufolge ist die Kathode
negativ gegenüber der Anode dargestellt. Wenn die Polarität umgekehrt würde, könnte
die Einrichtung in Verbindung mit positiven Ionen verwendet werden.
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Benachbarte Elemente jedes Absperrgitters werden normalerweise auf
gleich großen und entgegengesetzten Potentialen relativ zu einem mittleren Gitterpotential
gehalten, das durch die Batteriekette 22 festgelegt ist. Unter diesen Bedingungen
ist das Absperrgitter oder Gatter für den Durchlaß elektrisch geladenet Teilchen
gesperrt, Die Potentialquellen, die die gerade erwähnten gleichgroßen entgegengesetzten
Potentiale liefern, können als Teile von Gittertreiberschaltungen in den Blöcken
24 und 26 betrachtet werden. Die Teile dieser Blöcke sind derart wirksam, daß sie
benachbarte Elemente eines jeden Absperrgitters zu bestimmten Zeitpunkten auf das
gleiche Potential, das mittlere Gitterpotential,bringen, Abwechselnde Gitterdrähte
sind mit der Batteriekette über Widerstände 28 und 30 verbunden dargestellt. Das
Gitter-Treiber-System wird später noch eingehender beschrieben.
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Längs des Umfangs des Gefäßes ist eine Reihe von Schutzringen 32 vorgesehen,
um die Gleichförmigkeit des elektrischen Feldes zwischen den Elektroden aufrechtzuerhalten.
Die Schutzringe sind außerdem mit aufeinanderfolgenden Punkten an der Batteriekette
verbunden. Geeignete Träger und Abstandshalter, wie z.B. Quarzstäbe und -röhrchen,
können dazu verwendet werden, die verschiedenen Elektroden innerhalb des Gefäßes
zu haltern.
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Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung kann zum Feststellen und Messen
von Spuren von Dämpfen verwendet werden, die Ionen-Molekül-Reaktionen ausgesetzt
sind. Die Konzentration der Dampfspuren in einem Trägergas, wie z.B. Luft, kann
z.B. so klein sein wie ein Teil in lOl2 bis 1016 Teilen, Die Einrichtung kann bei
Drücken von 5 Tor bis zum Atmosphärendruck und darüber hinaus arbeiten, solange
die mittlere freie Stoßweglänge im Gas sehr viel kleiner ist als die Zellenabmessungen.
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Obgleich das grundsätzliche Prinzip von Ionen-Molekül -Re aktionen
in der Literatur gut beschrieben ist, ist die Anwendung dieses Prinzips gemäß vorliegender
Erfindung neu.
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Bei einer als Beispiel dienenden Anwendung der Erfindung strömt Luft,
die eine geeignete gasförmige Substanzspur, wie z.B. 3renztraubensäure, enthält,
mit Hilfe des Einlasses 12 und des Auslasses 14 durch die Umhüllung. Eine geeignete
Quelle für den Strömungsdruck, wie z.B. ein Gebläse, kann verwendet werden, um das
Trägergas und die Substanzspuren zu bewegen. In dem Bereich zwischen der Kathode
G und dem ersten Gitter G1 werden primäre Ionen des Trägergases, oder eines oder
mehrere der Hauptbestandteile desselben, wie z.B. Sauerstoff, unter dem Einfluß
der Quelle elektrischer Ladung in diesem Bereich gebildet. Beispielsweise können
Elektronen niedriger Energie an der Kathode durch eine (nicht dargestellte) Quelle
ultravioletten Lichtes erzeugt werden, welches auf eine reflektierende poröse Oberfläche
derselben gerichtet ist, und auf der Kathode können negative Sauerstoffionen durch
direktes Anlagern der Elektronen an die Sauerstoffmoleküle gebildet werden. Die
Ionen wandern unter dem Einfluß des Driftfeldes auf die Anode A zu.
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Der Bereich vom Gitter Gl zum Gitter G2 ist der Ionen-Molekül-Reaktionsbereich,
Innerhalb dieses Bereiches (und natürlich bis zu einem gewissen Grade-irgendwo innerhalb
des Gefäßes) reagieren die an der Kathode gebildeten Primärionen mit den.
