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Elektrische Bandisolierung, insbesondere zur Isolierung der Wicklungen
elektrischer Maschinen Die Erfindung befaßt sich mit der Ausbildung einer elektrischen
Bandisolierung unter Verwendung von Glimmer und einem aushärtbaren Bindeharz. Eine
solche Bandisolierung ist zur Isolierung elektrischer Leiter, insbesondere zur Isolierung
der Wicklungen elektrischer Maschinen, geeignet. Bei seiner Verwendung zur Isolierung
elektrischer Leiter kann das gemäß der Erfindung hergestellte, Isolierband in Form
von verhältnismäßig schmalen Bändern oder auch in Form breiter Bahnen um den zu
isolierenden Leiter herumgewickelt werden, bis die, erforderliche Stärke der herzustellenden
Isolierhülse erreicht ist. Unter dem im nachstehend gebrauchten Ausdruck »Bandisolierung«
sind also sowohl schmale Bänder im eigentlichen Sinne des Wortes als auch breite
Bahnen zu verstehen.
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Die. Erlidung geht von einer elektrischen Bandisolierung aus, die
insbesondere zur Isolierung der Wicklungen elektrischer Maschinen dient, die unter
Verwendung von Glimmer und einem ausbärtbaren Bindeharz hergestellt ist, das aus
ungesättigten Polyestern und aus zur Vinyladditionspolymerisation fähigen reaktiven
Monomeren mit hohem Siedepunkt, vorzugsweise über 1601 C, besteht. Gemäß
der Erfindung werden den ungesättigten Polyestern des Bindeharzes, eine oder mehrere
dimerisierte, ungesättigte, höhere Fettsäuren, im nachstehenden als Dimersäuren
bezeichnet, zugesztzt. Durch diesen Zusatz wird die Flexibilität der mit dem Glimmerband
hergestellten ausgehärteten Isolierhülse beachtlich erhöht, was insbesondere für
die Isoherhülsen langer Stäbe, beispielsweise von Turbogeneratoren, von Bedeutung
ist. Durch die erzielte Flexibilität wird nämlich die Gefahr einer Rißbildung in
der fertigen Isolierhülse, herabgesetzt, welche die Hochspannungsfestigkeit der
Hülse vermindern würde. Der durch den Zusatz von Dimersäuren erreichte Vorteil macht
sich insbesondere dann bemerkbar, wenn von einer nachfolgenden Tränkung des bewickelten
Leiters abgesehen wird, wenn also das Glimmerband so ausreichend mit Bindeharz versehen
ist, daß die Isolierung des Stabes durch einfaches Bewickeln hergestellt werden
kann, worauf dann die Aushärtung beispielsweise durch eine Wärinebehandlung unter
gleichzeitiger Anwendung von Druck erfolgt.
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Zur Erläuterung sind in den F i g. 1 bis 6 Ausführungsbeispiele
von Bandisolierungen gemäß der Erfindung bzw. von mit diesen Isolierungen hergestell-.
ten Leitern dargestellt.
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F i g. 1 -zeigt in teilweise abgebrochener Darstellung ein
gemäß der Erfindung ausgebildetes Glimmerband; F i g. 2 ist ein Schnitt längs
der Linie A-B der Fig. 1;
F i g. 3 und 4 geben weitere Ausführungsbeispiele
von gemäß der Erfindung ausgebildeten Glimmerbändern wieder; in den F i
g. 5 und 6 sind schließlich elektrische Spulen bzw. Leiter dargestellt,
die mit gemäß der Erfindung ausgebildeten Bandisolierungen umgeben sind.