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Molekülen der Dampfspuren, um diese Moleküle in Sekundärionen umzuwandeln.
In dem Bereich von der Kathode C bis zum Gitter G1 lagern sich die Elektronen vorzugsweise
an die im Überfluß vorhandenen Sauerstoffmoleküle anX jedoch in dem Bereich vom
Gitter G1 zum Gitter G2 ist der Sauerstoffionen-'Reaktionsquerschnitt ausreichend,
um eine wesentliche und wirksame Umwandlung der Dampfspurenmoleküle in Sekundärionen
sicherzustellen.
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Der Bereich vom Gitter G2 zum Gitter G3 ist ein Potentialtrennbereich
zum Abtrennen des Absperrgitters G3 von den vorhergehenden Bereichen des Gefäßes.
Während des Betriebs der Einrichtung wird das Absperrgitter G3 periodisch geöffnet,
um die Reaktionsprodukte und andere vorhandene lonenarten zu prüfen.
Das
offenen des Gitters G3 zu einem bestimmten Zeitpunkt und für eine bestimmte Dauer
bestimmt ein in seiner Zeit abgemessener Bezugsimpuis, während welchem eine Gruppe
von Ionen in den Ionenbewegliohkeitsanalysebereich zwischen den Gittern G3 und G4
eintritt. Wenn die Ionen von dem Gitter G3 zum Gitter G4 wandern, werden sie entspreehend
ihrer Geschwindigkeit (als Funktion der Masse) in dem DriftSeld gruppiert oder klassifiziert.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt, der relativ zu dem Offnen des Gitters G3 verzögert
ist, wird das Gitter G4 für eine bestimmte Dauer geöffnet, um einen Teil des lonenbeweglichkeitsspektrums
in dem Bereich zwischen dem Gitter G3 und dem Gitter G4 für den Durchlaß zu der
Anode auszuwählen. Die Ionen, die die Anode erreichen, erzeugt einen Strom zu dem
Elektrometer 20, welches den lonenstrom über mehrere Cyklen der PC-Zellenoperation
integriert, Fig. 10 zeigt ein Ionendriftzeitspektrum für komprimierte Luft mit einer
kontinuierlichen Ultraviolettlichtquelle zum Erzeugen elektrischer Ladung. Der Arbeitsdruck
war 775 mm Hg und das elektrische Driftfeld betrug 293 V pro cm. Die Driftzeit von
dem ersten (G3) zu dem zweiten Absperrgitter (G4> ist in Millisekunden aufgetragene
Die Spitze bei L stellt eine signifikante Spurenionenart in der Gruppe von Ionen
dar, die durch das Gatter G4 gelaufen sind, während die kleinere Spitze 1 eine weniger
signifikante Ionenart darstellt und einen Ausläufer der Hauptspitze L bildet.
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Im allgemeinen ist es erwünscht, das Potential zwischen C und G1 so
hoch als möglich zu machen um den Primärionenverlust durch Prozesse von Ionenrekombination
und -diffusion zu verringern. In dem Ionen-Molekl-Reaktionsbereich von Gl bis G2
ist es jedoch erwünscht, so lange als möglich Zeit zu haben, damit die erwünschte
Ionen-Molekül-Reaktion bis zur oder bis in die Nähe der Vollstdndigkeit fortschreitet,
um eine definitive Produktbeweglichkeit zu schaffen. Daher ist die Potentialdifferenz
zwischen
G1 und G2 vorzugsweise niedrig (zoVO 1 V pro cm), während der Spannungsgradient
in den Bereichen zwischen C und G1 und zwischen G2 und A vorzugsweise wesentlich
größer ist. Dies ist in dem Spannungsgrädientendiagramm von Fig. 5 dargestellt.
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Fig. 6 zeigt den Spannungsgradienten für eine abgewandelte PC-Zellenkonstruktion,
in der die passiven Gitter Gl und G2 weggelassen sind. Der Spannungsgradient ist
dann, wie zu sehen ist, von C bis A konstante Fig. 7 zeigt repräsentative Signale
zum Ansteuern der Absperrgitter. Die obere Zeile zeigt das Impulssignal zum Ansteuern
der einen Gruppe von Gitterdrähten des Gitters G), die mit a bezeichnet sei. Das
Signal zum Ansteuern der übrigen Gruppe, b, des Gitters G3 wäre identisch dem Signal
für die Gruppe a, ausgenommen, daß die Polarität der Impulse relativ zu der Grundlinie
umgekehrt wäre. Beispielsweise könnten unter der Annahme eines mittleren Gitterpotentials
von -100 V die an a angelegten Impulse einen Spitzenwert von -50 V haben, während
die an b angelegten Impulse unter der Annahme des gleichen mittleren Gitterpotentials
einen Spitzenwert von -150 V haben könnten.
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Die untere Zeile des Impulsdiagramms zeigt die Impulse, die an eine
Gruppe, c, der Gitterdrähte des Gitters G4 angelegt werden. Die an die übrige Gruppe,
d, angelegten Impulse wären gleichgroß und entgegengesetzt in ihrer Polarität in
Bezug auf die an c angelegten. Es sei darauf hingewiesen, daß die an das Gitter
G4 angelegten Impulse relativ zu den an das Gitter G3 angelegten zeitlich verzögert
sind. Die Zeitverzögerung kann festgelegt werden um eine Art von Ionen mit bestimmter
Beweglichkeit auszuwählen, oder kann veränderlich sein, um die Auswahl einer Vielzahl
von lonenarten zu ermoglicheno Wenn die Verzögerungsdauer langsam genug verändert
wird, so daß das
Elektrometer darauf reagieren kann, kann das Ausgangssignal
direkt aufgezeichnet werden, um den Ionenstrom in Abhängigkeit von der Ubergangszeit
in dem Driftfeld anzugeben.
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Fig. 8 zeigt ein geeignetes System zum Ansteuern der Absperrgitter
und zur Auswahl der Zeitbasisdauer, der Gitteröffnungsverzögerung, der Gitterimpulsbreite
und zum automatischen Abtasten der Verzögerungsdauer. Ein Zeitbasisgenerator 32
erzeugt einen Synchronlsationsimpuls und einen linearen Spannungsanstieg über einer
ausgewählten periodischen Zeitbasis, die von 0,1 bis 100 Millisekunden verändert
werden kann, abhängig von der Einstellung des Zeitbasisdauerschalters 34. Für diese
Zwecke kann irgendeine der vielen einstellbaren Anstiegs- und Synchronisationsimpulsgeneratorschaltungen
bekannter Art verwendet werden. Die Zeitbasis-Anstiegsspannung am Eingang der Sohmitt-Trigger-Verzögerungsschaltung
36 wird mit einer äußeren Spannung verglichen, die durch ein von Hand betätigbares
Potentiometer oder den Verzögerungsabtastgenerator 38 eingestellt werden kann. Wenn
die Zeitbasisanstiegsspannung die Referenzspannung kreuzt, die zum Beispiel durch
den Verzögerungsabtastgenerator 38 eingestellt iSti wird die Schmitt-Trigger-Schaltung
ausgelöst und löst ihrerseits einen monostabilen Impulsformer oder ein Gatter 40
aus, wie z.B. einen monostabilen Multivibrator. Der Verzögerungsabtastgenerator
38 erzeugt einen linearen Spannungsanstieg (mit Hilfe irgendeiner geeigneten Anstiegsgeneratorschaltung
bekannter Art) über eine wählbare Zeitdauer von einer bis 100 Minuten, die durch
den Abtastperiodenschalter 42 gewählt wird. Die Verzögerung beim offenen des monostabilen
Gatters 40 nimmt auf diese Weise mit der Abtastanstiegsspannung von dem minimalen
bis zu dem durch die gewählte Zeitbasis eingestellten maximalen Wert zu. Diese Eigenschaft
ermöglicht, auf einem Registriergerät automatisch den Ionenstrom als eine Funktion
der Transitdauer aufzutragen.