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Die Bandisolierung gemäß der Erfindung besteht zweckmäßigerweise aus
einer wärinebeständigen Unterlage, auf die eine oder mehrere Schichten von Glimmerblättchen
aufgebracht sind, die mit dem ausgehärteten Bindeharz verklebt sind. Zur Herstellung
eines solchen Bandes wird eine Schicht von Glimmerblättchen auf die wärmebeständige
Unterlage aufgebracht und mit dem Bindehaiz verklebt. Das gemäß der Erfindung verwendete
Bindeharz verleiht der Bandisolierung überraschend gute Eigenschaften. Ein gemäß
der Erfindung hergestelltes Glimmerband besitzt eine so hohe Festigkeit, daß es
unmittelbar dicht und fest um den zu isolierenden Leiter, herumgewickelt werden
kann, so daß man eine luftfreie und feste Isolierung erhält. Das Glimmerband gemäß
der Erfindung ist außerordentlich flexibel und kann leicht in bekannter Weise in
jeder gewünschten Breite
auf den Leiter gewickelt werden, ohne daß
hierbei Glimmerblättchen verlorengehen. Das gemäß der Erfindung verwendete Bindeharz
ermöglicht den festen Zusammenhalt des Bandes während der HersteRung, der Lagerung,
dem Transport und der Umbandelung eines Leiters, ohne an Festigkeit und Haftfähigkeit
zu verlieren.
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In den F i g. 1 und 2 ist als Ausführungsbeispiel ein gemäß
der Erfindung aufgebautes Glimmerband dargestellt. Dieses Band besteht aus der Unterlage
1,
auf die eine Schicht aus Glimmerblättchen 2 aufgebracht ist. Form und Größe
der Glimmerblättchen sind von üblicher Art. Auf die Glimmerblättehen 2 ist die Decklage
3 aufgebracht. Wie, besonders die F i g. 2 erkennen läßt, sind die
Zwischenräume zwischem den Glimmerblättchen mit dem gemäß der Erfindung verwendeten
Binde-harz 4 ausgefüllt, so daß die Glimmerblättchen untereinander und mit der Unterlage
1 und der D-ecklagc 3 verklebt sind.
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Als Unterlage sowie gegebenenfalls als Decklage kann beispielsweise
Reispapier, aus Hanf hergestelltes Papier oder auch anderes Papier verwendet werden.
Solche Papiere sind in der erforderlichen dünnen Stärke in der Größenordnung von
einigen Mikron erhältlich. Unterlage und Decklage können aber auch aus anderem Material,
beispielsweise aus Glasseide, Asbes4 Asbestpapier, Baumwollgewebe oder auch aus
Gliminerpapier bestehen. Das verwendete Asbestpapier kann aus in gewöhnlicher Weise
hergestelltem Asbest bestehen, dem kleine Beträge von Zellulosefasern zugefügt sind.
Es kann aber auch aus sogenanntem mikrofeinem Asbest bestehen, dessen Fasern eine
außerordentlich große Feinheit aufweisen. Bei dem gegebenenfalls als Unterlage verwendeten
Glimmerpapier handelt es sich um ein Material aus feinschuppiger Glimmerpülpe, dessen
Herstellung im einzelnen beispielsweise in der USA.-Patentschrift 2 549
880 beschrieben ist.
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Unterlage und Decklage können auch aus Kunststoff bestehen, beispielsweise
in der Form von Folien oder Geweben. So kann beispielsweise Nylongewebe oder Nylonfolie
für diesen Zweck verwendet werden. Sehr gut bewährt hahen sich aus aearem Polyäthylentereplithalat
hergestellte Folien. Die Herstellung dieser Folien ist im einzelnen in der USA.-Patentschrift
2 465 319 beschrieben.
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Als Unterlage können aber auch andere synthetische Folien, beispielsweise
aus Zelluloseacetobutyrat oder aus Polyäthylen, verwendet werden.
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Es ist nichterforderlich, daß Unterlage und Decklage aus ein und demselben
Material bestehen. Das für die Unterlage und für die Decklage verwendete Material
kann durchaus voneinander abweichen. So kann z. B. als Unterlage. Glasseide und
als Deecklage Ashestpapier verwendet werden.
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Als Glimmer kann für die Bandisolierung gemäß der Erfindung Muskovit
oder Phlogopit verwendet werden. Es können aber auch anorganische Isolie'rmaterialien
mit dem Glimmer gleichen Eigenschaften verwendet werden.
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Die Größe der verwendeten Glimmerblättchen hängt in bekannter Weise
von dem jeweiligen Anwendu ngsfall ab. So wird man beispielsweise für elektrisch
sehr hoch beanspruchte Isolierungen Glimmerblättchen verwenden, deren Durchmesser
mindestens 3 cm beträgt. Je nach dem Verwendungszweck kann auch noch größe#mr
Glimmer oder ein Gemisch aus Glimmerblättchen verschiedener Größe verwendet werden.