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Eine zweite monostabile Gatterschaltung 44 wird direkt von dem Synchronisierimpulsausgang
des Zeitbasisgenerators 32 ausgelöst, um das Gitter G3 anzusteuern. Die Auftastbreite
der beiden, nämlich des direkten und des verzögerten monostabilen Gatters, ist mit
Hilfe der Impulsbreitenschalter 46 und 48 in einem Bereich von 10-5 5 bis 10 3 Sekunden
wählbare De Ausgangssignale der beiden Gatter werden transformatorisch auf zwei
identische Gittertreiberschaltungen 50 und 52 gekoppelt.
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Eine geeignete Gittertreiberschaltung ist in Fig. 9 gezeigt.
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Zeit- oder Gattersignale von einem monostabilen Gatter (40 oder 44)
werden über einen Transformator 54 an komplementäre Transistoren 56 und 58 angelegt,
deren Emitter mit der Gitterbezugspotentialklemme 59 verbunden sind und deren Kollektoren
jeweils mit dem einen Ende von Widerständen 28 und 30 verbunden sind, deren andere
Bilden mit der Gitterbezugspotentialklemme 59 verbunden sind. Die Widerstände 28
und 30 sind die Widerstände von Potentiometern mit veränderlichen Abgriffen 60 und
62, die mit den entsprechenden Gruppen von Drähten a, b, oder c, d, eines der Abs-perrgitter
verbunden sind, Batterien 64 und 66 sind in Reihe mit B'crombegrenzungswiderstanden
68 und 70 zwischen die Widerstände 28 bzw. 30 geschaltet, und die Polaritäten sind
so gewählt, daß wenn die Transistoren 56 und 58 gesperrt sind, die Abgriffe 60 und
62 gleichgroße und entgegengesetzte Potentiale relativ zu dem Gitterbezugspotential
an der Klemme 59 aufweisen. Die beiden Transistoren werden periodisch gleichzeitig
durch die über den Transformator zugeführten Zeitsignale durchlässig gesteuert und
schließen die Widerstände 28 und 30 kurz, so daß das Potential an den Abgriffen
60 und 62 auf dem Gitterbezugspotential an der-Klemme 59 festgehalten wird.
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Typischerweise arbeiten die Gittertreiberschaltungen mit bis zu 5
kV gegenüber Masse und halben einen Isolationswiderstand von 5000 Megohm oder besser,
um eine Belastung des die Driftspannung liefernden Widerstandsteilers zu vermeiden.
Die Gittervorspannungen
können in weiten Bereichen veränderbar
sein.
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Ein sehr hoher Isolationswiderstand in den Gittertrelberschaltungen
wird durch Herstellen speziell isolierter ringförmiger Kopplungstransformatoren
erzielt. Zuerst wird eine Primärwicklung auf den Ring gewickelt und die Anordnung
durch Epoxydharz vergossen. Dann wird die Sekundärwicklung über das erste Epoxydharz
gewickelt und die ganze Anordnung vergossen. Dieses Verfahren ermöglicht die Kopplung
von Impulssignalen von 10 Mikrosekunden bis 10 Millisekunden mit einer Spannungsisolaticr
von 50 kV. Um einen hohen Isolationswiderstand zu erhaltens werden die Gittervorspannungen
von einer isolierten Batterie abgeleitet. Die Achse der gekuppelten Abgriffe 60
und 62 der Potentiometer kann mit einem Polystyrolstab verlängert werden, um ein
Einstellen der Gittervorspannungen zu ermöglichen.
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Der grundsätzliche Aufbau gemäß der Erfindung kann durch das Weglassen
der Gitter G1 und G2 vereinfacht werden, wie in Figur 6 angedeutet worden ist. Dies
macht es erforderlich, daß sich die Elektronen dicht bei dem Kathode anlagern und
die Anfangsreaktionsionen bilden. Die lonen-Mollekül-Reaktion erfolgt dann in dem
Raum vor dem Absperrgitter G3t Abhängig von dem Raum, der Größe und'der gewünschten
Empfindlichkeit müssen der Bereich von C bis an, die Fläche der Elektroden und die
Größe der Einrichtung so konstruiert werden, daß der verfügbare Strom vergrößert
und sowohl Raumladungs- als auch Diffusionsverluste verringert werden.
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Die Ausnutzung von Ionen-MolekUl-Reaktionen (in denen z.B. ein ursprünglich
negatives, durch Einfangen eines Elektrons gebildetes Ion einer exothermen chemischen
Reaktion unterworfen wird, um ein negatives Ergebnision zu erzeugen) hat sehr begrenzte
Vorteile gegenüber Einrichtungen, in denen die festgestellten Spurenionen durch
direkte Elektronenanlagerung gebildet werden. Durch die Ionen-Molekül-Methode können
positive Primärionen (wie z.B. positive Sauerstoff- und Stickstoffionen)
dadurch
Ionisation (wie z.B, mit einer Tritium- oder Coronaquelle) gebildet werden, und
die Ionen Molekül-Reaktion kann für die Feststellung positive Spurenionen erzeugen,
Ausströmende Verunreinigungen, wie z.B. S02 und N02 können festgestellt werden.
Spezielle Fluorkohlenwasserstoffe, insbesondere Fluorkohlenwasserstoffäther, können
mit hoher Empfindlichkeit festgestellt werden. Dies steht im Gegensatz zu der direkten
Elektroneneinfangmethode, die nicht so empfindlich wie die Ionen-Reaktionstechnik
der vorliegenden Erfindung ist. Natürlich muß eine Auswahl getroffen werden für
die Materialspuren, die Ionen-Molekül -Reaktionen mit den verwendeten Primärionen
unterliegen, welche die Ionen eines Träger- oder Hilfsgases sein können, und es
müssen genügend Kenntnisse von den vielen Ionen-Moleküi-Reaktionen vorliegen, die
mit bestimmten Gasen stattfinden, um die Feststellung der gewünschten Materialspuren
zu ermöglichen. Für gewisse Arten von Proben kann eine Vorbehandlung notwendig sein,
um feststellbare Dampfspuren zu erzeugen. So könnentKohlenstoff-Sti¢kstoff-Verbindungen
in Sauerstoff verbrannt und das sich ergebende N02 entweder als positive oder negative
Ionen festgestellt werden.
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Der Pegel der Nachweisempfindlichkeit gemäß der vorliegenden Erfindung
ist so, daß einzelne Ionen der zu untersuchenden Dampfspuren ausgesondert und gemessen
werden können, Die Einzelionenfeststellung kann durch eine Kondensationskerntechnik
erzielt werden, wie in Figur 2 gezeigt ist. Hier ist die Plasmachromatographenzelle
als Teil einer Rohrleitung 72 mit einem Abschnitt gezeigt, der durch einen Kühlmantel
üblicher Art umgeben ist, der sich zwischen dem Gitter G4 und der Anode A befindet.
Die in diese Zone eintretenden Spurenionen M werden veranlaßt, Wasser- oder Aerosoltröpfchen
zu bilden, und zwar durch Vorsehen einer Atmosphäre, die mit solchem Dampf übersättigt
ist, wobei das Aerosol durch Kondensation um den geladenen Ionenkern gebildet wird.
Durch die Rohre oder Düsen 76 wird eine nichtgesättigte leichtflüchtige und gasförmige
Mischung
eingeleitet und Aerosoltröpfchen wachsen um die geladenen
Moleküle M herum, wenn das Gas durch den Kühlmantel abgekühlt wird. Jedes Aerosolteilohen
wird dann groß genug für die Feststellung durch eine normale optische Streueinrichtung,
wie z.B. den Royco Modell 220 Detector oder den General Electric Kondensationskernfeststellkopf,
der in Figur 2 schematisch durch die Parallellichtquelle 78, die Spiegel 80 und
82 und den Streulichtdetektor 84 dargestellt ist, wobei alle diese Teile an sich
bekannt sind. Obgleich auf diese Weise eine Einzelteilchenfeststellung durchgeführt
werden kann, ist gewöhnlich eine Mehrteilchenfeststellung ausreichend und vermeidet
die bei dem Zählen kleiner Zahlen auftretenden statistischen Fehler. Ein Elektrometer
mit schwingender Zunge ist ausreichend empfindlich, das äquivalent von 1/100 Kern
zu messen.