Im allgemeinen wird man Glimmerblättcheri mit einem mittleren Durchmesser von
0,8 cm verwenden.
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Die Herstellung des Glimmerbandes kann von Hand oder unter Benutzung
einer üblichen Glimmerstreumaschine vorgenommen werden. Gute Ergebnisse haben sich
unter Benutzung einer Glimmerstreumaschine ergeben, bei der eine beispielsweise
aus Hanfpapier bestehende Unterlage unter einem Trichter vorbeiläuft, aus dem die
Gliminerblättchen in einer solchen Stärke auf die Unterlage herunterfallen, das
im Durchschnitt etwa 2 bis 3 Glimmerblättehen übereinanderliegen. Hierbei
ist eine zusätzliche Kontrolle erforderlich, damit zu dünn belegte oder gar unbedeckt
gebliebene Stellen der Unterlage ausgefüllt werden. Auf diese Glimmerblättchen wird
dann das gemäß der Erfindung verwendete Bindeharz getropft, das in einem flüchtigen
Lösungsmittel gelöst ist. Die aufgetropfte Lösung hat eine Viskositat von etwa
10 Poise und weniger und enthält etwa 5 bis 90 Gewichtsprozent
Bindeharz. Die Lösung wird in einer so ausreichenden Menge auf die Glimmerblättchen
aufgebracht, daß diese ausreichend benetzt werden. Die benetzte Schicht aus Glimmerblättchen
wird dann gewalzt, damit sich die aufgetropfte Lösung zwischen den Glimmerblättchen
und der Unterlage verteilt. Gegebenenfalls können in gleicher Weise, zusätzliche
Schichten aus Gli#mmerblättchen aufgebracht werden. Schließlich wird eine Decklage
aufgebracht und das Band leicht gewalzt, damit sich die aus dem Bindeharz und dem
Lösungsmittel bestehende Mischung zwischen den Glimmerblättchenschichten verteilt
und sowohl Unterlage als auch Decklage benetzt. Anschließend wird das Glimmerband
erhitzt, damit sich das Lösungsmittel verflüchtigt und allein das Bindebarz zurückbleibt.
Auf diese Weise ergibt sich das in den F i g. 1 und 2 dargestellt-- Isolierband,
das besonders zur Herstellung von Hochspannungsisolierhülsen geeignet ist.
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Mitunter ist es nicht erforderlich, eine Decklage auf das Band aufzubringen.
Ein solches Band ist in der Fig. 3 dargestellt. Es besteht aus der Unterlage
1, auf die die Glimmerblättehen 2 aufgebracht sind, die mit dem Bindeharz
4 verklebt sind.
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Wie bereits erwähnt, muß zur Herstellung der Bandisolierung gemäß
der Erfindung das verwendete Bindeharz in einem leicht flüchtigen Bindemittel mit
niedriger Viskosität und niedrigem Siedepunkt gelöst werden. Geeignete Lösungsmittel
hierfür sind beispielsweise Toluol, Benzol, Xylol, Stoddardlösung, Petroleumbenzine
mit Siedepunkten von 110 bis 120' C oder 135 bis
1651 C, Äthylalkohol, Isopropylalkohol, Methyläthylketon, Amylacetat, Cyclohexanol,
Methylformiat, Äthyllactat, Äthylenglykol, Monoäthyläther, Tetrahydrofuran, Diisobutylketon
und Gemische von zwei oder mehr dieser Stoffe. Damit die, Lösungsmittel leicht entweichen,
kann das Band erwärmt werden. Hierbei darf eine Temperatur von etwa 150' C
nicht überschritten werden. Die Viskosität der Lösungsmittel beträgt vorteilhafterweise
bei 251 C weniger als 2 Poise.
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Das Glimmerband gemäß der Erfindung kann in Form von breiten Bahnen
oder in Form schmaler Bänder verwendet werden. Für die Herstellung einer Hochspannungsisolierhülse
wird man üblicherweise die Form von verhältnismäßig schmalen Bändern wählen. Diese
Bänder lassen sich um den zu isolierenden Stab lfeichter herumwickeln und geben
besser-.,
Ergebnisse, als sie bei der Verwendung breiter Bahnen
erhalten werden können. Die Breite der Bänder beträgt vorteilhafterweise
1 bis 5 cm und mehr. Zweckmäßigerweise, wird ein solches Band überlappend
um den zu isolierenden Stab herumgewickelt.