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Die Erfindung kann dazu verwendet werden, einen weiten Bereich von
Materialien bei geringerer Konzentration als jener festzustellen, die bei irgendwelchen
vergleichbaren Verfahren vorhanden ist. Das Meßsystem ist dem Wesen nach ein augenblicklich
reagierendes und kann für eine große Vielfalt von Verbindungen speziell angepaßt
werden. Die Technik erfordert weder das für die Massenspektroskopie erforderliche
Hochvakuum noch die für die Gaschromatographie erforderliche lange Dauer. Im allgemeinen
können alle Verbindungen mit Elektronenaffinität sowie jene Verbindungen mit großer
Empfindlichkeit gemessen werden, die positive Ionen bilden. Die.Erfindung hat viele
Anwendungsmöglichkeiten, sowohl militärisch als auch kommerziell. Sie kann z.B,
bei Giftgasfeststellung, beim Feststellen von explosivem Material (Nitraten), bei
der Behandlung von Spurengasen in abgeschlossenen Atmosphären (Raumfahrzeug und
U-Boot), beim Feststellen von Wasser in Kraftstoff, und als Luft fühler (SchnUffler)
verwendet werden. Sie kann beim Untersuchen von in Flaschen abgefüllten "reinen"
Gasen, beim Feststellen von Lecks in abgedichteten Verbindungen, bei Fleisch-und
Fisohkontrollen, bei Verunreinigungskontrollen, als chemisches
Analysegerät,
als meteorologisches Analysegerät (Wasser' analyse) und als Gaschromatographendetektor
verwendet werden.
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Die zuletzt erwähnte Anwendung der Erfindung ist in Figur 3 dargestellt,
wo die PC-Zelle von Figur 1 für die Verwendung zur Gaschromatographie abgewandelt
worden ist. Der Ausfluß der Gaschromatographenkolonne 86, der Gasspuren in einem
inerten Trägergas enthält, wird in den Einlaß der Zelle eingeleitet, und ein Hilfsgas
wird, wie dargestellt, separat in die Zelle eingeleitet. Das Hilfsgas kann irgend
ein geeignetes Gas, wie Sauerstoff, S02, Freon (Frigen) usw. sein. Mit Ausnahme
des separaten Einleitens des Reaktionshilfsgases läuft der Vorgang in der PC-Zelle
in der oben beschriebenen Weise weiter.
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Figur 4 zeigt die Anwendung des Prinzips der Ionen-Molekül-Reaktion
bei der Trennung und Anreicherung von Dampfspuren gemäß der Erfindung. Die Primärionen
können negativ oder positiv sein, wie z.B, negative Sauerstoffionen oder positive
Sauerstoff- oder Stickstoffionen. Obgleich die Trennung und -Anreicherung von negativ
geladenen Molekülen gezeigt ist, würde die Potentialumkehr die Verwendung von positiver
Ladung erlauben.
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Der Konzentrator besteht aus einer Rohrleitung 88, durch die eine
gasförmige Probe (z.B. Dampf spuren enthaltende Luft) von einem Ventilator 90 gesaugt
wird. Ein Abschnitt, 92, der Rohrleitungswandung ist von dem Rest isoliert, um eine
Hauptelektrode für die eine Polarität, z,B. eine Kathode zu bilden. Die Hauptelektrode
entgegengesetzter Polarität, z.B. die Anode, wird durch die Rohrleitungswandung
bei 94 gebildet. Die Gitter Gl bzw. G2 sind in der Nähe der Kathode und Anode angeordnet.