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Im Rahmen der Erfindung geeignete Dimersäuren enthalten polymerisierte,
Fettsäuren, die, durch Dimerisation aus ungesättigten Fettsäuren gewonnen werden.
Eine, solche Dimersäure. besteht im wesentlichen aus diem Dimerisationsprodukt einer
Mono-, Di- und/oder Tricarbonsäure mit einer Kohlenstoffkette von etwa
10 bis 20 Kohlenstoffatomen pro Molekül. Beispiele von geeigneten Fettsäuren
sind Myristinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Nypogeasäure und Erucasäure.
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Die Herstellung von Dimersäuren ist beispielsweise in der USA.-Patentsch.rift
2 482 761 näher beschrieben. Eine besonders geeignete DinieTsäure ist die
Dilinolsäure, die folgenden Aufbau hat: HOOC-C,4H.2-COOH Dieser Säure können kleinere
Beträge von monomeren oder trimeren Säuren zugeführt werden. Bei der Dimerisation
der Linolsäure, die in weitem Umfang in handelsüblichem Sojaöl, Baumwollsamenöl,
Maisöl und Leinöl enthalten ist, reagieren Teile der DoppeIbindungen mit Kohlenwasserstoffresten
der Säure, so daß eine Dimersäure gebildet wird, welche noch Doppelbindungen innerhalb
eines größeren Molekülverbandes mit zwei Carbonsäuregruppen enthält. Dimerisierte
Unolsäure hat gewöhnlich ein Molekulargewicht von ungefähr 600.
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Die ungesättigten Polyesterbestandteile des gemäß der Erfindung verwendeten
Bindeharzes können ganz oder teilweise durch Umsetzen von Polycarbonsäuren mit mrhrwrrtigen,Alkoholen
gewonnen werden. Vorzugsweise werden hierzu a,fl-ungesättigt-. Diearbonsäurc,#n
bzw. ihre Anhydride mit einem mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen Alkohol umgesetzt.
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Insbesondere empfiehlt es sich, die ungesättigten Polyesterbestandteile
des Bindeharzes ganz oder teilweise durch Umsetzen einer a,fl-ung--sättigten
Dicarbonsäure mit einem zwei re-aktive Hydroxylgruppen aufweisenden Oxyalkyläther
zu gewinnen. Ein solcher Oxyalkyläther wird beispielsweise durch Umsetzen eines
zweiwertigen Phenols mit einem Alkylenoxyd bzw. einem Alkylenhalohydrin gewonnen.
Die zur Herstellung der Oxyalkyläther verwendeten zweiwertigen Phenole müssen mindestens
zwei Phenolhydroxylgruppen pro Molekül besitzen. Besonders geeignet sind die mehrkernigen
Phenole, deren Phenolkerne durch Kohlenstoffbrücken verbunden sind, wie beispielsweise
4,4'-Dioxydiphenylpropan (Bisphenol A), 4,4'-Dioxydiphenylmethylmethan oder
4,4'-Dioxydiphenylmethan. Geeignete Alkylenoxyde sind insbesondere Äthylenoxyd,
Propylenoxyd und Butylenoxyd. Gegegebenenfalls können die Oxyalkyläther auch durch
Umsetzen eines Alkylenhalohydrines, wie beispielsweise Äthylenchlorhydrin,Äthylenbromhydrin,Propylenchlorhydrin,
Propylenbromhydrin, Butylenehlorhydrin oder Butylenbromhydrin, mit einem Alkalimetallsalz
des 4,4'-Dioxydiphenylpropans gewonnen werden.
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Bezüglich der Herstellung der Oxyalkyläther und ihrer Reaktion mit
ungesättigten und gesättigten Dicarbonsäuren wird auf die USA.-Patentschrift
2829191 verwiesen. Ein im Rahmen der Erfindung besonders geeigneter Oxyalkyläther
ist 2,2-Bisparaoxypropoxyphenylpropan. Diese im nachstehenden als Bisglykol bezeichnete
Verbindung ist das Umsetzungsprodukt von Bisphenol A mit Propylenoxyd.
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Besonders günstige Ergebnisse werden erhalten, wenn man für das Bindeharz
folgende Zusammensetzung wählt: A. 10 bis 90 Gewichtsprozent eines
ungesättigten Polyesters, bestehend aus 1. 20 bis 40 Gewichtsprozent eines
ungesättigten Polyesters, der durch Umsetzen von etwa 1 Mol eines zwei reaktive
Hydroxylgruppen aufweisenden Oxyalkyläthers mit etwa 1 Mol einer a,ßungesättigten
Dicarbonsäure bzw. ihres Anhydrids hergestellt ist, 2. 60 bis 80 Gewichtsprozent
eines ungesättigten Polyesters, der durch Umsetzen von 2 bis 10 Mol eines
zwei reaktive Hydroxylgruppen aufweisenden Oxyalkyläthers mit 1 bis
9 Mol einer a,flungesättigten Dicarbonsäure bzw. ihres Anhydrids und
1 bis 9 Mol Dimersäure hergestellt ist. B. 10 bis
90 Gewichtsprozent eines oder mehrerer zur Vinyladditionspolymerisation fähigen
reaktiven Monomeren mit hohem Siedepunkt, der vorzugsweise über 1601 C liegt.
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Vorteilhafterweise wird hierbei die Zahl der Mole des Oxyalkyläthers
des unter Verwendung der Dimersäure hergestellten Polyesterbestandteiles des Bindeharzes
gleich der Summe der Mole der a,ß-ungesättigten DicarbonsÄure und der Dimersäure
gewählt. Das Verhältnis der Molzahlen der 4-ungesättigten Dicarbonsäure und der
Diinersäure kann zwischen den Werten 9: 1 und 1: 9 liegen. Die verwendete
Dfinersäure verleiht dem Bindcharz eine hohe Flexibilität und Zähigkeit und erhöht
außerdem seine Topfzeit.
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Als Monomere mit verhältnismäßig hohem Siedepunkt, also einem über
160' C liegenden Siedepunkt, ve rwendet man vorteilhafterweise Ester von
ungesättigten einwertigen Alkoholen mit Polycarbonsäuren, insbesondere mit gesättigten
und ungesättigten Polycarbonsäuren, mit halogenierten aromatischen Polycaibonsäuren
oder mit aromatischen Polycarbonsäuren und mehrbasischen anorganischen Säuren. Beispiele
solcher Ester sind die Diallylester der Phthalsäure, der Isophtbalsäure, der Terephthalsäure,
der Bernsteinsäure, der Maleinsäure, der Fumarsäure, der Itaconsäure oder auch der
Triallalester der Phosphorsäure. Weitere geeignete Monomere sind Ester von einwertigen
Alkoholen mit ungesättigten Polycarbonsäuren, die mit ungesättigten Polyestem kopolymerisieren
können, wie beispielsweise Dioctylitaconat, Dibenzylitaconat, Dibutylfumarat und
Dibenzylfumarat. Ebenso kann hierfür auch Triallylcyanurat verwendet werden.
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Bei der Herstellung der verwendeten Polyesterharze kann ein
Teil der a,fl-ungesättigten Dicarbonsäure durch eine gesättigte Dicarbonsäure ersetzt
werden. In diesem Fall wird das Molverhältnis zwischen der gesättigten Dicarbonsäure
und der a,fl-ungesättigten Dicarbonsäure etwa zwischen 1: 1 und
8: 1 liegen. Als gesättigte Dicarbonsäuren werden vorteilhaft solche mit
4 bis 12 C-Atomen pro Molekül verwendet, wie beispielsweise Adipinsäure, Piinelinsäure,
Korksäure, Azelainsäure oder Sebacinsäure. Beispiele von geeigneten a,ß-ungesättigten
Dicarbonsäuren
Beispiel 1
Ein Reaktionsgefäß, das mit einem
-Rührwerk und einer Durchspüleinrichtung versehen ist, wird mit einer Mischung von
378 Teilen Bisglykol und 98 Teilen Maleinanhydrid gefüllt. Diese Mischung
wird dann mit 280 1/min Stickstoff durchspült. Dabei wird die Mischung auf
etwa 200' C erwärmt und auf dieser Temperatur gehalten, bis eine in Styrol
im Gewichtsverhältnis von 2: 1 gelöste Probe eine kinematische Viskosität
von 2120 bis 2570 cSt hat. Das Material wird dann auf Zimmertemperatur abgekühlt.