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Eine Batterie- oder Spannungsteilerkette ist bei 96 vorgesehen, um
die Kathode, das Gitter G1, Gitter G2 und die Anode 94 zunehmend negativer zu machen,
wobei die Anode mit Masse verbunden ist. Eine elektrische Ladungen erzeugende Quelle
ist auf der Kathode oder in dem Kathodenbereieh vorgesehen und
kann
von der oben beschriebenen Art sein, Elektronen von der Quelle erzeugen aus den
Sauerstoffmolekülen Primärionen, und die von der Kathode zur Anode wandernden Sauerstoffionen
reagieren mit den Spurenmolekülen M in dem Hauptgasstrom zwischen den Gittern. Die
so erzeugten Sekundärionen M wandern zu der Anode und werden wieder neutrale Moleküle.
Unter dem kombinierten Einfluß von Diffusion und dynamischer Luftströmung haben
die Moleküle die Tendenz, sich in den Luftstrom zurückzubewegen zu einer Stelle
nahe dem ausgangsseitigen Ende des Konzentrators. Die Gesamtwirkung dieses Vorganges,
der in dem ganzen Luftvolumen wirksam ist, ist eine Konzentration von M oder M in
der Nähe der Anode, wenn die Lurt den Ausgang des Konzentrators erreicht. Die abgereicherte
Luft wird in die Atmosphäre zurückgeblasen, während die konzentriertere Probe durch
eine Leitung 98 gepumpt wird, die sich in der Nähe der Anode am Ausgang der Rohrleitung
befindet.
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Wie oben erläutert, sind die Ionen-Molekü,l-Reaktionen für sich in
der Literatur gut beschrieben. Um das Verständnis der Erfindung zu erleichtern,
sei jedoch die folgende kurze Erklärung gegeben. Die Grundreaktionen, die als Primärionenquelle
Sauerstoff verwenden, können folgendermaßen dargestellt werden:
darauf folgt
wobei P symbolisch das Spurenmolekül darstellt. Die Geschwindigkeit der Reaktion
( ka> , ist gemessen worden und ist gegeben durch die folgende Gleichung: ka
= 2.1 x 10-30 cm6/sec.
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Es kann theoretisch gezeigt werden, daß eine Elektronenanlagerung
an Sauerstoff in einer dUnnen Hülle dicht um die Stelle
der Elektronenbildung
stattfindet. In einer gasförmigen Luftmischung, die stark verdünnt neutrale Spuren
enthält treten die Elektronen nach Gleichung (1) mit dem vorherrschend im Uberfluß
vorhandenen Sauerstoff in Wechselwirkung. Wenn das P--ion für das Elektron eine
relativ stabilere Konfiguration ist als das 02-ion, dann wird nach Gleichung (2)
das °2 auf einen sehr kleinen Wert reduziert, wenn die Driftzeit ausreicht. Vom
chemischen Standpunkt aus ist die Gleichung (2) exotherm mit der Bildung von P-,
während vom physikalischen Standpunkt aus P eine größere Elektronenaffinität als
°2 hat.
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Obgleich die direkte Elektronenanlagerung der Spuren keinen genügend
großen Querschnitt hat, um negative Ionen in Konkurrenz mit 0, 2 zu bilden, wird
mit Hilfe des Reaktionsquerschnitts das negative Spurenion gebildet und erlaubt
eine Feststellung bei sehr niedrigen Werten.
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Obgleich bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und beschrieben worden sind, ist es für Fachleute klar, daß Abwandlungen dieser
Ausführungsbeispiele vorgenommen werden können, ohne die Prinzipien und das Wesen
der Erfindung zu verlassen, deren Umfang in den folgenden Patentansprüchen abgegrenzt
ist. Beispielsweise kann eine pulsierende, elektrische Ladung erzeugende Quelle,
wie z.B. pulsierendes ultraviolettes Licht, als ein zeitlicher Bezugseinrichtung
anstelle von G3 verwendet werden. Die sich ergebenden Gruppen von Primärionen würden
dann mit den Spurenmolekülen reagieren und auf ein lonenanalysiergitter G4 zuwandern.
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27 Patentansprüche 10 Figuren