Während des Abkühlens werden bei etwa 160' C der im Reaktionsgefäß befindlichen
Mischung 0,008 Gewichtsprozent Hydrochinon in einer 5%igen Dibutylphthalatlösung,
bezogen auf ein Verhältnis von 2: 1
von Harz und Styrol, hinzugefügt. Das
bei der Veresterung entstehende Reaktionswasser wird durch den hindurchgeblasenen
Stickstoff abgeführt. Bei ungefähr - 120' C kann das erhaltene Umsetz-ungsprodukt
dem Gefäß als fester Körper entnommen werden. Beispiel Il Ein Reaktionsgefäß, das
in gleicher Weise ausgeführt ist wie das im Beispiel 1 verwendete Reaktionsgefäß,
wird mit 757 Teilen Bisglykol, 98 Teilen Maleinhydrid und
560 Teilen Dilinolsäure mit einem Molekulargewicht von etwa 600 gefüllt.
Die Mischung wird unter Umrühren und Durchspülen mit Stickstoff auf 165' C
erhitzt. Diese Temperatur wird etwa 21/2 Stunden gehalten. Dann läßt man die Temperatur
auf 2101 C ansteigen und hält sie auf diesem Wert nochmals etwa
8 Stunden. Das entstehende Reaktionswasser wird durch den durchgespülten
Stickstoff abgeführt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur kann das Polyesterharz
als fester Stoff dem Reaktionsgefäß entnommen werden.
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Beispiel III Ein Reaktionsgefäß wird mit 21 Teilen des Polyesterharzes,
das nach dem im Beispiel I beschriebenen Verfahren hergestellt ist, mit 64 Teilen
des Polyesterharzes, das nach dem im Ausführungsbeispiel 11 beschriebenen
Verfahren hergestellt ist, und mit 15 Teilen monomerem Diallylester der Phthalsäure.
Diese Bestandteile werden gut durchgemischt und ergeben ein für die Durchführung
des Erfindungsgedankens geeignetes Bindeharz.
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Beispiel IV Dem gut durchgerührten Gemisch des Beispiels III wird
Methyläthylketon zugefügt, so daß ein Harzfack entsteht, der etwa 3519/o feste Harzbestandteile
aufweist. Diesem Lack werden noch 0,6 1/o Benzoylperoxyd, bezogen auf das
Gewicht der festen Harzbestandteile, zugefügt, so daß das Aushärten des Lackes beschleunigt
wird.
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Das in Durchführung der Erfindung verwendete Bindeharz härtet nämlich
in der Wärme in Gegenwart eines oder mehrerer Vinylpolymerisationskatalysatoren
vollständig aus. Beispiele solcher Katalysatoren sind: Benzoylperoxyd, Lauroylperoxyd,
Methyläthylketonperoxyd, tert.-Butylhydroperoxyd, Askaridol, tert.-Butylperbenzoat
und Ozonid. Diese und ähnliche Katalysatoren werden beispielsweise in einer Menge
von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent zugesetzt.
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Der Harzlack, dessen Herstellung im Beispiel IV geschildert ist, kann
ebenfalls zur Herstellung eines Glimmerbandes bzw. einer Glimmerbahn benutzt werden.
Als Unterlage und Decklage wird beispielsweise je 0,03 mm starkes, aus Hanf
hergestelltes Papier verwendet. Zwischen den beiden Lagen werden Glimmerblättchen
in einer Stärke von 0,2 mm eingebracht. Nach dem Verdunsten des flüchtigen Lösungsmittels,
das dadurch erreicht wird, daß man das Band durch einen Ofen schickt, in dem es
auf etwa 130' C erwärmt wird, beträgt der Gewichtsanteil des Bindenüttels
etwa 251/o des vollständigen Bandes. Im allgemeinen kann dieser Betrag schwanken
zwischen 10 und 4011/o, bezogen auf das vollständige Band. Bevorzugen wird
man jedoch im allgemeinen Werte von 30 bis 35 1/9.
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Bei der Herstellung des Glimmerbandes tränkt und imprägniert das Bindeharz
das als Unterlage bzw. als Decklage benutzte Fasennaterial, so daß das Band mit
einer anhaftenden, klebrigen Oberfläche versehen ist. Mithin schmiegen sich die
einzelnen Lagen beim Bewickeln eines elektrischen Leiters vor dem Aushärten gut
aneinander.
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Die Bandisolierung gemäß der Erfindung braucht nicht auf der Grundlage
von Glimmerblättchen aufgebaut zu sein. Das in Durchführung des Erfindungsgedankens
verwendete Bindeharz kann auch zur Herstellung anderer Glimmerbandisolierungen verwendet
werden. Beispielsweise kann das gemäß der Erfindung verwendete Bindeharz in Lackform
dazu benutzt werden, Glimmerpapier zu tränken. Anschließend wird dann das Lösungsmittel
entfernt. Der Gewichtsanteil des bei der Herstellung von Glimmerpapier verwendetenBindeharzesbeträgt
im allgemeinenetwa 15 bis 30%, bezogen auf das Gewicht des Glimmerpapiers. Ein Ausführungsbeispiel
einer solchen aus Glimmerpapier bestehenden Bandisolierung ist in der Fig. 4 dargestellt.
Das in dieser Figur gezeichnete Isolierband besteht aus dem Glimmerpapier5, das
mit dem verwendeten Bindcharz imprägniert ist. Das so getränkte Glimmerpapier
5 ist überdies an der Oberseite und an der Unterseite mit den dünnen Auflageschichten
6 und 7 aus Bindeharz versehen.
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Die Bandisolierung gemäß der Erfindung ist vor allem zur Isolierung
der Wicklungen elektrischer Maschinen geeignet, deren Spulen aus einem Leiter oder
Leiterbündel aus Kupfer, Aluminium oder anderem leitenden Material bestehen. Bei
Spulen mit sehr vielen Windungen kann hierbei zwischen einzelne Windungen in bekannter
Weise eine Zwischenisolierung eingebaut werden. Diese Zwischenisolierung kann beispielsweise
aus einem glasfaserverstärkten Harz bestehen.
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In Fig. 5 ist ein Beispiel einer Spule einer elektrischen Maschine
dargestellt, die mit einer Bandisolierung gemäß der Erfindung versehen ist. Die
in der Fig. 5 dargestellte Spule besteht aus einer Mehrzahl von Leitern
8. Diese aus Kupfer bestehenden Leiter sind jeweils mit einer Leiterisolierung
9 aus lackierter Glasseide, Asbest oder anderen Isolierstoffen versehen.
Zur Herstellung der Hauptisolierung wird die in F i g. 5 dargestellte Spule
mit einer Mehrzahl von Lagen aus Glimmerband 10 umbandelt. Das Glimmerband
10, das unmittelbar aneinander anliegend oder sind Maleinsäure, Fumarsäure,
Itaconsäure, Citraconsäure oder Mesaconsäure.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Herstellung von ungesättigten
Polyestern, die im Rahmen der Erfindung verwendet werden können.
überlappend
um die Spule herumgewickelt wird, be-
steht aus den Decklagen 1 und
3, zwischen denen sich Glimme lättchen 2 befinden, die mit dem verwendeten
Bindeharz verklebt sind.
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In Fig. 6 ist als weiteres Beispiel der massive Kupferleiter
11 dargestellt, der von der gemäß der Erfindung hergestellten Glimmerisolierung
12 umgeben ist.
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Die Bandisolierung gemäß der Erfindung kann zur Isolierung elektrischer
Leiter und der Wicklungen elektrischer Maschinen verwendet werden. Insbesondere
ist die Bandisolierung gemäß der Erfindung zur Herstellung einer Hochspannungsisolierhülse
beispielsweise für Turbogeneratoren geeignet.
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Für das Bindeharz und seine Herstellung wird kein Schutz beansprucht.